Elisabeth Fedde (*25. Dezember1850 inFeda, KommuneKvinesdal, naheFlekkefjord inVest-Agder, Süd-Norwegen; †25. Februar1921 inSlettebø,Eigersund,Rogaland, Süd-Norwegen), eigentlich norwegischTonette Elisebet Fedde, war eine norwegischelutherischeDiakonisse, welche in den USA dieNorwegian Relief Society zur besseren diakonischen Unterstützung der norwegisch-amerikanischen Einwanderergemeinschaft gründete.[1] Im englischsprachigen Bereich wird sie auchElizabeth Fedde geschrieben.
Elisabeth Fedde wurde anWeihnachten im Dezember 1850 geboren. Ihr Vater Andreas Willumsen Fedde (1814–1873) war einKapitän, der seine Arbeit aufgab, als seine Frau erkrankte, und stattdessen Bauer wurde. Elisabeth Fedde hatte sechs Geschwister, ihre Mutter hieß mit Geburtsnamen Anne Marie Olsdatter Lindland (1818–1864). Nachdem ihr Vater im Jahr 1873 verstorben war, ließ Elisabeth Fedde sich am Lovisenberg-Diakonissenhaus (Diakonissehuset Christiania) inKristiania unter der Aufsicht von MutterCathinka Guldberg (1840–1919) zur Diakonisse ausbilden. Cathinka Guldberg ihrerseits hatte ihre Ausbildung an der vonTheodor Fliedner gegründeten Kaiserswerther Diakonieschule mit Krankenhaus inKaiserswerth inDeutschland erhalten.[2][3]
Elisabeth Fedde verbrachte einen Großteil ihrer frühen Dienstlaufbahn imBistum Hålogaland, Norwegens neuester und nördlichsterDiözese. Sie und eine weitere junge Diakonisse richteten im Jahr 1878 ein Krankenhaus inTromsø, der größten Stadt inTroms, ein, wo sie unter harten und primitiven Verhältnissen arbeiten mussten. An Weihnachten 1882, ihrem 23. Geburtstag, erhielt Schwester Elisabeth einen Brief von ihrem Bruder Gabriel Fedde (1843–1917),[4] der in ihr den Ehrgeiz weckte, eine Hilfseinrichtung für norwegische Seeleute inNew York City einzurichten.[5] Sie reiste drei Monate später in Richtung derVereinigten Staaten von Amerika ab und langte am 9. April 1883 dort an.[6]
Neun Tage später half Schwester Elisabeth bei der Gründung derNorwegian Relief Society, womit sie ihren Dienst in Amerika aufnahm. Pastor Andreas Mortensen, dem Gabriel Fedde als Sekretär gedient hatte (nachdem er die Schwester des schwedisch-norwegischen Konsuls in New York geheiratet hatte), leitete den Gründungsgottesdienst der Gesellschaft. Schwester Elisabeth richtete ein Fremdenheim in der Williams Street 109 nahe derNorwegischen Seemannskirche, an der Pastor Mortensen diente, ein, und mietete drei kleine Räume für 9 $ im Monat. Schwester Elisabeth besuchte ferner oft die Kranken und Notleidenden; ihr Tagebuch über diese Erfahrungen wurde später veröffentlicht.[7]
Im Jahr 1885 eröffnete Fedde ein Diakonissenhaus zur Ausbildung anderer Frauen, ebenso ein Krankenhaus mit neun Betten, das später auf 30 Betten erweitert wurde und schließlich zumLutheran Medical Center ofBrooklyn wurde. Nach einigen Jahren in New York, in denen sie mitWilliam Alfred Passavant (1821–1894) korrespondierte, der sie drängte, die Verantwortung für sein neues Krankenhaus inPittsburgh zu übernehmen, nahm Fedde die Einladung lutherischer Christen des Mittleren Westens an und zog nachMinnesota. Kurz nachdem sie im Jahr 1888 inMinneapolis anlangte, richtete Fedde dasLutheran Deaconess Home ein. Im nächsten Jahr half sie bei der Gründung des Krankenhauses derLutheran Free Church. Fedde half Mortensen außerdem bei der Planung eines dritten Krankenhauses inChicago, das im Jahr 1897 eröffnet wurde, und eines weiteren inGrand Forks.[1][8]
Erschöpft von den 13 Jahren, in denen sie in Amerika gearbeitet hatte, kehrte Schwester Elisabeth schließlich im November 1895 nach Norwegen zurück. Kurz nach ihrer Rückkehr heiratete sie den Patienten Ole Andreas Pedersen Slettebø (1843–1924), einen Verehrer, den sie verlassen hatte, um ihrer missionarischen Arbeit nachkommen zu können. Nach fast einem Jahrzehnt auf seinem Bauernhof nahe der südlichen HafenstadtEgersund inRogaland reiste Fedde im Jahr 1904 nach Brooklyn zurück, um einen Jahrestag zu feiern.[9]
Schwester Elisabeth Fedde starb am 25. Februar 1921, ihr Ehemann Ole Slettebø drei Jahre später.
DieHeiligenkalender sowohl derEvangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika als auch derEvangelisch-Lutherischen Kirche in Kanada erinnern an Elisabeth Fedde an ihrem Todestag, dem 25. Februar.[10][11]
Lutheran HealthCare, wie dieNorwegian Relief Society heute heißt, widmete Elisabeth Fedde zur 131-Jahr-Feier der Gesellschaft am 25. Februar 2014 eine Gedenkgalerie imLutheran Medical Center in Brooklyn.[12]
Personendaten | |
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NAME | Fedde, Elisabeth |
ALTERNATIVNAMEN | Fedde, Tonette Elisebet; Fedde, Elizabeth |
KURZBESCHREIBUNG | norwegische lutherische Diakonisse, lange Zeit in den USA |
GEBURTSDATUM | 25. Dezember 1850 |
GEBURTSORT | Feda,Kvinesdal,Norwegen |
STERBEDATUM | 25. Februar 1921 |
STERBEORT | Slettebø,Eigersund,Norwegen |