Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
![]() | ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 53° 24′ N,13° 55′ O53.40743213.91186137Koordinaten:53° 24′ N,13° 55′ O | |
Bundesland: | Brandenburg | |
Landkreis: | Uckermark | |
Amt: | Brüssow (Uckermark) | |
Höhe: | 37 m ü. NHN | |
Fläche: | 25,55 km2 | |
Einwohner: | 789 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 31 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 17291 | |
Vorwahl: | 039851 | |
Kfz-Kennzeichen: | UM, ANG, PZ, SDT, TP | |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 73 216 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Prenzlauer Straße 8 17326 Brüssow | |
Website: | www.amt-bruessow.de | |
Bürgermeister: | Daniel Manke | |
Lage der Gemeinde Göritz im Landkreis Uckermark | ||
![]() |
Göritz ist eine amtsangehörige Gemeinde im äußersten Norden desLandkreises Uckermark inBrandenburg. Sie wird vomAmt Brüssow (Uckermark) mit Sitz in der StadtBrüssow verwaltet.
Die Gemeinde Göritz liegt am flachen Hang einerEndmoräne, die sich in Nord-Süd-Richtung am Ostufer derUcker hinzieht. Die nördliche NachbargemeindeNieden gehört zum BundeslandMecklenburg-Vorpommern, der südlich anschließende Ort Dauer ist ein Ortsteil der KreisstadtPrenzlau.
Zu Göritz gehören die bewohnten Gemeindeteile Göritz,Malchow undTornow sowie der Wohnplatz Ausbau.[2]
Das heutige Gemeindegebiet von Göritz wurde bereits in der Steinzeit um 2000 v. Chr. besiedelt. Ein Überbleibsel aus der sich anschließendenBronzezeit, ein so genannterSchalenstein, ist auf der Flur „Hopps Qual“ nahe dem Gootskamp zu finden. Nach derZeitwende ließen sich auf dem Gebiet zunächst dieGermanen nieder, belegt durch Funde von Tonscherben, an deren Stelle im 6. und 7. Jahrhundert dieSlawen traten. Die erste Kirche entstand um 1250, noch vor der ersten urkundlichen Erwähnung von Göritz am 11. Juni 1346.
Vom 12. bis 15. Jahrhundert geriet der Ort unter deutschen Einfluss. Nach dem Disput zwischen Pommern, Brandenburgern und Mecklenburgern um den Besitz der Uckermark wurde 1440 bei Göritz ein Vertrag zwischen Pommernherzögen und BrandenburgerMarkgrafen geschlossen. Während der Auseinandersetzungen um die Uckermark zogen vermehrt deutsche Einwohner in die Umgebung von Göritz, das sich in dieser Zeit als Straßen- undAngerdorf in seinen heutigen Grundstrukturen herausbildete. In den sich anschließenden Jahrhunderten wechselten die Göritzer Güter häufig ihren Besitzer, bevor der Adel zunehmend an Einfluss gewann. ImDreißigjährigen Krieg wurde die Ortschaft zeitweilig zurWüstung. Anschließend entwickelte sich ein kleiner Rittersitz, wenn auch als Pertinenz vom benachbarten Malchow. Hier wirkte lange die Familievon Wedel. Der bekannteste Vertreter des Adelsgeschlecht als Gutsherr auf Göritz war der KriegsministerKarl (Carl) Heinrich von Wedel (1712–1782), königlich preußischer Generalleutnant. Um 1857 hatte Oberstleutnant a. D. Karl von Wedel (1828–1877), verheiratet mit Valeska von Prittwitz und Gaffron, nach alten Matrikeln 2800 Morgen in Göritz.[3] Er besaß ebenso das Gut Dauer. Ähnlich erfolgreich aus dieser Familienlinie Malchow-Göritz, Hasso von Wedel (1859–1935), Träger des berühmten Ordenspour le mérite. Letzter Grundbesitzer war der gleichnamige Sohn Hasso von Wedel (1892–1956),[4] bis zur Bodenreform. Er hatte aus den Zeiten der Wirtschaftskrise nur noch das RestgutEdelhof des Magnus von Wedel geerbt. Das eigentliche Rittergut Göritz mit 700 ha gehörte der Landgesellschaft „Eigene Scholle“ aus Frankfurt a. d. Oder.[5]
In der DDR entstand 1952 die ersteLPG in Göritz, der 1960 eine weitere folgte.
Verwaltungsgeschichte
Göritz gehörte seit 1817 zumKreis Prenzlau in derpreußischenProvinz Brandenburg und ab 1952 zumKreis Prenzlau im DDR-Bezirk Neubrandenburg. Seit 1993 liegt die Gemeinde im brandenburgischen Landkreis Uckermark.
Zu Gebietsveränderungen kam es 1928, als die Ortschaft Malchow in die Gemeinde Göritz eingegliedert wurde, und bei der Eingemeindung von Tornow 1982.
Göritz gehörte von 1992 bis 2001 zumAmt Prenzlau-Land und wechselte mit Wirkung zum 1. November 2001 zumAmt Brüssow (Uckermark).[6]
|
|
|
|
Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[7][8][9] ab 2011 auf Basis desZensus 2011
Die Gemeindevertretung von Göritz besteht aus acht Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. DieKommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[10]
Partei / Wählergruppe | Stimmenanteil | Sitze |
---|---|---|
Einzelbewerber Daniel Pohl | 18,4 % | – |
Einzelbewerberin Dajana Grundmann | 15,4 % | 1 |
Einzelbewerber Christoph Ninnemann | 11,2 % | 1 |
Einzelbewerber Heiko Sonnenberg | 09,3 % | 1 |
Einzelbewerber Klaus-Dieter Herholz | 09,3 % | 1 |
Die Linke | 09,2 % | 1 |
Einzelbewerber Marco Koch | 08,0 % | 1 |
Einzelbewerber Enrico Riechert | 07,2 % | 1 |
Wählergruppe Feuerwehr Göritz | 06,1 % | 1 |
Einzelbewerber Thomas Lehmann | 04,0 % | – |
Einzelbewerber Ben-Michael Hübner | 01,9 % | – |
Daniel Pohl kandidierte sowohl als Gemeindevertreter als auch als Bürgermeister. Da er die Wahl zum Bürgermeister annahm, bleibt nach § 60 (3) des Brandenburgischen Kommunalwahlgesetzes[11] sein Sitz in der Gemeindevertretung unbesetzt. Sein Stimmenanteil bei der Wahl der Gemeindevertretung entsprach zwei Sitzen. Daher bleibt nach § 48 (6) des Brandenburgischen Kommunalwahlgesetzes[12] ein weiterer Sitz in der Gemeindevertretung unbesetzt.
Manke wurde in der Bürgermeisterwahl am 9. Juni 2024 ohne Gegenkandidat mit 82,9 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von fünf Jahren gewählt.[15]
![]() | Blasonierung: „Geviert von Schwarz und Silber; Feld 2: ein schwarzes Kammrad, dessen vier Speichen von einem Männerrumpf mit gold-gegürtetem, schwarz-rot gespaltenem Mantel und breitkrempigen Hut mit goldener Hutschnur überdeckt werden, Feld 3: drei durch goldene Stiele verbundene, schwarz-rot gespaltene Lindenblätter (2:1).“[16] |
Das Wappen wurde am 9. Januar 1997 durch das Ministerium des Innern genehmigt. |
In derListe der Baudenkmale in Göritz stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Baudenkmale.
DieDorfkirche Malchow ist einefrühgotischeFeldsteinkirche mit einem geradenChor und einemSatteldach. Sie entstand in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. 1731 baute die Kirchengemeinde den Turm an. 1958 feierte man den letztenGottesdienst, danach stand die Kirche leer. 2004 erfolgte eine Notsicherung, da das Bauwerk einzustürzen drohte.[17] Einen Teil derAusstattung brachte man in dieDorfkirche Göritz, weitere Ausstattung wie ein Taufengel wurde auf dem Dachboden eines Pfarrhauses deponiert. In den Jahren 2010 bis 2012 fanden mit Hilfe derDeutschen Stiftung Denkmalschutz umfangreiche Sanierungsarbeiten statt.[18] Dabei legte man an der Nord- und Südseite des KirchenschiffsFresken frei.[19]
Göritz liegt an derBundesstraße 109 zwischenPrenzlau undPasewalk.
Der nächstgelegene Bahnhof istNechlin (Ortsteil der GemeindeUckerland) an derBahnstrecke Berlin–Angermünde–Stralsund.