DieDschaniden waren ein muslimisches Herrscherhaus inZentralasien. Sie regierten von 1599 bis 1747/58/85 dasKhanat Buchara.
Die Dschaniden, auchAstrakhaniden[1] genannt, gehörten zu dendschingisidischenTuqay-Timüriden und standen lange Zeit im Schatten der ebenfalls dschingisidischenScheibaniden. Beide Linien sahen sich als direkte Nachfahren desmongolischen HerrschersDschingis Khan.
1598 starb der Herrscher desUsbeken-Khanats,Abdullah (II.). Im Anschluss regierten noch kurzzeitig sein SohnAbdul Mu'min und sein VetterPir Muhammed.
Der Astrachaner PrinzYar Muhammed (ein NachkommeOrda Khans) floh 1554 nach der Eroberung der StadtAstrachan vor den Russen. Er hatte seinen SohnDschani Muhammed mit der Tochter Iskanders (reg. 1561–1583) verheiratet, der damit in dieScheibaniden-Dynastie eingeheiratet hat.
Die Söhne dieser Beziehung erbten mit dem Aussterben der Scheibaniden den Thron desKhanats von Buchara und begründeten das Herrscherhaus der Dschaniden. 1599 besiegte Baki Mohammad (auchBaqi Muhammad, reg. 1599–1605) den Scheibaniden Pir Muhammad und beendete damit die scheibanidische Tradition in Buchara[2].
Erster Khan wurdeBaki Mohammad, der, allerdings nur zeitweise, den Machtbereich Bucharas ausdehnen konnte[3].
Etwa 1747 wurdeAbu'l Faiz, der letzte wirkliche Herrscher dieses Hauses, von seinem RegentenMuhammad Rahim Bi ermordet. Danach regierte von 1758 bis 85Abu'l Ghazi, der jedoch vomMangit-Clan abhängig war.Ma'sum Schah Murad († 1799), der SchwiegersohnAbu'l Ghazis und erster Herrscher der Mangit, setzte die Dschaniden endgültig ab und vollzog den offiziellen Übergang zumEmirat Buchara.