Der Name Friaul leitet sich vom Namen der StadtForum Iulii, des heutigenCividale, ab, die durchGaius Iulius Caesar zur Handelsstadt erhoben wurde. Die später langobardische Stadt wurde nach der Eroberung durch dieFranken inCivitas Austriae umbenannt, aber der alte Name der Stadt hatte sich in abgewandelter Form als Bezeichnung der Region durchgesetzt.
Friaul liegt in einemtektonisch unruhigen Gebiet. Am 6. Mai und 15. September 1976[5] ereigneten sich im friulanischen Zentralraum umGemona undVenzone zwei starkeErdbeben;jenes im Mai forderte rund 1000 Todesopfer. Der Dom von Gemona wurde erheblich beschädigt, der von Venzone vollständig zerstört. Das nahe Udine blieb dagegen fast unversehrt, wobei das zweite Beben im Herbst hier größeren materiellen Schaden anrichtete als das Beben zuvor im Frühjahr. In Friaul lag auch dasEpizentrum desErdbebens von 1348, das auch Schäden in Österreich auslöste, sowie den Bergsturz desDobratschs beiVillach.
Ursache dieser Beben ist die langsame Bewegung derAfrikanischen Platte und des von ihr abgespaltenenAdriadorns nach Norden. Deren Druck auf dieEuropäische Platte kann sich über einige Jahrzehnte aufstauen und dann plötzlich entladen. DieseKrustenbewegungen manifestieren sich besonders im Norden und Nordosten von Friaul an den geologischen Störungen derPeriadriatischen bzw.Save-Linie.
Nicht zu Friaul gehörte das 1919 mit demVertrag von Saint-Germain an Italien gefallene deutsch- und slowenischsprachigeKanaltal, bis dahin ein Teil Kärntens. 1933 betrug der Bevölkerungsanteil der Italiener im Kanaltal elf Prozent, heute stellen sie die Mehrheit.
Evelyn Rupperti:Friaul – Julisch Venetien. Das Große Reisehandbuch. Carinthia, Wien/Graz/Klagenfurt 2006,ISBN 3-85378-593-X.
Kurt F. Strasser,Harald Waitzbauer:Über die Grenzen nach Triest. Wanderungen zwischen Karnischen Alpen und Adriatischem Meer. Böhlau, Wien/Köln/Weimar 1999.
Andrea C. Theil, Christoph Ulmer, Klaus Zimmermann:Friaul und Triest. DUMONT Kunstreiseführer; DuMont Reise Verlag, Ostfildern 2006 (3. aktualisierte Auflage),ISBN 3-7701-6613-2.
Herbert Voglmayr:Friaul. Auf historischen Spuren zu großen Weinen. Verlag 55PLUS, Wien 2005,ISBN 3-902441-11-9.
Aldo Rizzi:Friuli Venezia Giulia. Electa, Milano 1979.
↑Stefan Kleineret al.:Duden Aussprachewörterbuch. Der Duden in zwölf Bänden, Band 6. 7. Auflage. Dudenverlag, Berlin 2015,ISBN 978-3-411-04067-4,S.381.
↑Friaul auf duden.de, abgerufen am 18. Januar 2014
↑Nina Janich, Albrecht Greule:Sprachkulturen in Europa: ein internationales Handbuch. Gunter Narr Verlag, 2002,ISBN 978-3-8233-5873-2 (google.com [abgerufen am 19. Juli 2022]).