EinGaleriebild, auchKunstkammerbild, ist eine künstlerische Darstellung einesKunstmuseums oder einerPrivatsammlung. Galeriebilder wurden häufig zu Repräsentationszwecken des Sammlersin Auftrag gegeben. Galeriebilder sind aus mehreren Gründenkunsthistorisch bedeutsam: Einerseits alsQuelle zu historischen Kunstsammlungen, aber vor allem auch, weil auf ihnen teils heute verloreneKunstwerke zu sehen sind, ein Beispiel dafür ist Jan van EycksFrau bei der Toilette. Das Galeriebild ist mithin eine besondere Form desBilds im Bild.
Erste Bilder, in denenKunstkabinette, oft unter Einbeziehungallegorischer Figuren, wie zum Beispiel Darstellungen derPictura, gezeigt werden, entstanden inAntwerpen zur Blütezeit der flämischen Malerei. ReicheMäzene und Kunstsammler gaben derartige Bilder in Auftrag, um ihren Kunstsinn und den Rang ihrer Sammlung in günstiges Licht zu stellen. Ein weiteres Motiv ist – im Rahmen der in der Zeit virulentenParagone-Debatte über die Rangordnung der bildenden Künste – die Demonstration der intellektuellen Fähigkeiten und der technischen Fertigkeiten eines Künstlers.[1]
Schon in den ersten Galeriebildern sind folgende Aspekte maßgeblich: Trotz identifizierbarer Personen werden teilweise fiktive Sammlungen vorgeführt. Alle Bildgattungen sind vertreten, wobeiGenremalerei nur in Ausnahmen präsentiert wird. Bevorzugt wurden Darstellungen biblischer Themen,Historiengemälde undmythologische Themen. Neben den Bildern an der Wand – meist inSalonhängung – werden auch einzelne Gemälde gezeigt, die auf dem Fußboden stehen, sowie das typische Inventar fürstlicher oder bürgerlicher Kunst- undRaritätenkabinette: Statuetten, Blumenvasen,Folianten, Antiquitäten, Muscheln und Münzen, auchStaffeleien und Malgerät sowie neben den Sammlern selbst gelegentlichStaffagepersonal als Besucher und Bewunderer der Sammlung.
Im 18. Jahrhundert fand dieser Bildtypus, immer unter Beibehalt der ursprünglichen Motivation, in der europäischen Malerei eine weite Verbreitung. Im 19. Jahrhundert finden sich dann Beispiele, die mehr das soziale Ereignis desMuseumsbesuchs in den Vordergrund rücken.
Eine moderne Variante des Galeriebildes sind dieFotografienCandida Höfers der Lesesäle von Bibliotheken oder der Ausstellungsräume von Museen, auf denen auch die dort ausgestellten Kunstwerke zu sehen sind.