AlsDämpfung bezeichnet man die Erscheinung, dass bei einem im Prinzip schwingfähigen System dieAmplitude einerSchwingung mit der Zeit abnimmt oder je nach Umständen überhaupt keine Schwingung auftreten kann. Die Schwingung beruht nach einmalig zugeführter Energie auf der Wechselbeziehung zweier Energieformen; z. B. bei einer mechanischenWelle werdenkinetische Energie undpotentielle Energie gegenseitig ausgetauscht. Wird dabei Energie in eine dritte Energieform abgezweigt – oft als Wärme –, so ist dies die Ursache der Dämpfung.
Der BegriffDämpfung wird auch auf eine abschwächende Erscheinung angewendet, die in Zusammenhang mit schwingungs-, strahlungs- oder wellenartigen Vorgängen steht, obwohl diesestationär ablaufen. Diese Vorgänge können ohne zeitliche Befristung ablaufen, wenn als Wärme abgegebene Energie fortlaufend aus andersartiger Energie ersetzt wird.
Die Dämpfung kann unerwünscht sein, z. B. bei einemUhrwerk, das unbefristet schwingen soll. Sie kann aber auch erwünscht sein, z. B. bei einem elektromechanischen Messwerk, das nach einer Änderung derMessgröße schnell zur Ruhe kommen soll.
Bei einem geschwindigkeitsproportional gedämpftenschwingungsfähigen System unterscheidet man zwischenSchwingfall,Kriechfall und dazwischenliegendemaperiodischem Grenzfall, der aber auch kriechendes Verhalten aufweist. Nur bei genügend schwacher Dämpfung ist eine Schwingung überhaupt möglich. Zur mathematischen Darstellung wird auf die Hauptartikel verwiesen.
In derSchwingungsgleichung ist eine solche Dämpfung daran erkennbar, dass ein Term mit der erstenZeitableitung der abhängigenVariablen auftritt. Bei mechanischen Vorgängen steht diese Ableitung für die Geschwindigkeit, der Term für einen Einfluss vonViskosität.
Bei schwacher Dämpfung ist dieEigenkreisfrequenz des gedämpften Systems[1] geringer alsEigenkreisfrequenz bei ungedämpfter Schwingung. Die Amplitude klingt in einem exponentiellen Zusammenhang mit der Zeit ab, so dass die Schwingung durch
beschreibbar ist. Dabei heißtAbklingkoeffizient[2] mit.
Ein schwingungsfähiges System kann durch ein zeitlich konstantes Energieangebot (z. B. unter mechanischer oder elektrischer Spannung) alsOszillator mit konstanter Amplitude betrieben werden. Bei Anregung mit einer Wechselgröße istResonanz möglich. DurchHemmung oder durch hinreichend starke (lineare oder nicht lineare) Dämpfung muss verhindert werden, dass sich das System bis zur Zerstörung aufschaukelt (Resonanzkatastrophe).
Auch hier gibt es die unerwünschte und die erwünschte Dämpfung. Letztere erfordert einDämpfungsglied.
Für Bauteile, Übertragungswege und Systeme gibt man an[4]
Von den (möglicherweise komplexen) Größen und verwendet man jeweils diejenige, deren Betrag größer als eins ist; dadurch hat der Betrag stets einen positiven Logarithmus.
Für die Dämpfung elektromagnetischer Strahlung beim Durchgang durch die Erdatmosphäre sieheAtmosphärisches Fenster.
Auch in der Optik ist der dekadische oder natürliche Logarithmus zur Kennzeichnung üblich,
Bei der Schallausbreitung können unterschiedliche Arten vonSchallabsorption auftreten:
Im Maschinen- und Fahrzeugbau und in derBaudynamik ist eine erhöhteinnere Dämpfung der verwendeten Materialien ("Materialdämpfung") oft wünschenswert, umVibrationen zu reduzieren.