DerFrühlingsbeginn kann auf unterschiedliche Weise festgelegt werden;astronomisch geschieht dies nach der Stellung der Erde zur Sonne,meteorologisch meist nachKalendermonaten undphänologisch nach den Stadien sich entwickelnderPflanzen, etwa ihrerBlüte. Meteorologisch wird er meist auf Anfang März angesetzt und dauert drei Monate.
Auf der Nordhalbkugel am 20. März (vor 2012 auch am 21. März, nach 2047 auch am 19. März),
auf der Südhalbkugel am 22. oder 23. September.
Mit dem astronomischen Sommerbeginn zurSommersonnenwende am 21. Juni endet der astronomische Frühling gegenwärtig immer am gleichen Tag.
Meteorologisch beginnt der Frühling:
auf der Nordhalbkugel am 1. März,
auf der Südhalbkugel am 1. September.
Er ist (meteorologisch gesehen) – wie auch die drei anderen Jahreszeiten Sommer, Herbst und Winter – genau drei Monate lang und wurde aus Gründen der Statistik so festgelegt. Aus diesen statistischen Zeiträumen dürfen aber keine Erwartungen an das Wetter abgeleitet werden, sie sind jeweils die drei Kalendermonate, in denen am ehesten ein sommerliches etc. Wetter zu erwarten ist. Durch diese Einteilung können Monate einfacher in „trocken“, „heiß“, „kalt“ usw. eingeteilt werden.
In Mitteleuropa beginnt demnach derVorfrühling, von Mitte Februar bis Ende März, bereits mit den ersten Blüten derSchneeglöckchen.DerVollfrühling, von Ende April bis Ende Mai, ist aber erst mit dem Blühbeginn derApfelbäume erreicht. Dieser Zeitraum, in dem die Natur erwacht, wird im deutschen Sprachgebrauch allgemein alsFrühjahr bezeichnet.
Mit der steigenden Lichtintensität werden vermehrtSerotonin, und die GeschlechtshormoneÖstrogen undTestosteron ausgeschüttet.[6] Serotonin sorgt für ein besseresAllgemeinbefinden und kann eine leichteuphorische Stimmung bewirken. Daher erwachen bei vielen Menschen besonders im Frühling die sogenannten Frühlingsgefühle, – falls noch nicht vorhanden – die Suche nach einem Partner undVerliebtheit. Das gleiche Phänomen gibt es in der Tierwelt (Appetenzverhalten,Balz,Brut- und Setzzeit). Vermutlich spielen beim Menschen auch optische Reize durch leichtere Kleidung eine Rolle.[7][8][9][10] Bei manchen Menschen jedoch stellt sich stattdessen eineFrühjahrsmüdigkeit ein.[11]
In vielen Kulturen gibt esFrühlingsfeste und Frühlingsriten. So leiten sich zum Beispiel diverse kirchlichebewegliche Feiertage vom Datum desFrühlingsbeginns ab. Das persische bzw. kurdische Neujahr und das Neujahr derBahá'í werden zum Beispiel amNouruz gefeiert.
Viele Frühlingsblumen – vor allemZwiebelpflanzen – ziehen sich nach der Blüte wieder unter die Erde zurück und überlassen ihren Platz späteren Blühern. Aus dem Garten bekannt sind Beispiele wie dieVeilchen und diePrimeln.
„Frühlingsgefühle haben“ beschreibt eingehobenes Gefühl im Frühling. Umgangssprachlich und auch scherzhaft meint man damit, dass man sich besonders leicht zu anderen Menschen hingezogen fühlt.[12]
„Ihren zweiten Frühling“ erlebt eine Person, die sich – meist in höherem Alter – noch einmal verliebt.
↑J. S. Lonstein, K. Linning-Duffy, L. Yan:Low Daytime Light Intensity Disrupts Male Copulatory Behavior, and Upregulates Medial Preoptic Area Steroid Hormone and Dopamine Receptor Expression, in a Diurnal Rodent Model of Seasonal Affective Disorder. In:Frontiers in behavioral neuroscience. Band 13, 2019, S. 72,doi:10.3389/fnbeh.2019.00072,PMID 31031606,PMC 6473160 (freier Volltext).
↑Frühlingsgefühle, zusammengestellt von Helen Lenz, mitVignetten von Sabine Seliger, Philipp Reclam jun., Stuttgart 2006,ISBN 978-3-15-010591-7
↑Und wie schön ist noch die Welt, Frühlingsgedichte, mit farb. Fotogr. vonIsolde Ohlbaum, Hrsg. Matthias Reiner, Insel Verlag, Berlin 2014,ISBN 978-3-458-20007-9.