Fernsehserie | |
Titel | Der Pate: Die Saga |
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Originaltitel | The Godfather Saga |
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Produktionsland | Vereinigte Staaten |
Originalsprache | Englisch,Italienisch,Latein |
Genre | Mafiafilm |
Länge | insgesamt 434 Minuten |
Episoden | 4 |
Regie | Francis Ford Coppola |
Drehbuch |
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Produktion |
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Musik | Nino Rota |
Kamera | Gordon Willis |
Schnitt | Barry Malkin |
Erstausstrahlung | 12. Nov. – 15. Nov. 1977 auf NBC |
Deutschsprachige Erstausstrahlung | 16. Sep. – 19. Sep. 1979 auf ZDF |
→Besetzung und Synchronisation→ |
Der Pate: Die Saga ist ein chronologisch erzählter Umschnitt der FilmeDer Pate undDer Pate – Teil II, der 1977 alsMiniserie auf dem US-FernsehsenderNBC erstausgestrahlt wurde.Francis Ford Coppola wollte damit die Finanzierung seines neuen FilmsApocalypse Now sichern, der zu dieser Zeit sein Budget weit überschritten hatte.[1] Aus den rund 90 Stunden Rohmaterial beider Teile erstellte sein CutterBarry Malkin einen achteinhalb-stündigen ‚master cut‘. Dieser wurde dann entsprechend der Fernsehvorgaben entschärft und auf vier Langfolgen gekürzt.[2] PerOpen Matte erweiterte man den Bildausschnitt aufdas damals übliche Fernsehformat.[3] Spätere Neufassungen integrierten auchden dritten Teil.
Anstatt nur die ergänzten Szenen zu synchronisieren, sprach man alles neu ein und besetzte viele Sprecher neu. Dies geschah bei derBerliner Synchron unter Dialogregie vonDietmar Behnke nach einem Dialogbuch vonHans Bernd Ebinger.[4] Dieerweiterte Videofassung entstand unterDialogbuch und-regie vonArne Elsholtz.[5]
Figur | Darsteller | Deutscher Sprecher |
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Don Vito Corleone … jung | Marlon Brando Robert De Niro | Christian Brückner |
Michael Corleone | Al Pacino | Frank Glaubrecht |
Kay Adams-Corleone | Diane Keaton | Traudel Haas |
Santino „Sonny“ Corleone | James Caan | Manfred Lehmann |
Tom Hagen | Robert Duvall | Norbert Langer |
Pete Clemenza | Richard S. Castellano | Mogens von Gadow |
Constanzia Corleone-Rizzi | Talia Shire | Liane Rudolph |
Johnny Fontane | Al Martino | Harry Wüstenhagen |
Hyman Roth | Lee Strasberg | Leo Bardischewski (TV, 1979) Siegfried Schürenberg (VHS, 1990) |
Fredo Corleone | John Cazale | Wolfgang Draeger (TV, 1979) Friedrich G. Beckhaus (VHS, 1990) |
Commander McCluskey | Sterling Hayden | Heinz Giese (TV, 1979) Heinz Petruo (VHS, 1990) |
Erzählt wird die Geschichte der Familie Corleone in chronologischer Reihenfolge, beginnend mit Vito Corleones Flucht aus Sizilien nach Amerika – die ursprünglich erst im zweiten Teil vorkommt. Coppola stellte den Film aus den beiden Kinofassungen zusammen und benutzte dabei zusätzlich bislang ungezeigte Szenen. Dazu zählen
Die zusätzlichen Szenen haben eine Länge von fast 75 Minuten. Andererseits nahm Coppola auch einige ursprüngliche Szenen heraus. Ferner reduzierte er für das Fernsehpublikum Gewalt- und Sexszenen sowie die Härte der sprachlichen Ausdrücke.[6]
Alle chronologischen Fassungen gehen auf Malkins ‚master cut‘ der ersten beiden Filme zurück, unterscheiden sich aber bei der Auswahl der zusätzlichen und alternativen Szenen.[2] Weitere Heimkino-Veröffentlichungen der Serienfassung hat Coppola zwar öffentlich ausgeschlossen, die meisten erweiterten Szenen befinden sich aber auf der Bonusdisk derDVD- undBlu-ray-Boxen zur Filmreihe.[3]
AlsThe Godfather 1902–1959: The Complete Epic erschien die Serie 1980 zusammengeschnitten auf drei Videokassetten. Zwar musste sie nicht länger entschärft werden, aus vertraglichen Gründen wurde aber auf andere erweiterte Szenen zurückgegriffen als bei der Fernsehausstrahlung.[2] Die Gesamtspielzeit sank auf 386 Minuten.[7][8] Diese Fassung entstand relativ kurzfristig fürs Weihnachtsgeschäft und enthält dadurch einige Fehler wie die falsche Jahreszahl im Titel.[2]
Unter dem TitelDer Pate 1901–1959 – Das Werk veröffentlichte CIC-Video 1990 eine eigenständige europäische Langfassung, aufgeteilt auf dreiVHS-Kassetten. Bei einerPAL-Laufzeit von 406 Minuten wurden über 30 erweiterte Szenen der Fernsehausstrahlung wiederhergestellt. DieFSK vergab dieser ebenfalls unzensierten Version eine Altersfreigabe ab 16 Jahren.[9] Der US-Pay-TV-SenderHBO strahlte sie 2016 alsThe Godfather: The Epic 1901–1959 aus.[10]
1992 wurdeDer Pate III in die Miniserie integriert, die daraufhin alsThe Godfather Trilogy: 1901–1980 auf fünf Videokassetten sowieLaserdisc[3] erschien. Unter Aufsicht von Coppola schnittWalter Murch die Szenen desComplete Epic erneut leicht um. Der dritte Film wurde imDirector’s Cut am Ende angefügt, was insgesamt 583 Minuten Spieldauer ergibt.[11][12] Eine 1997er Neuauflage unter demselben Titel hatte dagegen die europäische FassungDas Werk zur Grundlage.[2]
Zum 40-jährigen Jubiläum des ersten Films zeigte der amerikanische KabelsenderAMC die ursprünglicheSaga am 3. März 2012 erstmalshochaufgelöst und im Kinoformat, umbenannt inThe Godfather: A Novel for Television. Im Vergleich zu 1977 wurden leichte Kürzungen vorgenommen.[13]
Die Erstausstrahlung erreichte lautNielsen Ratings weniger Zuschauer als erwartet, womöglich weil die Kinofilme zuvor bereits im Fernsehen zu sehen waren.[14] Lucia Bozzola vermutete demgegenüber, dass die düsteren Bilder vonGordon Willis auf kleinen Fernsehschirmen viel Wirkung einbüßten.[15]
Kritiker bevorzugten aber ebenfalls die hochangesehenen Kinofassungen. So vergabLeonard Maltin demComplete Epic 3,5 Sterne im Vergleich zu vollen 4 Sternen für die Kinofilme.[16]Hal Erickson fand den chronologischen Umschnitt zwar kohärent, sah dadurch aber den Erzählfluss „erheblich beschädigt“. Auch würden die ohnehin schon überlangen Filme nur noch weiter zerdehnt:
The Godfather Saga is a lumpy affair which seems to stop and start at irregular intervals and never truly picks up momentum.
„Der Pate: Die Saga ist eine aufgedunsene Angelegenheit, die sich scheinbar unregelmäßig unterbricht und nie wirklich Fahrt aufnimmt.“
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