Christoph Erdmenger (*2. April1970 inBraunschweig) ist eindeutscherUmweltwissenschaftler undPolitiker (Bündnis 90/Die Grünen).
Nach einem Studium derGeoökologie und einigen SemesternVolkswirtschaftslehre an derUniversität Karlsruhe wurde Erdmenger Umweltwissenschaftler beim StädtenetzwerkICLEI. Hier entwickelte er zwischen 1996 und 1999 zusammen mitKonrad Otto-Zimmermann und Holger Robrecht das kommunale UmweltmanagementsystemökoBUDGET. Ab 2000 baute er den Bereich „Öko-effizientes Wirtschaften“ mit Schwerpunkt auf umweltfreundlicherBeschaffung auf und entwickelte die Procura+ Kampagne für nachhaltiges Beschaffungswesen. Danach arbeitete er beimUmweltbundesamt von 2004 bis 2008 als Leiter des Fachgebiets „Nachhaltige Energieversorgung“ und war 2007 maßgeblich an der Strategie zur 40%igen CO2-Emissionsminderung in Deutschland bis 2020 beteiligt. Von 2008 bis zu seinem Wechsel in den Landtag leitete er das Fachgebiet „Umwelt und Verkehr“, das 2009 eine Strategie für nachhaltigen Güterverkehr in Deutschland vorlegte. In seiner Funktion als Leiter der Abteilung 'Nachhaltige Mobilität' des Ministeriums für Verkehr Baden-Württemberg, die er 2013 übernahm, war zunächst die Luftreinhaltung ein Schwerpunkt. Hier war er für Konzept und Umsetzung zur Luftreinhaltung, u. a. in Stuttgart und Reutlingen, verantwortlich. Seit 2020 ist der Klimaschutz im Verkehr und die Verkehrswende in Baden-Württemberg der Schwerpunkt der Abteilung, der durch Maßnahmen wie Elektromobilität, Ladeinfrastruktur, Radverkehrsförderung und Parkraummanagement vorangetrieben wird. Im März 2021 absolvierte er als Leiter der Impfkampagne des Landes Baden-Württemberg eine Zeit imMinisterium für Soziales, Gesundheit und Integration.
Seit 1990 ist er Mitglied der Partei der Grünen. Von 1991 bis 1995 gehörte er dem Kreisvorstand inKarlsruhe, von 1998 bis 2000 dem Landesvorstand inBaden-Württemberg an. Von 1996 bis 2000 war er Sprecher der Bundesarbeitsgemeinschaft Wirtschaft und Finanzen der Partei. Danach war er von 2000 bis 2002 Mitglied im Bundesvorstand desVerkehrsclubs Deutschland. Als Mitglied der wirtschaftspolitischen Kommission derHeinrich-Böll-Stiftung entwickelte er 2005 das Konzept „Ressourcenleichtes Wirtschaften“. Er war seit 2006 zunächst nebenUndine Kurth, ab 2008 nebenClaudia Dalbert einer der beiden Vorsitzenden des Landesverbandes Sachsen-Anhalt. 2008 wurde er mit 93,5 % wieder gewählt. Während Dalbert auch 2010 wiedergewählt wurde, scheiterte Erdmenger knapp, da er um eine Stimme unterhalb des nötigen Quorums blieb.[1] Bei einer Nachwahl am 25. September 2010 trat er erneut an und konnte sich mit 62 % der Stimmen gegen einen Gegenkandidaten (36 %) durchsetzen. Nach ihrer Wahl in den Landtag legten Frau Dalbert und Herr Erdmenger im Juni 2011 ihre Ämter als Landesvorsitzender nieder.
Christoph Erdmenger kandidierte bei derBundestagswahl 2009 am 27. September imBundestagswahlkreis Börde – Jerichower Land (Wahlkreis 68) als Direktkandidat und erzielte 3,5 % der Erststimmen.[2] ZurLandtagswahl in Sachsen-Anhalt 2011 kandidierte er auf Platz 2 der Landesliste seiner Partei und wurde in den Landtag gewählt. Dort war er unter anderem wirtschaftspolitischer Sprecher seiner Fraktion und Mitglied in den Ausschüssen für Wissenschaft und Wirtschaft sowie für Finanzen. Im September 2013 schied Erdmenger aus dem Landtag aus, um die Leitung der Abteilung „Nachhaltige Mobilität“ imVerkehrsministerium Baden-Württemberg anzutreten.[3]
Im November 2019 kandidierte er bei der Landratswahl imLandkreis Ludwigsburg, unterlag allerdingsDietmar Allgaier.[4]
Personendaten | |
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NAME | Erdmenger, Christoph |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Umweltwissenschaftler und Politiker (Bündnis 90/Die Grünen) |
GEBURTSDATUM | 2. April 1970 |
GEBURTSORT | Braunschweig |