Bronchialsekret ist ein teils dünnflüssiges (seröses), teilsschleimiges (muköses)Sekret derDrüsen (Glandulae bronchiales) derBronchien sowie anderer schleimbildender Zellen (Club-Zellen undBecherzellen) der unterenAtemwege. Seine Bildung wird durch denParasympathikus gefördert und durch denSympathikus indirekt gehemmt.
Seinephysiologische Bedeutung liegt in der Befeuchtung der Atemwege (Schutz vor Austrocknung) und – zusammen mit demFlimmerepithel – der Reinigung desBronchialsystems sowie über die darin gelöstenProteine in derInfektabwehr.
Beiinfektiösen undtumorösen Erkrankungen wird Bronchialsekret gewonnen, um esmikrobiologischen undzytologischen Untersuchungen zuzuführen. Bei der Gewinnung alsSputum (des Auswurfs beimHusten) finden sich dabei zwangsläufig Verunreinigungen durch die ortsansässigeMund- und Rachenflora. Die Angabe über die Art der Probengewinnung und die Kenntnis über die Zusammensetzung derNormalflora des Nasen-, Mund- und Rachenraums ist somit für die Beurteilung der mikrobiologischen Untersuchungsresultate bei der Abklärung von Infekten der tiefen Atemwege unabdingbar.[1] Somit ist hier für mikrobiologische Untersuchungen die Gewinnung des Sekrets mittelsBronchoskopie undBronchiallavage oderbronchoalveolärer Lavage (BAL) besser geeignet, allerdings auch wesentlich aufwendiger und mit Belastung für den Patienten durchzuführen, sodass meist Sputumproben untersucht werden.
Bei Erkrankungen der tiefen Atemwege ändern sich Menge und Zusammensetzung des Bronchialsekrets, was alsDyskrinie bezeichnet wird. Identifiziert wurden bislang mehr als 40 Proteine, die vorwiegend alsEffektorstoffe der Immun- und Infektabwehr dienen:[2]