Bubbles (*30. April1983 inAustin,Texas) ist ein männlicherSchimpanse, der vor allem als Haustier des PopsängersMichael Jackson bekannt wurde.
Bubbles wurde 1983 in einem biomedizinischen Versuchslabor in Austin geboren. Nachdem das Tier von seiner Mutter getrennt worden war, kaufte ein Hollywood-Tiertrainer den Schimpansen. Ein Jahr später kaufte Michael Jackson den Schimpansen und tourte in den nächsten vier Jahren mit ihm um die Welt, unter anderem durch Japan.
Zunächst lebte Bubbles auf dem Anwesen der Jackson Family inEncino,Los Angeles, 1988 zog er dann mit Michael Jackson auf dessen kurz zuvor gekaufteNeverland-Ranch um, wo er bis in die späten 1990er Jahre lebte.[1] Er durfte in einem Bett schlafen, während Mahlzeiten mit Jackson an einem Tisch sitzen oder im hauseigenen Kino Filme anschauen.[2] Im Zuge des Gerichtsprozesses wegen des Vorwurfs desKindesmissbrauchs sagte Jackson 2003 aus, Bubbles und die anderen Schimpansen, die bei ihm lebten, würden ihm helfen, sein Schlafzimmer zu putzen und Bubbles benutze sogar Jacksons Toilette.[3]
Jacksons Mitarbeiter hingegen berichteten von sehr schlechtem Verhalten der Affen, die unter anderem Fäkalien an Wände geschmiert haben sollen.[3] Ob sich diese Aussagen auf Bubbles oder auf andere Schimpansen beziehen, ist teilweise nicht klar.
Jackson trennte sich 2003 von Bubbles, nachdem der Affe zunehmend aggressiver und für Menschen gefährlich geworden war. Jackson befürchtete, er könne seine Kinder Prince undParis angreifen. Dieser Schritt fiel Jackson sehr schwer, da er davon ausgegangen war, dass der Affe bis zu seinem Tod bei ihm bleiben könne. Zunächst lebte Bubbles nun bei seinem Trainer Bob Dunn in Kalifornien. Dort soll Jackson den Affen gemeinsam mit seinen Kindern noch mehrfach besucht haben. Im Dezember 2003 wurde berichtet, Bubbles habe einen Suizidversuch begangen, woraufhin er in eine Klinik gebracht wurde.[4]
Im März 2005 zog Bubbles in dasCenter for Great Apes inWauchula,Florida um, wo er mit rund 40 anderen Schimpansen lebt. Am liebsten soll Bubbles mit Sam, einem 40-jährigen Schimpansen, oben in einem Baum sitzen. Die Pfleger berichten, Bubbles sei nun „groß und hässlich“, habe aber einen „süßen Charakter“.
Im Juni 2010 wurde Bubbles von Michael Jacksons SchwesterLa Toya besucht, die eine recht enge Beziehung mit ihm aufgebaut hatte. Bubbles erkannte sie zwar, war aber, obwohl er früher eine Art Weltstar gewesen war, mittlerweile recht kamerascheu geworden.[5]
Der Schimpanse wiegt 73 kg und kann für einen Preis von 10.000 US-Dollar für ein Jahr lang „adoptiert“ werden.Man erhält ein Zertifikat, jedoch nicht die Möglichkeit, ihn aus seinem gewohnten Umkreis zu entfernen. Der Adoptierende darf eine Nacht auf dem Gelände verbringen.
Als Michael Jackson am 25. Juni 2009 starb, wurde berichtet, dass Bubbles nicht zu seiner Trauerfeier gebracht werden sollte.
„Bubbles vermisste [Jackson] definitiv, als sie sich trennten, und wird ihn jetzt vermissen. Schimpansen sind intelligent. Sie erinnern sich an Menschen und Gegenstände. Bubbles und Michael waren enge Freunde und Spielkameraden. Als Michael ihn das letzte Mal besuchte, erkannte Bubbles ihn definitiv und erinnerte sich an ihn. Michael betrachtete Bubbles als sein erstes Kind und ich hoffe, dass seine Kinder in Kontakt mit ihrem ‚Stiefbruder‘ bleiben.“
Laut der Website des Center for Great Apes wird Bubbles finanziell durch das Michael Jackson Estate unterstützt.[6]
In zweiMusikvideos zu JacksonsAlbumBad (1987) tauchte Bubbles auf: Im Video zuLiberian Girl hat er einenCameo-Auftritt[7][8] und im Video zuLeave Me Alone, das bei denMTV Video Music Awards 1989 ausgezeichnet wurde, hat er eine größere Rolle. So fliegt er zusammen mit Jackson und derSchlange Muscles in einem kleinenFlugzeug durch die Gegend und ist angekettet zu sehen. In dem Song geht es um dieBerichterstattung über Jackson, die Presse warf ihm nämlich unter anderem vor, seine Tiere schlecht zu behandeln. Im Video werden diese Vorwürfe überzeichnet dargestellt.[9]
Als dieBad World Tour begann, begleitete Bubbles Michael Jackson nachTokio, wo sie sich eine Zwei-Zimmer-Suite teilten. Zusammen besuchten sie denBürgermeister vonOsaka, Yasushi Oshima, mit dem sie japanischenGrünen Tee tranken (auch Bubbles trank Tee). Bubbles saß dabei ruhig neben Jackson auf einem Stuhl. Oshima sagte, er und andere Offizielle seien „überrascht, den Schimpansen zu sehen, aber wir verstehen, dass er [Michaels] guter Freund ist... Das ist das erste Mal, dass ein Tier dasRathaus betritt“.[10]
Bubbles konnte Jackson zwar durch Japan und einige andere Länder der Welt begleiten, nachGroßbritannien undSchweden durfte er aber wegen der Gesetzeslage nicht einreisen.
Medienberichten zufolge hatte Bubbles zu der Zeit einen eigenen Bodyguard. Tatsächlich wurde er an Flughäfen teilweise von hunderten Fans begrüßt, selbst wenn Jackson in einem anderen Flugzeug anreiste.
Die Medien nutzten Bubbles oftmals, um Michael Jackson als Verrückten darzustellen. So etablierte sich in der Presse der Spitzname „Wacko Jacko“ („Verrückter Jackson“; oft auch nur „Jacko“), den Jackson als kränkend empfand, woraufhin er die Presse vergeblich bat, diesen Namen nicht mehr zu verwenden. Oft wurde mehr über Bubbles berichtet als über die Musik, mehrfach wurden von den Medien auch Geschichten erfunden, etwa dass Bubbles der Ringträger bei einer derHochzeiten vonElizabeth Taylor, die am 6. Oktober 1991 auf Neverland stattfand, gewesen sei. Der Bericht war zwar nicht wahr, aber laut derNew York Times „eine Idee, die einige Zeitungen zu reizvoll fanden, um nicht darüber zu berichten“.[11]
Bubbles erlernte auch Michael JacksonsSignature Move, denTanzschrittMoonwalk, den er der Presse häufig vorführte, einmal auch in der ShowLIVE! Dick Clark presents..., die er ohne denKing of Pop besuchte.[12]
DerNational Enquirer berichtete, der MusikerPrince, der eine Rivalität mit Jackson pflegte, habe versucht, Bubbles mitübernatürlichen Kräften verrückt zu machen. Jackson fand diese Geschichte lächerlich, seine Mitarbeiter berichteten, sie hätten ihn nie so sehr lachen gesehen.
Quincy Jones, der drei von Jacksons Alben produzierte, darunter das legendäreThriller, hielt die öffentliche Berichterstattung über Bubbles für falsch.
„Die öffentliche Wahrnehmung dessen, was Michael als Mensch ist, wurde stark übertrieben. Diese Artikel sind für mich schwer nachzuvollziehen. Zum Beispiel ist Bubbles lustiger als eine Menge Leute, die ich kenne. Ich habe Bubbles auf einer Hochzeit in einem Smoking gesehen. Er hat tolle Tischmanieren.“
Jones kannte Bubbles recht gut, da Jackson sowohl Bubbles als auch seineSchlange „Muscles“ gerne insAufnahmestudio mitnahm.
Jackson brachte Bubbles einmal mit zum Haus seiner engsten FreundinLiz Taylor, die ihn auf einen Tee eingeladen hatte. Taylor störte sich nicht an der Anwesenheit des Schimpansen, vielmehr sagte sie, der Affe hätte bei einer Party zum Feiern und Bewerben des AlbumsBad (1987) „den Raum gerockt“.
Ende der 80er fotografierteKenny Rogers Bubbles und Michael Jackson für sein BuchYour Friends And Mine. Rogers berichtete später: „Bubbles war so menschlich, dass es fast beängstigend war. Er nahm Christopher [Rogers' Sohn] an die Hand, ging hinüber zum Kühlschrank, öffnete ihn, nahm eine Banane heraus und reichte sie ihm. Christopher war erstaunt... wir alle waren es.“
Nicht alle waren von Bubbles begeistert: Der Autor David Wigg berichtete,Freddie Mercury, der Lead-Sänger derbritischenBandQueen, der Anfang der 80er zusammen mit Jackson die SingleThere Must Be More To Life Than This aufnahm, sei von der ständigen Anwesenheit von Bubbles im Studio, auf die Jackson bestand, sehr genervt gewesen. Insbesondere weil Jackson den Affen zwischen den Takes regelmäßig Sachen wie „Fandest du das nicht schön?“ oder „Denkst du, wir sollten das nochmal machen?“ fragte. Wigg zufolge hielt Mercury das nach ein paar Tagen nicht mehr aus: „Ich nehme nicht auf, wenn ein verdammter Schimpanse jeden Abend neben mir sitzt!“ Mercury verließ daraufhin das Projekt und veröffentlichte den Song 1985 als Solo-Künstler. Die Version mit Jackson zusammen gelangte zunächst nicht an die Öffentlichkeit, bis die verbleibenden Queen-MitgliederBrian May undRoger Taylor die Aufnahme fanden, fertigstellten und 2014 auf dem AlbumQueen Forever veröffentlichten.[13]
„Hinter seinem scheinbar perfekten Leben mit glamourösen Freunden, vergoldeten Reifenschaukeln und persönlichen Köchen verbirgt sich eine dunkle Geschichte mit medizinischen Experimenten, Sucht und Verlust. Aber Bubbles hat gegen seine persönlichen und beruflichen Probleme angekämpft und ist mit der Hilfe seines Haustiers Michael Jackson größer als King Kong geworden – bildlich gesprochen“