Film | |
Titel | Der Kommandeur |
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Originaltitel | Twelve O’Clock High |
Produktionsland | Vereinigte Staaten |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1949 |
Länge | 127 Minuten |
Altersfreigabe |
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Stab | |
Regie | Henry King |
Drehbuch | Sy Bartlett, Beirne Lay jr. |
Produktion | Darryl F. Zanuck |
Musik | Alfred Newman |
Kamera | Leon Shamroy |
Schnitt | Barbara McLean |
Besetzung | |
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Der Kommandeur (Originaltitel:Twelve O’Clock High) ist ein US-amerikanischer Kriegsfilm vonHenry King aus dem Jahre 1949. Der Film hat die schwierige Auftaktphase derTages-Bombereinsätze der8th Air Force imZweiten Weltkrieg zum Thema. Erzählt wird die fiktive Geschichte einer Bombergruppe auf dem Stützpunkt Archbury in England. Der Film wurde in Schwarz-Weiß gedreht.
1942 beginnen die Amerikaner mit strategischenTagesangriffen ihrerLuftstreitkräfte gegen Ziele auf dem von Deutschland besetzten europäischen Festland. Die Einsätze der vonBasen im OstenEnglands operierenden Bomberverbände kosten die Amerikaner schwere Verluste. Wenig eingespielt im taktischen Zusammenwirken und ohne den Schutz vonBegleitjägern, deren Reichweite zu dieser Zeit noch zu gering ist, machen denFliegenden Festungen vor allem die Angriffe derdeutschen Jagdmaschinen zu schaffen.
Auch die 918th Bombardment Group – so erinnert sich Jahre später der ehemaligeGruppenadjutant, Major Stovall, als er das von Gras überwucherte Flugfeld besucht – ist von den zunehmenden Verlusten betroffen. Als die Einheit bei einem Einsatz fünf Flugzeuge mit 50 Männern verliert und der Kampfgeist der Gruppe zu zerbrechen droht, wird ihr Chef, der beliebte Colonel Davenport, vom Geschwaderkommandeur abgelöst. Man wirft ihm zu viel Mitgefühl für seine Männer und mangelndes Durchsetzungsvermögen vor, weil er sich bei Fehlern der Besatzungen zu verständnisvoll zeigt.
An seine Stelle tritt Brigadier General Savage, ein erfahrener Flieger, der allerdings zuletzt mit Schreibtischaufgaben betraut war. Er soll dieMoral der Gruppe und ihre Kampffähigkeiten wiederherstellen. Er tut das auch mit ziemlich drastischen Mitteln, forderteiserne Disziplin ein und verhängt drakonische Strafen. Er schließt sogar dieOffiziersmesse, den Ort also, an dem die erschöpften Flieger Ablenkung und Erholung suchen. Besonders hart geht Savage mit dem Einsatzoffizier der Gruppe, Lieutenant Colonel Gately, Sohn eines angesehenen Generals, ins Gericht. Er hält ihn für einen Feigling und Drückeberger unddegradiert ihn zum einfachen Piloten, um ihm dann die jeweils leistungsschwächsten Männer für seine Maschine zuzuteilen. Für die Einheit setzt Savage neben den Einsatzflügen ein hartes, kräftezehrendes Trainingsprogramm an.
Bei den Besatzungen staut sich mehr und mehr der Hass auf den mitleidlosen Schleifer Savage an. Die Piloten stellen gemeinsam ein Versetzungsgesuch, weil sie nicht mehr unter ihm dienen wollen. Savage droht zu scheitern. Nur mit Hilfe von Stovall, der Savage seine Erfahrungen inbürokratischen Dingen anbietet, gelingt es, die Weitergabe der Gesuche zu verzögern und so Zeit für die Trainingsflüge zu gewinnen.
Als das harte Vorgehen ihresKommandeurs bei den nächsten Einsätzen schließlich Wirkung zeigt und die Verlustrate tatsächlich zurückgeht, fassen die Männer allmählich Vertrauen in den Menschen Savage und seine Methoden. Bei einem Besuch des Generalinspekteurs bei der 918th Bombardment Group, der den Gerüchten über zurückgehaltene Versetzungsgesuche auf den Grund gehen will, nehmen alle Piloten ihre Anträge geschlossen zurück.
Doch auch von Savage fordert der Krieg sein Opfer, als er vor dem wichtigsten Flug, der sich gegen dieKugellagerwerke inSchweinfurt richtet, einenNervenzusammenbruch erleidet und seine Männer allein gegen den Feind ziehen lassen muss. Aber der als Drückeberger gescholtene Gately übernimmt die Kommandeursmaschine und führt den Verband zu einem erfolgreichen Einsatz über Deutschland. Fast alle Maschinen kehren trotz heftiger Abwehr durchFlaK und Jäger zum Stützpunkt zurück. Die eklatanten Verluste gehören der Vergangenheit an, Savage hat seine Aufgabe gemeistert.
Die Aufnahmen entstanden auf derEglin Air Force Base sowie im benachbartenFort Walton Beach,Florida, USA, sowie dem Ozark Army Airfield,Ozark,Alabama, USA. Weitere Dreharbeiten fanden auf der Air Base der Royal Air ForceRAF Barford St John,Oxfordshire,England, statt.
USA | 21. Dezember 1949 (Premiere), 26. Januar 1950 |
Schweden | 20. Februar 1950 |
Finnland | 11. August 1950 |
Dänemark | 30. September 1950 |
West-Deutschland | 31. Januar 1958 |
Österreich | Juni 1958 |
Tschechien | 26. September 2003 (Prague Aviation Film Festival) |
Griechenland | 23. Oktober 2006 (DVD) |
Beirne Lay jr. undSy Bartlett schrieben das Drehbuch anhand ihres Romans12 O'Clock High. Dieser wiederum beruhte auf ihren Erfahrungen als Stabsoffiziere der 8th Air Force. Für fast alle im Film dargestellten Personen existierten reale Vorbilder. Lay flog zunächst als Co-Pilot mehrere Einsätze und erhielt später den Befehl über eine Bombergruppe in England. Er wurde jedoch 1944 über Frankreich abgeschossen und durfte nach seiner Rückkehr aufgrund seines Kontakts zur Resistance keine weiteren Einsätze mehr fliegen.[1]
Der OriginaltitelTwelve O’Clock High (übersetzt: 12 Uhr oben) bezieht sich auf die von deutschen Jagdfliegern beim Angriff auf Bomberverbände zumeist angewandte Taktik des Frontalangriffs aus überhöhter Position.
Bei den Filmaufnahmen derLuftkämpfe, welche im letzten Viertel des Films zu sehen sind, handelt es sich um Originalaufnahmen aus dem Zweiten Weltkrieg. Sie entstanden an Bord derFliegenden Festungen oder stammen aus denSchießkameras deutscher und alliierter Jagdmaschinen.
Die spektakuläreBruchlandung eines Bombers zu Beginn des Films ist keinSpezialeffekt. Hier wird eine echteB-17FFlying Fortress von demStuntpilotenPaul Mantz mit eingezogenemFahrwerk gelandet. Er erhielt dafür mit 4.500 $ die bis in die 1970er Jahre höchste Gage für eine einzelne Stuntszene. 1965 starb Mantz bei den Dreharbeiten zuDer Flug des Phoenix bei einem ungewollten Absturz.
Der Film wird in einigen Bildungseinrichtungen der US-Streitkräfte als Lehrmaterial überFührungsstile verwendet.[1]
Bei derOscarverleihung 1950 erhielt der Film zwei Auszeichnungen sowie zwei weitere Nominierungen:
Bei denNew York Film Critics Circle Awards 1950 wurde Gregory Peck alsBester Schauspieler ausgezeichnet.
1998 wurdeTwelve O’Clock High insNational Film Registry des amerikanischen National Film Preservation Board aufgenommen.
Überlebende Besatzungsmitglieder der US-Bomberflotte haben den Film häufig als das einzige WerkHollywoods bezeichnet, das ihr Leben während des Krieges akkurat wiedergibt.[2]
Auch in den Online-Medien finden sich ausschließlich positive Einschätzungen: