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Epos

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Dieser Artikel behandelt das Epos als Erzählung. Für Abkürzungen sieheEPOS.

DasEpos (altgriechischἔπος „Wort, Vers“, dann auch „die Erzählung, das Gedicht“;Mehrzahl:Epen), veraltet dieEpopöie (vonἐποποιΐαepopoiïa „die Versschöpfung“), ist in derAntike nebenDrama undLyrik eine der drei grundlegendenGattungen der Literatur. Erzählende Dichtung wird unter dem BegriffEpik zusammengefasst. In der Neuzeit wird unterEpos zunehmend eine weitläufige umfangreiche Erzählung verstanden.Ein epischerText ist einnarrativer,fiktionaler Text, dessen Charakteristikum einErzähler ist. Die epischeGeschichte kann dabei inVersform oder auch inProsa abgefasst worden sein.[1][2][3]

Begriff

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Der Begriff stammt aus den antikenPoetiken, dieHesiodsTheogonie sowieHomersIlias undOdyssee zum Vorbild nahmen. Nach der Definition vonAristotelesPoetik erzählt das Epos, während das Drama nachahmt. Der Begriff Epos wurde stets auf umfangreiche Erzählungen in anderen, auch außereuropäischen Kulturen übertragen, was bis ins 20. Jahrhundert als unproblematisch galt, heute aber mit größerer Vorsicht gehandhabt wird.

Das Epos gehört zurDichtung, ist im Unterschied zum jüngerenRoman aber nicht unbedingtLiteratur, weil seine kulturelle Bedeutung den Umgang mitTexten und dasLesenkönnen nicht voraussetzt. Mit der mündlichen Verbreitung hängt dieVersform des Epos zusammen, die als Gedankenstütze und Deklamationshilfe dient. Epen handeln von bedeutenden Ereignissen, bei denen oft Götter oder Helden im Mittelpunkt stehen (sieheMythos). Antike und mittelalterliche Epen stammen nicht unbedingt vonAutoren im modernen Sinne her, sind also keine individualistischen und eigenschöpferischen Werke. Im 18./19. Jahrhundert versuchte man sie auch als kollektive „Volksdichtungen“ zu verstehen, was jedoch nicht zutrifft.

Die antikeGattung Epos ist neben Umfang und Thematik durch den „erhabenen“Stil, dasVersmaß desHexameters, typische Handlungselemente (Rüstung, Zweikampf, Massenkampf, Bestattung, Götterversammlung, Mahl, Feste), Beschreibung von Gegenständen (Ekphrasis),Kataloge (Aufzählungen), sprachliche Formeln (teilweise aus der Tradition dermündlichen Überlieferung), schmückende Beiwörter (Epitheta ornantia), Vergleiche und eine unparteiisch-allwissende Erzählhaltung bestimmt.

Die modernen Werke sind oft sehr dezidierte Gegenentwürfe, weshalb man dafür auch den Begriff „Antiepos“ geprägt hat.Goethe wendet mitHermann und Dorothea das Thema ins Gegenwärtige und Bürgerliche und beiJoycesUlysses wird das Epos zum Irrlauf eines Antihelden im Zeitraum eines Tages. Die Anlehnung an vormoderne Vorbilder gab es ebenfalls:Carl Spitteler erhielt für seine Erneuerung des Versepos 1919 denNobelpreis für Literatur. Auch etwaTheodor Däubler undAlbrecht Schaeffer haben beachtliche Vers-Epen verfasst.

Versform

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Die Epen der griechischen und lateinischen Antike sind im Versmaß desHexameters verfasst, der dieQuantität der Silben zur Versstrukturierung nutzt und keinenEndreim kennt. Die Hauptform der altgermanischen Epik war derStabreimvers (Beowulf,Heliand). Bei denmittelhochdeutschen undaltfranzösischen Epen kommt aufgrund der andersartigenMetrik meist der paargereimte vierhebige Vers zur Anwendung, in dem auch die Romane gedichtet sind.

Abgrenzung zwischen Epos und Roman

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Die frühen Romane bis etwa zum 16. Jahrhundert sind noch überwiegend in Versform gehalten und wurden zum Teil noch mündlich überliefert, daher ist eine Abgrenzung vom Epos oft schwierig. Das Abschreiben und dasAuswendiglernen hingen oft miteinander zusammen. DieNovelle grenzte sich durch ihre Aktualität und straffe Kürze vom Epos ab und wertete die Schriftform auf. Eine klare Trennung zwischen Epos und Roman schuf derBuchdruck mit seinen hohen Auflagen. Er machte die erzählerische Dichtung zu „Literatur“.

Der einflussreichste gattungstheoretische Ansatz dürfte die Romantheorie vonGeorg Lukács sein, die das Epos mit einem verlorenen Naturzustand in Verbindung bringt: Epos sei die Gestaltung einer „geschlossenen Lebenstotalität“ mit festen Lebens-, Wert- und Sozialordnungen und verbindlichem Weltverständnis, dagegen gelte der Roman als Ausdruck eines privaten Weltausschnitts und eines problematisch gewordenen Welt- und Ordnungsverständnisses.

Franz Borkenau hingegen bezeichnet das Epos als literarische Form der Selbstfindung nach barbarischen Zeitaltern (zum Beispiel nach derVölkerwanderung). Daher stammen aus seiner Sicht auch seine abenteuerlichen Handlungen. In derhöfischen Literatur um 1200 lassen sich erstmals sowohl epostypische wie romantypische Elemente erkennen, sodass die höfische Epik (speziell derArtusroman) als eine Übergangserscheinung betrachtet werden könne, die zum Roman als „epischer Leitgattung“ derNeuzeit hinführe.

Beispiele

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Antike Epen

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Mittelalter

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Renaissance bis zur Gegenwart

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Siehe auch

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Literatur

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Weblinks

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Wikiquote: Epos – Zitate
Wiktionary: Epos – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Jonas Geldschläger:Erzählperspektive. Wortwuchs (auf wortwuchs.net[1])
  2. Skriptum zur Lehrveranstaltung:Einführung in die Literatuwissenschaftt. Institut für Europäische und Vergleichende Sprach- und Literaturwissenschaft, Abteilung Finno-Ugristik, Universität Wien, S. 1–64 (auf finno-ugristik.univie.ac.at[2]) hier S. 49
  3. Thomas Anz (Hrsg.):Handbuch Literaturwissenschaft. Gegenstände - Konzepte - Institutionen. Band 1:Gegenstände und Grundbegriffe. J.B. Metzler, Stuttgart / Weimar 2007, S. 36 f.
Normdaten (Sachbegriff):GND:4015065-3 (GND Explorer,lobid,OGND,AKS)
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