Skalenmarkierungen StartSkalenmarkierungen EndeSkalenmarkierungen StartSkalenmarkierungen EndeSkalenmarkierungen StartSkalenmarkierungen EndeSkalenmarkierungen StartSkalenmarkierungen EndeSkalenmarkierungen StartSkalenmarkierungen EndeSkalenmarkierungen StartSkalenmarkierungen EndeSkalenmarkierungen StartSkalenmarkierungen EndeSkalenmarkierungen StartSkalenmarkierungen EndeSkalenmarkierungen StartSkalenmarkierungen EndeSkalenmarkierungen StartSkalenmarkierungen EndeSkalenmarkierungen StartSkalenmarkierungen EndeSkalenmarkierungen StartSkalenmarkierungen EndeSkalenmarkierungen StartSkalenmarkierungen EndeSkalenmarkierungen StartSkalenmarkierungen EndeSkalenmarkierungen StartSkalenmarkierungen EndeSkalenmarkierungen StartSkalenmarkierungen EndeSkalenmarkierungen StartSkalenmarkierungen EndeSkalenmarkierungen StartSkalenmarkierungen EndeSkalenmarkierungen StartSkalenmarkierungen Ende
Skalenmarkierungen StartSkalenmarkierungen EndeDerBuntsandstein ist die untere der dreilithostratigraphischenGruppen derGermanischen Trias. Er lagert derZechstein-Gruppe auf und wird von derMuschelkalk-Gruppe überlagert.
Der Name „Buntsandstein“ bezeichnet keinen bestimmten Gesteinstyp, also keinen buntgefärbtenSandstein eines beliebigen Alters, sondern eine bis mehrere hundert Meter mächtige Gesteinsabfolge derUntertrias, die aus Sandsteinen, aber auchSilt- undTonsteinen sowie bisweilen auchKalksteinen undGipsgestein aufgebaut ist. Früher wurde der Buntsandstein (sowie auch Muschelkalk und Keuper) zudem als Zeiteinheit oder Zeitintervall der Erdgeschichte aufgefasst und mit der Untertrias (bzw. Mittel- und Obertrias) gleichgesetzt. Die Buntsandsteinsedimentation beginnt jedoch nicht im gesamten Verbreitungsgebiet zur gleichen Zeit (Diachronie). Unter anderem deshalb ist „Buntsandstein“ als Intervall für dieinternationale geologische Zeitskala ungeeignet. Die heutige, durchFossilien (d. h.biostratigraphisch) definierte Grenze von der Unter- zurMitteltrias stimmt nicht mit der Buntsandstein/Muschelkalk-Grenze überein, sondern liegt etwas tiefer, noch innerhalb des jüngsten Abschnittes des Buntsandsteins. Somit ist „Buntsandstein“ heute nur noch als Bezeichnung für eine Gesteinsabfolge (d. h. für eine Einheit der Lithostratigraphie) frühtriassischen Alters aufzufassen.
Der Begriff Buntsandstein (im Sinne von „bunter Sandstein“ im Gegensatz zum „roten Sandstein“ =Rotliegend) geht aufAbraham Gottlob Werner zurück, der ihn etwa ab 1780 in seinen Vorlesungen an der Bergakademie in Freiberg benutzte. 1834 bei der Etablierung des Systems der Trias durchFriedrich August von Alberti war der Begriff als „Bunter Sandstein“ bereits allgemein anerkannt. Seit den 1990er Jahren wird der Buntsandstein als Gruppe im Sinne der lithostratigraphischen Hierarchie betrachtet und in Formationen unterteilt, deren Grenzen und relative Lage zu anderen Formationen genau definiert sind. Alternativ unterteilt dieAllostratigraphie den Buntsandstein in Folgen, deren Grenzen aber in diesem Falle auch mit den Formationen des Buntsandsteins übereinstimmen. Allostratigraphie undLithostratigraphie sind etwas unterschiedliche Methoden zur Untergliederung von Gesteinseinheiten.
Die Untergrenze des Buntsandsteins (und damit auch die Grenze der Germanische-Trias-Supergruppe) entspricht im Beckenzentrum der Basis derCalvörde-Folge. Im Spessart und Odenwald ist die Untergrenze des Buntsandsteins durch die Basis des Heigenbrücken-Sandsteins definiert, im Schwarzwald durch die Basis des sog. (Unteren) Eck’schen Konglomerates. Die Obergrenze des Buntsandsteins (und damit gleichzeitig die Untergrenze des Muschelkalks) ist die Basis des sog. Grenzgelbkalkes.
Chronostratigraphisch beginnt die Buntsandsteinsedimentation lokal bereits im jüngstenChanghsingium, d. h. noch vor dem Ende des Perms. Der Übergang der Buntsandstein- zurMuschelkalksedimentation fällt in das untereAnisium, d. h. in die frühe Mitteltrias. Nach der Stratigraphischen Tabelle von Deutschland 2002 entspricht dies dem Zeitraum zwischen 251 und 243 Millionen Jahren vor heute, d. h. einer Dauer von 8 Millionen Jahren.[1]
Die Gesteine des Buntsandsteins bestehen überwiegend aus kontinentalen Ablagerungen wie roten Konglomeraten,Sand- undTonsteinen, da dasGermanische Becken zu der Zeit die Abtragungsprodukte der Hochgebiete seiner Umgebung aufnahm, welche überSchwemmfächer und episodisch wasserführende Flüsse in Richtung Beckenzentrum transportiert wurden. Während an den Rändern der grobe Verwitterungsschutt abgelagert wurde, gelangte in die zentralen Bereiche vorwiegend feines Material. Typisch sind darüber hinaus in flachen Seen gebildeteRogensteine, durch Strömungen und Wellenbewegungen im Flachwasser gebildeteRippelmarken und während zeitweiliger Austrocknungen gebildeteTrockenrisse.[2]
Kennzeichnend für den oberen Buntsandstein ist in den norddeutschen Erdgasprovinzen das Rötsalinar mit mehreren Zehnern von Metern Mächtigkeit. DieseEvaporite zeugen von einem verbreiteten marinen Einfluss. Die Buntsandsteinabfolge inMitteleuropa erstreckt sich vonFrankreich (Vogesen) undLuxemburg (Gutland) im Westen bis nachPolen undBelarus im Osten, sowie vom Süden derSchweiz bis nachSkandinavien im Norden. ImSüdwestdeutschen Schichtstufenland tritt der Buntsandstein an der Ostflanke desSchwarzwaldes und im östlichenOdenwald zutage. Im Beckenzentrum in Südniedersachsen und Nordhessen werden Mächtigkeiten bis zu über 1000 m erreicht.
Dem Buntsandstein wird in der Hierarchie der Lithostratigraphie der Rang einer Gruppe innerhalb der Supergruppe derGermanischen Trias gegeben. Die Buntsandstein-Gruppe wird in drei Untergruppen gegliedert (Unterer, Mittlerer und Oberer Buntsandstein), die sich wiederum aus allostratigraphischen Folgen oder lithostratigraphischen Formationen aufbauen.
Die Ausbildung der Schichten des Buntsandsteins ist jedoch nicht im gesamten Verbreitungsgebiet gleich, sondern variiert regional. So werden im Unteren Buntsandstein desPfälzerwaldes statt der Calvörde- und Bernburg-Formation dieTrifels-,Rehberg- und Schlossberg-Schichten ausgeschieden. Ähnliches gilt z. B. auch für die Untergliederung der Solling-Formation in ihrem Verbreitungsgebiet (sieheWesersandstein).
ImElsass wird der Buntsandstein wie folgt gegliedert:[3]
Der Vogesensandstein wird mit dem Mittleren Buntsandstein östlich des Rheins korreliert. Äquivalente des Unteren Buntsandsteins gibt es in Nordostfrankreich nicht.[4]
Die Gesteine des Buntsandsteins, insbesondere die aus der Schicht des Mittleren Buntsandsteins, wurden aufgrund ihrer günstigen Eigenschaften (z. B. leichteSpaltbarkeit) häufig als Baumaterial für Bauwerke verwendet (z. B. Kirchen, Burgen, Brücken). DasFreiburger undStraßburger Münster, derKaiserdom zu Frankfurt/Main, dasHeidelberger Schloss, die Kirche desKlosters Alpirsbach, dasBasler Münster und dasSchloss Johannisburg inAschaffenburg sind unter Inanspruchnahme von Gesteinen dieser lithostratigraphischen Gruppe errichtet worden.
In einigen Lagen des Buntsandsteins sind in geringem Maße Kupfererze eingeschaltet. AufHelgoland beispielsweise wurden diese sehr kleinen Brocken am Strand gesammelt und verhüttet.
Größere Gebiete mit Buntsandstein wurden alsNaturschutzgebiete ausgewiesen. Kleinere Felsen wies man als Naturdenkmal, insbesondere wenn diese spektakuläre Verwitterungsformen, aus. Beispiel sind das Wahrzeichen desPfälzerwaldes, derTeufelstisch beiHinterweidenthal. In der Pfalz findet man naheEppenbrunn den sogenanntenAltschlossfelsen. Das Massiv ist mit einer Länge von rund 1,5 km und einer Höhe von bis zu 25 m das wohl größte Buntsandsteinmassiv in der Pfalz. Auch die 47 Meter hohe „Lange Anna“, das bekannteste Wahrzeichen der InselHelgoland, wurde 1969 zumNaturdenkmal ernannt.Weitere „Buntsandsteinfelsen“, die als Naturdenkmal ausgewiesen sind, sind zum Beispiel
Einige dieser Naturdenkmale dienten vermutlich schon in der Jungsteinzeit kultischen Zwecken. Viele Naturdenkmale und Naturschutzgebiete sind aus alsFFH-Gebiet und/oder alsEuropäisches Vogelschutzgebiet ausgewiesen.