Movatterモバイル変換


[0]ホーム

URL:


Zum Inhalt springen
WikipediaDie freie Enzyklopädie
Suche

Erlös

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Abgrenzung der Grundbegriffe des betriebswirtschaftlichenRechnungswesens hinsichtlich desGesamtvermögens, desbetriebsnotwendigen Vermögens, desGeldvermögens und derKasse.[1]

Erlös ist in derBetriebswirtschaftslehre und imRechnungswesen derGegenwert, der einemUnternehmen in Form vonZahlungsmitteln oderForderungen durch denVerkauf vonGütern oderDienstleistungen zufließt.

Abgrenzung gegen andere Rechnungsgrößen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Kosten und Erlöse werden als Begriffspaar iminternen Rechnungswesen, insbesondere in derKosten- und Leistungsrechnung verwendet. Es ist jedoch zu beachten, dass Erlöse nicht mitLeistung zu verwechseln sind.

Kosten und Erlöse sind kalkulatorische Größen. Sie tauchen weder direkt in den Zahlungen des Unternehmens noch eins zu eins in Buchhaltung, Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung auf.

Aufwand und Ertrag

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Aufwand undErtrag bilden das analoge Begriffspaar imexternen Rechnungswesen und werden zur Erstellung einer periodisiertenGewinn- und Verlustrechnung sowie zur Erstellung einerBilanz verwendet. Zur Ermittlung von gewinnwirksamen Aufwänden und Erträgen werden Leistungen des Unternehmens und damit verbundene Zahlungen einemGeschäftsjahr periodengerecht zugewiesen. Dies erfolgt überAbgrenzungen undAbschreibungen, mit denen Aufwand und Ertrag aus der Geschäftstätigkeit demjenigen Geschäftsjahr zugeordnet werden, dem sie wirtschaftlich zugehören, unabhängig davon, ob derZahlungsvorgang in einem anderen Geschäftsjahr stattgefunden hat oder stattfinden wird.

Ausgaben und Einnahmen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Ausgaben undEinnahmen sind ebenfalls dem externen Rechnungswesen, bzw. derBuchführung, zuzuordnen. Sie entstehen, wenn etwas gekauft bzw. verkauft wurde, unabhängig davon ob es schon bezahlt wurde oder nicht. Sobald effektive Zahlungen erfolgen, werden Ausgaben und Einnahmen zuAuszahlung undEinzahlung.

Aus- und Einzahlungen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Aus- und Einzahlungen sind die grundlegenden Rechengrößen derInvestitionsrechnung und desTreasury. Sie bestimmen die Liquiditätsreserven des Unternehmens.

Unterschiede zwischen den Größen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Unterschiede zwischen Kosten und Aufwand können beispielsweise entstehen, wenn

Kosten sind nicht per se einem Geschäftsjahr oder einer Zeitperiode zugeordnet. Oftmals werden bei einem Kostenvergleichdiskontierte Größen miteinander verglichen. Kosten sind weiterhin ein wesentlicher Bestandteil vonPreiskalkulationen. Dabei werden in der RegelErwartungswerte betrachtet, so dass die einkalkulierten Kosten keine direkte Entsprechung in Zahlungen oder Aufwänden haben. Hinzu kommen kalkulatorische Kostenelemente wie z. B.Wagniskosten.

Umsatzerlöse

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Der UmsatzerlösE{\displaystyle E} ist der inGeld bewertete, durch den Verkaufspreisp{\displaystyle p} erzielte Gegenwert aus demVertrieb vonProdukten oder Dienstleistungen[2] (P{\displaystyle P}). Ist der Verkaufspreis über die betrachtete Zeitspanne konstant, ergibt sich:

E=Pp{\displaystyle E=P\cdot p}.

siehe§ 275 Abs. 2 Nr. 1HGB

BeimGesamtkostenverfahren oder beimUmsatzkostenverfahren (§ 275 Abs. 3 Nr. 1 HGB),[3] einfach auch „Umsatz“ oder „Bruttoerlös“ genannt. Beim Bruttoerlös oder Brutto-Umsatz sind noch keineKosten (Material-,Personalkosten usw.) abgezogen, beim Nettoerlös oder Netto-Umsatz lediglich die mit dem Verkauf direkt zusammenhängendenErlösschmälerungen (Rabatte,Skonti), ausgenommen indirekte Kosten wie z. B. abgetretene Forderungen an Dritte (Delkredere). Für diePreiskalkulation ist der Nettoerlös maßgebend.

Gesamtleistung

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

DieGesamtleistung ist die (Zwischen-)Summe aus den ersten drei Positionen derGewinn- und Verlustrechnung nach dem Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB:

Umsatzerlöse
+ Erhöhung desBestands anfertigen undunfertigen Erzeugnissen oder
- Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen
+ andere aktivierteEigenleistungen
=Gesamtleistung

Die Umsatzerlöse setzen sich demnach aus den in derRechnungsperiode produzierten und verkauften sowie aus den aus demLagerbestand von Vorperioden stammenden und in der laufenden Periode verkauften Produkten zusammen.

Arten

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Zu unterscheiden ist zwischen denpagatorischen Erlösen (auch:Grunderlöse,Zweckerträge) und denkalkulatorischen Erlösen.[4] Grunderlöse sind die Umsatzerlöse aus demKerngeschäft eines Unternehmens, die dem Unternehmen alsEinnahmen zufließen, kalkulatorischen Erlösen dagegen steht kein eindeutiger Marktpreis gegenüber.

Je nachWirtschaftszweig gibt es folgende Umsatzerlöse:

WirtschaftszweigArt der Erlöse
Autohäuser/-werkstättenAutoverkauf,Ersatzteilverkauf,Autovermietung,
Reparaturen
EDV-/IT-FirmenHardware-,Software- undWartungserlöse
EinzelhandelWarenverkäufe
Freie BerufeGebühren,Honorare fürÄrzte,Rechtsanwälte usw.
GewerbebetriebeEinkünfte aus Gewerbebetrieb
HandelsbetriebeVerkauf vonHandelswaren
HotellerieBeherbergungs- undRestaurationserlöse
ImmobilienwirtschaftImmobiliarmiete,Pachtzins
IndustriebetriebeUmsatzerlöse ausIndustrieproduktion
KreditinstituteZinserträge,Provisionserträge,Bankgebühren (1)
MontagebetriebeVermietung vonBauteilen,Montagearbeiten
Verkehrs- undTransportunternehmenErlöse ausFahrkarten- undFlugticketverkauf
VersicherungsunternehmenVersicherungsprämien,Kapitalerträge aus
Kapitalanlagen

(1)betriebswirtschaftliche Kennzahlen beziehen sich auf dieBilanzsumme oder dasGeschäftsvolumen.

Kennzahlen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Gewinnschwelle aus Erlös undKosten
Erlös im Zusammenhang derGewinnmaximierung grafisch

Erlöse (E{\displaystyle E}) sind häufig Bestandteil betriebswirtschaftlicher Kennzahlen. Die betriebswirtschaftlicheArbeitsproduktivitätAp{\displaystyle A_{p}} spiegelt den proMitarbeiterM{\displaystyle M} erzielten Umsatz wider:

Ap=EM{\displaystyle A_{p}={\frac {E}{M}}}.

DieErlösfunktion ist die mathematische Darstellung der Abhängigkeit zwischenAbsatzmenge und Umsatz.[5] DieseVerhaltensgleichung stellt denVerkaufspreisp{\displaystyle p} der Absatzmengex{\displaystyle x} gegenüber, wobeix{\displaystyle x} vonp{\displaystyle p} abhängt:[6]

E=px{\displaystyle E=p\cdot x}.

Bei gleichbleibenden Verkaufspreisen steigen die Erlöse mit der Zunahme der verkauften Produkteinheiten linear an. Die ersteAbleitung dieser Erlösfunktion nennt man – analog zu denGrenzkosten auf der Kostenseite –Grenzerlös.

DieGewinnschwelle (englischbreak-even point) ist erreicht, wenn die Erlöse denGesamtkostenK{\displaystyle K} entsprechen:

E=K{\displaystyle E=K}.

ImMonopolpreismodell wird sehr oft zur Vereinfachung angenommen:

E=px{\displaystyle E=p\cdot x}.

Dabei bezeichnet:

Dann ist

Et=pxtt{\displaystyle E_{t}=p\cdot x_{t}\cdot t},

gleichbleibende Preise vorausgesetzt.

Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung: Branchenumsatz

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Die Umsatzsumme aller Unternehmen einerBranche wird alsBranchenumsatz bezeichnet. Er wird meist in Bezug auf ein Kalenderjahr angegeben und beispielsweise bei der Berechnung vonMarktanteilen oderBetriebsvergleichen benötigt.

International

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Aufgrund der großen Bedeutung des Ertrags- (englischyield) oder Umsatzbegriffes (englischsales) imexternen Rechnungswesen gibt es insbesondere in der internationalen (IFRS) und der US-amerikanischen Rechnungslegung (US-GAAP) strenge Richtlinien zur Umsatzrealisierung. Hiermit soll sichergestellt werden, dass die ausgewiesenen Umsatzzahlen korrekt sind und kaum einemRestrisiko unterliegen. Kern ist die Regelung desInternational Financial Reporting Standard 15 über die Realisierung von Umsätzen. Bilanzskandale und betrügerische Umsatzaufblähungen, etwa durchScheingeschäfte, sollen hierdurch vermieden werden.

Siehe auch

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Literatur

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  • Wilfried Bechtel, Alfred Brink:Einführung in die moderne Finanzbuchführung: Grundlagen der Buchungs- und Abschlusstechnik und Grundzüge der EDV-Buchführung. 9., überarbeitete und aktualisierte Auflage. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2007,ISBN 3-486-58470-7 (260 S.). 
  • Gottfried Bähr,Wolf F. Fischer-Winkelmann, Stephan List:Buchführung und Jahresabschluss. 9., überarbeitete Auflage. Gabler Verlag, Wiesbaden 2006,ISBN 3-8349-0335-3 (622 S.). 
  • Bruno Röösli:1000 Fragen und Antworten zum Rechnungswesen. 4. Auflage.Verlag SKV/HEROLD, Zürich/Oberhaching 2007,ISBN 3-286-50844-6 (512 S.). 
  • Harald Wedell:Grundlagen des Rechnungswesens, Band 1: Buchführung und Jahresabschluss. 11., überarbeitete Auflage. NWB Verlag – Neue Wirtschafts-Briefe, Herne/Berlin 2006,ISBN 3-482-54781-5 (302 S.). 

Weblinks

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Wiktionary: Erlös – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  1. Sönke Peters (Begründer), Rolf Brühl, Johannes N. Stelling:Betriebswirtschaftslehre. Einführung. 12., durchgesehene Auflage. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München u. a. 2005,ISBN 3-486-57685-2 (Google Books). 
  2. Walther Busse von Colbe/Nils Crasselt/Bernhard Pellens,Lexikon des Rechnungswesens, 2011, S. 251
  3. Ulrich Döring,Erlös, in: Wolfgang Lück (Hrsg.),Lexikon der Betriebswirtschaft, 1983, S. 352
  4. Walther Busse von Colbe/Nils Crasselt/Bernhard Pellens,Lexikon des Rechnungswesens, 2011, S. 251
  5. Wolfgang Becker/Stefan Lutz,Gabler Kompakt-Lexikon Modernes Rechnungswesen, 2007, S. 70
  6. Verlag Dr. Th. Gabler GmbH (Hrsg.),Gabler Volkswirtschafts-Lexikon, 1990, S. 318
Bitte denHinweis zu Rechtsthemen beachten!
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Erlös&oldid=254113642
Kategorien:

[8]ページ先頭

©2009-2025 Movatter.jp