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Daten | |
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Ort | Berlin-Dahlem, Bussardsteig 9 |
Art | Kunstmuseum |
Architekt | Werner Düttmann |
Eröffnung | 15. September1967 |
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ISIL | DE-MUS-016317 |
DasBrücke-Museum Berlin besitzt die weltweit größte zusammenhängende Sammlung von Werken derexpressionistischen KünstlergruppeBrücke (Stand 2023). Es präsentiert seine Sammlung in thematisch wechselnden Ausstellungen, wobei von dem umfangreichen Bestand jeweils nur ein Bruchteil gezeigt werden kann. Als Museum, das von Künstlern initiiert wurde, sucht es den Dialog mitzeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern. Im Februar 2024 wurde das Museum vonKunstkritikern der deutschen Sektion desInternationalen Kunstkritikerverbandes (AICA) zumMuseum des Jahres 2023 gewählt.[2]
1964 initiierte der KünstlerKarl Schmidt-Rottluff an seinem WohnortBerlin die Gründung des Museums und legte mit einer Schenkung an das Land Berlin den Grundstock für dessen Sammlung. Drei Jahre später, am 15. September 1967, wurde das Brücke-Museum in einem vonWerner Düttmann entworfenen Neubau inBerlin-Dahlem eröffnet.[3]
Das Museumsgebäude wurde als moderner Flachbau mit Innenhof und Einbezug der umliegenden Natur am Rande des Grunewalds erbaut. Neben Karl Schmidt-Rottluff unterstützte auch sein KollegeErich Heckel mit einer umfangreichen Schenkung von Brücke-Werken den Aufbau der Sammlung. Schmidt-Rottluff erwarb bis zu seinem Tod 1976 kontinuierlich weitere Kunstwerke für das Brücke-Museum. Die Karl-und-Emy Schmidt-Rottluff-Stiftung wurde 1976 gegründet und hat ihren Sitz im Brücke-Museum. Das Museum liegt inBerlin-Dahlem am Rande desGrunewaldes in unmittelbarer Nachbarschaft zumKunsthaus Dahlem, dem ehemaligen Atelier des BildhauersArno Breker.
Das Brücke-Museum besitzt etwa 400 Gemälde und Plastiken und einige Tausend Zeichnungen, Aquarelle und Graphiken derBrücke-Maler. Zu diesen gehören die GründungsmitgliederErnst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Karl Schmidt-Rottluff undFritz Bleyl, ferner die 1906 dazu gestoßenen MalerMax Pechstein,Emil Nolde sowie der 1910 hinzugekommeneOtto Mueller. DieBrücke löste sich 1913 auf. Die Werke in der Sammlung des Berliner Museums stammen aus der gesamten Schaffensperiode der Brücke-Künstler.
Die Bilder derBrücke-Maler zeichnen sich durch Vereinfachung der natürlichen Motive auf das Wesentliche aus. Die Farben der Gemälde sind leuchtend, großflächig aufgetragen und entfernen sich bewusst von den Naturfarben. DieBrücke-Maler sagten sich vom „Akademismus“ los und malten spontan, impulsiv und mit dynamischerPinselführung Landschaft, Natürlichkeit und Nacktheit. Sie malten im Atelier und in der Natur. DieBrücke-Maler waren Wegbereiter desExpressionismus.[4]
Im April wurden neun der Gemälde im Gesamtwert von rund 3,5 Millionen Euro entwendet. Die drei Einbrecher wurden am 5. Juni inBerlin-Wedding festgenommen. Die Bilder wurden inBerlin-Tempelhof sichergestellt, das GemäldeJunges Mädchen von Max Pechstein war von den Tätern in der Mitte durchgeschnitten worden.[5]
Der alsCausa Kirchner bezeichnete Vorgang ereignete sich im Jahr 2006. Das GemäldeBerliner Straßenszene von Ernst Ludwig Kirchner aus dem Jahr 1913, das ab 1980 im Besitz des Museums war, wurde gemäß derWashingtoner Erklärung an die ErbinAnita Halpin, die in Großbritannien lebende Enkelin des jüdischen KunstsammlersAlfred Hess,restituiert und anschließend versteigert.
Das Werk derBrücke-Künstler und der Maler aus ihrem Umfeld werden vom Museum erforscht.[6] Eine multiperspektivische Sicht auf die Sammlung unter Einbezug bisher vernachlässigterNarrationen steht dabei im Vordergrund der inhaltlichen Arbeit. Wechselnde Präsentationen aus den Beständen werden ergänzt durch internationale, zeitgenössische Positionen. Anfang Oktober 2017 übernahm die KunsthistorikerinLisa Marei Schmidt als Nachfolgerin vonMagdalena Moeller die Leitung des Museums.[7] Unter ihrer Leitung wurde das Museum vom KunstkritikerverbandAICA Deutschland zum Museum des Jahres 2023 gewählt.[8]
52.46694444444413.273611111111Koordinaten:52° 28′ 1″ N,13° 16′ 25″ O