Chanting, Chanten (von engl. to chant = (ab)singen, rhythmisch rufen, engl. chant = (feierlicher) Gesang, Kirchenlied) im engeren Sinn bezeichnet dasSingen von religiösen Liedern oderMantren als religiöse Praxis. Im weiteren Sinn ist Chanting das Singen einfacherMelodien, bzw. das melodische Sprechen von Texten – oft in Verbindung mit Körperbewegung, Trommeln oder auchTanz – zum Beispiel als Teil von Therapien oderWellness-Übungen.
Im Unterschied zum Singen z. B. in einem Kirchenchor geht es beim leistungsfreien Chanting nicht um musikalische Perfektion oder Kunst, sondern darum, durch länger andauerndes Wiederholen und die Konzentration auf den Chant und die Gruppe soziale, gesundheitsfördernde undtranszendente Wirkungen zu entfalten. Stehen die gesundheitsfördernden Wirkungen im Vordergrund (z. B. Abbau vonStress, Senkung desBlutdrucks), wird Chanten oft auch als „Heilsingen“ bezeichnet. Einige Krankenhäuser undpsychosomatische Kliniken bieten das Chanting als Therapieform an.
Verschiedene Formen des Chanting finden sich in vielen spirituellen Traditionen, zum Beispiel imHinduismus,Buddhismus,Christentum,Judentum,Sufismus,Wicca und beiindigenen Völkern. Als religiöse Praxis bekannt ist es unter anderem bei den Anhängern derHare-Krishna-Bewegung. Christliches Chanting findet sich beispielsweise im Umfeld vonTaizé. Der „Rezitativgesang heiliger buddhistischer Texte in den Himalaya-RegionenLadakh,Jammu undKaschmir“ wurde 2012 in dieUNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.[1]