Die Bebauung von Falkensee geht im Osten und Süden nahtlos in die von Berlin-Spandau bzw. Dallgow-Döberitz über. Das größte Gewässer, derFalkenhagener See, liegt im Norden der Stadt.Der „Scheinwerferberg“ (so wird diese Erhebung seit 1945 imVolksmund genannt) liegt im Nordwesten der Stadt und ist 16 m hoch (50 m überNHN). Es ist eine jungegeomorphologische Binnendüne, die am Ende derWeichsel-Kaltzeit entstand.
DieBesiedlungsdichte ist im Vergleich zu Berlin eher niedrig, bedingt durch die an vielen Stellen erhaltene dörfliche Bebauung mit eingestreutenWeiden oderWiesen und die großen, oft auch vonHochwald bestandenen Villengrundstücke. Aufgrund des vergleichsweise kleinen Stadtgebiets erreicht Falkensee jedoch eineBevölkerungsdichte von fast 1000 Einwohnern pro Quadratkilometer, das ist derdritthöchste Wert unter den 113 brandenburgischen Städten (hinterWildau undTeltow), Platz 7 unter den 417 Städten und Gemeinden des Landes und Platz 280 unter den über 11.000 Städten und Gemeinden in Deutschland.
Der Name ist 1923 bei der Bildung der Gemeinde Falkensee aus den beiden größten eingemeindeten DörfernSeegefeld undFalkenhagen alsKunstwort zusammengesetzt worden: Falken(hagen)see(gefeld). Der Ortsname wird auf der letzten Silbe betont: Falkensee. Falkenhagen wurde (und wird) auf der vorletzten Silbe betont,Seegefeld auf der ersten. Bei der Aussprache der zusammengefügten Ortsnamen änderte sich somit nichts.
Seegefeld wurde erstmals 1265 urkundlich erwähnt, und Falkenhagen ist 1336 in einer Urkunde notiert. Falkenhagen wurde mehrfach von verheerenden Bränden heimgesucht. So brannte es am 12. April 1676 vollständig nieder, 1806 wurde der nördliche Teil durch Feuer zerstört, und 1822 brannte Falkenhagen erneut bis auf wenige Gebäude vollständig ab. Somit liegt die auf Papier aufgezeichnete und früher oder später verbrannte Geschichte des Ortes teilweise im Dunkeln.
Im Jahr 1777 wurde derAlte Finkenkrug erbaut, später (bis ins 20. Jahrhundert hinein) eine der beliebtesten Ausflugslokale westlich von Berlin.[4] Im frühen 19. Jahrhundert wurde eine durch Falkenhagen verlaufendeChaussee von Spandau nach Nauen angelegt (der heutige innerörtliche Straßenzug derL 201 Spandauer, Falkenhagener und Nauener Straße). Der Alte Finkenkrug wurde in den letzten Tagen desZweiten Weltkriegs vollkommen zerstört. Das Gelände ist zu einemLost Place geworden.
Am 15. Oktober 1846 wurde die schnurgerade durch das heutige Stadtgebiet verlaufendeBerlin-Hamburger Bahn eröffnet. 1848 wurde nahe dem Dorf Seegefeld ein provisorischer Bahnhof errichtet, der 1860 durch ein dauerhaftes Bauwerk ersetzt wurde, der heutigeBahnhof Falkensee. Der Bahnhof Finkenkrug wurde 1852 für den Ausflugsverkehr in Betrieb genommen, ab 1891 dann als regelmäßiger Halt für Personenzüge.
Die Bahnhöfe wurden schnell zu Wachstumskernen einer vorstädtischen Entwicklung und die Dörfer zu interessanten Siedlungsflächen für Villen- und Eigenheimkolonien. Seegefeld entwickelte sich durch die Bahnanbindung zum kleinstädtischen Zentrum des heutigen Falkensee, während der Ortskern des benachbarten Falkenhagen erkennbar dörflicher blieb. Der heutige Stadtteil Finkenkrug entwickelte sich völlig neu im Umfeld des gleichnamigen Bahnhofs.
1898 kaufte dieDeutsche Ansiedlungsbank den Großteil des zum Rittergut Seegefeld gehörenden Landes und förderte seine Besiedlung. So entstanden die heutigen Ortsteile Neu-Finkenkrug, Neu-Seegefeld und der Stadtteil Waldheim. Im selben Jahr kam Falkenhain und 1902 das Siedlungsgebiet Falkenhagener See hinzu. Um 1920 erfolgte ein erster enormer Bevölkerungszuwachs vor allem aus dem nahenBerlin.
Seit 1908 gab es in den Gemeinden des heutigen Falkensee Straßenbeleuchtung, 1914 wurden sie an das Kreiswasserwerk in Staaken angeschlossen. Seit 1921 galt auf der Bahnstrecke bis Nauen der Vororttarif, der auch anderswo am Berliner Stadtrand großen Einfluss auf die Siedlungsentwicklung hatte.
Mit demGroß-Berlin-Gesetz wurden die Gemeinden am 1. April 1920 direkte Nachbarn der Reichshauptstadt Berlin, dem nun die bisherige NachbargemeindeStaaken und die seit 1887 kreisfreie Stadt Spandau angehörten.
Am 1. April 1923 wurden die bisherigen Landgemeinden Falkenhagen und Seegefeld nach Zustimmung durch das Preußische Staatsministerium zur neuen Landgemeinde Falkensee vereinigt. Am 1. April 1927 wurde derGutsbezirk Seegefeld aufgelöst und eingemeindet, zum 1. Oktober 1928 folgte der Gutsbezirk Damsbrück.
Bereits kurz nach der Machtergreifung derNSDAP setzte in Falkensee der Terror gegen Einrichtungen und Vertreter der Arbeiterbewegung ein. So wurde das Vereinsheim des ArbeitersportvereinsFichte in der Nachtigallstraße von einemSA-Sturm in Brand gesetzt, SA-Leuten mit Schusswaffen überfielen Mitglieder der KPD. Örtliche Funktionäre der Arbeiterbewegung wie der Sportler und GemeinderatOskar Sander wurden verhaftet, misshandelt und in einKZ verschleppt.[5][6]
Zu Beginn des Jahres 1943 ließen die Machthaber in der Nähe des Falkenhagener Sees für die sich abzeichnendeLuftschlacht um Berlin eineFlakstellung bauen.[7]
1943 wurde am östlichen Stadtrand ein Häftlingslager als Außenlager desKZSachsenhausen errichtet (heutige Gedenkstätte an der Hamburger Straße). Ursprünglich war diese Anlage 1938 zur Unterbringung von 650 Bahnarbeitern angelegt worden, bevor sie 1939 an die Heeresverwaltung vermietet wurde, welche die Anlage weiter ausbaute und nördlich der Spandauer Straße ein Lager für Kriegsgefangene errichtete. Während derZeit des Nationalsozialismus wurden dort bis zu 2.500 größtenteils ausländische Gefangene interniert. Sie verrichtetenZwangsarbeit imRAW derDeutschen Reichsbahn – dem späterenDEMAG-Panzerwerk Albrechtshof (am Seegefelder Weg) – und im umzäuntenBarackenlager, das von derSS bewacht wurde. Weil die Gefangenen von den Morden während desTodesmarsches von Häftlingen desKZ-Außenlagers Lieberose zum KZ Sachsenhausen erfahren hatten, weigerten sie sich am 20. April 1945, dem Befehl zur Evakuierung nachzukommen. Nach der Flucht der Wachmannschaften empfingen sie die eintreffendensowjetischen Truppen als Befreier.
1945 hatte Falkensee 32.000 Einwohner, da zahlreiche ausgebombte Berliner sich in das Umland retteten. Dies war die höchste Einwohnerzahl bis zu diesem Zeitpunkt und für die nächsten 55 Jahre.
ImMuseum des Ortes ist eine Lagerglocke aus dem KZ-Außenlager Falkensee ausgestellt.[8]
Nach der Auflösung des Landes Preußen 1947 wurden die in Deutschland verbliebenen Teile der Provinz Brandenburg zum neuen Land Brandenburg in derSowjetischen Besatzungszone, ab 1949 der DDR. Mit der Verwaltungsreform 1952 wurden das Land Brandenburg und der Landkreis Osthavelland aufgelöst und Falkensee Teil desKreises Nauen im neuenBezirk Potsdam.
1951 wurde Falkensee nach jahrzehntelanger Planung an das Netz derS-Bahn Berlin angeschlossen.
Zur selben Zeit, lange vor dem Mauerbau, begann jedoch bereits der Bau von Verkehrswegen zur westlichen Umgehung von West-Berlin, die den Mauerbau erst möglich machten. Alle drei Verbindungen (Schiene, Straße und Wasserweg) führen unmittelbar westlich an Falkensee vorbei.
Die erste Maßnahme war der Bau desHavelkanals ab Mai 1951, der bereits im Juni 1952 eröffnet wurde und von Hennigsdorf (Nieder Neuendorf) durch die Falkenseer Nachbargemeinden Brieselang und Wustermark nach Ketzin (Paretz) verläuft und damit Spandau und Potsdam, vor allem aber West-Berliner Territorium umgeht.
1953/55 folgte in zwei Abschnitten derBerliner Außenring, der alle auf West-Berlin zulaufenden Bahnstrecken auf DDR-Territorium miteinander verband und somit das Durchfahren der Westsektoren vermeidbar machte. Falkensee erhielt auf dem Außenring eineneigenen Bahnhof, der von 1954 bis 1996 genutzt wurde.
1979 folgte schließlich der Westabschnitt (und Ringschluss) desBerliner Rings, der eine Autobahnverbindung von Oranienburg nach Potsdam schuf, parallel zum Havelkanal durch Brieselang und Wustermark.
Die trotz der Zonengrenze immer noch intensiven Verbindungen ins westliche Berlin, vor allem in denBezirk Spandau, wurden mit dem Bau derBerliner Mauer (13. August 1961) gekappt. In der Folge verlor Falkensee seinen Lagevorteil als Berliner Vorortgemeinde und bestand nun im „Windschatten“ des eingemauertenWest-Berlin als relativ großstadtferne Gemeinde weiter. Die Fahrzeit nachOst-Berlin (über Potsdam und Schönefeld oder über Hohen Neuendorf und Pankow) betrug etwa zwei Stunden. Die exakt zehn Jahre zuvor eröffnete S-Bahn-Strecke nach Falkensee wurde stillgelegt. Nach einem spektakulären Durchbruch der Grenzbefestigung im Bahnhof Albrechtshof[9] am 5. Dezember 1961 wurden auch die Fernbahngleise der Hamburger Bahn gekappt, die Züge nach Hamburg fuhren fortan über Griebnitzsee (Potsdam), ab 1976 über Staaken an der Lehrter Bahn.
Wenige Wochen nach demMauerbau, am 7. Oktober 1961, dem zwölftenTag der Republik, erhielt FalkenseeStadtrecht. Die Verleihungsurkunde befindet sich imMuseum und Galerie Falkensee. Im selben Jahr wurde das bis dahin alsExklave zum sowjetischen Sektor Berlins gehörendeWest-Staaken nach Falkensee eingemeindet, 1971 aber wieder als eigenständige Gemeinde ausgegliedert. Die bis dahin zu West-Berlin (Spandau) gehörende ExklaveFalkenhagener Wiesen kam 1988 im Rahmen eines Gebietsaustauschs zur DDR und damit zur Stadt Falkensee.
Auf dem weitläufigen Gelände derBerlin-Seegefelder-Industrie AG (BSI), die sich bis 1945 südlich der Bahnstrecke zwischen den heutigen Bahnhöfen Falkensee und Seegefeld befand, arbeiteten nach Gründung der DDR über 30 Jahre derVEB Landmaschinenbau Falkensee/Kombinat Impulsa und das Transformatorenwerk. Heute befinden sich in demGewerbegebiet Süd unter anderem ein großer Einkaufsmarkt und neben weiteren kleinen und mittelständischen Unternehmen ein Großhandelsmarkt.
Nach derWiedervereinigung erlebte Falkensee einen zweiten starken Bevölkerungszuwachs, vor allem aus den westlichen Bezirken Berlins. In kurzer Zeit verdoppelte die Stadt ihre Einwohnerzahl.
Der DDR-Bezirk Potsdam wurde 1990 mit zwei weiteren zum wiedergegründetenLand Brandenburg. Durch dieKreisreform 1993 wurden die Kreise Nauen undRathenow zum neuenLandkreis Havelland mit Sitz in Rathenow. Die Wahl des Kreissitzes fiel auf das berlinferne Rathenow, um ein Gegengewicht zum Bevölkerungsschwerpunkt des Landkreises rund um Falkensee und Nauen zu schaffen. Falkensee ist seither jedoch die größte Stadt des Landkreises.
Der ehemalige Schutzstreifen der DDR-Grenze wurde bepflanzt und bebaut, mittlerweile (Stand Anfang 2020er Jahre) ist er nicht mehr überall zu erkennen. Auf demBerliner-Mauer-Radweg kann auch in Falkensee dem Verlauf der ehemaligen Mauer nachgefahren werden. Auf dem Hof des Heimatmuseums wurde nach vollständigem Abbau derGrenzsicherungsanlagen ein typisches Sperrelement aus dem genannten Mauerabschnitt wieder aufgestellt, jedoch nicht in voller Höhe.
Seit 1992 befindet sich auf dem Gelände des ehemaligen Gefangenenlagers eine Gedenkstätte mit Mahnmalen und mahnenden Kunstwerken, die teilweise von Jugendlichen aus Falkensee und der israelischen StadtMaʿalot-Tarshiha (es besteht seit 1990 ein Jugendaustausch der beiden Städte) zusammen erstellt wurden.
Auf einem früheren Privatgrundstück am Falkenhagener See wurde 2003 dieBotschaft von Madagaskar errichtet.
Der brandenburgische Innenminister verlieh Falkensee mit Wirkung ab 1. Januar 2006 den Status einerMittleren kreisangehörigen Stadt.
Das starke Bevölkerungswachstum von Falkensee resultiert aus seiner Lage imSpeckgürtel von Berlin, aber auch aus der Eingemeindung früher selbstständiger Orte.
Jahr
Einwohner
1925
08.180
1933
15.915
1939
24.824
Jahr
Einwohner
1946
28.275
1950
29.189
1964
29.881
1971
26.007
1981
24.029
1985
23.340
Jahr
Einwohner
1990
22.087
1995
24.273
2000
33.791
2005
38.376
2010
40.511
2015
42.634
Jahr
Einwohner
2020
44.236
2021
44.280
2022
44.637
2023
44.839
Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[10][11][12], ab 2011 auf Basis desZensus 2011, ab 2022 auf Basis des Zensus 2022[13]
Im Jahr 2011 waren 7.702 oder 19,1 % der Einwohner evangelisch und 2714 oder 6,7 %römisch-katholisch. 74,1 % warenkonfessionslos, gehörten einer anderen Religionsgemeinschaft an oder machten keine Angabe.[14] Trotz Bevölkerungswachstum ist durch Kirchenaustritte und Todesfälle der Anteil der evangelischen Christen auf 7.250 (15,9 %) weiter zurückgegangen, im Gegensatz zu dem der katholischen, der bis 2020 auf 3.090 (6,8 %) stieg.[15]
Die Stadtverordnetenversammlung von Falkensee besteht aus 36 Mitgliedern und dem hauptamtlichen Bürgermeister. DieKommunalwahl am 9. Juni 2024 führte bei einer Wahlbeteiligung von 66,0 % zu folgendem Ergebnis:[16]
Müller setzte sich in der Bürgermeisterstichwahl vom 11. Oktober 2015 gegen seine MitbewerberinBarbara Richstein (CDU) mit 51,3 % der gültigen Stimmen durch und wurde damit in seinem Amt bestätigt.[21]
In der Bürgermeisterstichwahl am 2. Juli 2023 wurde Heiko Richter mit 57,8 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von acht Jahren[22] zu Müllers Nachfolger gewählt.[23]
Die Stadtverordnetenversammlung begleiten drei gewählte Beiräte, die verschiedene Interessensgruppen der Stadt vertreten: der Seniorenbeirat, der Beirat für die Teilhabe von Menschen mit Behinderung und der Jugendbeirat.[24]
Blasonierung: „In Blau ein von silbernen Leisten begleiteter breiter grüner Schräglinksbalken, vorn oben eine aufgehende, ungebildete zwölfstrahlige goldene Sonne, im Balken ein linksgewendeter fliegender silberner Falke, hinten unten ein gestürzter silberner Fisch.“[25]
Wappenbegründung: Das Wappen von Falkensee ging aus früheren Siegeldarstellungen hervor, die einen stürzenden Falken und Wasser zeigten. Das 1970 von einem Gebrauchsgrafiker gestaltete Wappen hat diese auf den Namen der Stadt hinweisende Hauptfigur beibehalten. Die Farben des Schildes und die Sonne symbolisieren den gesunden, naturverbundenen Lebensraum der Waldstadt Falkensee.[26]
Das Wappen wurde am 9. Februar 1994 durch das Ministerium des Innern genehmigt.
DasRathaus Falkensee am ehemaligen Dorfanger wurde 1918 als Verwaltungssitz durch den damaligen Gemeindevorsteher Ernst Freimuth eingeweiht. Nach stetiger Erweiterung steht es seit den späten 1990er Jahren unterDenkmalschutz.
EvangelischeDorfkirche Falkenhagen (Kirchstraße Ecke Freimuthstraße) aus dem 17. Jahrhundert
EvangelischeDorfkirche Seegefeld (Bahnhofstraße 51) aus dem 13. Jahrhundert, 1781 baulich erweitert
EvangelischeDorfkirche Finkenkrug (Pfarrer-Voigt-Platz 1) aus dem beginnenden 20. Jahrhundert
Römisch-katholische KircheSt. Konrad von Parzham (Tiefer Grund / Ecke Ringpromenade), 1934geweiht, 2010 nach Entwürfen der Falkenseer Architekten David und Benjamin Seidl um ein Gemeindeensemble baulich erweitert. Die benötigten Gelder stellte die Kirchengemeinde durch den Verkauf kircheneigener Grundstücke in Falkensee und Schönwalde selbst bereit[27]
2008 Evangelische Heilig-Geist-Kirche in Falkenhöh, alsBartning-Notkirche seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs in einer Baracke (Brahmsallee 41) untergebracht.[29]
Erinnerungsstein deutsche Teilung (1994); am 3. Oktober 1994 wurde südlich der Spandauer Straße, genau auf der Grenzlinie zuSpandau, ein Findling als Erinnerung an die langen Jahre der deutschen Teilung aufgestellt. Der vier Tonnen schwere Findling war vom Spandauer Steinmetzmeister Karlheinz Schafhausen gestaltet worden.(52° 33′ 16,8″ N,13° 8′ 49,6″ O52.55466613.147107)
Gedenktafel am sowie einStolperstein vor dem Wohnhaus derjüdischenLyrikerinGertrud Kolmar in der Feuerbachstraße im Ortsteil Finkenkrug, die ihr Haus verkaufen musste und von Berlin nachAuschwitz deportiert wurde, wo sie ums Leben kam.
JugendzentrumCreatives Zentrum – Haus am Anger am Dorfanger, es bietet bildende und künstlerische Kurse an. Vor derWende diente das Gebäude alsPionierhaus. In der Kantstraße gibt es einen Ableger.
Stadtbibliothek, verfügt über einen Bestand von mehr als 30.000 Medien[30]
KulturhausJohannes R. Becher
Bürgerhaus Finkenkrug, hier spielt seit 2010 dasKleine Theater Falkensee[31]
Stadthalle
Die Alte Stadthalle stand seit 2021 unter Denkmalschutz. Nach kontroverser Diskussion erfolgt der Abriss aufgrund der ministeriellen Entscheidung aus 2022.
Unter diesem Begriff gab es im Ort zwischen 2016 und 2023 zwei Einrichtungen: dieAlte Stadthalle (siehe Bild) und dieNeue Stadthalle, die wegen ihrer Zweiteilung für Kultur- und Sportnutzung auchZwillingshalle heißt und im April 2016 eingeweiht wurde (Adresse: Scharenbergstraße 15). Durch die klare bauliche Trennung können gleichzeitig Sport- und Kulturveranstaltungen stattfinden, durch ihre Verbindung über das großflächigeFoyer ist das Bauwerk auch für Messen, Ausstellungen oder Kongresse geeignet. Insgesamt steht eine Kapazität von bis zu 1200 Plätzen zur Verfügung.[32]
Der Abriss der alten Stadthalle fand im Januar und Februar 2023 statt.[33]
Seit 1999 finden die Falkenseer Musiktage statt. An jeweils wechselnden Orten wie in den Kirchen der Stadt, im Rathaussitzungssaal oder vor dem Haus am Anger treten verschiedene Gesangsgruppen oder Orchester auf.
Wanderausstellungen im Museum, bspw.Elemente - Feuer, Wasser Erde - geformt von Katarina Monien und gemalt von Bernd Martin[34]
Sommercamp des SportvereinsEintracht Falkensee e. V., seit dem Jahr 2013, Fußball und Freizeit[34]
In der Buchhandlung am Bahnhof (Kapitel 8) gibt es regelmäßig denFalkenseer Poesiesommer, das sind Lesungen und Gesprächsrunden zu Musik und Büchern.[34]
Das Tierheim Falkensee veranstaltet jährlich ein Sommerfest.[35]
Im Jahr 2010 wurde dieSommerkinonacht, eine Open-Air-Veranstaltung auf der Festwiese am Gutspark, etabliert.[36]
Darüber hinaus laden mehrere Bezirksverordnete regelmäßig zu Sommertreffs ihrer Partei.[34]
DieBundesstraßeB 5, die wichtigste Ausfallstraße Berlins in westlicher Richtung (Heerstraße), verläuft autobahnähnlich ausgebaut südlich an Falkensee vorbei durchDallgow-Döberitz, die AutobahnA 10 (Westlicher Berliner Ring) durch die westlichen NachbargemeindenBrieselang undWustermark. Falkensee wird durch die AnschlussstellenSeeburg/Falkensee, Dallgow/Falkensee undDallgow-Döberitz auf der Schnellstraße B 5 sowieFalkensee,Brieselang undBerlin-Spandau auf der A 10 erschlossen.
DieBuslinien in Falkensee werden von derHavelbus Verkehrsgesellschaft, die Linie X37 von derBVG betrieben. Zu Zeiten mit geringer Nachfrage werden teilweise Linientaxis zum Bustarif eingesetzt. Es verkehren folgende Linien (Stand 2021):
Falkensee liegt an derHamburger Bahn, die wesentlichen Einfluss auf die Stadtentwicklung hatte. Auf dieser liegen im Bereich Falkensee vier Stationen:
Berlin-Albrechtshof, wenige Meter östlich der Stadtgrenze auf Berliner Gebiet. Eröffnet 1943, 1948–61 Grenzbahnhof zwischen DDR und West-Berlin, 1961–93 Endbahnhof für Züge aus Nauen, 1995 Wiedereröffnung in Dammlage.[37]
Die beiden Regionalbahnlinien halten auch an den übrigen Stationen. Für die südlichen Wohnviertel von Seegefeld und Finkenkrug liegt außerdem der BahnhofDallgow-Döberitz auf derLehrter Bahn nicht weit, wo die LinienRE 4 undRB 21 verkehren. Der nächste Bahnhof mit ICE- und IC-Halt istBerlin-Spandau, der von allen Bahnhöfen in Falkensee direkt erreichbar ist.
Nach demBau der Berliner Mauer am 13. August 1961 war die Stadt vom Verkehr nach Berlin abgekoppelt. Falkensee war nur über denBerliner Außenring mit Halt im 1995 geschlossenen und 2006 abgerissenen BahnhofFalkenhagen (im Ortsteil Waldheim) aus Berlin zu erreichen. Die Fahrt von Falkensee und Finkenkrug über den Außenring nach Potsdam war von 1961 bis 1995 ebenfalls nur mit Umsteigen an diesem Bahnhof möglich.[41]
Erst am 26. Mai 1995 wurde der Lückenschluss der FernbahnverbindungBerlin-Hamburg zwischenAlbrechtshof und Berlin-Spandau fertiggestellt. Seit Mai 1997 ist der Abschnitt elektrisch betrieben. Zuerst übernahmenRegionalbahn-Züge den Verkehr, seit dem 24. Mai 1998 fahren auchRegionalexpress-Züge als Nahverkehrszüge über Falkensee in die Berliner Innenstadt. Ein Teil der Züge aus Richtung Norden fuhr anstatt über den östlichen Berliner Außenring über Falkensee nach Berlin und stellte damit ein dichtes Zugangebot sicher. Diese Züge verkehren seit Eröffnung des neuenBerlin Hauptbahnhofes im Jahr 2006 von Oranienburg direkt nach Berlin und nicht mehr über Falkensee.
Falkensee gehörte seit 1921 zum Berliner Vororttarif. Trotz vieler früherer Pläne wurde Falkensee erst am 14. August 1951 an dasBerliner S-Bahn-Netz angeschlossen. Fast genau zehn Jahre danach, mit dem Mauerbau am 13. August 1961, wurde die Verbindung in Albrechtshof unterbrochen, im Oktober stellte die S-Bahn-Verwaltung den anfangs noch verbliebenen Inselbetrieb der S-Bahn bis Falkensee ein.
Die seit 1990 geplante Wiederherstellung der S-Bahn-Verbindung nach Berlin wurde bislang wegen des umstrittenen verkehrlichen Nutzens zurückgestellt. Laut der standardisierten Bewertung würde zwar der volkswirtschaftliche Nutzen die Kosten für eine S-Bahn-Verlängerung vonSpandau nach Falkensee und den Bau eines vom übrigen Bahnbetrieb unabhängigen Streckengleises übersteigen, die Reisezeiten würden sich gegenüber der Regionalbahn mit der S-Bahn jedoch verlängern.
Zu den diskutierten Varianten gehören
der Neubau der S-Bahn bis Nauen, dabei Einstellung der beiden Regionalbahnlinien,
S-Bahn bis Finkenkrug oder Falkensee, mit (teilweise) Weiterbetrieb der Regionalbahnen,
eine Express-S-Bahn ohne Halt zwischen Spandau und Westkreuz,
S-Bahn nur bis Berlin-Albrechtshof, Bedienung von Falkensee und Nauen weiterhin nur mit Regionalbahn.
Je nach Konzept kämen nur etwa 2.000 Fahrgäste pro Tag für die Nutzung infrage. Eine abschließende Entscheidung über den S-Bahn-Bau ist noch nicht in Sicht, und es besteht keine Einigkeit darüber ob, und wenn ja, wie ein Kapazitätsausbau der Hamburger Bahn erfolgen sollte. Ein Beschluss der Stadtverordnetenversammlung von Falkensee, der den S-Bahn-Bau aus den oben genannten Gründen ablehnte, wurde inzwischen wieder aufgehoben (Stand Mai 2023).
Für den Bau von S-Bahn-Gleisen werden auf der Nordseite der Gleise derHamburger Bahn Flächen freigehalten.
DerFlughafen Berlin Brandenburg liegt am entgegengesetzten Ende des Ballungsraums Berlin und ist von Falkensee aus umsteigefrei stündlich mit dem RE 8 in 60 Minuten erreichbar.
Auf dem Berliner Ring gibt es zwischen der Anschlussstelle Falkensee und dem Dreieck Havelland einen bis heute benutzbarenAutobahn-Behelfsflugplatz für militärische Zwecke. Die zum Abstellen von Kampfflugzeugen vorgesehenen Flächen werden für dieAutobahnraststätteWolfslake genutzt.
Größtes Unternehmen ist das Logistikzentrum am Bahnhof Seegefeld am Rande des Gewerbegebietes Süd, das aus den ab 1995 hier beheimatetenHerlitz-Werken hervorging. Ansonsten ist die Falkenseer Wirtschaft durch viele klein- und mittelständische Unternehmen der Nahversorgung geprägt
In Falkensee sind die Lokalredaktionen der Tageszeitung (MAZ - Der Havelländer) und des Brandenburger Wochenblatts (BraWo) beheimatet. Daneben gibt es eine Vielzahl von kleinen Anzeigenblättern. Im Ortsteil Waldheim befindet sich zudem der Redaktionssitz desrechtsextremenCompact-Magazins im Wohnhaus des ChefredakteursJürgen Elsässer.[50]
In Falkensee sind 21 Sportvereine in den verschiedensten Sportarten registriert.[51]
Ältester Sportverein ist derSV Falkensee-Finkenkrug, der 1913 gegründet wurde. Seine Fußballmannschaft spielt seit der Saison 2010/11 in derBrandenburg-Liga.
Der TSV Falkensee bietet ein breites Sportprogramm: Babysport, Familien- und Freizeitsport, Gesundheits- und Rehasport, Hockey, Ringen, Tanzen, Turnen, Cheerleading, Akrobatik, Leichtathletik, Ball- und Rollsport.[52]
Weitere ansässige Sportvereine sindSV Blau-Gelb Falkensee undEintracht Falkensee, wobei Letzterer aus einer Abspaltung vom SV Blau-Gelb Falkensee hervorging.
Heiko Müller (* 1959), Bürgermeister der Stadt 2007 bis 2023
Frank Röth (* 1959), Schauspieler und Synchronsprecher, lebt in Falkensee[55]
Barbara Richstein (* 1965), Politikerin (CDU), ehemalige brandenburgische Justizministerin, Landtagsabgeordnete und Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung Falkensee
Am 20. Mai 2000 fand in Falkensee das weltweit größte Klassentreffen mit 4.578 Teilnehmern statt. Der Rekord ist imGuinnessbuch der Rekorde 2002 verzeichnet.[56]
Im Juni 2019 veranstaltete dasRegenbogencafé Falkensee den erstenCSD in Falkensee mit über 1500 Teilnehmern und war damit in diesem Jahr die kleinste Kommune in Deutschland mit einem eigenen CSD.[57]
↑Wilhelm Döbbelin:Im Zeichen von Terror und Gewalt. Die ersten Wochen der Naziherrschaft im Havelland, in:Arbeit – Bewegung – Geschichte, Hefte II/2016
↑Tobias Bank:Oskar Sander, Gewerkschafter, Arbeitersportler und Kommunist, in:Arbeit – Bewegung – Geschichte, I/2017, S. 126–136.
↑Heimatjahrbuch für Falkensee und Umgebung 2020, S. 114.
↑Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.):Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
↑André Görke:Berlin kommt auf die Beine: Endlich wieder Laufen, endlich wieder Tanz. In:Der Tagesspiegel Online. 9. Februar 2023,ISSN1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 6. Mai 2023]).
↑Karlheinz Blaschke, Gerhard Kehrer, Heinz Machatscheck:Lexikon – Städte und Wappen der Deutschen Demokratischen Republik. Hrsg.: Heinz Göschel. 1. Auflage. VEB Verlag Enzyklopädie, Leipzig 1979,S.121.
↑Hiltrud Müller:An die Wurzeln zurückgekehrt. David und Benjamin Seidl sind Brüder, Architekten und froh, wieder in der Heimat zu sein; In:MAZ vom 11. August 2009