Elisabeth Rethberg, geboreneLisabeth Sättler, (*22. September1894 inSchwarzenberg/Erzgeb.; †6. Juni1976 inYorktown Heights,New York) war eine deutscheOpernsängerin (Sopran). Sie galt als die beste „Aida“ ihrer Zeit und wurde 1929 vonArturo Toscanini als die „größte lebende Sopranistin“ bezeichnet.
Rethberg wurde als Tochter des Schwarzenberger Selektenschuloberlehrers Karl Gustav Sättler ausRittersgrün und dessen Frau Johanna Emanuela geb. Müller ausGröba bei Riesa geboren. Diese hatten zunächst in dem Haus in der Schwarzenberger Schloßstraße Nr. 10 gelebt, in dem 1865 die HeimatlieddichterinJohanne Amalie von Elterlein gestorben war und die Kinder Karl (1881) und Hertha (1883) geboren wurden, und zogen dann in ein Gebäude des ehemaligen Schwarzenberger Kugelhammers in der Obergasse. Nach Hans (1885) und Käthe (1888), die beide später in den USA lebten, wurde Elisabeth am 22. September 1894 geboren und am 30. Oktober des Jahres im Hause getauft. Als Taufpaten waren mit den Fabrikbesitzern Matthias Kalb aus Schwarzenberg und Paul Lein ausPirna, Guido Sternkopf, Besitzer einer Schneidmühle und einer Wirtschaft in Rittersgrün, und den Brüdern Woldemar und Richard Schneider, Kaufmann in Schönheide und Oberlehrer inRaschau, angesehene Männer erschienen.
Elisabeth begann im Alter von fünf Jahren mit dem Klavierspiel und erhielt von ihrem vielbeschäftigten Vater unregelmäßig Unterricht. Nach ihrer Konfirmation 1909 in der SchwarzenbergerSt.-Georgen-Kirche ging sie verstärkt ihren musikalischen Neigungen nach. 1911 trat sie, von ihrer Schwester Käthe auf dem Klavier begleitet, bei einem öffentlichen Konzert mit LiedernFranz Liszts auf, woraufhin sie von der lokalen Presse gefeiert wurde. Auf Anraten ihres Patenonkels Richard Schneider meldete sie sich Ostern 1912 amKöniglichen Konservatorium Dresden an, wo sie bis zum Herbst 1913 studierte. Ein anschließendes Privatstudium bei Otto Watrin, einem SchülerAugust Ifferts, wurde zu Beginn desErsten Weltkrieges unterbrochen. Elisabeth bildete sich nun autodidaktisch fort und erhielt eine dramatische Ausbildung in der Opernschule Petrenz inDresden; hier wurde sie 1915 an derHofoper engagiert und nahm den Künstlernamen „Elisabeth Rethberg“ an.
Nach dem Tod von Elisabeths Mutter 1914 zog ihr Vater 1915, inzwischen in den Ruhestand gegangen, mit ihrer Schwester Käthe nach Dresden in die Franklinstraße 32, um in der Nähe seiner jüngsten Tochter zu leben. Elisabeth entwickelte sich zu einer Künstlerin, die Oper, Oratorium und Lied gut beherrschte und in ihrer Zeit in Dresden mehr als 100 Rollen spielte, darunter einen der Edelknaben imLohengrin, Agathe, die Figaro-Gräfin, Pamina, Konstanze,Aida, Mimi, Sophie, Eva und Elsa. Sie trat vermehrt auch in anderen großen deutschen Städten, im Ausland und auf den östlichen und westlichen Kriegsschauplätzen auf.1922 war sie bei einer der ersten Opernaufführungen derSalzburger Festspiele alsGräfin Almaviva zu sehen. Im selben Jahr erreichte sie einen Höhepunkt ihrer Karriere, als sie für zunächst fünf Jahre an derMetropolitan Opera inNew York engagiert wurde. In den Sommermonaten stand sie für dieRavinia Park Opera Company in Chicago auf der Bühne. Von 1928 bis 1940 trat sie zudem regelmäßig inSan Francisco auf. Zu jährlichen Gastspielen reiste sie nach Europa und sang u. a. 1928 die Titelpartie der Uraufführung der „Ägyptischen Helena“ vonRichard Strauss in Dresden.1939 hatte sie ihren letzten Auftritt bei den Salzburger Festspielen; sie war imRosenkavalier zu sehen, alsDonna Anna und als Feldmarschallin.
Rethberg heiratete 1920 den Industriellen Albert Doman, der zwei Kinder aus einer früheren Ehe hatte und bis 1937 mit ihr in den USA lebte. In zweiter Ehe heiratete sie 1957 den inSt. Petersburg geborenen BaritonGeorge Cehanovsky (1892–1986), der wie sie an der Metropolitan Opera engagiert war. 1942 nahm sie Abschied von der Bühne; sie starb am 6. Juni 1976 im Alter von 81 Jahren in Yorktown Heights, New York, an derAlzheimerschen Krankheit.
Personendaten | |
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NAME | Rethberg, Elisabeth |
ALTERNATIVNAMEN | Sättler, Lisabeth (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Opernsängerin (Sopran) |
GEBURTSDATUM | 22. September 1894 |
GEBURTSORT | Schwarzenberg/Erzgeb. |
STERBEDATUM | 6. Juni 1976 |
STERBEORT | Yorktown,New York |