Domenico J. W. Giulini (*1959 inHeidelberg) ist ein deutscher theoretischer Physiker.
Giulini ist der Sohn vonUdo Giulini und Enkel vonCarl von Campe. Er studierte ab 1981 Mathematik und Physik an derRuprecht-Karls-Universität Heidelberg bis zum Vordiplom in Physik (1983) und Mathematik (1984). Danach wechselte er an dieUniversity of Cambridge, an der er 1985 Teil 3 derTripos-Prüfungen (Certificate of Advanced Studies in Mathematics 1985) mit Auszeichnung bestand, den Hocking Prize und Hughes Prize des St. John’s College verliehen bekam und als Benefactors Student des St. John’s Colleges sein Studium am Department of Applied Mathematics and Theoretical Physics als Doktorand vonGary Gibbons fortsetzte[1]. 1990 promoviert er dort mit einer Arbeit zum Thema3-Manifolds in Canonical Quantum Gravity.[2] 1987/88 war er an derÉcole normale supérieure (Paris) und amObservatorium in Meudon und 1988 wieder in Cambridge.1990 wurde er wissenschaftlicher Assistent an derAlbert-Ludwigs-Universität Freiburg, an der er sich 1996 beiKlaus Pohlmeyer habilitierte. Von 1997 bis 2000 war er an derUniversität Zürich (beiNorbert Straumann), von 2001 bis 2002 wieder an der Universität Freiburg, 2002/03 an derUniversität Karlsruhe, von 2003 bis 2007 an der Universität Freiburg (an der er außerplanmäßiger Professor war)[3] und 2007 bis 2009 amMax-Planck-Institut für Gravitationsphysik in Golm bei Potsdam. Er ist seit 2009 Professor an derLeibniz-Universität Hannover. Außerdem ist er amZentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM) der Universität Bremen.
Er befasst sich als mathematischer und theoretischer Physiker mit Grundlagen der Quantenmechanik (Dekohärenz),allgemeiner und spezieller Relativitätstheorie sowie verschiedenen relativistischen Feldtheorien und deren differentialgeometrische und topologische Eigenschaften (u. a. Anfangswertproblem, exakte Lösungen, asymptotische Symmetrien, Problem derkosmologischen Konstante) und mitQuantengravitation bzw. Ankopplung quantenmechanischer Systeme an das klassische Gravitationsfeld (vollständige Post-Newtonsche Näherung). Dabei befasst er sich auch mit konzeptuellen Problemen und möglichen Tests von Quantengravitation und Auswirkung der globalen kosmologischen Expansion auf die lokale Dynamik im Sonnensystem.[4]
Von 2014 bis 2021 war er Vorsitzender der Fachverbands „Gravitation und Relativitätstheorie“ derDeutschen Physikalischen Gesellschaft und 2016 bis 2018 Sprecher von deren Sektion „Materie und Kosmos“ (SMuK).
Personendaten | |
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NAME | Giulini, Domenico |
ALTERNATIVNAMEN | Giulini, Domenico J. W. |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher theoretischer Physiker |
GEBURTSDATUM | 1959 |
GEBURTSORT | Heidelberg |