Forni di Sopra (furlanischFor Disore) ist eineitalienische Gemeinde (comune) in der RegionFriaul-Julisch Venetien mit 914 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2023).
DieStreugemeinde Forni di Sopra liegt in denSüdlichen Karnischen Alpen im oberen Tal desTagliamento auf907 m s.l.m. in Luftlinie etwa 63 km nordwestlich vonUdine. Das Gemeindegebiet grenzt an dieProvinz Belluno in der RegionVenetien. An der Grenze zu Venetien entspringt amMauriapass (1298 m) der Tagliamento. Das neuzeitliche Dorf besteht aus dreiFraktionen: Andrazza, Cella und Vico. Nachbargemeinden Fornis sindCimolais,Claut,Domegge di Cadore,Forni di Sotto,Lorenzago di Cadore,Sauris,Vigo di Cadore.
Südlich von Forni di Sopra erstrecken sich dieFriauler Dolomiten mit dem gleichnamigen Naturpark, demParco Naturale Dolomiti Friulane.[2]
Forni wurde erstmals 778 in einer Schenkungsurkunde desbairischen HerzogsTassilo III. erwähnt, in der die Gegend derAbtei Santa Maria in Sylvis inSesto al Reghena unterstellt wurde. Die Gegend war als Durchgangsgebiet aber bereits von demkeltischen Stamm derKarner besiedelt.[3] Inspätrömischer Zeit wurde beim Ortsteil Andrazza einKastell errichtet. Das zwischen dem 4. und dem Beginn des 5. Jahrhunderts n. Chr. erbaute Kastell auf dem Cuol di Ciastiel hatte vermutlich rein militärische Aufgaben und wurde zu einem unbekannten Zeitpunkt aufgegeben.[4] Aus demFrühmittelalter stammt einelangobardischeNekropole, die ebenfalls bei Andrazza bei archäologischen Grabungen 2007 entdeckt wurde. Die 20 Gräber werden einer kleinen landwirtschaftlichen Siedlung zugeordnet, die zwischen dem Ende des 6. und dem 7. Jahrhundert bestand.[5]
976 fiel Forni unter dasPatriarchat von Aquileia.[3] Ende des 12. Jahrhunderts wurde auf einem Hügel südwestlich von Andrazza das kleine nach dem örtlichen Bach benannteCastello di Sacuidic errichtet, das allerdings bereits im 13. Jahrhundert bis auf die Grundmauern abbrannte.[6] Eine erste Dorfgemeinschaft ist 1224 erwähnt, als die Grenzen zwischen Forni und Claut festgelegt wurden. 1314 wurde die Familie Savorgnan erstmals mit den Dörfern Forni di Sopra und Forni di Sottobelehnt.[7] 1508 war es der für die Republik Venedig kämpfendeCondottiere Girolamo Savorgnan, der mit seinen Truppen den verschneiten Mauriapass überschritt um sich imCadore dem Heer KaiserMaximilians I. entgegenstellte, bevor die kaiserlichen Truppen in der Schlacht beiValle di Cadore am 2. März 1508 von den Venezianern geschlagen wurden.[3]
Nach dem Fall der Republik Venedig 1797 wurde Forni di Sopra unter dernapoleonischen Verwaltung dem Cadore angeschlossen. Nach dem Fall Napoleons gelangte der Ort zumKaisertum Österreich und fiel nachDritten Italienischen Unabhängigkeitskrieg 1866 an dasKönigreich Italien.[3] Die Gemeinde Forni di Sopra gehörte bis zur Auflösung der Provinzen in der Region Friaul-Julisch Venetien 2018 derProvinz Udine an.
Forni lebt hauptsächlich vom Tourismus, da die Berge der Umgebung, die Friauler Dolomiten, bei Bergsteigern und Skifahrern beliebt sind. Forni ist zudem Mitglied derAlpine Pearls, die sich für umweltfreundliche Mobilität im Alpenraum einsetzen.[8]
Forni di Sopra im Tal des Tagliamento
Rathaus und Piazza del Comune
San Giacomo in Vico
Gasse im Hauptort Vico
Burgruine des Castello di Sacuidic
Durch das Gemeindegebiet führt dieStaatsstraßeSS 52 Carnica.
- Roberta Costantini, Fulvio Dell’Agnese, Micol Duca, Antonella Favaro, Monica Nicoli, Alessio Pasian:Friuli-Venezia Giulia. I luoghi dell’arte. Bruno Fachin Editore, Triest, S. 197.
- ↑Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2023. ISTAT. Abgerufen am 18. März 2025 (Bevölkerungsstatistiken desIstituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2023).
- ↑Ente Parco. In: parcodolomitifriulane.it. Abgerufen am 25. Januar 2023 (italienisch).
- ↑abcdForni di Sopra, dalle origini ad oggi. In: fornidisopra.it. Abgerufen am 25. Januar 2023 (italienisch).
- ↑Forni di Sopra (Ud), fraz. Andrazza, Cuol di Ciastiel. In: archeocartafvg.it. Abgerufen am 25. Januar 2023 (italienisch).
- ↑Forni di Sopra (Ud), fraz. Andrazza. Necropoli altomedievale. In: archeocartafvg.it. Abgerufen am 25. Januar 2023 (italienisch).
- ↑Forni di Sopra (Ud). Castello di Sacuidic. In: archeocartafvg.it. Abgerufen am 25. Januar 2023 (italienisch).
- ↑Archivio di Stato di Udine:Scheda fondo famiglia Savorgnan. Udine 1964, S. 4 (PDF).
- ↑Urlaub in Forni di Sopra mit der Mobilitätsgarantie der Alpine Pearls. Archiviert vom Original am 25. März 2017; abgerufen am 24. März 2017.