Brandenburg an der Havel (kurzBrandenburg,sorbischBramborska nad Habolu[2]) ist einekreisfreie Stadt im LandBrandenburg. Sie ist gemessen an den 73.939 Einwohnern (31. Dezember 2023) die drittgrößte Stadt und gemessen an der Fläche die größte kreisfreie Stadt des Landes. Die an derHavel gelegene Stadt ist eines der vierOberzentren des Landes.
Dieslawische FestungsanlageBrandenburg wurde 929 durch KönigHeinrich I. erobert, die Gründungsurkunde des gleichnamigen Bistums (durchOtto I.) ist auf das Jahr 948 datiert. Im 12. Jahrhundert wurde dieAltstadt zur Stadt deutschen Rechts.
Brandenburg ist ein überregional bedeutender Hochschulstandort. Die Stadt ist insbesondere für ihr baukulturelles Erbe bekannt. Wegen ihrer langen Geschichte und aufgrund ihrer namensgebenden Rolle für das Land Brandenburg wird sie auch als „Wiege derMark“ bezeichnet.
Blick über die Alt- und Neustadt mit St.-Gotthardt-Kirche, Dom St. Peter und Paul, dem Altstädtischen Rathaus, der St.-Katharinen-Kirche, dem Paulikloster, der Johanniskirche sowie Teilen des Stadtteils Nord mit der Vorstadtschleuse, dem Beetzsee, dem Silokanal sowie der Havel
Brandenburg an der Havel liegt im Westen des Landes Brandenburg, etwa 70 Kilometer vonBerlin entfernt, und gehört zurMetropolregion Berlin-Brandenburg. Gemessen an der Fläche von 229,71 Quadratkilometern ist es die größte kreisfreie Stadt des Landes, jedoch nach neun flächengrößeren kreisangehörigen Städten.
Schifffahrtswege um und durch die Stadt Brandenburg zu den jeweiligen ZeitenHavellandschaft in Richtung Osten
Die Stadt liegt am für dieBinnenschifffahrt wichtigen FlussHavel zwischenPotsdam und der Einmündung in dieElbe beiHavelberg. Im Stadtgebiet verzweigt sich die Havel in mehrere Seitenarme und Kanäle, die einige Inseln bilden, die das Stadtbild prägen. Daneben gibt es zehn natürliche Seen, die meist von der Havel durchflossen werden oder mit ihr verbunden sind. Einzig die in der glazialenBohnenland-Görden-Rinne liegendenGördensee undBohnenländer See sowie derHeilige See besitzen keinen natürlichen Zu- und Abfluss zur Havel. Diese werden über künstliche Gräben, der Bohnenländer See über denEisengraben aus derButter Laake, der Gördensee über denQuenzgraben, drainiert. Größte Seen im Stadtgebiet sind derPlauer See mit einer Fläche von etwa 640Hektar und derBeetzsee, der auf der Landkarte als nordöstlicher Zipfel des Stadtgebiets erkennbar ist. In den Seen gibt es mehrere Inseln wie beispielsweiseBuhnenwerder zwischen Plauer, Breitling- undMöserschem See. EbenfallsBuhnenwerder ist der Name einer Insel im Beetzsee. DerRiewendsee, nordöstlich des Beetzsees, stellt eineExklave der Stadt dar. Er gehört zwar zu Brandenburg, ist jedoch vollständig von anderen Gemeinde- beziehungsweise Stadtgebieten umgeben. Umgekehrt trennt der schmale Gebietskorridor von Beetz- und Riewendsee die GemeindeBeetzsee fast vollständig vom Rest des LandkreisesPotsdam-Mittelmark ab. Die Havel wiederum trennt die historischen LandschaftenHavelland im Norden undZauche im Süden. Die Stadt besitzt Anteile an beiden Landschaften. Weitere natürliche Fließgewässer neben der Havel sind die imFläming entspringenden FlüssePlane und ihr NebenflussTemnitz beziehungsweiseSandfurthgraben und dieBuckau und ihr NebenflussVerlorenwasser. Plane und Buckau münden jeweils in denBreitlingsee. Der zwischen den Ortsteilen Wust und Gollwitz in die Havel einmündende FlussEmster wurde im 19. Jahrhundert kanalartig ausgebaut und verbreitert. Daneben gibt es einige Kanäle, wie denJakobsgraben, denBrandenburger Stadtkanal und denSilokanal, die zu unterschiedlichen Zeiten als Wasserwege angelegt wurden.
Die höchste Erhebung im Stadtgebiet mit über 70 Metern liegt am Südende der Stadtfläche südlich der Autobahn. In der Stadtmitte erreicht derMarienberg eine Höhe von fast 68 Metern. Er war bis zur Eingemeindung von Schmerzke 1993 die höchste Erhebung und gehört zu einer eiszeitlichen Hügelkette in derEisrandlage 1 c derBrandenburg-Phase derWeichsel-Kaltzeit. In der Randlage 2 entstand der später für den Weinbau genutzte und etwa 63 Meter hoheWeinberg bei Klein Kreutz. Im Südosten des Stadtgebietes hat Brandenburg zwischen Kirchmöser und Mahlenzien Anteil an der in der Haupteisrandlage gebildeten Hochfläche derKarower Platte. Auf dieser liegt beispielsweise derMühlenberg, der wie der Marienberg historisch als Telegrafenberg genutzt worden war.
Die Böden sind gemeinhin eher sandig und zum Teil wenig fruchtbar. Etwa 75 Prozent des Stadtgebiets sind landwirtschaftliche Nutzfläche, Sumpfgebiete oder Wasserfläche. Zu den landwirtschaftlich genutzten Flächen der Stadt gehören auch die Forste Gördenwald, Neustädter Heide und Neu-Plauer Forst, die mit kleineren Waldgebieten etwa 20 Prozent der kommunalen Fläche ausmachen. Bestimmende Bepflanzung in diesen Gebieten ist monokulturell dieKiefer, wobei in letzter Zeit verstärkt davon abgerückt und zum Pflanzen einer Mischvegetation übergegangen wird.
Brandenburg an der Havel gliedert sich in acht Stadtteile, wovon zwei als Stadt- beziehungsweise Ortsteile bezeichnet werden. Die drei mittelalterlichen Stadtkerne bilden heute die StadtteileAltstadt,Neustadt, zu der seit 1993 die OrtsteileGöttin undSchmerzke gehören, undDom mit seit 1993Klein Kreutz undSaaringen und seit 2003Gollwitz undWust. Im 20. Jahrhundert wurden in der historischen Gemarkung der Altstadt drei neue Stadtteile planmäßig angelegt. Dies waren in den 1920er JahrenGörden, ab 1959Nord und zuletzt ab 1972 das PlattenbaugebietHohenstücken. 1952 wurden die selbstständige StadtPlaue und die GemeindeKirchmöser eingemeindet, die heute Stadt- beziehungsweise Ortsteile sind. Zu Kirchmöser gehört seit 1993 der OrtsteilMahlenzien. Insgesamt ist die Stadt in etwa 50 Stadt- und Ortsteile, Ortslagen und Wohnplätze unterteilt. An der nördlichen Grenze zur Gemeinde Beetzsee liegt der WohnplatzBrielower Ausbau, westlich von diesemButterlake und wiederum nördlichBohnenland.
Die GemeindenDom Brandenburg und Neuendorf wurden 1929 nach Brandenburg eingemeindet.[3] Der OrtWilhelmsdorf folgte 1937. In der DDR wurden am 1. Juli 1950 zunächst die Orte Göttin, Klein Kreutz, Mötzow und Schmerzke Ortsteile Brandenburgs, ehe sie nur zwei Jahre später, am 25. Juli 1952, wieder selbständige Gemeinden wurden. Zum selben Datum wurden die Gemeinde Kirchmöser und die Stadt Plaue Orts- und Stadtteile.[4] Der Ort Saaringen wurde am 1. Januar 1957 nach Klein Kreutz eingemeindet, welches seinerseits mit Schmerzke und Göttin am 6. Dezember 1993 wieder in die Stadt Brandenburg an der Havel eingegliedert wurde.[4] Am 26. Oktober 2003 wurden die Dörfer Gollwitz und Wust in die Stadt eingegliedert.[5]
Die kreisfreie Stadt Brandenburg an der Havel ist fast vollständig vomLandkreis Potsdam-Mittelmark umgeben. Über wenige Kilometer im äußersten Nordwesten und Nordosten grenzt daneben auch derLandkreis Havelland an das Stadtgebiet. Die Nachbarstädte und -gemeinden sind im Uhrzeigersinn: im Nordwesten die GemeindeMilower Land im Landkreis Havelland, im Norden die StadtHavelsee und die GemeindenBeetzsee undRoskow in Potsdam-Mittelmark. An den Ufern der zur Stadt gehörenden Seen Beetzsee und Riewendsee liegen im Norden beziehungsweise NordostenBeetzseeheide,Päwesin in Potsdam-Mittelmark und die havelländische StadtNauen. Im Osten grenzt die GemeindeGroß Kreutz an Brandenburg, im Süden liegenKloster Lehnin,Wollin undWenzlow und im WestenRosenau,Wusterwitz undBensdorf. Sie alle liegen wiederum im Landkreis Potsdam-Mittelmark.
In den 1990er Jahren wurden die Niederungen des Fiener Bruchs und angrenzende Bereiche im Rahmen desNatura-2000-Netzes als EU-Vogelschutzgebiet Fiener Bruch ausgewiesen. Im äußersten Südwesten hat Brandenburg an der Havel einen kleinen Anteil an diesem Vogelschutzgebiet.
Die Insel Buhnenwerder im Beetzsee ist alsMöweninsel Buhnenwerder alsNaturschutzgebiet ausgewiesen. Sie wurde bereits am 1. April 1930 mit einer Verordnung des Regierungspräsidenten zum Naturschutzgebiet erklärt. Sie ist damit das älteste Naturschutzgebiet der Stadt Brandenburg. Auf der Insel befand sich eine große BrutkolonieLachmöwen, die Ziel der Unterschutzstellung war. Bereits 1929 hatte derVolksbund Naturschutz Buhnenwerder gepachtet und eine Beobachtungsstation aufgebaut. In der Zeit der Eiablage wurde die Brutkolonie überwacht und vor Plünderungen der Gelege geschützt. Auch war Buhnenwerder frühzeitig Gegenstand wissenschaftlicher Arbeiten über Lachmöwen. So wurden Jungtiere und Zugverhalten dokumentiert.
In der Zeit desZweiten Weltkriegs wurden die Gelege auf der Insel massiv geplündert und Buhnenwerder als Truppenübungsgelände genutzt, was zu einem Verschwinden der Brutkolonie führte. Nachdem nach Ende des Krieges das Gebiet jedoch erneut unter Schutz gestellt worden war, kam es rasch zur Wiederansiedlung der Vögel. Seit Ende der 1950er Jahre sind die Bestände jedoch rückläufig. Weitere Tierarten auf der Insel sindFluss-Seeschwalbe,Drosselrohrsänger,Rohrammer,Rohrdommel[6][7] undEuropäische Sumpfschildkröte.
Seit etwa 1180 wurde die Havel durch Dämme bei der Brandenburger Dominsel gestaut, um Wassermühlen zu betreiben,[8] südlich derMühlendamm zwischen Dominsel und Neustadt, nördlich drei Dämme im Verlauf der Krakauer Straße. Wegen des geringen Gefälles des Flusses ließ der BrandenburgerMühlenstau den Wasserspiegel noch 64 km flussaufwärts inSpandau um mehr als einen Meter ansteigen. Dadurch entstanden an der mittleren HavelFeuchtgebiete von Menschenhand, während der hochmittelalterliche Landesausbau sich anderswo durch die Trockenlegung vonMarschländern auszeichnete.
Im Norden des Stadtgebietes, im Altstädtischen Forst liegen der Gördensee und der Bohnenländer See, die sich in einer glazialen Rinne, der Bohnenland-Görden-Rinne bildeten. Die Seen sind ohne natürlichen Abfluss. Seit Anlage von Abflussgräben, des Eisengrabens vom Bohnenländer und des Quenzgrabens vom Gördensee, verlieren beide deutlich an Volumen und Fläche, sind die Seen von einem ausgeprägten und unnatürlichen Verlandungsprozess betroffen. So hatte beispielsweise der Gördensee noch im späten 18. Jahrhundert eine etwa doppelt so lange Nord-Süd-Ausdehnung und eine etwa um 50 Prozent größere Wasserfläche als zu Beginn des 21. Jahrhunderts.[9] Die verlorenen Wasserflächen werden von moorig-sumpfigen Böden und einem ausgedehnten Schilfgürtel bedeckt. Aufgrund der voranschreitenden Verlandung werden beide Seen als sterbende Seen beschrieben.[10]
In der Stadt Brandenburg herrscht gemäßigtes Klima. Dieses wird von Osten vomKontinentalklima und vom Westen vom atlantischenSeeklima beeinflusst. Die deutlichen Niederschläge verteilen sich über das ganze Jahr. Ausgesprochene Trockenmonate gibt es nicht. Der durchschnittliche jährliche Niederschlag für Havelsee liegt bei 539 mm. Trockenster Monat ist der Februar mit einer Niederschlagsmenge von 32 mm, wohingegen der meiste Niederschlag durchschnittlich im Juni mit 64 mm fällt.Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 9,1 °C. Der wärmste Monat im Vergleich ist der Juli mit durchschnittlichen 18,4 °C. Im Januar, dem kältesten Monat im Jahr, beträgt die Durchschnittstemperatur −0,2 °C.[11]
Die älteste schriftliche Erwähnung des Namens Brandenburg befindet sich in der Stiftungsurkunde desBistums Brandenburg. In ihr ist von der Gründung des Bischofssitzes in dercivitate Brendanburg die Rede. Datiert ist sie auf das Jahr 948 (Historikerstreit dazu siehe KapitelMittelalter). Die chronikalische Ersterwähnung des Namens befindet sich in den Chroniken vonWidukind von Corvey aus dem Jahre 967. Hier wird von der Eroberung derBrennaburg gesprochen.[12] Mögliche Deutungen des Namens könnten nun sein: Slawische Herkunft des Namens vonbran „Sumpf, Morast“ oder die germanische Herkunft vonbranda „Brand“. Gegen eine Ableitung des Namens vomheiligen Brendan spricht der fehlende Kult um diesen Heiligen im Brandenburger Bereich. Doch könnte der Name während derKarolingerzeit im Zuge der Frankonisierung der Ortsnamen aus dem westfränkischen Bereich übertragen worden sein und so auf einen andernorts verbreiteten Heiligenkult zurückgehen. Jüngere Deutungsversuche beziehen sich auf die indogermanische Wurzel*brendh- für „quellen“ oder „schwellen“; die Deutung geht in diesem Fall von einer Gewässerbezeichnung aus, unter Hinzufügung der Endung-burg.[13][14]
Aller Wahrscheinlichkeit nach frei erfunden ist der NameBrennabor. Der böhmische JesuitenpaterBohuslaus Balbinus versuchte 1677 die Namen der Orte in den früheren slawischen Siedlungsgebieten zu rekonstruieren, um ihre slawische Herkunft nachzuweisen: „Brandenburg wurde in jener Zeit von den Slawen: Branny Bor, d. h. silvae custodia, Wache des Waldes, genannt.“ (Otto Tschirch[15][16][17]) Hintergrund: Aus ethnisch-politischen Gründen ersetzte der böhmische Slawe das missliebige deutsche „burg“ durch das slawische, ähnlich klingende, aber urkundlich nicht belegte „bor“. Wegen der „Burg“ im Ortsnamen ist mit Sicherheit davon auszugehen, dass die slawischen Bewohner Brandenburgs ihren Burgwall anders genannt haben, aber wie, das ist unbekannt. Das frei erfundene „Brennabor“ konnte sich nur deswegen so hartnäckig festsetzen, weil seit 1892 das gleichnamige UnternehmenBrennabor in der Stadt Brandenburg an der Havel mit großem Erfolg unter anderem seine Fahrräder unter diesem Namen produzierte.
Die offizielle Bezeichnung der Stadt selbst schwankte in ihrer jüngeren Geschichte zwischenBrandenburg, Brandenburg a./Havel, Brandenburg (Havel) und – so die Bezeichnung seit 1993[18] –Brandenburg an der Havel.
Die altsteinzeitliche Befundlage ist als äußerst dünn anzusprechen, da die glaziale Überformung des Geländes während derWeichseleiszeit sämtliche vorhandenen Artefakte in unzugänglich tiefe Bodenschichten exportiert hat.
Aus dergermanischen Besiedlungsphase gibt es nur spärliche archäologische Befunde. So werden Schädelbestattungen, „[…] deren Fundumstände zum Teil Kult oder Opfer (?) vermuten lassen […]“,[19] in der Gemarkung Brandenburg-Neuendorf erwähnt.
Im 4. bis 3. vorchristlichen Jahrhundert bildete das Areal der heutigen Stadt Brandenburg an der Havel „[…] die Grenze des massenhaften Auftretens sowohlspäthallstädtischer als auchkeltischer Importgüter.“[19] Daraus kann man die Schlussfolgerung ziehen, dass der Havelübergang nördlich des Marienberges schon sehr lange Zeit Kreuzungspunkt bedeutender Handelsrouten war.
Tacitus siedelt in seiner SchriftDe origine et situ Germanorum (Germania) im Elbe-Havel-Raum densuebischen Stamm derSemnonen an, deren Bevölkerungsmehrheit jedoch bereits zum Ende des zweiten nachchristlichen Jahrhunderts während der frühenVölkerwanderungsperiode die alte Heimat verlassen haben dürfte. Vermutungen, die das Vorhandensein einesFrigga- oderFreyja-Heiligtums auf dem Marienberge suggerieren, sind rein spekulativer Natur und können sich seit der Anlage des Wasserkessels auf der Spitze des Marienberges in den 1960er Jahren archäologisch nicht mehr belegen oder ausschließen lassen.
Für die Zeit zwischen der Abwanderung der germanischen Bevölkerung und dem massiven Zuzug der Slawen aus dem Süden und Osten wird für etwa 150 Jahre ein siedlungsfreier Raum angenommen. Zwischen dem 5. und dem 7. Jahrhundert ist durch Grabungsbefunde unter anderem im Brandenburger Raum in bescheidenem Umfang noch germanische Besiedlung nachgewiesen, was der Theorie einer völligen Siedlungsleere widerspricht.[20] Ab dem 6. Jahrhundert kommt es dann zur Landnahme durch slawische Stämme aus dem schlesischen und böhmischen Raum. Die verbliebenen Reste der germanischen Bevölkerung werden von den Slawen überschichtet, assimiliert und gehen letztendlich in den Zuzüglern auf. Es erhalten sich vor allem Gewässernamen wie jene der Havel, Spree, Elbe und andere aus der germanischen Sprachschicht, während Flur- und Siedlungsnamen von den Slawen neu vergeben werden.
Im großenSlawenaufstand von 983 wurden neben derBrandenburg auch die Gebiete östlich derElbe wieder zurückerobert. Damit wurde die nach der ersten deutschenInvasion neu errichtete Reichsherrschaft durch denLiutizenbund zunächst beseitigt. Für die nun wieder slawische Region folgte daraus ein Stopp derChristianisierung für die nächsten 150 bis 200 Jahre. Das Bistum bestand formal mit kontinuierlicher Besetzung vonTitularbischöfen im Exil in Magdeburg weiter und kehrte nach der Wiedereroberung 1157 zurück.
Nach seinem Tode 1150 fiel das Land durch Erbvertrag an MarkgrafAlbrecht den Bären. Zunächst besetzte allerdings der polnische VasallJacza von Köpenick Burg und Land. WährendKaiser Friedrich Barbarossa 1157 einen Kriegszug gegen Polen führte, eroberte Albrecht der Bär das ihm zugesagte Erbe Pribislaws und begründete dieMark Brandenburg. Die beiden Domkietze sowie der Altstädter und der Neustädter Kietz dürften bald darauf entstanden sein. Die Prämonstratenser siedelten 1165 auf die Burginsel, heute Dominsel über, wo im selben Jahr die Errichtung des Doms begann.
Rathenower Torturm, erbaut 1290–1582
Die Siedlung um die Gotthardtkirche weitete sich nach 1160 zur Altstadt an der Straße vonMagdeburg überKöpenick undLebus nachPosen aus.[8] 1170 wurde Brandenburg in einer von Markgraf Otto I. ausgestellten Urkunde als Stadt erwähnt.[22] Westlich vor der Altstadt deutet die vor 1173 entstandeneNikolaikirche im Dorf Luckenberg auf eine alte Kaufmannssiedlung hin. Südlich der Altstadt wurde am Ende des 12. Jahrhunderts die Neustadt mit derKatharinenkirche planmäßig angelegt (erstmalige urkundliche Erwähnung 1196).[15] Beide Städte wurden getrennt mit Mauern versehen und bildeten zwei eigenständige Kommunen. Diese gehörten zum weltlichen Markgrafentum Brandenburg, während Dom Brandenburg zwischenzeitlichHauptort des kirchlichen Hochstifts Brandenburg war. Die Havel bildete die Grenze zwischen den beidenFürstentümern.
In der Altstadt gründeten dieFranziskaner nach 1234 dasKloster St. Johannis, in der Neustadt wurde der markgräfliche Hof 1286 denDominikanern zum Bau desKlosters St. Pauli überlassen. Ein wohl in der Mitte des 12. Jahrhunderts eingesetztes Burggrafengeschlecht verschwindet seit 1243 aus der Überlieferung. Als Hauptstadt der Markgrafschaft Brandenburg, als Bischofssitz, als Ort eines von weither angerufenen, seit 1326 bezeugtenSchöppenstuhls und als Fernhandelsstadt bildeten die beiden Städte Brandenburg imSpätmittelalter zusammen das unbestrittene Zentrum zwischen Elbe undOder.
Die auf Fernhandel hinweisende Judengemeinde wurde um 1350, 1446 und 1510 auf das schwerste verfolgt. Der 1402 erwähnte ersteRoland auf dem Neustädtischen Markt drückte die städtischen Freiheiten aus, seit 1230 lagen die Obergerichte in der Hand bürgerlicher Schulzen und Schöppen.
Am 21. und 22. Juni 1412 zogFriedrich I., der vorherigeBurggraf vonNürnberg und erster Fürst der Mark aus demHaus Hohenzollern, als neuerKurfürst über die wichtigeHeerstraße Brandenburg–Magdeburg in die Stadt. Ihm beziehungsweise diesem Ereignis zu Ehren wurde später an der damaligen Grenze der Mark in der Neustädter Heide derHohenzollernstein, ein Denkmal errichtet.[23] Gegen Beeinträchtigen durch die neuen Landesherren schlossen beide Brandenburg-Städte 1431 einen Städtebund mit Berlin,Kölln undFrankfurt (Oder). Bis 1518 gehörten sie derHanse an.
Ehemalige Siedlungen und Wüstungen im Stadtgebiet
Auf dem gegenwärtigen Stadtgebiet finden sich mehrere Ortslagen, die im Verlauf der Geschichte aus verschiedenen Gründenwüst fielen, aufgelassen oder vom expandierenden urbanen Raum vereinnahmt wurden.[24][25][26] Solche Wüstungen sind teilweise quellenbezogen nachgewiesen, teils sind sie unsicher erwähnt, wie beispielsweise derWeilerHarlungate am Westhang des Marienbergs.
Bei einigen Wüstungen ist die Dorflage ungefähr zu lokalisieren, wie zum BeispielLuckenberg, dessen Kirche, dieBasilikaNikolaikirche, noch immer davon zeugt, dass Luckenberg möglicherweise perspektivisch mit Markt- und Stadtrecht versehen werden, also zu einer mittelalterlichen Stadtgründung führen sollte. DasVorwerkSilo hingegen ist topografisch präzise zu bestimmen. Andere Dorflagen sind nur vage zu verorten, wie beispielsweiseWendgräben an der Buckau,Derenthin in der Nähe desGränert,Görne auf dem Gebiet des heutigen Stadtteils Görden,Schmölln im Bereich der alten Planemündung,Blosendorp in der Gemarkung Neuendorf,Steenow auf dem Mühlenfeld zwischen Brandenburg an der Havel und dem Ortsteil Klein Kreutz, der Krug Krakow im Zuge der Alten Heerstraße nordöstlich der Krakower Vorstadt.
Andere Ortslagen wie beispielsweise das mutmaßlicheStutzdorf, was früher als slawischerFischerkietz am Rande der Neustadt angesehen wurde, durch neuere archäologische Grabungen jedoch als deutscher Siedlungskern bestimmt werden konnte, sind durch komplette Überbauung kaum noch präzise fassbar und überlebten bestenfalls als Straßenname. Über die Siedlungsfläche des alten Stutzdorf führt nunmehr die den südöstlichen Zug derBrandenburger Stadtmauer der Neustadt begleitende Straße Deutsches Dorf. DieArchäologie konnte vorerst somit die Berechtigung des Straßennamens untermauern. Allerdings weistReinhard E. Fischer dem Namen Stutzdorf einen slawischen Ursprung zu und übersetzt ihn mit „Ort, wo es Hechte gibt“[24] (vgl. das polnische Wort für HechtSzczupak oder russisch Щука, Schtschuka). Die Topographie Stutzdorfs in Ufernähe zur Havel widerspricht Fischers Deutung nicht. Ein ähnliches Schicksal widerfuhr der SiedlungParduin, aus der die spätere Altstadt hervorging.
Weitere Wüstungen im Bereich der näheren Umgebung der Stadt Brandenburg an der Havel sind das DorfBeetz, das dem Beetzsee den Namen gab und an dessen westlichem Ufer zwischenBrielow undRadewege lag,Deutsch Briest am westlichen Havelufer,Planow,Duster Reckahn,Borsdorf (GemarkungPrützke),Ludekendorf (ebenfalls Gemarkung Prützke), Rokitz/Rotscherlinde. Ein weiteres untergegangenes DorfGörne wird südöstlich der heutigen Ortslage von Prützke, auf dem Görnberg über dem gleichnamigenGörnsee vermutet. Beim Bau derReichsautobahn im Jahre 1934 fanden sich „spätslawische Scherben, Grauware, Reste von Häusern und Herden sowie 110 Gräber des Dorffriedhofs“. Manche Autoren halten dieses Dorf Görne für identisch mit dem bereits erwähnten Ludekendorf.[27]
Im Jahr 1521 bestätigte KurfürstJoachim I. offiziell den Titel Chur- und Hauptstadt für Brandenburg an der Havel. Außerdem legte er die Reihenfolge der märkischen Städte bei Huldigungen und im Felde fest. Die Reihenfolge hierbei war: Brandenburg Alt- und Neustadt, Berlin, Kölln, Stendal, Prenzlau, Perleberg, Ruppin, Frankfurt (Oder) und Cüstrin. In der Folge kam es später beiErbhuldigungen deshalb noch bis ins 19. Jahrhundert zu Rangstreitigkeiten mit Berlin.
Zwischen 1536 und 1555 setzte sich dieReformation in Stadt und Domkapitel durch, das Bistum wurdesäkularisiert und 1571 wurde das Hochstift Brandenburg demKurfürstentum Brandenburg eingegliedert. Gleichzeitig verloren die Städte infolge des Aufstiegs Berlins zur kurfürstlichen Residenzstadt ihre führende Stellung.
Brandenburg an der Havel um 1700
1619 wurde die freie Ratswahl abgeschafft, dieMünzverschlechterung löste 1622 Tumulte bei der städtischen Bevölkerung aus. 1627 wurde das Kurfürstentum Brandenburg während desNiedersächsisch-Dänischen Krieges vonkaiserlichen und dänischen Truppen verheert. Bürgermeister und Rat derAltstadt am rechten Ufer der Havel einigten sich darauf, den Kaiserlichen die Tore zu öffnen, während die Ratsherren derNeustadt am linken Ufer der Havel beschlossen, sich abzuschotten. Sie zerstörten sämtliche Brücken zwischen den beiden Stadtteilen, verbarrikadierten die Tore und nahmen die anrückenden Angreifer unter Beschuss. Es kam zu einer erbitterten Schlacht, an deren Ende es der kaiserlichenArtillerie gelang, die Verteidigungsanlagen der Neustadt zu durchbrechen, wonach Brandenburg gestürmt und in allen Stadtteilen schwer geplündert wurde.[28] Die Zerstörungen und der Niedergang imDreißigjährigen Krieg (1618–1648) konnten erst nach 1800 aufgeholt werden. Von den 10.000 Einwohnern vor dem Krieg lebten 1648 nur noch 3.000.[29] Die Ansiedlung vonHugenotten 1685 brachte mit der Gerberei und Lederverarbeitung eine wirtschaftliche Belebung; eine reformierte Gemeinde entstand. Der Aufbau des brandenburgischen Heeres seit dem späten 17. Jahrhundert machte beide Brandenburgs zu Garnisonstädten (siehe auchGeschichte Brandenburgs).
Im frühen 18. Jahrhundert, 1704 gründete das Domstift mit Zustimmung des Königs dieRitterakademie als Ausbildungsstätte des Adels für den Staats- und Militärdienst. 1715 wurden auf Befehl des preußischen KönigsFriedrich Wilhelm I. die Stadtverwaltungen von Brandenburg Altstadt und Brandenburg Neustadt vereinigt. Es gab nun eine gemeinsame Stadtverwaltung, aber jede Stadt behielt ihre Ratsmannen. Im Zusammenhang mit der Vereinigung der beiden Städte wurde vonChristoph Gottlieb Hedemann das erste Kataster mit einem dazu gehörigen sehr präzisem Stadtplan von 1722 bis 1724 angefertigt. Das Zusammenwachsen beider vorher eigenständiger Städte war ein langwieriger Prozess.Dom Brandenburg war weiterhin eine selbstständige Gemeinde und gehörte bis 1929 nicht zur vereinten Stadt Brandenburg.
Mit dem industriellen Aufstieg verdoppelte sich in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhundertsdie Bevölkerungszahl durch Zuzug aus der Umgebung der Stadt, aber auch aus demRuhrgebiet, ausOst- undWestpreußen, ausDanzig,Pommern undSchlesien. Am 1. April 1881 schied die Stadt Brandenburg aus dem Kreis Westhavelland aus und bildete fortan einen eigenenStadtkreis.[30]
Die Infrastruktur wurde parallel der industriellen Entwicklung um 1900 weiter entscheidend ausgebaut, während zur selben Zeit mehrere Fahrradwerke, eine Schiffswerft, eine Eisengießerei, Fabriken für Blechspielwaren, Textilien und Möbel in Brandenburg angesiedelt wurden. Die erstePferdestraßenbahn fuhr 1897. Zur Erschließung der näheren Umgebung eröffneten dieWesthavelländische Kreisbahnen 1901/1912 dreiKleinbahnen. Mit der Eröffnung derBrandenburgischen Städtebahn von Rathenow nach Belzig wurde Brandenburg 1904 zum Bahnknotenpunkt. DerSilokanal zur Umfahrung der Innenstadt wurde 1910 eröffnet. An diesem entstand 1913 einStahl- undWalzwerk, während eine alte Tuch- und Seidenweberei einging.
Am Anfang des 20. Jahrhunderts wurde Brandenburg durch Stahl-, Metall-, Textil- und Spielwarenindustrie geprägt. Der wachsenden Bedeutung der Stadt wurde auch durch die Stationierung des Füsilier-Regiment „Prinz Heinrich von Preußen“ (Brandenburgisches) Nr. 35, Feldartillerie-Regiment „General-Feldzeugmeister“ (1. Brandenburgisches) Nr. 3 undKürassier-Regiment „Kaiser Nikolaus I. von Russland“ (Brandenburgisches) Nr. 6 Rechnung getragen.
Durch die verkehrsgünstige Lage und die bereits etablierte Stahlproduktion wurde Brandenburg 1933 zu einem immer wichtigeren Standort der Flugzeug- und Lkw-Produktion ausgebaut. Im Zuge derAufrüstung der Wehrmacht errichtete der FlugzeugbauerArado ab 1934 Zweigwerke am Flugplatz Briest und speziell fürWasserflugzeuge im Ortsteil Neuendorf. Zur Herstellung von Opel-„Blitz“-Lkw für dieWehrmacht folgte 1935 dasOpelwerk Brandenburg am Silokanal.
Die Spezialeinheit des HeeresBaulehrkompanie z. b. V. 800 hatte seit dem 25. Oktober 1939 ihren Sitz in Brandenburg a. d. Havel. Am 1. Juni 1940 erreichte die Größe des Verbandes einen Umfang, der eine Umbenennung inLehrregiment Brandenburg z. b. V. 800 sinnvoll machte. Nun erst, nach zahlreichen Einsätzen, wurde die BezeichnungBrandenburger auch zum Synonym für deutscheKommandoeinheiten. Neben dieser Spezialeinheit waren das Infanterie-Regiment 68 (als Teil der 23. Infanterie-Division), das Artillerie-Regiment 59, das Flak-Regiment 22 und einPionier-Bataillon hier stationiert.
In Brandenburg befindet sich an der Anton-Saefkow-Allee eineLandesklinik für Psychiatrie (ehemals: „Landesirrenanstalt“, dann: „Brandenburgische Psychiatrische Landesanstalt Görden“, später nur noch kurz „Landesanstalt Görden“). Ihr damaliger Direktor, ProfessorHans Heinze, war einer der Haupttäter der verschiedenen Formen derKrankenmorde im Nationalsozialismus. Die Klinik war unmittelbar in dieEuthanasie-Aktion T4 eingebunden. Die Morde wurden zum größten Teil in der unmittelbar vor der historischen Altstadt gelegenenTötungsanstalt ausgeführt, zum Teil in der Nachfolgeeinrichtung inBernburg. In der Brandenburger Tötungsanstalt wurden 9772 Patienten ermordet. Ebenfalls wurde in der in der Landesanstalt Görden eingerichtetenKinderfachabteilung systematisch gemordet.[31]
ImZweiten Weltkrieg richteten Luftangriffe 1944/1945 und die Bodenkämpfe im Zuge des Ringschlusses derRoten Armee um Berlin im April 1945 erhebliche Zerstörungen im Stadtgebiet Brandenburgs an.
Von April 1944 bis 20. April 1945 erfolgten siebenLuftangriffe der8. US-Luftflotte auf Brandenburg. Insgesamt über 800 viermotorigeBoeing B-17 „Flying Fortress“ warfen mehr als 2000 TonnenBombenlast[32] auf die Industrieanlagen, aber zunehmend auch auf die Innenstadt Brandenburg. Alleine nach den beiden Angriffen vom 31. März und 20. April 1945 wurden über 1650 Tote registriert. Nach Luftangriffen und Bodenkämpfen waren von 23.800 Wohnungen vor dem Krieg 10.000 zerstört oder beschädigt, von den Industriebetrieben 70 %.[33] Praktisch alle größeren Industriebetriebe (vornehmlich stahlverarbeitende) hatten während des Zweiten Weltkrieges derRüstungsproduktion gedient.[34]
Brandenburg wurde ab 1945 Teil derSBZ. An vielen Orten demontierte dieSowjetunion in großem Stil Industrieanlagen und versetzte sie alsReparationen aus Deutschland in die Sowjetunion. In Brandenburg wurde unter anderem das Opel-Werk demontiert bzw. abgerissen. Die zuvor vom deutschen Militär genutztenKasernen an der Magdeburger Straße wurden bis zum endgültigen Abzug in den 1990er Jahren von derGruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland genutzt. Hier befanden sich neben den Kasernen unter anderem einHaus der Offiziere, eine Schule und ein Lebensmittelgeschäft (магазин).[35]
Die 1950er Jahre waren Jahre des industriellen Neuanfangs. Der Bau desWalzwerkes inKirchmöser ab 1949 und desStahl- und Walzwerkes Brandenburg ab 1950 gab der Stadt ihreSchwerindustrie wieder. Stahl-, Maschinenbau- und Bauindustrie sowie Betriebe derDeutschen Reichsbahn in Kirchmöser wurden Symbole der Stadt. Im Jahr 1956 wurde derVEB Brandenburger Kinderkleidung (BRAKI) gegründet, der aus dem VorläuferMilitäreffektenfabrik Richter und Rohrlapper hervorgegangen ist. Ende der 1970er Jahre arbeiteten dort 850 Personen, die sowohl für das Inland wie das Ausland produzierten.[36] Die Einwohnerzahl stieg bis zum Jahr 1989 kontinuierlich.
1990 wurden bei der ersten freien Wahl nach der politischen Wende in derDDR der SPD-PolitikerHelmut Schliesing zum Oberbürgermeister gewählt. Nach derdeutschen Wiedervereinigung übernahm dieTreuhandanstalt diePrivatisierung, Verkleinerung oder Schließung vielerVolkseigener Betriebe (VEB) in Brandenburg. Dies ging mit einer ausgeprägten Deindustrialisierung einher. Die Einwohnerzahl sank, dieArbeitslosenquote stieg bis 2005 weit über den bundesdeutschen Schnitt.
Im Jahr 2015 war Brandenburg an der Havel einer der Austragungsorte derBundesgartenschau 2015. Durch Förderprogramme und Sanierungsmaßnahmen imStadtumbau wurden bis 2016 zahlreiche Gebäude neugestaltet oder instand gesetzt.[37]
Einwohnerentwicklung von Brandenburg an der Havel: Oben von 1600 bis 2018. Unten ein Ausschnitt ab 1871
Die beiden Städte Brandenburg (Altstadt und Neustadt) hatten imMittelalter bereits einige tausend Einwohner. Die Bevölkerungszahl wuchs nur langsam, ging allerdings durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. Bis in das Jahr 1600 stieg sie auf rund 10.000, sank aber durch die Auswirkungen desDreißigjährigen Krieges bis 1648 auf nur noch 3.000 Bewohner. Erst im Jahre 1715 wurde der Vorkriegsstand wieder erreicht. Mit dem Beginn derIndustrialisierung im 19. Jahrhundert wuchs die Bevölkerung der Stadt sehr schnell. 1818 lebten lediglich 12.800 Menschen in der Stadt und im Verlauf des 19. Jahrhunderts besiedelten deutlich mehr Menschen die Kleinstadt. Seit jener Zeit lebten dort rund 50.000 Einwohner. Durch die Folgen des Zweiten Weltkriegs verlor die Stadt 18 Prozent ihrer Einwohner, und damit rund 15.000 Personen. Die Einwohnerzahl sank von 84.000 im Jahre 1939 auf ca. 69.000 im Dezember 1945. Im Jahr 1952 lebten in der Stadt wieder so viele Menschen, wie einst vor dem Krieg.
Bis 1988 stieg die Bevölkerungszahl der Stadt Brandenburg auf ihren historischen Höchststand von rund 95.000. Nach 1989 sank die Einwohnerzahl jedoch wieder stark. Seit derpolitischen Wende in derDDR im Jahr 1989 kam es zu einem Rückschritt in der Bevölkerungsentwicklung, denn die Wasserstadt verlor durch Abwanderung und Geburtenrückgang bis Ende 2013 etwa 24 Prozent ihrer Bewohner (über 22.000 Personen). Ab 2014 konnte dieser Trend umgekehrt werden, die Einwohnerzahl stabilisierte sich bei gut 71.000 und nahm sogar wieder zu.
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1830 handelt es sich meist um Schätzungen, danach umVolkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der Staatlichen Zentralverwaltung für Statistik der DDR (bis 1990), des Landesamtes (1991–2000) bzw. Landesbetriebes für Statistik und Datenverarbeitung Brandenburg (2001–2006) und desAmtes für Statistik Berlin-Brandenburg (ab 2006). Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf dieWohnbevölkerung und seit 1966 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
Die Daten wurden ab 2011 auf Basis desZensus 2011, ab 2022 auf Basis desZensus 2022 errechnet.
Wie in weiten Teilen des Bundeslandes ist auch in Brandenburg an der Havel die Mehrheit der Bevölkerung konfessionslos.[39] Gemäß demZensus 2022 waren (15. Mai 2022) 7,8 % der Einwohner evangelisch, 2,7 % katholisch und 89,5 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe.[40]
DieStadtverordnetenversammlung hat 46 Mitglieder. Die Amtsperiode der Stadtverordnetenversammlung beträgt fünf Jahre. Per Gesetz hat die neue Versammlung spätestens am 30. Tag nach der Wahl zusammenzutreten.[41]
Das Altstädtische Rathaus der Stadt Brandenburg an der Havel, Sitz des Oberbürgermeisters
Sitzaufteilung (Kommunalwahl vom 9. Juni 2024[42])
Alle zur Wahl angetretenen Listen (Parteien, Wählervereinigungen, politischen Vereinigungen und Listenverbindungen) haben jeweils eine eigene Fraktion gegründet.
Oberbürgermeister ist seit dem 2. März 2018Steffen Scheller (CDU), der nach dem Ausscheiden der vorherigen OberbürgermeisterinDietlind Tiemann (CDU) bereits seit 2017 als Bürgermeister die Stadt führte. Er wurde am 28. Februar 2018 mit 66,6 Prozent der gültigen Stimmen für eine Amtsperiode von acht Jahren gewählt.[43] Er ist zugleich Mitglied der Stadtverordnetenversammlung.[44]
Die Stadt Brandenburg an der Havel führt einSiegel, ein Wappen sowie eineHiss- und eineBannerflagge.
Im Jahr 1990 wählte die Stadt wieder das historische Doppelwappen,[45] das am 13. März 1995 offiziell genehmigt wurde. Es handelt sich dabei um ein Doppelwappen aus den historischen Wappen der Altstadt und der Neustadt. Das Altstadtwappen befindet sich dabei in der Draufsicht links,heraldisch rechts. Das Wappen der Altstadt zeigt dabei auf weißem, in derBlasonierung silbernem Grund eine rote Burg. Das Burgtor ist mit aufgezogenem goldenen Fallgitter schwarz. Die vier bezinnten Türme der Burg sind mit grünen spitzen Dächern versehen. Die Spitzen der Dächer sind goldbeknauft. Die beiden mittleren Türme sind jeweils mit einem silbernen Schild belegt. Im heraldisch rechten, in der Draufsicht linken Schild befindet sich ein schwarzer (preußischer), im linken Schild ein roter (brandenburgischer), schwarz tingierter Adler. Im Wappen der Neustadt befindet sich auf silbernem Grund ebenfalls eine rote Burg. Diese besitzt eine Zinnenmauer und fünf bezinnte Türme unterschiedlicher Größe. Die Spitzdächer sind blau gedeckt und auf den Spitzen ebenfalls goldbeknauft. Im offenen Torbogen steht auf schwarzem Hintergrund ein silberner Bewaffneter mit einem geschulterten Schwert in der Rechten und einen aufgestellten silbernen Spitzschild mit der Linken haltend. Im Schild befindet sich ein roter Adler.[46] Das Wappen ist ein Allianzwappen und soll die Vereinigung der Alt- und der Neustadt im Jahr 1715 verdeutlichen.
Von 1950 bis 1990 führte die Stadt ein Wappen, das über einer vereinfacht dargestellten roten Stadtsilhouette bis zum Schildhaupt zwei Paare roter Schornsteine zeigt, aus denen nachheraldisch links, in der Draufsicht rechts schwarzer Rauch zieht. Der Schildfuß war blau-weiß-grün gewellt.
Einen offiziellenWahlspruch Brandenburgs gibt es nicht. Allerdings wurde die Phrase „In trinitate robur“ alsMosaik unterhalb der Bismarckwarte/Friedenswarte eingelassen. Im Allgemeinen wird dieser Wahlspruch dem gleichlautendenBismarckschen Motto zugeschrieben, das frei übersetzt lautet: „Meine Kraft in dem dreieinigen Gott“. Die Erklärung ist plausibel, widerspricht jedoch nicht grundsätzlich der ebenfalls verbreiteten Deutung, das Motto beziehe sich auf die Vereinigung der ehemaligen Dreistadt Brandenburg (Altstadt, Neustadt, Dom) in den Jahren 1715 und 1928. Dessen ungeachtet wird unter den Inschriften der Bismarckwarte eine weitere inoffizielle Devise genannt, die bis in die Gegenwart präsent ist und auch immer wieder bei offiziellen Anlässen Verwendung findet: „Hie guet Brandenburg allewege“, auch im gleichnamigen Marsch. Diese Phrase entstammt wohl einer Landsknechtsparole aus der Epoche der Konsolidierung der Herrschaft der Hohenzollern in der Mark Brandenburg. Es ist nicht sicher geklärt, ob die Stadt oder die Mark gemeint war. Möglicherweise wurde dieser Wahlspruch je nach Erfordernis gebraucht. Als Logo verwendet die Stadtverwaltung dieWortmarke „Stadt Brandenburg. Leben an der Havel“, wobei das Wort „Leben“ je nach Kontext ausgetauscht werden kann, z. B. durch „Willkommen“, „Bildung“, „Umweltbewusst“ o. Ä.[47]
Im Jahre 2016 erwirtschaftete Brandenburg an der Havel innerhalb seiner Stadtgrenzen einBruttoinlandsprodukt von 2,16 Milliarden Euro. Das BIP pro Kopf lag im selben Jahr bei 30.164 Euro pro Kopf (Brandenburg: 26.887 Euro, Deutschland 38.180 Euro) und damit unter dem nationalen Durchschnitt. Das BIP je Erwerbsperson betrug 56.222 Euro. In der Stadt waren 2016 etwa 38.400 Erwerbstätige beschäftigt.[50] Die Arbeitslosenquote lag im Dezember 2018 bei 8,1 % und damit über dem Durchschnitt von Brandenburg von 5,9 %.[51]
Zwischen 1898 und 1933 war Brandenburg Sitz derIndustrie- und Handelskammer Brandenburg an der Havel. Die Stadt war bis zum Ende derDDR 1990 in erster Linie ein Standort der Schwerindustrie. Das Stahl- und Walzwerk war wichtigster und größter Arbeitgeber. Infolge der weitgehenden Deindustrialisierung ab 1990 sind nur ein Elektrostahlwerk und ein Getriebewerk (s. u.) erhalten geblieben. Die ehemaligen Werke der Reichsbahn in Kirchmöser sind heute Unternehmen der Bahntechnik. Aus dem Stahlwerk wurde der SWB Gewerbe- und Industriepark. Seit den 1990er Jahren befindet sich eine Nebenstelle derIHK Potsdam im historischen Kammergebäude. Der Wirtschaftsstandort ist einer von 15Regionalen Wachstumskernen im Land Brandenburg. Dadurch werden ausgewählte zukunftsorientierte Branchen gefördert.
Wichtige Wirtschaftszweige und Arbeitgeber in der Stadt sind die Stahlindustrie mit demElektrostahlwerk desRiva-Konzerns, der Maschinenbau unter anderem mit derZF Friedrichshafen und derHeidelberger Druckmaschinen AG, Eisenbahnausrüstungen unter anderem durch dieRAIL.ONE GmbH Pfleiderer track systems im Ortsteil Kirchmöser und die Energieversorgung durch dieStadtwerke Brandenburg unde.on. Hauptträger des kommunalen Wohnungsbaus ist diewobra Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Brandenburg an der Havel mbH. Brandenburg an der Havel ist Sitz der TelekommunikationsfirmenRFT Kabel Brandenburg GmbH undRFT elkom Brandenburg GmbH. Im Zuge der Errichtung derTesla-Automobilfabrik inGrünheide wurde dieTesla Manufacturing Brandenburg SE gegründet, die ihren Sitz in der Stadt Brandenburg hat. DieBrandenburger Bank Volksbank-Raiffeisenbank eG hat ihren Sitz ebenfalls in der Stadt.
In Brandenburg gibt es vier Krankenhäuser. DasUniversitätsklinikum Brandenburg an der Havel als größte medizinische Einrichtung der Region ist ein Krankenhaus derSchwerpunktversorgung. Es wurde am 1. Juli 1901 am Fuße des Marienbergs in der Altstadt eröffnet. Das Hauptgebäude wurde vom Berliner BauratHeino Schmieden im Stile der norddeutschen Neo-Renaissance errichtet. Es ist eines der vierHochschulkrankenhäuser der Medizinischen Hochschule Brandenburg.
DasAsklepios Fachklinikum Brandenburg ist eine neurologische und psychiatrische Fachklinik im Stadtteil Görden. Errichtet wurde sie 1911 bis 1915. Heute befindet sich im Fachklinikum unter anderem die Klinik für Forensische Psychiatrie, der sogenannteMaßregelvollzug Brandenburg/Havel, in dem psychisch kranke Straftäter behandelt werden.[52][53]
Die katholisch-konfessionelleCaritas-Klinik Sankt-Marien-Krankenhaus[54], ebenfalls unterhalb des Marienbergs gelegen, ist eingeriatrisches Spezialkrankenhaus.
Im Jahr 2000 kam dieReha-Klinik Hohenstücken als neurologisches Rehabilitationszentrum für Kinder und Jugendliche hinzu[55]. Sie wurde zunächst von derHelios-Gruppe betrieben und 2018 an dieVamed-Gruppe übergeben.[56] Am 29. Mai 2024 beschloss die Stadtverordnetenversammlung die Gründung einer städtischen „Rehaklinik Brandenburg an der Havel GmbH“ als Tochterfirma des Uniklinikums, um den Betrieb der Reha-Klinik Hohenstücken zu übernehmen.[57] Der darauf folgende Vergaberechtsstreit ging zunächst zugunsten der Vamed-Gruppe aus.[58]
Einzige lokale Tageszeitung ist die in Potsdam erscheinendeMärkische Allgemeine Zeitung mit einem Lokalteil für Brandenburg, deren Lokal-Redaktion ihren Sitz in der Stadt hat. Seit 1995 gibt es dasBrandenburger Wochenblatt, ein Anzeigenblatt desMärkischen Verlags- und Druckhauses, das auflagengeprüft ist und sonntags erscheint.
Mit demSKB Stadtfernsehen gab es von 1996 bis 2022 einen privaten lokalen Fernsehsender, der überKabel und Internet verbreitet wurde.[59] Weiterhin gibt es in der Stadt seit 1998 das Online-NachrichtenportalMeetingpoint Brandenburg.
Brandenburg Hauptbahnhof wird seit Mitte der 1990er Jahre vomRegional-Express der Linie RE 1 auf der Strecke (Eisenhüttenstadt–)Frankfurt (Oder)–Berlin–Potsdam–Brandenburg bedient, der etwa alle 30 Minuten verkehrt, von dem jedoch nur jeder zweite an allen Unterwegsbahnhöfen hält. Jeder zweite Zug fährt über Brandenburg hinaus weiter in RichtungGenthin–Burg–Magdeburg. Der Fernverkehr ist im Gegensatz zu früheren Jahrzehnten eingeschränkt. 2014 hielt einmal täglich einIntercity auf der StreckeCottbus–Berlin–Potsdam–Magdeburg–Hannover–Emden Außenhafen in Brandenburg.
Gegenwärtig (Stand September 2018) wird der Brandenburger Hauptbahnhof noch von zwei überregionalen Eisenbahnverbindungen des nationalen und internationalen Fernverkehrs bedient. Es ist dies jeweils einmal täglichNJ 471 nachZürich Hauptbahnhof sowie derIntercity-ExpressICE 949 zwischenBerlin Ostbahnhof undKöln Hauptbahnhof.
Bahnhöfe In Brandenburg gibt es seit der Stilllegung der Verbindung nach Belzig noch vier Bahnhöfe. Der größte ist derHauptbahnhof Brandenburg im Süden der Neustadt an der Bahnstrecke Berlin–Magdeburg. In ihm zweigt eine Regionalbahnverbindung nach Rathenow ab. Diese Regionalbahnverbindung war ursprünglich in einem separaten Kopfbahnhof, dem Bahnhof Brandenburg Neustadt untergebracht, der in den Hauptbahnhof integriert wurde. Frühere Bezeichnungen waren Staatsbahnhof und Reichsbahnhof.
Baudenkmal Bahnhof Krakauer Tor
DerBahnhof Brandenburg-Altstadt war ein bedeutender Güter- und Rangierbahnhof auf der Städtebahn. An ihm zweigten unter anderem die Züge zu den Westhavelländischen Kreisbahnen, zum Stahl- und Walzwerk und zum Hafen der Stadt ab. Mit dem Ende der Kreisbahnen und einer weitgehenden Deindustrialisierung der Stadt ging das Verkehrsaufkommen stark zurück. Seit der Sanierung der Regionalbahnstrecke nach Rathenow ist er in erster Linie Haltepunkt auf dieser Verbindung, besitzt als Güterbahnhof jedoch noch immer Bedeutung für die Häfen am Silokanal, das Elektrostahlwerk und weitere Industriebetriebe. Ein weiterer Haltepunkt an der Strecke nach Rathenow ist derBahnhof Görden. Der regionaleBahnhof Kirchmöser liegt an der Strecke nach Magdeburg.
Ehemalige Bahnhöfe im Stadtgebiet waren der Bahnhof Brandenburg Krakauer Tor bzw. Dom Brandenburg alsKopfbahnhof der Westhavelländischen Kreisbahnen, der Bahnhof Brandenburg Silokanalbrücke ebenfalls an der Kreisbahn, derBahnhof Bohnenland an der Strecke nach Rathenow und der Haltepunkt Göttin an der stillgelegten Strecke nach Bad Belzig.
Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Bahnhof südlich der Neustadt erbaut, worauf es zu einer städtebaulichen Ausweitung Brandenburgs in Richtung Süden kam. Über die Große Gartenstraße wurde vom Steintor aus der Bahnhof erreicht. Fast parallel dazu führte die Bauhofstraße, die bis 1891 als Sackgasse an der Havel endete. Da sich die Stadt auch nach Westen ausgedehnt hatte, war der Bau einer zweiten Havelbrücke notwendig geworden, die denSchleusenkanal und die Havel überspannte und auf der Altstädtischen Seite in die Luckenberger Straße mündet. Dadurch war seit dem Ende des 19. Jahrhunderts der Verkehr über die Lange Brücke, die zunehmend zum Nadelöhr wurde, entlastet worden. Ende der 1980er Jahre wurde dann zur weiteren Umgehung des Brandenburger Stadtzentrums der Bau einer neuen Havelbrücke in der Fortsetzung der Zanderstraße beschlossen. Sie führte zur Otto-Sidow-Straße und über diese zum Hauptbahnhof.
Über die Havel, denSilokanal und denElbe-Havel-Kanal ist die Stadt für die Berufsschifffahrt an das Europäische Wasserstraßennetz angebunden. Sie verfügt über einigeHäfen im Stadtgebiet am Silokanal sowie über einen weiteren Industriehafen im Ortsteil Kirchmöser (Plauer See (Brandenburg)). Der größte Hafen ist der Öffentliche Hafen am Silokanal auf dem Areal des SWB-Gewerbeparks mit 36.000 Quadratmetern, einem Tiefgang von 3,8 Metern, einer Kailänge von 400 Metern, einer Kranlast von 50 Tonnen und Liegeplätzen für sechs Gütermotorschiffe sowie einer Pier mit sieben Elektro- und drei Frischwasseranschlüssen. Daneben gibt es noch einige Wasserstraßen wie den Stadtkanal, der bis zur Fertigstellung des Silokanals von der Berufsschifffahrt genutzt wurde, die nur dem Freizeit- und Sportverkehr zur Verfügung stehen.
Der Stadtkanal in Brandenburg
Im Stadtgebiet gibt es dreiSchleusenbauwerke. DieStadtschleuse Brandenburg im Bereich des Stadtkanals heute als Sportbootschleuse und dieSchleuse Brandenburg in erster Linie für die Berufsschifffahrt schleusen Schiffe über die im Mittelalter angelegten Mühlenstaue in der Stadt. DieSchleuse Plaue imWoltersdorfer Altkanal, dem östlichen Ende des vormaligenPlauer Kanals wurde mit dem Ausbau des Elbe-Havel-Kanals und der Errichtung desSchleuse Wusterwitz außer Betrieb genommen. DieSchleusenkammern sind noch gut erhalten, sodass eine Sanierung und Wiederinbetriebnahme für die Freizeitschifffahrt möglich wäre. Für die Kanalpassage würde es jedoch eines weiteren Schleusenbaus im Altkanal an einer zweiten Staustufe bedürfen.
DieFähre Neuendorf ist eine Fährverbindung in der Stadt Brandenburg. Sie verbindet alsSeilfähre das zur Stadt gehörende Dorf Neuendorf und den Wohnplatz Buhnenhaus über dieHavel. Es handelt sich um eine nicht frei fahrende Autofähre, die an einem Stahlseil geführt ist.
Eine weitere Fährverbindung wird von derNordstern Reederei betrieben. Diese Fährverbindung im Ausflugsverkehr verbindet die Stationen Salzhof in der Innenstadt mit dem Buhnenhaus an der Havelmündung in den Breitlingsee und der Malge am Südufer des Breitling. Eingesetzt wird das 1930 gebaute SchiffAnna. 2014 war dieFrieda im Einsatz.
Rettungshubschrauber Christoph 35 am Start- und Landeplatz auf dem Marienberg
Im Osten der Stadt, auf derGemarkung derWüstung Stenow, östlich der Krakower Vorstadt beziehungsweise westlich des Ortsteils Klein-Kreutz befindet sich alsSonderlandeplatz derFlugplatz Brandenburg/Mühlenfeld (EDBE). Er dient vorrangig der Segelfliegerei. Im Westen zwischen dem Stadtteil Görden und dem Ortsteil Plaue nördlich der Bundesstraße 1 lag der ebenfalls als Sonderlandeplatz ausgewieseneFlugplatz Brandenburg-Briest (EDUB), der das Potential zumRegionalflughafen hatte. Es handelte sich dabei um einen seit 1914 genutzten Militärflugplatz, dessenmilitärische Nutzung jedoch Anfang der 1990er Jahre aufgegeben wurde. Bis 2009 stand er als Sonderlandeplatz der zivilen Luftfahrt zur Verfügung. Dann erfolgte die Entwidmung. Eine Wiederinbetriebnahme ist nicht mehr vorgesehen.
DieBrandenburger Straßenbahn wurde 1897 alsPferdebahn eröffnet und 1911 auf elektrischen Betrieb umgestellt. Derzeit gibt es zwei Straßenbahnlinien, elf Buslinien sowie drei Nachtbuslinien.[60]
Zwei Drittel der Fahrgäste nutzen die Straßenbahn, die eine Streckenlänge von 18,9 Kilometern aufweist und mit Gleisen inMeterspur betrieben wird. Die zwei Linien der Straßenbahn (1 und 6) beginnen alle am Hauptbahnhof. Aufgrund der Vollsperrung und des Abrisses der Brücke „20. Jahrestag“ werden die Linien 2 und 12 derzeit nicht bedient.[61] Diese werden durch die Buslinie 2 ersetzt, welche von der Fontanestraße über den Hauptbahnhof bis zur Quenzbrücke verkehrt. Die Brücke am Altstädtischen Bahnhof wird seit 2024 neugebaut; nach deren Fertigstellung soll die Straßenbahn dann ab 2029 wieder bis zur Quenzbrücke verkehren können.[62]
Brandenburg hat 58 Brücken.[63] Nur einen Teil davon kann man mit einem Boot unterqueren. Die größten sind dieJahrtausendbrücke, die bis 1928 Lange Brücke hieß und die Hauptverbindung zwischen der Alt- und der Neustadt Brandenburgs gewährleistete, dieLuckenberger Brücke und dieSeegartenbrücke in Kirchmöser. Besondere Bekanntheit hat die halbrund sich über den Pumpergraben wölbendeGottfried-Krüger-Brücke längs zum Südufer der Havel erlangt, die ihrer Form wegen im Volksmund „Bauchschmerzenbrücke“ genannt wird. Fabrikant Krüger wählte diese Brückenform, um den einstigen Lieferverkehr zu Wasser zwischen der Havel und der dem Pumpergraben anliegenden Mostrichmühle zu gewährleisten. Ebenfalls von Bedeutung ist dieHomeyenbrücke, die mit ihrer Lage eine alte, dem Stadttor vorgelagerte Wehranlage des Altstädtischen Mühlentores bezeichnet. Ein schönes Beispiel einer genieteten Stahlträgerkonstruktion ist die altePlauer Brücke, die einst dieBundesstraße 1 bei Plaue über die Havel führte. Diese Brücke wird zurzeit saniert und ist für den Fuß- und Radverkehr gesperrt.
Die völlig voneinander getrennten mittelalterlichenMauerringe der Brandenburger Altstadt und Neustadt sind in Teilen erhalten. Es existieren auch noch vier Stadttortürme. Zur Stadtbefestigung der Altstadt gehören derRathenower Torturm und derPlauer Torturm, benannt nach den Zielen der hier beginnenden Landstraßen. Die anderen beiden Tortürme gehören zur Neustadt: DerSteintorturm ist der größte Brandenburger Torturm und kontrollierte Verkehr in Richtung Südwesten über die Heerstraße nach Magdeburg. VomNeustädtischen Mühlentorturm wurde die Ausfahrt über den Mühlendamm zum Dom und weiter nach Nordosten überwacht.
DasAltstädtische Rathaus amAltstädtischen Markt ist ein herausragendes Beispiel derBacksteingotik des 15. Jahrhunderts. Es blieb im Zweiten Weltkrieg im Gegensatz zum Neustädtischen Rathaus unbeschädigt. Im Altstädtischen Rathaus haben heute die Stadtverordnetenversammlung und der Oberbürgermeister ihren Sitz. Das angrenzendeOrdonnanzhaus unter der Adresse Schusterstraße 6 ist ein gotischer Bau, dessen älteste Teile aus dem 14. Jahrhundert stammen. Er gilt als ältester bürgerlicher Profanbau der Mark Brandenburg. Weitere Gebäude am Markt sind dasSekretariats- und Syndikatshaus, ein Doppelhaus mit eindrucksvollemRenaissancegiebel, und dasInspektorhaus, ein eingeschossiger Barockbau mitMansardendach.
Fontaneklub
DasGotische Haus in der Ritterstraße Ecke Johanneskirchgasse in der Altstadt zählt in seiner beinahe vollständig original erhaltenen, spätmittelalterlichenKubatur und Bausubstanz zu den wichtigsten Zeugnissen märkischer Profanbauweise innerhalb der norddeutschen Backsteingotik. Weiteres bedeutendes Gebäude ist dasQuitzowhaus in der Bäckerstraße, Ecke Schusterstraße als der einzige erhaltene Renaissance-Fachwerkbau mit Schmuckfachwerk niedersächsischer Prägung in Brandenburg. Ins alte Schulgebäude der Altstädtischen LateinschuleSaldria am Gotthardtkirchplatz wurde Anfang des 20. Jahrhunderts das Renaissanceportal des Carpzowschen Hauses aus der Neustadt eingefügt. Das Wohnhaus des FabrikantenErnst Paul Lehmann an der Plauer Straße ist seit Umbau und Ausstattung durch den Berliner ArchitektenBruno Möhring (* 1863; † 1929) ein herausragendes Beispiel fürJugendstil-Architektur.
Zu den Profanbauten der Neustadt gehört dasCarpzowsche Haus in der Steinstraße 57, der Stammsitz der GelehrtenfamilieCarpzov. Das Haus ist eingiebelständiger Renaissancebau aus dem Jahr 1563. Die alteNeustädtische Gelehrtenschule am Katharinenkirchplatz ist einfrühklassizistischer Bau und beherbergt dasStandesamt der Stadt. In der Packhofstraße steht ein ehemaligerTattersall (Stall für Gastpferde), der 1939 von der neuapostolischen Gemeinde erworben und bis 2008 als Kirche genutzt wurde.
DieBrandenburger Domklausur reicht bis in die Romanik zurück. Einer der gotischen Trakte hat seinen Charakter behalten, einer wurde in schlichtem Barock umgestaltet, einer im 19. Jahrhundert durch ein neugotisches Schulgebäude ersetzt. Die Domkurie V hat einen aufwendig gestalteten gotischen Backsteingiebel und weist trotz Veränderungen aus dem 20. Jahrhundert auch an den Längsseiten gotische Details auf. Die übrigen Domkurien sind in einem schlichten barocken Stil gehalten. Eine ist das Pfarrhaus der Dompfarrei.
Außer über architekturhistorisch bemerkenswerte Einzelobjekte verfügt die Stadt Brandenburg auch über einige architektonisch geschlossene Stadtquartiere:
Das älteste dieser Quartiere und gleichzeitig der älteste Siedlungskern der Stadt ist dieDominsel. Hier befinden sich der Dom, die St.-Petri-Kapelle, dieDomklausur (Domkloster), dieDomkurien oder Domherrenhäuser und Reste derBurg Brandenburg.
Das Temnitzquartier zwischen der Sankt-Annen-Straße und demPaulikloster ist ein Zeugnis des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg. Zwischen 1952 und 1958 wurde es als kompaktes, stileinheitliches Ensemble neugebaut. Der Planungswettbewerb, dessen 1. Preis Professor Wagner[65] und dessen 2. Preis die Brandenburger Architekten Kluge und Stolze gewinnen konnten, forderte eine strikte Ausrichtung nach den Vorgaben durch die BerlinerStalinallee. Bildhauer Hans Klakow konnte für die Gestaltung besonderer Werksteinelemente gewonnen werden. Mit ihrer kaum neoklassizistischen Handschrift unter besonderer Berücksichtigung lokaler Traditionen konnten die Architekten einen „angepassten, standortbezogenen Ausdruck“ umsetzen.[66]
Im Zuge von Eingemeindungen kamen mehrere Schlösser beziehungsweiseHerrenhäuser zur Stadt. DasSchloss Plaue entstand im frühen 18. Jahrhundert im Stil des Barock, geht jedoch bereits auf eine mittelalterliche Burg zurück, die ihrerseits ihre Ursprünge bereits in einemslawischen Burgwall hatte. Aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts stammt das ebenfalls barockeGutshaus Gollwitz. DasGutshaus Mahlenzien ist ein klassizistischer Bau des frühen 19. Jahrhunderts.
Auch einigeHochhäuser der Stadt Brandenburg an der Havel sind beispielhaft für ihre Entstehungsepoche. Wie viele andere Gebäude in den neueren Wohnquartieren sind sie ab den 1990er Jahren durch das kommunale Wohnungsbauunternehmen Wobra, dem Rechtsnachfolger des ehemaligenVEB Gebäudewirtschaft der Stadt Brandenburg, aufwändig saniert.[67] Das Hochhaus Sankt-Annen-Straße, ehemals Friedensstraße, am südlichen Stadteingang der Neustadt (Sankt-Annen-Straße 10–12), wurde in den Jahren 1959 und 1960 nach den Entwürfen des Architekten Gerhard Herrmann gebaut. Ein elfgeschossiges Gebäude in der Brielower Straße am nordöstlichen Stadteingang entstand im Jahre 1963 unter demselben Architekten. Als größtes der Brandenburger Hochhäuser entstand 1977 das sogenannte Buchhochhaus als ebenfalls elfgeschossiges Haus mit 108 Wohneinheiten inPlattenbauweise.
Die DomkircheSt. Peter und Paul erhebt sich auf der Dominsel, bis ins 20. Jahrhundert war dies die separate GemeindeBrandenburg Dom. AlsPfarrkirche für die weltlichen Bewohner von Brandenburg Dom diente seit 1320 dieSt.-Petri-Kapelle, hervorgegangen aus der Burgkapelle des Markgrafensitzes, der allerdings 1230 in die Brandenburger Neustadt verlegt worden war.
St. Gotthardt, die evangelische Stadtpfarrkirche der Altstadt, zählt zu den ältesten Kirchenbauten der Stadt und diente vor der Errichtung des Doms auch als Bischofskirche. Sie beinhaltet drei Baustile. Das Portal wurde im romanischen Stil errichtet, das Kirchenschiff ist gotisch, der Turmbarock. Die 2015 restaurierteSt.-Johannis-Kirche befindet sich am südwestlichen Rand der Altstadt und war die Kirche des Franziskanerklosters. Sie steht am sogenannten Salzhof am Nordufer der Havel.
Die „Verrückte Kapelle“ (St. Jakob) während der Umsetzung 1892
Vor den Toren der Städte wurden ebenfalls mittelalterliche Kirchenbauten errichtet. DieNikolaikirche steht knapp 300 m vor demPlauer Tor der Altstadt. Die romanische Backsteinbasilika mit offenem Dachstuhl wurde ab 1170 errichtet. Sie soll für die nur urkundlich belegte Siedlung Luckenberg vorgesehen gewesen sein, möglicherweise eine dann nicht verwirklichte Kaufmannsstadt. Die Kirche wurde bei einem Luftangriff am 31. März 1945 teilzerstört und 1953–1956 wiederaufgebaut. Die KapelleSt. Jakob, etwa 400 m westlich des Steintores der Neustadt gelegen, wird im Volksmund auchVerrückte Kapelle genannt, da das ganze Bauwerk im Zuge einer Straßenerweiterung im Jahr 1892 um elf Meter nach Westen verschoben wurde. Auf dem Harlunger- oder Marienberg befand sich von 1220 bis 1722 die viertürmigeMarienkirche, eine bekannteWallfahrtskirche mit angeschlossenemPrämonstratenser-Chorherrenstift.
Die katholische PfarrkircheHeilige Dreifaltigkeit in der Neustadt wurde 1851 geweiht und erfuhr Anfang des 20. Jahrhunderts grundlegende Renovierungen. Nach Zerstörungen zum Ende des Zweiten Weltkriegs wieder aufgebaut, wurde sie Anfang der 1970er Jahre erneut umgestaltet. In den Jahren 2005 und 2006 wurde die Dreifaltigkeitskirche mit modernen Glasfenstern ausgestattet, einem Zyklus des Londoner Künstlers Graham Jones[68] mit dem Grundthemacreation. from dark to light. Die katholische KircheSt. Elisabeth auf dem Görden gehört zur Dreifaltigkeitsgemeinde. Die katholischeSt.-Bernhard-Kapelle in der denkmalgeschützten Walzwerksiedlung wurde 2014 profaniert.
Die katholische Pfarrkirche Heilige Dreifaltigkeit
Mehrere Dorfkirchen kamen im Zuge von Eingemeindungen zum Stadtgebiet. DieDorfkirche Neuendorf ist eine kleine barocke Saalkirche. In Wilhelmsdorf steht einneubarockesSchul- und Bethaus. DieDorfkirche Klein Kreutz stammt in den unteren Anteilen des Turms aus derGotik, während der weiteren Kirchbau im 19. Jahrhundert im Mischstil derNeuromanik undNeugotik an Stelle des Vorgängerbaus neu errichtet wurde. In der Kirche befinden sich einMarienaltar undBildtafeln aus dem Vorgängerbau. Eine romanischeFeldsteinkirche ist dieDorfkirche Mahlenzien. Sie stammt aus dem 13. Jahrhundert. Diebarocke Innenausstattung der Kirche stammt aus dem 18. Jahrhundert. Auffällig ist der nicht vorhandene Farbanstrich desKanzelaltars, des Patronats- und weiteren Kirchengestühls und der Empore.
DasEvent-Theater ist ein freies Theater in der Stadt, das beispielsweise den Fontaneklub, ein Kulturhaus, betreibt, das eineKleinkunstbühne, einProgrammkino und Gastronomie beheimatet. DerStahlpalast ist Brandenburgs größte Mehrzweckveranstaltungshalle. Er wird unter anderem für Konzerte genutzt.
Brandenburger Symphoniker DieBrandenburger Symphoniker sind mit ihren Veranstaltungen ein Bestandteil des Brandenburger Kulturlebens. In Brandenburg an der Havel sind die Sinfoniekonzerte und Sonderkonzerte u. a. im Industriemuseum, Brandenburger Dom, St.-Pauli-Kloster oder das Open Air am Beetzsee feste Programmpunkte im Kulturleben der Stadt.
Das Orchester wirkt nicht nur als Sinfonieorchester, sondern auch bei Opernaufführungen in Brandenburg an der Havel und spielt seit Jahren bei den Opernproduktionen der Kammeroper Schloss Rheinsberg. Regelmäßig treten die Brandenburger Symphoniker in Berlin (Konzerthaus, Philharmonie), Potsdam (Nikolaisaal), Frankfurt (Oder) (Kleist Forum), Stendal (Theater der Altmark) sowie in anderen Städten des Landes Brandenburg auf, gastieren aber auch im ganzen Bundesgebiet und im Ausland. So führten Gastspiele das Orchester in dieUSA, nachJapan,Südafrika,Spanien undChina. Die Brandenburger Symphoniker sind regelmäßiger Gast beim Festival MúsicaMallorca inPalma de Mallorca.
DasJacaranda Ensemble (gegründet 1997) ist ein deutsches Instrumentalensemble, das sich aus fünf Musikern und Solisten der Brandenburger Symphoniker zusammensetzt. Das Ensemble möchte mit seiner Musik eine Brücke zwischen den Kulturen der Welt bauen. Konzertreisen führten das Jacaranda Ensemble durch ganz Europa, die USA und Asien.
Das Dommuseum in derDomklausur beherbergt unter anderem die Urkunden der Ersterwähnung der StädteKölln undBerlin. Vor allem bewahrt es sakrale Kunst wie Kelche und liturgische Gewänder.
Im ehemaligenVEB Stahl- und Walzwerk am Silokanal befindet sich dasIndustriemuseum Brandenburg. Das Stahlwerk war das letzte in Westeuropa, in dem bis 1993Stahl imSiemens-Martin-Verfahren hergestellt wurde. Neben der alten Technik zum Siemens-Martin-Verfahren beherbergt das Industriemuseum die Ausstellung „Brennabor in Brandenburg“, die einen Einblick in die Firmengeschichte dieses Unternehmens bietet. Mit dem Museum ist die Stadt auch Teil derEuropäischen Route der Industriekultur.
DasStadtmuseum Brandenburg ist an zwei Standorten angesiedelt. DasMuseum im Frey-Haus als Filiale des Stadtmuseums beherbergt das Stadthistorische Museum. Dieses befindet sich im ehemaligen Stadtpalais Frey-Haus des Obersten Ewald Weding von Massow in der Ritterstraße 96 der Brandenburger Altstadt. Es entstand, nachdem der IndustrielleErnst Paul Lehmann das Gebäude des Frey-Hauses 1922 zur Verfügung gestellt hatte.[69] Es beherbergt unter anderem das sogenannteKatte-Schwert. In der DauerausstellungDer Kletteraffe Tom wird in Brandenburg gefertigtes mechanischesBlechspielzeug unter anderem aus der Spielzeugfabrik Lehmanns gezeigt. DasMuseum im Steintorturm, welches ebenfalls dem Stadtmuseum angegliedert ist, bietet ständige Ausstellungen zur Brandenburger Havelschifffahrt.[70] Daneben ist der Torturm ein Aussichtsturm mit Blick über die Stadt.
Die DampfschlepperNordstern (im Hintergrund) undLuise im Museumshafen
Am Hafen der ehemaligenWerftGebr. Wiemann an der Havel zwischen Altstadt und Neustadt wurde der Museumshafen Brandenburg an der Havel eingerichtet. Ausgestellte Schiffe sind beispielsweise dieDampfschlepperNordstern derNordstern Reederei undLuise des Historischer Hafen Brandenburg a. d. Havel e. V.
Das Straßenbahnmuseum der Verkehrsbetriebe Brandenburg in einem ehemaligen Betriebshof in der Bauhofstraße zeigt Exponate aus der über 100-jährige Geschichte der Straßenbahn in Brandenburg.[72]
DasFreilichtmuseum Slawendorf am rechten Havelufer flussabwärts der Altstadt wird von der für diesen Zweck gegründeten Zeitreise BrandenburgUG zusammen mit der in verschiedenen Bereichen der Sozialarbeit tätigen BAS betrieben.[73] In ihm wurden verschiedentlichedörfliche und andere Bauten der mittelalterlichen Slawenzeit vor 1157 nachgebildet.
DerRoland von Brandenburg wurde 1474 auf dem Marktplatz der Neustadt aufgestellt und hat eine Höhe von 5,35 Meter. 1716 wurde dieSandsteinfigur zum Rathaus umgesetzt, da sie die preußischen Garnisonstruppen beimExerzieren störte. Seit 1946 sie ihren jetzigen Platz neben dem Portal des Altstädtischen Rathauses. Neben der Betonung der städtischen Eigenständigkeit galt die Errichtung des Brandenburger Rolands auch als Ausdruck der wirtschaftlichen Prosperität der Stadt. Dieser Roland von 1474 hatte einen vermutlich hölzernen Vorgänger aus dem Jahre 1402. Eine Kopie des Brandenburger Rolands wurde 1905 für dasMärkische Museum Berlin hergestellt und vor dem Eingangsportal errichtet.
Die BronzeskulpturFrieden am Südaufgang des Marienberges wurde von dem BildhauerKarl Mertens geschaffen, RathenowerEhrenbürger und Träger derJohannes-R.-Becher-Medaille. Die BronzebüsteHeinrich Heines, ebenfalls von Karl Mertens, die seit 1960 am Heinrich-Heine-Ufer stand, wurde 2014 gestohlen und wurde durch einen Nachguss ersetzt.[74]
Seit 2015 stehen über die Stadt verteilt mehrere Plastiken vonWaldmöpsen der KünstlerinClara Walter. Die Figur Waldmops geht auf den Brandenburger HumoristenLoriot zurück.
An die Opfer Nationalsozialismus erinnern mehrere Denkmale in Brandenburg:
Das Denkmal für die Verfolgten des NS-Regimes wurde von dem BildhauerHans Klakow geschaffen und steht auf dem Gertrud-Piter-Platz. Der parkartige Platz ist nach einer Widerstandskämpferin benannt, die trotz langer Folterungen imKonzentrationslager Brandenburg ihre Mitstreiter nicht verraten hat.
Eine Gedenkstätte für die Opfer der sowjetisch-stalinistischen Geheimpolizei wurde in der Neuendorfer Straße von T. Fischer geschaffen.
Auf dem Marienberg steht der 32 Meter hoher AussichtsturmFriedenswarte. Hier wurde zu DDR-Zeiten erst die alte „Bismarckwarte“ gesprengt und dann 1974 auf ihrem Fundament der neue Turm errichtet.
Sumpfzypressenallee Grillendamm
Die Stadt besitzt mit einerSumpfzypressenallee am Grillendamm ein botanisches Wahrzeichen. Bereits 1841 wurden die ersten Zypressen gepflanzt. Diese Pflanzenart kommt heutzutage in der Natur nur noch in Nordamerika vor. Durch Stürme erheblich beschädigt, mussten einige der Sumpfzypressen Anfang des 21. Jahrhunderts gefällt werden. Unter erheblichem Kostenaufwand wurden wieder Bäume nachgepflanzt. Die Allee ist alsNaturdenkmal ausgewiesen.
An der Stadtgrenze zur Gemeinde Beetzsee befinden sich die alsBodendenkmal geschütztenSchwedenwälle beziehungsweise Schwedenschanzen. Diese sind eine spätmittelalterliche beziehungsweise frühneuzeitliche Verteidigungsanlage zwischen dem nördlichen Bohnenländer See und dem Grönschen Bruch Brielow. Die beiden Wälle und drei Gräben wurden von der Altstadt Brandenburg alsLandwehr angelegt und später im Zuge desDreißigjährigen Krieges vom Volksmund mit ihrem heutigen Namen benannt.[76]
Der Humboldthain erstreckt sich entlang der mittelalterlichen Stadtmauer vom Salzhofufer zum Plauer Torturm. Vorher „Johannispromenade“ genannt, erhielt er seinen jetzigen Namen anlässlich des 100. GeburtstagsAlexander von Humboldts. Es handelt sich hierbei um den ehemaligen doppelläufigen Stadtgraben im Südwesten der Altstadt Brandenburgs, der auf dem Verlauf des heutigen Humboldthaines beinahe eingeebnet und im Volksmund bis ins 19. Jahrhundert hinein „Ratzenwall“ genannt wurde. Er bietet vieledendrologische Besonderheiten, die mit Schrifttafeln versehen sind, u. a. denGinkgo biloba.
Der anschließende Teil des trockengelegten Doppelbefestigungsgrabens ist zwischen Plauer undRathenower Torturm als Wallpromenade erhalten geblieben. Dieser Wallabschnitt trug auch den Namen Kurfürstenwall.
Der folgende und letzte Abschnitt der die Stadtmauer begleitenden Wehranlage ist zur ParkanlageWalther-Rathenau-Platz (zunächst „Kreisgarten“) umgestaltet worden. Er erstreckt sich vom Rathenower Torturm bis zum Anschluss des ehemaligen Doppelgrabens an die Brandenburger Niederhavel, etwa einhundert Meter nördlich der Homeyenbrücke.
Der Leue-Park auf dem Marienberg ist ein in den 1970er Jahren umgestalteter Volkspark auf der höchsten Erhebung der Stadt. Auf ihm befindet sich der Aussichtsturm Friedenswarte und eine Ausflugsgaststätte aus der Kaiserzeit in unmittelbarer Nähe. Von der Straße Am Rosenhag führt ein terrassenförmiger Aufgang hinauf, auf dessen Etagen sich Wasserspiele befinden, wie z. B. die Muschelgrotte. Auf dem Berg selbst ist der Park weitläufig. Es befindet sich die 1956 erbaute und 2007 rekonstruierteFreilichtbühne auf ihm. Auf der westlichen Seite befindet sich weiterhin das Marienbad und am Fuße des Berges auf der nördlichen Seite auch das Ehrenmal für die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft imZuchthaus Brandenburg mit einer Bronzeplastik eines gefesselten Kämpfers von Albert Treyne.
Der Krugpark ist ein 1825 auf Initiative des Stadtrates Johann Gottfried Bröse angelegter Park im Stadtteil Wilhelmsdorf, benannt nach der nahegelegenen Gaststätte Zum Neuen Krug. Der Park zeichnet sich besonders durch seine Naturnähe aus. Er ähnelt einem Laub-Mischwald. Es befindet sich außerdem ein Naturschutzzentrum auf seinem Gelände.
Mit einem temporär angelegten Park zwischen dem ehemaligen Packhof und der Havel, den ausgedehnten Parkflächen auf dem Marienberg und der Johanniskirche als Blumenhalle war Brandenburg eine der Ausrichterstädte der Bundesgartenschau 2015.[77]
Der Puschkinpark ist ein ehemaliger Kirchhof rund um die Nikolaikirche.
Aufgrund der Nähe zu zahlreichen Seen und Flüssen sind in der Stadt eine Reihe von Wassersportvereinen ansässig. Neben den WassersportartenRudern undKanu sind in Brandenburg vor allemFußball,Rugby,Handball,Wasserball,Tennis,Kampfsport als auchHockey vertreten.
Bekannteste Sportlerin und Ehrenbürgerin der Stadt ist die KanutinBirgit Fischer, die bei Olympischen Spielen insgesamt achtmal Gold und viermal Silber gewann, womit sie die erfolgreichste deutsche Olympionikin der Geschichte ist.
Der Werner-Seelenbinder-Sportplatz: Heimstätte des BSC Süd 05
International bedeutende Wettkampfstätte ist dieRegattastrecke Beetzsee, auf der 1985 und 2005 dieJunioren-Weltmeisterschaften im Rudern, 2008 dieU23-Weltmeisterschaften im Rudern und 2009 dieEuropameisterschaften im Kanurennsport sowie zahlreichedeutsche Meisterschaften in verschiedenen Wassersportarten ausgetragen wurden beziehungsweise werden. Wettkampfstätten im Stadtgebiet sind darüber hinaus als Leichtathletik- und Fußballstadion dasStadion am Quenz, in dem bereits Fußball- und Rugbyländerspiele, ein nationales Pokalendspiel und UEFA-Pokalspiele ausgetragen wurden und das die Heimspielstätte desFC Stahl ist, das Fußballstadion desBrandenburger SC Süd 05Werner-Seelenbinder-Sportplatz, eine Mehrzweckhalle an der Anton-Saefkow-Allee, in der beispielsweise Handballspiele desSV 63 Brandenburg-West ausgetragen werden, dasMarienbad Brandenburg (ehemaliges Volksbad am Marienberg), in der derASC Brandenburg seine Punktspiele bestreitet und in der 1979 dieDDR-Meisterschaften im Schwimmen ausgetragen wurden, ein Sportkomplex am Neuendorfer Sand, wo die Bundesligakämpfe derPSG Dynamo Brandenburg Mitte stattfanden, und derSegelflugplatz Brandenburg/Mühlenfeld. Der heutigeStahlpalast, eine kommunale Veranstaltungs- und frühere Sporthalle, war bis in die 1990er Jahre Spielstätte der HandballmannschaftStahl Brandenburg in der Ober- und Bundesliga. Weiterhin fanden in ihr beispielsweise drei Spiele derHandball-Weltmeisterschaft der Männer 1974 statt. In jüngerer Vergangenheit wurden in ihm beispielsweiseEuropameisterschaften imPoolbillard sowieKarambolage ausgetragen.
Brandenburg an der Havel ist offizieller Sitz des Deutschen Sumo-Bundes, in dessen Verantwortung die Europameisterschaften der Kadetten imSumo 2016 in der Dreifelderhalle amMarienberg des StadtteilsNord von Brandenburg an der Havel ausgetragen wurden. Regelmäßig werden in Brandenburg an der Havel auch weitere internationale Punkte-Turniere im Sumo wie derRoland-Cup ausgetragen.
2021 bewarb sich die Stadt alsHost Town für die Gestaltung eines viertägigen Programms für eine internationale Delegation derSpecial Olympics World Summer Games 2023 in Berlin. 2022 wurde sie als Gastgeberin fürSpecial Olympics Malaysia ausgewählt.[79] Damit wurde sie Teil des größten kommunalen Inklusionsprojekts in der Geschichte der Bundesrepublik mit mehr als 200 Host Towns.[80]
DasCulturCongressCentrum ist die Heimstätte des Brandenburger Theaters. Außerhalb des Theaterbetriebs wird das CCC für verschiedene Veranstaltungen genutzt werden. So finden in den Räumlichkeiten Messen und Feste statt. DasHaus der Offiziere (HdO) ist ein soziokulturelles Zentrum, in dem regelmäßig Konzerte und Tanzveranstaltungen stattfinden.
Das Havelfest ist ein großes Volksfest mit mehreren Bühnen an beiden Seiten der Havel in der Neustadt inklusive der Wahl zur Havelkönigin. Im Jahr 2005 erreichte das Havelfest einen der Höhepunkte mit etwa 200.000 Besuchern in drei Tagen. Weitere bedeutende Volksfeste in Brandenburg sind das „Rolandfest“ als mittelalterliches Spektakel im Slawendorf, die „Fischerjakobi“ in Plaue in der letzten Juliwoche um den GedenktagJakobus des Älteren, das historische Hafenfest im August mit vielen historischen Schiffen zur Erinnerung an die Geschichte des Schiffbaus in Brandenburg an der Havel und der Mitgliedschaft in der Hanse.
Jährlich findet derBrandenburger Klostersommer in den Monaten Juni und Juli statt. Dabei handelt es sich um ein Theaterfestival im St. Pauli-Kloster und an anderen historischen Spielstätten der Stadt. Weitere regelmäßige Veranstaltung ist das Brandenburger Jazzfest, das 1996 das erste Mal stattfand.[81] DasKleinkunstfestival Heimwerts findet seit 2012 statt. Bei dieser Veranstaltung treten Künstler vorwiegend aus der Stadt Brandenburg an kleineren Orten auf.[82]
In Brandenburg an der Havel gibt es zwei Hochschulen. DieTechnische Hochschule Brandenburg als erste Hochschule in der Stadt wurde im Jahr 1992 gegründet. Sie ist eineFachhochschule und liegt mit ihrem Campus im Westen der Altstadt auf einem über 100 Jahre alten ehemaligen Kasernengebiet. Das Studienangebot ist vorrangig auf Betriebswirtschaftslehre, Ingenieurs- und Informatikstudiengänge ausgerichtet.
Am 28. Oktober 2014 wurde dieMedizinische Hochschule Brandenburg mit den beiden HochschulstandortenNeuruppin und Brandenburg gegründet. Ein für das Wintersemester 2013/14 geplanter Start des Hochschulbetriebs im FachHumanmedizin musste nach Intervention des Hochschulrates abgesagt werden.[83] Start der Ausbildung in den FächernPsychologie und Humanmedizin war das Sommersemester 2015. 2024 studierten an der privaten Hochschule fast tausend Studierende.[84]
In Brandenburg existieren drei Gymnasien. Dievon Saldern-Gymnasium Europaschule wurde 1991 als Gymnasium Neustadt gegründet. Das Gymnasium ging aus der vorher bestehendenErweiterten Oberschule „Johann Wolfgang von Goethe“ hervor und sieht sich in der Tradition derSaldria, einer seit der frühenNeuzeit bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs in Brandenburg existierenden schulischen Einrichtung. 1991 wurde ebenfalls dasBertolt-Brecht-Gymnasium im Stadtteil Nord gegründet. Das dritte 1991 gegründete städtische Gymnasium Hohenstücken, später in Märkisches Gymnasium „Friedrich Grasow“ umbenannt, wurde 2009 geschlossen beziehungsweise ging im Brechtgymnasium auf. Seit 2006 gibt es dasEvangelische Gymnasium am Dom zu Brandenburg, eine Privatschule, die bis heute als einzige konfessionelle Sekundarschule der Stadt gilt. Weiterhin gibt es in Brandenburg an der Havel neunGrundschulen, vierOberschulen, dreiFörderschulen, zweiOberstufenzentren, zweiFachschulen und eine Medizinische Schule.[85] Seit September 2019 befindet sich ebenfalls ein Ausbildungszentrum desTechnischen Hilfswerks in der ehemaligen Roland-Kaserne in Brandenburg an der Havel. Im Ausbildungszentrum werden weniger die ehrenamtlichen Einsatzkräfte ausgebildet, sondern hauptsächlich Absolventen desBundesfreiwilligendiensts. Laut eigenen Angaben beabsichtigt das Technische Hilfswerk dort jährlich bis zu 2000 Absolventen im Bundesfreiwilligendienst auszubilden.[86]
Bibliotheken in der Stadt Brandenburg sind die Domstiftsbibliothek, die Fouqué-Bibliothek als Stadtbibliothek, dieHochschulbibliothek der Technischen Hochschule Brandenburg, die 1994 gegründete Bibliothek des Brandenburgischen Oberlandesgerichtes, die Bibliothek in der von Saldern-Gymnasium Europaschule und die Bibliothek des Stadtmuseums im Frey-Haus in der Ritterstraße. Eine etwa 3.000 Bände umfassende Spezialbibliothek mitmetallurgischer Schwerpunktausrichtung befindet sich imIndustriemuseum Brandenburg.
Ehemals bedeutende und durch den Zweiten Weltkrieg ausgelagerte Bibliotheken sind dieFranziskaner-Bibliothek, die sich jetzt im polnischenKrakau befindet und die Schöppenstuhl-Bibliothek,[87] die nachBerlin verbracht wurde.
Marcus Cante u. a. (Bearb.):Stadt Brandenburg an der Havel. Teil 1:Dominsel – Altstadt – Neustadt. (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Brandenburg. Band 1.1). Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms am Rhein 1994,ISBN 3-88462-105-X.
Udo Geiseler, Klaus Heß (Hrsg.):Brandenburg an der Havel. Lexikon zur Stadtgeschichte (= Einzelveröffentlichungen der Brandenburgischen Historischen Kommission e. V.BandXIII). Lukas Verlag, Berlin 2008,ISBN 978-3-86732-001-6.
Friedrich Grasow:Brandenburg die tausendjährige Stadt, Ein Gang durch Kultur und Baukunst vergangener Jahrhunderte. Stadt Brandenburg, Brandenburg 1928. (Nachdruck: Schmidt-Römhild, Brandenburg 1992,ISBN 3-7950-1503-0)
Gerd Heinrich, Klaus Heß,Winfried Schich, Wolfgang Schößler (Hrsg.):Stahl und Brennabor. Die Stadt Brandenburg im 19. und 20. Jahrhundert. (= Bibliothek der Brandenburgischen und Preußischen Geschichte; Band 3). Berliner Wissenschaftsverlag, Berlin 1998,ISBN 978-3-8305-0170-1(online als Open Access)
Wolfgang Kusior (Bearb.):Chronik der Stadt Brandenburg. Hrsg. Arbeitskreis Stadtgeschichte im Brandenburgischen Kulturbund e. V. Neddermeyer, Berlin 2003,ISBN 3-933254-40-X.
Wolfgang Kusior:Die Stadt Brandenburg im Jahrhundertrückblick. Streiflichter durch eine bewegte Zeit. B. Neddermeyer, Berlin 2000,ISBN 3-933254-28-0.
Otto Tschirch:Geschichte der Chur- und Hauptstadt Brandenburg an der Havel. Festschrift zur Tausendjahrfeier der Stadt 1928/29. 2 Bände. Buch- und Kunstdruckerei J. Wiesike, Brandenburg (Havel) 1928. (3. Auflage 1941; Potsdam 2012,ISBN 978-3-88372-044-9)
Otto Tschirch:Im Schutze des Rolands. Kulturgeschichtliche Streifzüge durch Alt-Brandenburg. 4 Bände. J. Wiesike, Brandenburg (Havel) 1922–1929. (2. Auflage in einem Band. 1938)
1.2: Marie-Luise Buchinger u. a.:Äußere Stadtteile und eingemeindete Orte. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 1995,ISBN 3-88462-115-7.
Marie-Luise Buchinger, Marcus Cante:Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Brandenburg. Landkreis Potsdam-Mittelmark. 14.1 =Nördliche Zauche: Gemeinden Groß Kreutz, Kloster Lehnin, Michendorf, Schwielowsee und Stadt Werder (Havel) sowie Gollwitz und Wust (Stadt Brandenburg an der Havel). Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2009,ISBN 978-3-88462-285-8 (für die Stadtteile Gollwitz und Wust).
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