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Echter Jasmin

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Echter Jasmin

Echter Jasmin (Jasminum officinale)

Systematik
Asteriden
Euasteriden I
Ordnung:Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie:Ölbaumgewächse (Oleaceae)
Gattung:Jasminum
Art:Echter Jasmin
Wissenschaftlicher Name
Jasminum officinale
L.
Einzelne Blüte
Illustration[1]

DerEchte Jasmin oderGewöhnliche Jasmin (Jasminum officinale) ist eine Pflanzenart in der Familie derÖlbaumgewächse (Oleaceae).[2]

Name

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Als Bezeichnung für den echten Jasmin wurde im Verlaufe des 16. Jahrhunderts über türkische Vermittlung das Wort „Jasmin“ aus demPersischen entlehntenjāsamin[3][4][5] in verschiedenen Varianten ins Deutsche übernommen. Daneben gab es zunächst auch das Wort „veiolräben“ (Veilchenreben), das sich aber langfristig nicht durchsetzen konnte.[6]

Beschreibung

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Der Jasmin ist ein sommergrüner, 0,4 bis 5 Meter, inSpalieren bis zu 10 Meter hoch kletternder Strauch mit grünen, vierkantigen, dünnen und rutenförmigen Zweigen. Die gestieltenLaubblätter stehen gegenständig und sind aus fünf bis sieben (neun)Blättchen zusammengesetzt. Die kurz gestielten bis sitzenden, ganzrandigen, eiförmigen bis elliptischen, fast kahlen Blättchen sind spitz bis zugespitzt oder stumpf und 1 bis 6,5 Zentimeter lang.

Der Jasmin istheterostyl und distyl. Die gestieltenBlüten stehen endständig, einzeln oder bis zu siebt (zehnt) in Büscheln. Sie sind stieltellerförmig, zwittrig mit doppelterBlütenhülle und weiß sowie duftend, etwa 2,5 Zentimeter breit und stehen auf 0,4 bis 2,5 Zentimeter langen Blütenstielen. Der becherförmigeBlütenkelch ist 1 bis 3 Millimeter groß, kahl oder wenig behaart mit fünf schmalen, langen Zipfeln. DerKronsaum der schlanken Kronröhre ist fünflappig und 8 bis 12 Millimeter lang. Es sind 2 kurzeStaubblätter in der Kronröhre vorhanden. Der zweikammerigeFruchtknoten ist oberständig mit schlankemGriffel und zweilappigerNarbe.

Der Jasmin blüht von Juni bis September.

AlsFrüchte werden runde bis ellipsoide, 8–10 Millimeter lange, ein- bis zweisamige, kahleBeeren mit beständigem Kelch gebildet, die bei Reife dunkelrot sind und sich später schwarz färben.[2][7]

DieChromosomenzahl beträgt 2n = 26.[8]

Verbreitung und Ökologie

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Das natürliche Verbreitungsgebiet des Echten Jasmins liegt imHimalaja, imKaschmir und in Südwest-China in Höhen von 1800 bis 4000 Metern.[7] In Europa wurde er eingebürgert, man findet ihn auf derIberischen Halbinsel, in Frankreich undRumänien, außerhalb von Europa auch imKaukasus und dem Iran. Er wächst in Steppen und Trockenwäldern auf mäßig trockenen bis frischen, nährstoffreichen Böden, die schwach sauer bis schwach alkalisch, kiesig oder sandig lehmig sein können. Er ist frostempfindlich und bevorzugt sonnigheiße Standorte.[2]

Die ökologischenZeigerwerte nachLandoltet al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 2 (mäßig trocken), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 3 (schwach sauer bis neutral), Temperaturzahl T = 5 (sehr warm-kollin), Nährstoffzahl N = 3 (mäßig nährstoffarm bis mäßig nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 2 (subozeanisch).[9]

Systematik

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Der Echte Jasmin ist ein Vertreter der GattungJasminum in derFamilie derÖlbaumgewächse (Oleaceae). Dort wird die Gattung derTribusJasmineae zugeordnet.[10] Es werden dreiVarietäten unterschieden:

  • Jasminum officinale var.officinale: Junge Triebe, Blattstiele, Blätter und Blütenkelch sind kahl oder fein behaart.
  • Jasminum officinale var.piliferumP.Y.Pai: Junge Triebe, Blattstiele, Blätter und Blütenkelch sind anliegend behaart.
  • Jasminum officinale var.tibeticumC.Y.Wu: Mit kleineren Endblättchen, die eine Länge von 0,5 bis 1,6 Zentimeter und eine Breite von 0,2 bis 0,5 Zentimeter erreichen.[7]

Verwendung

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Der Jasmin wird aufgrund seiner dekorativen und duftenden Blüten alsZierstrauch kultiviert.[2] Dasätherische Öl, welches mittels Lösungsmittel alsAbsolue gewonnen wird, verwendet man in derAromatherapie,[11] zur Parfumherstellung und als Aromastoff beispielsweise fürJasmintee oderMaraschinokirschen.[12] Im Orient und in China werden schon seit Jahrtausenden duftende Öle aus den Blüten des Jasmin gewonnen, was sich auch in seinempersischen Namen ausdrückt (jāsamin oderjāsaman), der alsLehnwort auch im Arabischen verwendet wird.[5] Er gelangte in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts aus türkischen Gärten über Italien nach Mitteleuropa.

Trivia

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Der Jasmin ist die NationalblumeTunesiens[13] undPakistans.[14]

Literatur

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Weblinks

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Commons: Echter Jasmin (Jasminum officinale) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Illustration ausBotanical Magazine 31, 1787
  2. abcdRoloff et al.:Flora der Gehölze, S. 356
  3. F. Steingass:A Comprehensive Persian-English Dictionary. London 1891, S. 1526.
  4. Karl Vollers:Beiträge zur Kenntniss der lebenden arabischen Sprache in Aegypten. In:Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft. 50, 1896, S. 650.
  5. abC. C. Townsend, Evan Guest:Jasminum officinale. In:Flora of Iraq. Band 4.1. Baghdad 1980, S. 513–519.
  6. Jacob Grimm und Wilhelm Grimm: Jasmin. In: Deutsches Wörterbuch, Bd. 10, Sp. 2265. Berlin-brandenburgische Akademie der Wissenschaften und Akademie der Wissenschaften zu Göttingen und Deutsche Forschungsgemeinschaft, abgerufen am 2. April 2016. 
  7. abcJasminum officinale. In: Flora of China Vol. 15. eFloras.org, abgerufen am 20. November 2010 (englisch). 
  8. Jasminum officinale bei Tropicos.org. In:IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  9. Jasminum officinaleL. In:Info Flora, demnationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 9. Januar 2023.
  10. Jasminum officinale. In: Germplasm Resources Information Network (GRIN). United States Department of Agriculture, abgerufen am 20. November 2010 (englisch). 
  11. Eliane Zimmermann:Aromatherapie für Pflege- und Heilberufe. Sonntag, 2006,ISBN 3-8304-9114-X. 
  12. Gordon Cheers (Hrsg.):Botanica Bäume & Sträucher. Tandem Verlag GmbH, 2006,ISBN 3-8331-2003-7,S. 475. 
  13. Reiseführer Tunesien: Stichworte. JasminMarco Polo (abgerufen am 28. Februar 2011)
  14. Jasmin – die Nationalblume Pakistans. Honorarkonsulat Pakistans für Bayern (Memento vom 25. Januar 2013 im Webarchivarchive.today).
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