Generallandesarchiv Karlsruhe | |
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Archivtyp | Staatliches Archiv |
Koordinaten | 49° 0′ 46,8″ N,8° 23′ 0,7″ O49.013018.383525Koordinaten:49° 0′ 46,8″ N,8° 23′ 0,7″ O |
Ort | Karlsruhe |
Besucheradresse | Nördl. Hildapromenade 3 |
Gründung | 1803 |
Umfang | |
Laufzeit des Archivguts | |
ISIL | DE-Ka81 (Landesarchiv Baden-Württemberg, Abteilung Generallandesarchiv Karlsruhe, Bibliothek) |
Träger | Land Baden-Württemberg |
Leitung | {{{Leitung}}} |
Organisationsform | Abteilung desLandesarchivs Baden-Württemberg |
Webseite | www.landesarchiv-bw.de |
DasGenerallandesarchiv inKarlsruhe hat die Aufgabe, für denRegierungsbezirk Karlsruhe die dortigen Amtsarchive (Archivalien) vergangener Epochen zu sichern. Dies sind Gerichtsakten, Schriftgut der Landesbehörden, Urkunden, Archive von Klöstern und Ritterorden, Kirchenakten und Ähnliches. Hinzu kommen viele Adels- und Privatarchive, die in dem Generallandesarchiv verwahrt werden.
Das Badische Generallandesarchiv war das Hauptarchiv des einstigen LandesBaden und wurde 1803 gegründet. Das GLAK – wie die amtliche Abkürzung lautete – ist in seinem ursprünglichen Archivzweckbau an der Nördlichen Hildapromenade in Karlsruhe untergebracht.
Das traditionsreiche Generallandesarchiv Karlsruhe ist heute zuständig für das Schriftgut der Landesbehörden und Gerichte im Regierungsbezirk Karlsruhe und die dort angesiedelten regionalen Bundesbehörden. Den historischen Kern dieser in einem 1905 fertiggestellten Zweckbau untergebrachten Abteilung aber bildet die Überlieferung der Markgrafen von Baden, derKurpfalz undVorderösterreich, die Archive der Bischöfe vonSpeyer undKonstanz, Teile der bischöflichen Archive ausStraßburg undBasel, Archive der Ritterorden und vor allem viele Archive aufgehobener Klöster wieSalem,Reichenau,St. Blasien,St. Peter auf dem Schwarzwald,Schwarzach oderFrauenalb. Aus diesen Klöstern stammen die meisten der rund 130.000 Urkunden.
Mit derMediatisierung gelangten die Kantonsarchive der Reichsritterschaft und Teile der reichsstädtischen Archive hierher, ebenso Teile des kurpfälzischen Archivs und vorderösterreichische Archivalienüberlieferung. Von großer Bedeutung ist weiterhin die archivalische Überlieferung der obersten Verwaltungsebene des Großherzogtums Baden aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Dazu zählen die Akten des badischen Landtags und der Ministerien, die Überlieferung der großherzoglichen Hofbehörden, aber auch des badischen Armeekorps im preußischen Heer sowie die Überlieferung der badischen Mittel- und Unterbehörden aus dem nordbadischen Raum als unerschöpflicher Fundus für die Regional- und Ortsforschung. Das Großherzogliche Familienarchiv befindet sich im Gebäude, ferner sind zahlreiche Adels- und Privatarchive hinterlegt, aber auch Nachlässe bedeutender Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. In den reichhaltigen Sammlungen finden sich Karten und Pläne ebenso wie Plakate, Bildnisse und Fotografien.
Das Generallandesarchiv Karlsruhe ist seit 2005 eine Abteilung desLandesarchivs Baden-Württemberg. 2011 wurde der Erweiterungsbau eröffnet.
Im Juli 2020 wurde eineDokumentationsstelle Rechtsextremismus im Generallandesarchiv Karlsruhe durch das Land Baden-Württemberg eingerichtet, die auf eine Beschlussempfehlung desNSU-Untersuchungsausschusses im Landtag zurückgeht. Grundlagenmaterial der Arbeit ist eine Sammlung des JournalistenAnton Maegerle, der dem Generallandesarchiv 2500 Ordner zum Themenkomplex Rechtsextremismus, eine Vielzahl von Papieren und Zeitschriften sowie eine umfangreiche digitale Dokumentation übergeben hatte. Die Dokumentationsstelle publiziert vierteljährlich die ZeitschriftRECHTS.GESCHEHEN als Druck- und Online-Ausgabe. In ihr werden aktuelle Themen, historisch prägende Ereignisse und die Ergebnisse der systematischen Auswertung der Aktivitäten vom rechten Rand bis zu rechtsextremen Netzwerken veröffentlicht.[1]