Kosten und Erlöse sind kalkulatorische Größen. Sie tauchen weder direkt in den Zahlungen des Unternehmens noch eins zu eins in Buchhaltung, Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung auf.
Aufwand undErtrag bilden das analoge Begriffspaar imexternen Rechnungswesen und werden zur Erstellung einer periodisiertenGewinn- und Verlustrechnung sowie zur Erstellung einerBilanz verwendet. Zur Ermittlung von gewinnwirksamen Aufwänden und Erträgen werden Leistungen des Unternehmens und damit verbundene Zahlungen einemGeschäftsjahr periodengerecht zugewiesen. Dies erfolgt überAbgrenzungen undAbschreibungen, mit denen Aufwand und Ertrag aus der Geschäftstätigkeit demjenigen Geschäftsjahr zugeordnet werden, dem sie wirtschaftlich zugehören, unabhängig davon, ob derZahlungsvorgang in einem anderen Geschäftsjahr stattgefunden hat oder stattfinden wird.
Ausgaben undEinnahmen sind ebenfalls dem externen Rechnungswesen, bzw. derBuchführung, zuzuordnen. Sie entstehen, wenn etwas gekauft bzw. verkauft wurde, unabhängig davon ob es schon bezahlt wurde oder nicht. Sobald effektive Zahlungen erfolgen, werden Ausgaben und Einnahmen zuAuszahlung undEinzahlung.
Aus- und Einzahlungen sind die grundlegenden Rechengrößen derInvestitionsrechnung und desTreasury. Sie bestimmen die Liquiditätsreserven des Unternehmens.
Kosten sind nicht per se einem Geschäftsjahr oder einer Zeitperiode zugeordnet. Oftmals werden bei einem Kostenvergleichdiskontierte Größen miteinander verglichen. Kosten sind weiterhin ein wesentlicher Bestandteil vonPreiskalkulationen. Dabei werden in der RegelErwartungswerte betrachtet, so dass die einkalkulierten Kosten keine direkte Entsprechung in Zahlungen oder Aufwänden haben. Hinzu kommen kalkulatorische Kostenelemente wie z. B.Wagniskosten.
Der Umsatzerlös ist der inGeld bewertete, durch den Verkaufspreis erzielte Gegenwert aus demVertrieb vonProdukten oder Dienstleistungen[2] (). Ist der Verkaufspreis über die betrachtete Zeitspanne konstant, ergibt sich:
Die Umsatzerlöse setzen sich demnach aus den in derRechnungsperiode produzierten und verkauften sowie aus den aus demLagerbestand von Vorperioden stammenden und in der laufenden Periode verkauften Produkten zusammen.
Zu unterscheiden ist zwischen denpagatorischen Erlösen (auch:Grunderlöse,Zweckerträge) und denkalkulatorischen Erlösen.[4] Grunderlöse sind die Umsatzerlöse aus demKerngeschäft eines Unternehmens, die dem Unternehmen alsEinnahmen zufließen, kalkulatorischen Erlösen dagegen steht kein eindeutiger Marktpreis gegenüber.
Erlöse () sind häufig Bestandteil betriebswirtschaftlicher Kennzahlen. Die betriebswirtschaftlicheArbeitsproduktivität spiegelt den proMitarbeiter erzielten Umsatz wider:
Bei gleichbleibenden Verkaufspreisen steigen die Erlöse mit der Zunahme der verkauften Produkteinheiten linear an. Die ersteAbleitung dieser Erlösfunktion nennt man – analog zu denGrenzkosten auf der Kostenseite –Grenzerlös.
Die Umsatzsumme aller Unternehmen einerBranche wird alsBranchenumsatz bezeichnet. Er wird meist in Bezug auf ein Kalenderjahr angegeben und beispielsweise bei der Berechnung vonMarktanteilen oderBetriebsvergleichen benötigt.
Aufgrund der großen Bedeutung des Ertrags- (englischyield) oder Umsatzbegriffes (englischsales) imexternen Rechnungswesen gibt es insbesondere in der internationalen (IFRS) und der US-amerikanischen Rechnungslegung (US-GAAP) strenge Richtlinien zur Umsatzrealisierung. Hiermit soll sichergestellt werden, dass die ausgewiesenen Umsatzzahlen korrekt sind und kaum einemRestrisiko unterliegen. Kern ist die Regelung desInternational Financial Reporting Standard 15 über die Realisierung von Umsätzen. Bilanzskandale und betrügerische Umsatzaufblähungen, etwa durchScheingeschäfte, sollen hierdurch vermieden werden.
Wilfried Bechtel, Alfred Brink:Einführung in die moderne Finanzbuchführung: Grundlagen der Buchungs- und Abschlusstechnik und Grundzüge der EDV-Buchführung. 9., überarbeitete und aktualisierte Auflage. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2007,ISBN 3-486-58470-7 (260 S.).
Bruno Röösli:1000 Fragen und Antworten zum Rechnungswesen. 4. Auflage.Verlag SKV/HEROLD, Zürich/Oberhaching 2007,ISBN 3-286-50844-6 (512 S.).
Harald Wedell:Grundlagen des Rechnungswesens, Band 1: Buchführung und Jahresabschluss. 11., überarbeitete Auflage. NWB Verlag – Neue Wirtschafts-Briefe, Herne/Berlin 2006,ISBN 3-482-54781-5 (302 S.).
↑Sönke Peters (Begründer), Rolf Brühl, Johannes N. Stelling:Betriebswirtschaftslehre. Einführung. 12., durchgesehene Auflage. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München u. a. 2005,ISBN 3-486-57685-2 (Google Books).