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Christa Habrich

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Christa Habrich

Christa Elisabeth Habrich (*24. November1940 inGießen; †6. September2013 ebenda) war eine deutschePharmazeutin sowiePharmazie- undMedizinhistorikerin.[1]

Leben

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Habrich wuchs imZweiten Weltkrieg und in der Nachkriegszeit in einer in Gießen ansässigen Apothekerfamilie und zeitweise in Oberbayern auf. Später legte sie das Abitur an der Gießener Ricarda-Huch-Schule ab und studierte nach erfolgreicher Teilnahme an der Pharmazeutischen Vorprüfung in Darmstadt 1963 bis zum Staatsexamen 1966Pharmazie an derUniversität München. Sie schloss ein Studium derMedizingeschichte undPaläontologie an und wurde 1970 mit einer Arbeit[2] zur ApothekengeschichteRegensburgs zum Dr. rer. nat. promoviert.

Christa Habrich im Studio desQuerbeet-Gartens

Beruflicher Werdegang

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Apothekerin und Professorin

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1971 gründete sie in Gießen die Adler-Apotheke, die sie bis 2010 leitete. Ab 1972 erfüllte sie Lehraufträge an der Universität München, wo sie sich 1982 mit der Arbeit „Untersuchungen zur pietistischen Medizin und ihrer Ausprägung beiJohann Samuel Carl (1677–1757) und seinem Kreis“habilitierte und fortan alsaußerplanmäßige Professorin Geschichte der Medizin und Pharmazie lehrte.

Grabinschrift auf demBogenhausener Friedhof

Museumsdirektorin

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Maßgeblich war Christa Habrich auch an der Gründung und am Aufbau des 1973 eröffnetenDeutschen Medizinhistorischen Museums inIngolstadt beteiligt, das sie von 1983 bis 2008 als ehrenamtliche Direktorin leitete. Sie gestaltete im Außenbereich des Museums im Rahmen der Landesgartenschau 1992 einen Arzneipflanzengarten, in dem 200 verschiedene Heilpflanzen teilweise in Hochbeeten wachsen. Strukturiert ist der Heilpflanzengarten nach den verschiedenen phytomedizinischen Hauptwirkstoffen. Habrich gestaltete den Kräutergarten rollstuhlgerecht und richtete einen eigenständigen Bereich ein, in dem die Hinweise und Informationen über die Pflanzen und ihre Wirkstoffe in Blindenschrift versehen sind. Zu ihrem 70. Geburtstag zeigte das Museum die AusstellungMit Sinn und Verstand.[3] 1991 veranstaltete sie das in der Folge jährlich stattfindende „Symposium Medizinhistorische Museologie“, von 1990 bis 2004 war sie Präsidentin der „Association Européenne des Musées d’Histoire des Sciences Médicales“.[4] Lange Jahre fungierte sie im Vorstand derJulius-Hirschberg-Gesellschaft.

2008 wurdeMarion Maria Ruisinger ihre Nachfolgerin und als erste hauptamtliche Direktorin des Deutschen Medizinhistorischen Museums bestellt.[5]

Mitbegründerin von Querbeet

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Christa Habrich war wesentlich beteiligt an der Entstehung und Entwicklung der Fernsehsendung „Querbeet“, ein ursprünglich frei produziertes, in verschiedenen Dritten Programmen derARD ausgestrahltes Sendeformat, das 1998 vomBayerischen Rundfunk übernommen wurde.[6] Von 1994 bis 2010 trat Christa Habrich 232-mal mit Beiträgen zuPhytopharmazie, Botanik, Kunst und Kultur in der Sendereihe auf. Die Querbeetfolgen mit Christa Habrich wurden imBR Fernsehen und in denDritten Fernsehprogrammen der ARD insgesamt 1200 Mal ausgestrahlt.[7] Wie bei ihrem Engagement in der Fernsehsendung Querbeet waren auch Heilpflanzen und die Phytomedizin Thema der „Autopsien“, der letzten von Christa Habrich initiierten Veranstaltungsreihe im Medizinhistorischen Museum. Im Blickpunkt des ersten Autopsie-Abends stand die Christrose, eine der Lieblingspflanzen von Christa Habrich.[8]

Nach ihrem überraschenden Tod wurde Christa Habrich unter großer Anteilnahme am 17. September 2013 auf demBogenhausener Friedhof in München beigesetzt. In einer Gedenkfeier im Ingolstädter Orbansaal würdigten Freunde und Weggefährten die bedeutende Wissenschaftlerin und Museumsleiterin Christa Habrich.[9]

Ehrungen

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Veröffentlichungen (Auswahl)

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  • Zur Geschichte der klinischen Enzymdiagnostik und ihren naturwissenschaftlichen Voraussetzungen. In: Christa Habrich, Frank Marguth,Jörn Henning Wolf (Hrsg.) unter Mitarbeit vonRenate Wittern:Medizinische Diagnostik in Geschichte und Gegenwart. Festschrift fürHeinz Goerke zum sechzigsten Geburtstag. München 1978 (=Neue Münchner Beiträge zur Geschichte der Medizin und Naturwissenschaften: Medizinhistorische Reihe. Band 7/8),ISBN 3-87239-046-5, S. 549–572.
  • als Herausgeberin mit Frank Marguth und Jörn Henning Wolf unter Mitarbeit vonRenate Wittern:Medizinische Diagnostik in Geschichte und Gegenwart. Festschrift für Heinz Goerke zum sechzigsten Geburtstag (=Neue Münchner Beiträge zur Geschichte der Medizin und Naturwissenschaften: Medizinhistorische Reihe. 7/8). Fritsch, München 1978,ISBN 3-87239-046-5.
  • als Herausgeberin mitJuliane C. Wilmanns,Jörn H. Wolf und Felix Brandt:Aussatz, Lepra, Hansen-Krankheit. Teil I:Katalog. München 1982 (=Kataloge des Deutschen Medizinhistorischen Museums. Band 4).
  • als Herausgeberin mit Irmgard Müller und Stefan Schulz:Von der Blutschau zum Blutbild. Eine Ausstellung zur Frühgeschichte der Hämatologie und Onkologie. Neufang, Gelsenkirchen 1993,ISBN 3-923338-06-6.
  • mit Heiner Meininghaus-Habrich:Düfte und edle Flakons aus fünf Jahrhunderten. =Five centuries of scent and elegant flacons. Arnold, Stuttgart 1998,ISBN 3-925369-82-1.
  • mitSiegfried Wichmann:Carl Spitzweg, der Maler und Apotheker. Natur und Naturwissenschaft in seinem Werk. Belser, Stuttgart 2003,ISBN 3-7630-2445-X.
  • als Bearbeiterin des Anhangs mit Michael Kowalski:Pflanzen der Bibel (=Kataloge des Deutschen Medizinhistorischen Museums Ingolstadt. 25 (i. e. 27),ISSN 0172-3863). 3., überarbeitete und ergänzte Auflage. Deutsches Medizinhistorisches Museum, Ingolstadt 2005.
  • mit Wolfgang Hartmann:Alois Alzheimer. Ein Arzt und seine Entdeckung. (=Sammelblätter des Deutschen Medizinhistorischen Museums Ingolstadt. 11a,ZDB-ID 921026-X). Deutsches Medizinhistorisches Museum, Ingolstadt 2007.

Weblinks

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Commons: Christa Habrich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Todesanzeige (PDF; 120 kB). In:Gießener Anzeiger, 13. September 2013 (Memento vom 29. April 2014 imInternet Archive)
  2. Christa Habrich:Apothekengeschichte Regensburgs in reichsstädtischer Zeit (=Neue Münchner Beiträge zur Geschichte der Medizin und Naturwissenschaften. Medizinhistorische Reihe. 1). Fritsch, München 1970,ISBN 3-87239-014-7 (Zugleich: München, Universität, Dissertation, 1971:Zur Geschichte des Apothekenwesens unter der Jurisdiktion Regensburgs während der reichsstädtischen Zeit.).
  3. Mit Sinn und Verstand. Eine Ausstellung für Christa Habrich Winterausstellung des Deutschen Medizinhistorischen Museums, 2011.
  4. Marion Maria Ruisinger:Professor Dr. Dr. Christa Habrich 70 Jahre. In:Bayerisches Ärzteblatt. 1–2, 2011, S. 49, (Digitalisat (PDF; 60 kB)).
  5. Geschichte des Museumsgebäudes auf der Website des Deutschen Medizinhistorischen Museums.
  6. Ruth Stückle:Ein Leben für Pharmazie und Pflanzen. In:Donaukurier, 9. September 2013.
  7. Burkhard Mücke:„Querbeet“ – Botanik, Kunst und Kultur. In:Marion Maria Ruisinger (Hrsg.):Mit Sinn und Verstand. Eine Ausstellung für Christa Habrich (=Kataloge des Deutschen Medizinhistorischen Museums Ingolstadt. 35). Deutsches Medizinhistorisches Museum, Ingolstadt 2010.
  8. Autopsie im Dezember 2010 / Christrose, Querbeet-Plaudereien zur Weihnachtszeit. Deutsches Medizinhistorisches Museum, abgerufen am 5. April 2016. 
  9. Jesko Schulze-Reimpell: Die „personifizierte ideale Professorengestalt“. donaukurier.de, 24. November 2013, abgerufen am 22. Oktober 2018. 
  10. dk:Professor Christa Habrich gestorben. In:Donaukurier, 9. September 2013.
Personendaten
NAMEHabrich, Christa
ALTERNATIVNAMENHabrich, Christa Elisabeth (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNGdeutsche Pharmazeutin und Medizinhistorikerin
GEBURTSDATUM24. November 1940
GEBURTSORTGießen
STERBEDATUM6. September 2013
STERBEORTGießen
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