Eichen-Buchenwald Strothbach | |
![]() Eindruck des Naturschutzgebiets | |
Lage | Nordrhein-Westfalen,Deutschland |
Fläche | 2.59ha |
WDPA-ID | 344649 |
Geographische Lage | 51° 56′ N,8° 35′ O51.9292958.588387Koordinaten:51° 55′ 45″ N,8° 35′ 18″ O |
Einrichtungsdatum | 1993 |
Verwaltung | Untere Landschaftsbehörde der Stadt Bielefeld |
DerEichen-Buchenwald Strothbach ist einNaturschutzgebiet mit einer Größe von 2,59 ha im OrtsteilDalbke der StadtBielefeld. Es ist Teil des seit dem 3. Juni 1995 rechtskräftigenLandschaftsplans und wird mit der Nummer BI-032 geführt. Es dient der Erhaltung und Pflege eines naturnahenBuchen-Eichenwaldes, der aufgrund seines hohen Alters eine besondere Bedeutung für baumhöhlenbewohnende Arten aufweist.[1]
Die Schutzzone befindet sich komplett auf dem Gebiet der Ortschaft Dalbke, einem Ortsteil des Bielefelder StadtbezirksSennestadt. Den östlichen Abschluss der Fläche bildet die von Bielefeld nach Paderborn führendeSenne-Bahn, während im Süden und Westen jeweils Industriegelände an den Eichen-Buchenwald angrenzt. Der nördliche Abschluss wird durch den namensgebendenStrothbach gebildet. Rund 300 Meter nördlich befindet sich mit demEsselhofer Bruch eine weitere als Naturschutzgebiet ausgewiesene Fläche.
Charakteristisch für das kaum mehr als vier Fußballfelder große Waldstück ist neben der Besiedlung durchStechpalmen der Bestand alter Eichen undRotbuchen, deren Stämme vielfach Baumhöhlen sowie Stammspalten aufweisen. Eine Zählung im März 2010 ergab 65 Höhlenbäume mit mindestens 90 Spechthöhlen, von denen allein 53 Höhlen demSchwarzspecht zugeordnet werden konnten. Die mitunter bereits sehr alten Höhlen werden jedoch auch durch die ArtenGrünspecht,Kleinspecht,Waldkauz undHohltaube besiedelt. Ferner befindet sich innerhalb der Schutzzone Bielefelds größte baumbrütendeDohlenkolonie mit rund 20 Brutpaaren.
Die in den Bäumen befindlichen Rinden- und Stammspalten bilden eine Behausung für verschiedene Fledermausarten. Bei einer Kartierung im Jahr 2008 konnten im Gebiet die ArtenGroßer Abendsegler,Kleiner Abendsegler,Braunes Langohr undZwergfledermaus nachgewiesen werden.[2]
EinBebauungsplan der Stadt Bielefeld von 1976 hat den Bereich noch alsIndustriegebiet ausgewiesen. Dementsprechend haben sich eine Reihe von Firmen angesiedelt. Unter anderem auch die 1931 in Bielefeld gegründete SpeditionWahl & Co, die ein Betriebsgelände in Nachbarschaft zum Naturschutzgebiet unterhält und Erweiterungspläne verfolgt. 2019 beschloss die Stadt Bielefeld die Teilaufhebung des Bebauungsplanes zugunsten des widersprechenden Landschaftsplanes. Im Rahmen einerNormenkontrolle ließ unter anderem die Spedition gerichtlich überprüfen, ob ein Naturschutzgebiet mitten im Industriegebiet ausgewiesen werden darf. DasOberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen hat 2021 die Änderung des Bebauungsplanes schließlich bestätigt und den jahrzehntelangen Nutzungskonflikt im Sinne desNaturschutzrechtes aufgelöst.[3]