Franz Volkmar Reinhard (*12. März1753 inVohenstrauß, HerzogtumPfalz-Sulzbach; †6. September1812 inDresden,Königreich Sachsen) war ein deutscher evangelischerTheologe. Reinhard ist ein früher Vertreter des theologischenSupranaturalismus. Im Gefolge vonHermann Samuel Reimarus widmete er sich derLeben-Jesu-Forschung.
Reinhards Vater war der angesehene Vohenstraußer Prediger Johann Stephan Reinhard, der seinen Sohn bis zum 15. Lebensjahr allein unterrichtete. Neben der Bibel führte er ihn in die antiken Sprachen ein. Mit 15 Jahren besuchte Reinhard 1768 dasGymnasium poeticum inRegensburg. Wenige Tage später starb der Vater und einige Monate später auch die Mutter. Durch Unterstützung in Regensburg war es ihm möglich, seine fünfeinhalbjährige Schulzeit am Gymnasium poeticum fortzuführen.
Er studierte ab Ostern 1773 an derUniversität Wittenberg und hielt wenig später erfolgreich seine erste Predigt inDietrichsdorf, die die Erwartungen an ihn übertraf. Als am Ende seines vierjährigen Studiums auch sein Vermögen aufgebraucht war und er sich wieder in seine Heimat begeben wollte, stellten ihm einige Professoren Unterstützung in Aussicht, wenn er sich in Wittenberg habilitieren würde.
Reinhard blieb in Wittenberg und seine philologischen und philosophischen Vorlesungen gewannen zahlreiche Zuhörer. Im April 1778 erhielt er den Titel eines Adjunkten der philosophischen Fakultät. Ab 1780 war er Professor derTheologie undPhilosophie und von 1790 bis 1791 Rektor der Universität Wittenberg.
Im Jahr 1792 folgte Reinhard einem Ruf nach Dresden und wurde dort Oberhofprediger. Dort starb er 1812 und wurde in der Rathsgruft auf demJohanniskirchhof beigesetzt. Am 21. Juni 1825 wurden seine sterblichen Überreste ausgehoben und auf denEliasfriedhof in das Feld C 9-3 übergeführt, weil sich seine Gattin in seiner Gruft beisetzen lassen wollte. Das wäre auf dem Johanniskirchhof nicht möglich gewesen, da dieser bereits 1814 geschlossen wurde.
Franz Volkmar Reinhard war in erster Ehe mit Christiana Dorothea Schmid, geboreneMathesius († 1793) verheiratet und am 27. Februar 1794 heiratete er in zweiter Ehe Ernestinevon Charpentier (* 30. November 1776; † 17. März 1829), eine Tochter vonJohann Friedrich Wilhelm von Charpentier. Seine Schwester Sabina Regina Sophia Reinhard († 28. Juni 1801) heiratete am 7. Juli 1789 Franz Jacob Theodor Meyer (* 4. März 1756 in Behlendorf; † 14. Januar 1828 in Nusse), den Franz Volkmar Reinhard 1780 zum Magister der freien Künste promovierte. Aus dieser Ehe ging um 1791 die Tochter Christiana Margaretha Jeanette Franziska Meyer, stattJeanette auchJohanna (* 1792 in Nusse; † 16. August 1871, beerdigt am selben Tag in Ratzeburg), hervor,[1][2][3] die am 11. Januar 1814 den Möllner Kaufmann und späteren Polizeischreiber Joachim Heinrich Hoeltich (* um 1791 in Mölln; † ca. 1856) heiratete[4] und mit ihm mindestens einen Sohn und eine Tochter hatte.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Johann Gottfried Hermann | Oberhofprediger in Dresden 1792–1812 | Christoph Friedrich Ammon |
Personendaten | |
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NAME | Reinhard, Franz Volkmar |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher evangelischer Theologe |
GEBURTSDATUM | 12. März 1753 |
GEBURTSORT | Vohenstrauß, HerzogtumPfalz-Sulzbach |
STERBEDATUM | 6. September 1812 |
STERBEORT | Dresden,Königreich Sachsen |