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Geoffrey Rudolph Elton

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SirGeoffrey Rudolph Elton (*17. August1921 inTübingen; †4. Dezember1994 inCambridge,England; geboren alsGottfried Rudolf Ehrenberg) war eindeutschstämmigerbritischer Historiker. Bekannt ist er vor allem für seine Forschung zumHaus Tudor und überThomas Cromwell, 1. Earl of Essex.

Biografie

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Gottfried Rudolf Ehrenberg wurde 1921 als Sohn der HistorikerVictor Ehrenberg undEva Dorothea Sommer geboren. Als der Vater 1929 an dieDeutsche Universität berufen wurde, zog die Familie nachPrag. Kurz vor dem Einmarsch deutscher Truppen floh die gesamte Familie im Februar 1939 nach Großbritannien. Dort ging Ehrenberg auf die Rydal School inWales. Nach nur zwei Jahren erhielt er eine Anstellung als Lehrer und Assistent im BereichMathematik,Geschichte undDeutsch.

Nebenher nahm er Fernunterricht an derUniversity of London. Dort machte er 1943 seinen Abschluss als Althistoriker und ging noch im selben Jahr zurBritish Army. Als Soldat der8. Armee war er von 1944 bis 1946 inItalien stationiert. Während dieser Zeit änderte er seinen Namen von Gottfried Ehrenberg in die anglizierte Form Geoffrey Elton. Nach seiner Rückkehr nach England begann er an der University of London im Bereich frühneuzeitliche Geschichte zu promovieren. 1947 nahm er diebritische Staatsbürgerschaft an, 1949 erhielt er seinenPhilosophiae Doctor (Ph. D.).

Ab 1949 unterrichtete Elton an derUniversität Glasgow und später amClare College derUniversität Cambridge. Dort leitete er alsRegius Professor of Modern History von 1983 bis 1988 die Fakultät für Moderne Geschichte. 1972 bis 1976 war er Präsident derRoyal Historical Society, 1981 bis 1990 arbeitete er zudem für dieBritish Academy. 1975 wurde er in dieAmerican Academy of Arts and Sciences gewählt.

Seit 1952 war er mit der Historikerin Sheila Lambert verheiratet. 1986 wurde er zum Ritter geschlagen. Er war Onkel des SchriftstellersBen Elton.

Werk

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Elton konzentrierte sich zunächst auf das Leben und WirkenHeinrich VIII., arbeitete aber auch über das Parlament in der EpocheElisabeths I. Mit der Zeit weitete er sein Arbeitsgebiet auf die gesamte Tudor-Ära aus und galt bald auch als Experte im Bereich der englischen Reformation.

Elton wurde berühmt, als er in seinem 1953 erschienenen BuchThe Tudor Revolution in GovernmentThomas Cromwell als Begründer des modernen, bürokratischen Regierens bezeichnete, der die mittelalterliche Art der Staatsführung beendet habe. Vor Cromwell seien Monarchie und Monarch untrennbar vereint und das Königreich privater Besitz des Königs gewesen. Die Amtsführung sei damals in Händen des Hofstaates und nicht in unterschiedliche Ministerien aufgeteilt gewesen. In dem BuchEngland Under The Tudors, das 1955 erschien, führte er diese Thesen auf der Grundlage einer umfassenden Auswertung der Quellen weiter aus. Es wurde in England das meistverkaufte Buch über das Haus Tudor. Das 1960 erschienene WerkThe Tudor Constitution gilt als eines der Standardwerke über die Zeit der Tudors. Darin unterstützt Elton die TheseJohn Aylmers, die Verfassung unter den Tudors spiegeleSpartasMischverfassung wider.

Elton galt als Konservativer (er war AnhängerMargaret Thatchers), sowohl im politischen Bereich als auch bei den angewandten wissenschaftlichen Methoden. Er war starker Kritikermarxistischer Historiker. Vor allem wandte er sich gegen die These, derEnglische Bürgerkrieg sei durch sozio-ökonomische Veränderungen ausgelöst worden. Vielmehr sei er durch das schwache Regiment desHauses Stuart ausgelöst worden.

Elton lehnte den Postmodernismus ab und galt als bedeutender Vertreter traditioneller Methoden. Mitte der 1960er Jahre stand er im Mittelpunkt einer Auseinandersetzung unter britischen Historikern. Dabei verteidigte Elton traditionelle Ansätze der Geschichtswissenschaft, wie sieLeopold von Ranke im 19. Jahrhundert formuliert hatte, gegen die AnsichtenEdward Hallett Carrs. EltonsThe Practice of History ist die Antwort auf CarrsWhat is History?.

Veröffentlichungen (Auswahl)

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  • Annual bibliography of British and Irish history, Brighton, Sussex [England]: Harvester Press; Atlantic Highlands, N.J.: Humanities Press for the Royal Historical Society, 1976.
  • The body of the whole realm; Parliament and representation in medieval and Tudor England Charlottesville: University Press of Virginia 1969.
  • England, 1200-1640. Ithaca: Cornell University Press, 1969
  • England Under The Tudors. London: Methuen, 1955, revised edition 1974.
  • The English. Oxford: Blackwell, 1992.
  • English law in the sixteenth century: reform in an age of change. London: Seldon Society, 1979
  • F.W. Maitland. London: Weidenfeld and Nicolson, 1985.
  • Henry VIII. An essay in revision. London: Historical Association by Routledge & K. Paul, 1962.
  • Modern Historians on British History, 1485-1945. A Critical Bibliography. London, Methuen, 1970.
  • The Parliament of England, 1559-1581. Cambridge, Cambridgeshire: Cambridge University Press, 1986.
  • Policy and Police: the Enforcement of the Reformation in the Age of Thomas Cromwell, Cambridge University Press, 1973.
  • Political History: Principles and Practice, London: Penguin Press, 1970.
  • The Practice of History. London: Fontana Press, 1967.
  • The Reformation, Cambridge: Cambridge University Press, 1958.
  • Reformation Europe, 1517–1559. Harper & Row, New York 1963 (dt. Übersetzung u.d.T.:Europa im Zeitalter der Reformation 1517-1559. C.H. Beck, München 1982,ISBN 3-406-09088-5).
  • Reform and Reformation. England 1509–1558. Arnold, London 1977 (=The New History of England. Band 2).
  • Reform and Renewal. Thomas Cromwell and the Common Weal. Cambridge University Press, Cambridge 1973.ISBN 0-521-20054-7.
  • Renaissance and Reformation, 1300-1640, edited by G.R. Elton New York: Macmillan 1968.
  • Return to Essentials: Some Reflections on the Present State of Historical Study, Cambridge University Press, 1991.
  • Star Chamber Stories. London: Methuen, 1958.
  • Studies in Tudor and Stuart Politics and Government: Papers and Reviews, 1946-1972, 4 volumes, Cambridge: Cambridge University Press, 1974–1992.
  • The Tudor Constitution: Documents and Commentary, Cambridge University Press, 1960.
  • The Tudor Revolution in Government: Administrative Changes in the Reign of Henry VIII, Cambridge University Press, 1953.
  • Which Road to the Past? Two Views of History. New Haven, CT: Yale University Press, 1983 (in Zusammenarbeit mitRobert Fogel geschrieben)

Literatur

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  • Werner Röder;Herbert A. Strauss (Hrsg.):International Biographical Dictionary of Central European Emigrés 1933–1945. Band 2,1. München: Saur 1983.ISBN 3-598-10089-2, S. 261f.
  • Patrick Collinson:Geoffrey Rudolph Elton, 1921–1994. In:Proceedings of the British Academy.Band 94, 1997,S. 429–455 (thebritishacademy.ac.uk [PDF]). 

Weblinks

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Personendaten
NAMEElton, Geoffrey Rudolph
ALTERNATIVNAMENEhrenberg, Gottfried Rudolf (Geburtsname)
KURZBESCHREIBUNGdeutschstämmiger britischer Historiker
GEBURTSDATUM17. August 1921
GEBURTSORTTübingen
STERBEDATUM4. Dezember 1994
STERBEORTCambridge,England
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