Aussicht nach Süden in Dalaba (Dezember 2020)Wasserfälle von Kambadaga (Dezember 2020)Canyon im Fouta Djallon
DasFouta Djallon [futadʒaˈlɔ̃], deutschFuta Dschalon (Alternativschreibungen:Futa Jalon, Futa Djalon, Fouta Djalon) ist ein Bergland inGuinea (Westafrika). Es ist ferner eine der vier inoffiziellen, geografisch definierten Regionen des Landes. Ein Alternativname istMittelguinea (französischMoyenne Guinée,zone du Fouta Djalon). Wirtschaftliches und kulturelles Zentrum der Region ist die StadtLabé.
Das Fouta Djallon befindet sich im Zentrum des Staats auf derOberguineaschwelle. Das Bergland hat eine Ausdehnung von etwa 47.000 km² und liegt auf bis zu 1538 m Höhe über Meer. Die höchste Erhebung heißt Mount Loura oder Tamgué und liegt nördlich von Labé in der Nähe des Dorfes Mali Ville.[1] Die Landschaft, die aufgrund der schleppenden Modernisierung weitgehend unberührt ist, wird vom Bergland von Fouta Djallon mit dessen zahlreichen Tafelbergen bestimmt. Sie ist geprägt durch die Vegetation des tropischenTrockenwalds. Die Einheimischen nützen das Land für den Anbau von Feldfrüchten, Früchten, Getreide und Mais. Die Tierzucht beschränkt sich auf Ziegen und Rinder.
Die Region Fouta Djallon und auch die Hauptstadt Labé sind touristisch kaum erschlossen. Grund dafür ist die ungenügend ausgebaute Infrastruktur, wie sie in Guinea üblich ist. Geteerte Straßen abseits der Hauptachsen, regelmäßige Stromversorgung und fließendes Trinkwasser sind in der Region eine Seltenheit.
Das Gebiet wird hauptsächlich vonFulbe (Peul) bewohnt. DerFul-Dialekt von Fouta Djallon gilt in Guinea als nationale Sprache. Im Gegensatz zu den meisten Fulbe sind die Fulbe des Fouta Djallon sesshaft geworden.
Die Gewässer dienen zur Trinkwasserversorgung, Bewässerung und zunehmend auch zur Wasserkraftnutzung. Vom Niederschlagsreichtum der Regenzeit (1300 bis 1500 mm pro Jahr) leben Gebiete inSenegal,Mauretanien,Gambia,Mali,Niger undNigeria. Insbesondere der Fluss Senegal profitiert von den hohen Niederschlägen im Bergland, da er in seinem weiteren Verlauf in derSahelzone außerhalb der Regenzeit kaum weiteres Wasser dazu bekommt.[2]
Der Name Fouta Djallon stammt von denDialonke, den ursprünglichen Bewohnern des Gebiets. Von zirka 1700 bis 1934 existierte das gleichnamige, von den Fulbe gegründeteReich von Fouta Djallon, das von Karamoko Alfa und Ibrahima Sori in einem Dschihad erobert wurde. Timbo, das 42 Kilometer nordöstlich von Mamou liegt, war der Sitz des Emirs und wurde 1896 von den Franzosen besetzt.[3]