Movatterモバイル変換


[0]ホーム

URL:


Zum Inhalt springen
WikipediaDie freie Enzyklopädie
Suche

Bolivien

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Plurinationaler Staat Bolivien
Estado Plurinacional de Bolivia (spanisch)
Puliwya Achka Aylluska Mamallaqta (Quechua)
Wuliwya Walja Ayllunakana Marka (Aymara)
Tetã Hetate'ýigua Mborívia (Guaraní)
FlaggeWappen
Wahlspruch:La unión es la fuerza
(spanisch fürDie Einheit ist die Stärke)
AmtsspracheSpanisch,Quechua,Aymara,Guaraní 1
HauptstadtSucre[1]
RegierungssitzLa Paz[1]
Staats- und RegierungsformpräsidentielleRepublik
Staatsoberhaupt, zugleichRegierungschefPräsidentLuis Arce
Parlament(e)Plurinationale Legislative Versammlung Boliviens
Fläche1.098.581[2] km²
Einwohnerzahl11,3 MillionenVolkszählung 2024[3]
Bevölkerungsdichte11 Einwohner pro km²
Bevölkerungs­entwicklung+ 1,2 %(Schätzung für das Jahr 2021)[4]
Bruttoinlandsprodukt
  • Total (nominal)
  • Total (KKP)
  • BIP/Einw. (nom.)
  • BIP/Einw. (KKP)
2023[5]
  • 46 Milliarden USD(96.)
  • 134 Milliarden USD(92.)
  • 3.748 USD(132.)
  • 11.028 USD(124.)
Index der menschlichen Entwicklung0,698 (120.) (2022)[6]
WährungBoliviano (BOB)
Unabhängigkeit6. August 1825 (vonSpanien)
National­hymneBolivianos, el hado propicio
Nationalfeiertag6. August
ZeitzoneUTC−4
Kfz-KennzeichenBOL
ISO 3166BO, BOL, 068
Internet-TLD.bo
Telefonvorwahl+591
1 
Folgende indigene Sprachen sind als Amtssprachen anerkannt: Araona, Baure, Bésiro, Canichana, Cavineño, Cayubaba, Chácobo, Chimán, Ese ejja,Guaraní,Pauserna-Guarasug'wä, Guarayu, Itonama, Leco, Machajuyai-Kallawaya,Machineri, Maropa,Mojeño-trinitario,Mojeño-ignaciano, Moré,Mosetén, Movima, Pacawara, Puquina,Quechua, Sirionó, Tacana, Tapiete, Toromona,Uru-chipaya,Weenhayek,Yaminawá, Yuki, Yuracaré und Zamuco.[7]
Vorlage:Infobox Staat/Wartung/NAME-DEUTSCH
Wüste amSalar de Uyuni mitLamas

Bolivien (spanischBolivia [boˈliβi̯a], benannt nachSimón Bolívar, aufQuechuaPuliwya, aufAymaraWuliwya undGuaraníMborívia, offiziell:Plurinationaler Staat Bolivien[8]) ist einBinnenstaat inSüdamerika, der im Westen anPeru undChile, im Süden anArgentinien undParaguay, im Osten und Norden anBrasilien grenzt. Im Land gibt es drei klimatische Zonen: das Gebirge der Anden im Westen, dietropischen Tiefebenen im Osten und dazwischen eine Zone von Tälern mitgemäßigtem undsubtropischem Klima. Das Land zeichnet sich besonders durch seine kulturelle und ethnische Vielfalt aus, die im NamenPlurinationaler Staat zum Ausdruck kommt. Die Verfassung erkennt offiziell 36 verschiedene Ethnien und deren eigene Sprachen an. Trotz hoher wirtschaftlicher Wachstumsraten von durchschnittlich 6,2 % zwischen 2012 und 2022 gilt Bolivien noch immer als eins der ärmsten Länder Lateinamerikas.[5]

Landesname

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Das Land ist nach dem südamerikanischen UnabhängigkeitskämpferSimón Bolívar benannt.

Während der Kolonialzeit, als das Land Teil desVizekönigreich Río de la Plata war, wurde das GebietAlto Perú (Oberperu) genannt. In der Unabhängigkeitserklärung von 6. August 1825 ist noch die Rede von den „departamentos del Alto Perú“.[9]Wenige Tage später verabschiedete die Generalversammlung der Abgeordneten der Provinzen von Oberperu ein Dekret, in dem Bolívar als Befreier der Provinzen mit mehreren Ehren bedacht wurde, unter anderem dem neuen StaatsnamenRepública de Bolívar (Republik des Bolívar).[10] Auf Vorschlag des Abgeordneten Martin Cruz wurde dieser Name noch im selben Jahr aufBolivia abgeändert.Seit Inkrafttreten der neuen Verfassung 2009 trägt der Staat den NamenEstado Plurinacional de Bolivia, um die multi-ethnische Zusammensetzung und Geschichte des Landes zu betonen.Im amtlichen Sprachgebrauch Deutschlands und Österreichs wird das Land Bolivien genannt, in jenem der Schweiz Plurinationaler Staat Bolivien.[11]

Geographie

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Hauptartikel:Geographie Boliviens

Landschaften

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Bolivien wird im Westen von zwei großen und weit auseinander liegenden Ketten derAnden durchzogen, deren Höhe bis über 6500 m reicht (Sajama 6542 m,Illimani 6439 m). Dazwischen liegt das zentrale Hochland, der 3000 bis 4000 m hoheAltiplano. Dieses bis weit in das Nachbarland Peru reichende und im Süden den Nordwesten von Argentinien einschließende Gebiet ist das eigentliche Kernland, in dem rund 60 Prozent aller Bolivianer leben, obwohl es nur etwa ein Drittel der Fläche Boliviens ausmacht. Inmitten des Altiplano liegen derSalar de Uyuni, der mit einer Fläche von 12.000 km² der weltweit größteSalzsee ist, sowie derTiticacasee, der höchstgelegene kommerziell schiffbareSee der Erde, durch dessen Mitte die Grenze zum Nachbarland Peru verläuft.

Östlich schließt sich das sogenannte ostbolivianische Bergland an, das sich geologisch deutlich vom Hochgebirge unterscheidet. Zwischen dem Ostabhang der Anden und dem ostbolivianischen Bergland erstrecken sich in den Tälern mit Unterbrechungen Feuchtwälder in einer Höhe zwischen etwa 1200 und 1800 m ü. NN. Hervorzuheben sind diesbezüglich die fruchtbarenYungas auf dem Gebiet des Departamentos La Paz. Eine ähnliche Landschaft findet sich auch zum Beispiel in der Provinz Chapare im Departamento Cochabamba und imNaturschutzgebiet Tariquía ganz im Süden im Departamento Tarija, auchYunga Tarijeña genannt.

Der flächenmäßig größte Teil Boliviens sind dieLlanos, die sich vom ostbolivianischen Bergland bis an die östliche und südöstliche Grenze zu Brasilien und Paraguay erstrecken. Dieses außerhalb der Großstadt Santa Cruz nur äußerst dünn besiedelte tropisch-heiße Tiefland untergliedert sich in die trockenenSavannen desGran Chaco im Süden und die tropischenRegenwaldgebieteAmazoniens im Norden.

Eine Besonderheit sind auch die fruchtbaren Täler in den Ostabhängen der Anden im Süden des Landes auf einer Höhe von 1500 bis 2500 m ü. NN. ImValle Central de Tarija und beiCamargo wird intensiv Weinanbau betrieben.

Grenzen und Nachbarstaaten

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Bolivien hat fünf Nachbarstaaten. Diese sind im Uhrzeigersinn: im Norden und OstenBrasilien (3400 km Grenzlänge), im SüdenParaguay (750 km) sowieArgentinien (742 km), im WestenChile (861 km) undPeru (900 km). Die Gesamtlänge der Staatsgrenzen beträgt 6653 Kilometer.

Bolivien und das benachbarte Paraguay sind die einzigen Binnenstaaten Amerikas. Bolivien hatte seinen Meereszugang beiAntofagasta nach demSalpeterkrieg im Vertrag von Valparaíso 1884 Chile überlassen müssen. Dies wurde durch denFriedensvertrag von 1904 bestätigt. Nach Ansicht Boliviens war Chile zu Verhandlungen über einen Zugang zumPazifischen Ozean verpflichtet und reichte deshalb am 24. April 2013 beimInternationalen Gerichtshof eineKlage ein.[12] Der Internationale Gerichtshof verneinte am 1. Oktober 2018 eine solche Verpflichtung.[13][14]

Klima

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Klimadiagramme
Klimadiagramm La Paz
Klimadiagramm Santa Cruz
Klimadiagramm San Ignacio de Velasco
Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mitBelegen (beispielsweiseEinzelnachweisen) ausgestattet. Angaben ohne ausreichenden Beleg könnten demnächst entfernt werden. Bitte hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst undgute Belege einfügst.

DasKlima in Bolivien ist, bedingt durch die enormen Höhenunterschiede, sehr vielfältig. Grob unterscheiden kann man

  • auf demAltiplano
    • rund um denTiticacasee (etwa 150 km) und den Poopó-See (etwa 55 km) ein gemäßigtesHöhenklima mit relativ geringenjahreszeitlichen Temperaturschwankungen und mittelgroßen Tag- und Nachttemperaturschwankungen sowie einer mittlerenLuftfeuchtigkeit;
    • auf dem übrigen Altiplano ein im Gesamtdurchschnittkühl-gemäßigtes Höhenklima mit mittleren jahreszeitlichen Temperaturschwankungen und starken Tag- und Nachttemperaturschwankungen sowie allgemein einer sehr geringen mittleren Luftfeuchtigkeit;
  • am Ostabfall derAnden
    • ein warm gemäßigtes bissubtropisches Klima mit einer geringen jahreszeitlichen Temperaturamplitude und einer mittleren Tag-Nacht-Temperaturamplitude bei einer größtenteils hohen Luftfeuchtigkeit;
  • im Tiefland
    • imGran Chaco einSavannenklima mit relativ großen jahreszeitlichen und großen Tag- und Nacht-Temperaturunterschieden sowie im Durchschnitt einer geringen Luftfeuchtigkeit;
    • im Regenwald ein größtenteilstropisches Klima.

Städte

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Plaza Pedro D. Murillo in La Paz

Die offizielle Hauptstadt Boliviens istSucre, der Sitz der Regierung befindet sich jedoch inLa Paz,[1] dessen Stadtgebiet auf Höhen zwischen 3200 m und 4100 m liegt. Damit gilt La Paz als der höchstgelegene Regierungssitz der Erde. Weitere auf 4.000 m und höher gelegene Großstädte sindEl Alto, bis 1985 ein Stadtteil von La Paz, sowiePotosí. Die mit Abstand größte Stadt Boliviens ist hingegenSanta Cruz de la Sierra, die Hauptstadt des gleichnamigen Departamentos, die als der wirtschaftliche Motor des Landes gilt.

Im Jahr 2023 lebten 71 Prozent der Einwohner Boliviens in Städten.[15] Die größten Städte Boliviens, geordnet nach der Zahl ihrer Einwohner im Jahr 2012 (Volkszählung)[16] und 2005 (Zählung), sind:

StadtDepartamentoVZ 2012VZ 2001
Santa Cruz de la Sierra Santa Cruz1.441.4061.113.582
El Alto La Paz0842.3780647.350
La Paz La Paz0757.1840789.585
Cochabamba Cochabamba0630.5870516.683
Oruro Oruro0264.6830201.230
Sucre Chuquisaca0237.4800193.876
Tarija Tarija0179.5280135.783
Potosí Potosí0174.9730132.966
Sacaba Cochabamba0149.5630092.581
Siehe auch:Liste der Städte in Bolivien

Bevölkerung

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Demografie

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Demografie
Bevölkerungsentwicklung (in Millionen)
Bevölkerungspyramide 2016: Bolivien hat eine der jüngsten Bevölkerungen in Lateinamerika

Bolivien hatte 2024 11,3 Millionen Einwohner. Das jährliche Bevölkerungswachstum betrug + 1,2 %. Zum Bevölkerungswachstum (2022) trug ein Geburtenüberschuss (Geburtenziffer: 21,6 pro 1000 Einwohner[17] vs. Sterbeziffer: 9,1 pro 1000 Einwohner[18]) bei. Die Anzahl der Geburten pro Frau lag 2022 statistisch bei 2,6, die der Region Lateinamerika und der Karibik betrug 1,8.[19] DerMedian des Alters der Bevölkerung lag im Jahr 2021 bei 23,9 Jahren.[20] Im Jahr 2023 waren 30,5 Prozent der Bevölkerung unter 15 Jahre,[21] während der Anteil der über 64-Jährigen 4,9 Prozent der Bevölkerung betrug.[22]

Ungefähr 800.000 Bolivianer sind wegen der weit verbreiteten Armut im Land ausgewandert. Die meistenMigranten aus Bolivien leben in Argentinien, Brasilien, Chile und Spanien.[23] In Bolivien selbst sind nur 1,3 % der Bevölkerung Ausländer.[24]

Bevölkerungsstruktur

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Witwe aus den Minen vonPotosí, (Fotografie vonManuel Rivera-Ortiz, 2004)

Die Verfassung erkennt offiziell 36 verschiedene Ethnien und deren eigene Sprachen an.[25]Etwas über 50 % der Bevölkerung gehörenindigenen Völkern (span.indígenas) dersüdamerikanischen Indianer an,[2] meistQuechua (30,7 %) undAymara (25,2 %); gut 30 % der Bevölkerung sindMestizen. Die übrigen Bewohner des Landes sind „Weiße“, meist Nachkommen der verschiedenen Einwanderungswellen aus Europa bis nach demZweiten Weltkrieg, Nachkommen afrikanischer Sklaven, vornehmlich ausAngola, und Einwanderer ausJapan undChina.

Waren zu Zeiten der spanischen Eroberung allein imDepartamento Santa Cruz 80 indigene Gruppen zu finden, so existieren heute durch die Folgen derConquista im ganzen Land nur etwa 40 ethnische Gruppen, die 35Sprachfamilien angehören. Die größten ethnischen Gruppen finden sich auf der Hochebene, wo dieQuechua undAymara mit 3,2 bzw. 2,5 Millionen einen sehr großen Teil der Bevölkerung ausmachen. Etwa fünf bis achtlokale Gemeinschaften leben in den Regenwäldern und im Gran Chaco alsisolierte Völker.

Im Gegensatz zu den kleinen und kleinsten indigenen Gruppen, von denen drei in absehbarer Zeit vermutlich aussterben werden, konnten die großen und mittelgroßen Bevölkerungsgruppen wieChiquitanos (180.000),Guaraní (130.000),Moxeños (80.000) undAfrobolivianer (20.000) sogar Bevölkerungszuwächse verzeichnen. Gleichzeitig erleben die genannten Gruppen einen Prozess der Rückbesinnung auf ihre Wurzeln und ein Erstarken ihrer kulturellen Identität. In weiten Teilen des Landes bemühen sich Eltern, ihre indigene Sprache nicht an ihre Kinder weiterzugeben, um ihnen dadurch wirkliche oder vermeintliche Nachteile bei der schulischen Bildung zu ersparen. Allerdings gibt es inzwischen Bestrebungen, die Landkinder in ihrer indigenen Muttersprache zu alphabetisieren und diese Sprachen auch für gewisse Studien (beispielsweise Lehramt, Medizin) als Pflicht- oder wenigstens Freifach vorzuschreiben. Ein zumindest symbolischer Meilenstein für die Bemühungen um den Erhalt der indigenen Kulturen war die Verfassungsänderung von 1994, mit der Bolivien nun auch offiziell als multikulturelle, pluriethnische Gesellschaft anerkannt wurde. In der neuen Verfassung von 2009 werden umfangreiche Rechte für dienaciones y pueblos indígena originario campesinos festgeschrieben.

DerWillakatuti ist ein staatlicher Feiertag am 21. Juni.

Religionen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Laut dem Zensus 2001 bezeichnen sich 78 % der Bevölkerung als Katholiken, 19 % gaben an, einer protestantischen oder evangelikalen Richtung anzuhängen. In den urbanen Gebieten ist der katholische Anteil etwas höher als im ländlichen Raum. Bis zum Inkrafttreten derneuen Verfassung (2009) war der Katholizismus Staatsreligion. Nur 2,5 % gaben 2001 an, überhaupt nicht religiös zu sein. Weitere Religionen haben insgesamt nur einen sehr geringen Anteil, darunter auch die wenigen noch existentenethnischen Religionen der Indigenen. Allerdings gibt es regional sehr stark präsente Gemeinden derZeugen Jehovas, desIslam, desBahaitums und anderer. Weit verbreitet ist auch derSynkretismus, der den christlichen Glauben mit Elementen der traditionellen Weltanschauung der indigenen Bevölkerung mischt. Während der Präsidentschaft vonEvo Morales (2006 bis 2019) wurde der Synkretismus deutlich aufgewertet und erreichte mehr Bevölkerungsschichten als zuvor.

Sprachen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Hauptartikel:Sprachen in Bolivien
Indigenes Mädchen auf derIsla del Sol amTiticacasee

Die Verfassung erkennt Spanisch und weitere 35indigene Sprachen als offizielle Sprachen an. Der Staat und jedes Departamento müssen Spanisch und mindestens eine weitere Sprache als Amtssprachen verwenden. Spanisch ist die Muttersprache von 69,6 % der Bevölkerung, gefolgt vonQuechua (nord- und südbolivianisches Quechua – 17,5 %),Aymara (10,7 %) undGuaraní (0,6 %).[26] Spanisch ist in den Städten stärker vertreten, die indigenen Sprachen stärker bei der Landbevölkerung. Viele wachsen mehrsprachig auf. In den Schulen und Universitäten des Landes wird meist nur auf Spanisch unterrichtet, allerdings wird seit 1995 erfolgreichinterkulturelle zweisprachige Erziehung (Unterricht inindigener und spanischer Sprache) unterstützt.

Bevölkerung
über 6 Jahre
nach Sprachen
[27]
Gesamtnur
Spanisch
nur
Quechua
nur
Aimara
nur
Guaraní
nur
andere
indigene
Sprachen
Bolivien (2001)6.948.6053.258.822519.364232.5348.67811.975
in Prozent100 %46,9 %7,5 %3,3 %0,1 %0,2 %
Spanisch
und
Quechua
Spanisch
und
Aimara
Spanisch
und
Guaraní
Spanisch
und
andere
andere
Sprach-
kombina-
tionen
ausländ.
Sprachen
ohne
Angabe
1.368.7591.009.40443.53528.356425.32125.71416.143
19,7 %14,5 %0,6 %0,4 %6,1 %0,4 %0,2 %

Bildung

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Im Dezember 2008 erklärte Präsident Morales nach einer dreijährigen Alphabetisierungskampagne, in der etwa 820.000 Menschen lesen und schreiben lernten, das Land für analphabetenfrei, da nunmehr 97 % der Bevölkerung lesen und schreiben könnten. Im Jahr 2001 hatte der Anteil der Analphabeten noch 14 % betragen.[28]

Gesundheit

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Die Gesundheitsausgaben des Landes betrugen im Jahr 2021 8,2 % des Bruttoinlandsprodukts.[29] Im Jahr 2017 praktizierten in Bolivien 10,1 Ärzte je 10.000 Einwohner.[30] Die Sterblichkeit bei unter 5-jährigen betrug 2022 23,9 pro 1000 Lebendgeburten.[31]

Noch 2010 hatte ein großer Teil der Bevölkerung keinen Zugang zum Gesundheitswesen. Allerdings implementiert die Regierung seither umfangreiche Programme, um das verfassungsmäßige Recht auf kostenfreien Zugang zu einem universellen Gesundheitssystem zu garantieren. Hierzu gehören auch mobile Einheiten und ein satellitengestütztesTelemedizin-Programm zugunsten der Bevölkerung in abgelegenen Gebieten. Impfungen sind kostenlos und erreichen nahezu die gesamte Bevölkerung.[32] Außerdem wird versucht, alle Provinzen mit Krankenhäusern auszustatten und in Stadtteilen mehr Gesundheitszentren zu errichten, um das Versorgungsangebot zu dezentralisieren.

Es besteht im Gesundheitsbereich eine gute Kooperation mit Kuba: Bolivianische Medizinstudenten erhalten Stipendien und kubanische Ärzte unterstützen in Bolivien den Aufbau leistungsfähigerer Strukturen. Komplexe Therapien und Operationen können von den Ärzten bolivianischer Krankenhäuser und Kliniken jedoch häufig noch nicht fachgerecht durchgeführt werden, weshalb Patienten bei entsprechender Zahlungskraft bevorzugt in Nachbarländer wie Argentinien und Chile reisen.

In der weltweitenCOVID-19-Pandemie gab dieJohns Hopkins University bis Februar 2023 für Bolivien über 22.300 Todesfälle an bei knapp 1,2 Millionen Infektionen, siehe auchCOVID-19-Pandemie in Bolivien.[33] Im Januar 2023 brach vor allem im östlichen Landesteil, vor allem im Departamento Santa Cruz, dasDenguefieber aus und brachte die lokale Gesundheitsversorgung an seine Grenzen.[34]

Außerdem leiden immer mehr kleinbäuerliche Familien sowie die indigene Bevölkerung unter Armut und Mangelernährung: Durch illegalen Bergbau und Abholzung des Regenwalds für den Palmen-, Avocado- und Soja-Anbau verlieren sie ihre Lebensgrundlage. Viele von ihnen ziehen in die Städte, wo sie keine Arbeit finden. Da industriell gefertigte Lebensmittel am kostengünstigsten sind, ernähren sie sich vor allem davon – diese sind jedoch häufig nährstoffarm, was zu Übergewicht führt.[35]

DieLebenserwartung der Einwohner Boliviens ab der Geburt lag 2022 bei 64,9 Jahren[36] (Frauen: 67,9[37], Männer: 62,3[38]). Nachdem die Lebenserwartung nach moderaten Anstiegen 2019 mit 67,8 Jahren einen Höhepunkt erreicht hatte, sank sie 2020 auf 64,5 Jahre.[36]

Geschichte

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Hauptartikel:Geschichte Boliviens

Vorläufer

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Simón Bolívar (Statue inBerlin)
Zwischen 1867 und 1938 an Nachbarstaaten verlorene Gebiete (heutiges Staatsgebiet ist weiß)

Auf dem Gebiet des heutigen Bolivien bestanden verschiedene Kulturen, die wichtigste war dieTiwanaku-Zivilisation. Als die Spanier im 16. Jahrhundert das Land eroberten, wurde es Teil desVizekönigreiches Peru und später Teil desVizekönigreiches Río de la Plata. Ab dem 16. Jahrhundert beuteten die Spanier die Silberminen vonPotosí aus.

Der Weg zur Unabhängigkeit und Gebietsverluste

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Der Kampf um die Unabhängigkeit begann 1809. Bolivien blieb jedoch spanische Kolonie, bis eine internationale Unabhängigkeitsarmee unterAntonio José de Sucre im AuftragSimón Bolívars im Jahre 1825 die Unabhängigkeit militärisch durchsetzte, woraufhin das Land nach Bolívar benannt wurde. Einer chaotischen Zwischenzeit folgte die Präsidentschaft vonAndrés de Santa Cruz (1829–1839). In dieser wurde der DeutscheOtto Philipp Braun,[39] ein Veteran des südamerikanischen Unabhängigkeitskrieges und des europäischen Befreiungskrieges, einer der wichtigsten militärischen und politischen Stützen der Regierung. Nach der Niederlage imPeruanisch-Bolivianischen Konföderationskrieg gegen Chile und Argentinien (1836–1839) zerfiel die Administration von Santa Cruz. ImSalpeterkrieg (1879–1883) verlor Bolivien große Teile des seit der Unabhängigkeit umstrittenen Territoriums mit Zugang zum Pazifik endgültig an Chile. ImChacokrieg (1932–1935) verlor Bolivien große Teile umstrittenen Gebiets im Süden anParaguay. In den folgenden Jahren begann der Niedergang aufgrund der Kriege und ökonomischer Verkäufe.

Zuwanderungswellen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

In derZeit des Nationalsozialismus war Bolivien eine Zuflucht für vieleJuden aus Deutschland und Österreich[40], nach dem Ende des Dritten Reiches und Beginn der Nürnberger Prozesse auch für deutsche und österreichische Nazi-Kriegsverbrecher.

Mitte der 1950er Jahre begannen deutschsprachigeRusslandmennoniten ausParaguay nach Bolivien auszuwandern. Später kamen vor allem konservative Russlandmennoniten ausMexiko,Kanada undBelize dazu.[41] Im Jahre 2016 lebten etwa 70.000 Russlandmennoniten in Bolivien.

Revolutionen und Coups 1950–2005

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
1971 löste Hugo Banzer Suárez, unterstützt von der CIA, Präsident Torres bei einem Staatsstreich gewaltsam ab.

Mit ethnischen und kulturellen Kämpfen konfrontiert, gab es in Bolivien Revolutionen und militärische Coups. Nach der erfolgreichen Revolution desMovimiento Nacionalista Revolucionario (MNR) im Jahr 1952 wurden 1953 Bildung und Erziehung ausgeweitet und das allgemeine aktive und passive Wahlrecht eingeführt, das dasFrauenwahlrecht einschloss.[42][43] Eine Militär-Junta wurde in den frühen 1980ern gestürzt, um eine Demokratie zu installieren.

Im Oktober 2003 kam es zu breiten Unruhen mit dem Charakter einesVolksaufstands, als Gewerkschaften gegen den Ausverkauf des wichtigen BodenschatzesErdgas an US-amerikanische Konzerne protestierten und Streiks organisierten. Dies stellte zugleich den Höhepunkt der teilweise gewaltsamen Proteste gegen die Reformen und Einsparungen im Staatshaushalt (im Rahmen der vomIWF geforderten Maßnahmen zur Verringerung der Auslandsverschuldung) dar, die im Februar 2003 mit einem Polizeistreik begonnen hatten. Die Regierung setzte Militär gegen die „Rebellen“ ein; rund 60 Menschen kamen dabei ums Leben. Dies führte jedoch zur Solidarisierung weiterer Volksschichten mit den Demonstranten. Im Ergebnis musste PräsidentGonzalo Sánchez de Lozada ins Exil in die USA gehen; ein Jahr später erhob das bolivianische Parlament Anklage gegen ihn. Durch den Rücktritt Lozadas ging die Präsidentschaft auf den VizepräsidentenCarlos Mesa über.

Hauptartikel:Gaskrieg in Bolivien

Im Januar 2005 versuchte ein Bündnis politischer Gruppen, die Autonomie der rohstoffreichen RegionSanta Cruz zu erlangen. Vorausgegangen waren Massenproteste wegen hoher Benzinpreise, bei denen dieVerstaatlichung der Gas-Industrie gefordert wurde. Mehrere Institutionen, wie zum Beispiel die Präfektur, waren kurzzeitig von den Demonstranten besetzt.

Im Juni 2005 führten soziale Unruhen zum Rücktritt von Präsident Carlos Mesa. Wochenlange Streiks und Straßenblockaden zwangen ihn zu diesem Schritt, angesichts der Tatsache, dass die Versorgungslage in der Hauptstadt prekär wurde. Die Unruhen setzten sich fort, um zu verhindern, dass der Präsident des Senates, der konservativeHormando Vaca Díez aus Santa Cruz, die Präsidentschaft verfassungsgemäß übernimmt. Die Blockade von La Paz zwang den Senat, in Sucre zusammenzutreten, um den Rücktritt Carlos Mesas formell anzunehmen und seinen Nachfolger zu vereidigen. Die Proteste zwangen Vaca Díez zum Verzicht auf seine Nachfolge, so dass das Präsidentenamt verfassungsgemäß auf den Präsidenten des Obersten GerichtshofesEduardo Rodríguez als Übergangspräsident überging mit der Maßgabe, Neuwahlen herbeizuführen. Diese sollten am 4. Dezember 2005 stattfinden. Innenpolitische Machtkämpfe verzögerten den Wahltermin. Hintergrund war ein Urteil des Verfassungsgerichts vom 22. September 2005, dass die Sitzverteilung im Parlament nicht mehr den aktuellen Bevölkerungszahlen der Departamentos entspreche und vor der Wahl eine Neuregelung (zugunsten der Departamentos Santa Cruz und Cochabamba) gefunden werden müsse. Nachdem sich das Parlament nicht auf eine Neuverteilung der Sitze einigen konnte, ordnete Präsident Rodríguez am 1. November 2005 perDekret eine Neuverteilung der Sitze an (La Paz −2,Oruro −1 undPotosí −1 zugunsten vonSanta Cruz +3 undCochabamba +1) und bestimmte den Wahltermin auf den 18. Dezember 2005.

Epoche Morales (2005–2019)

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Präsidentschaftswahl, Wirtschaftsaufschwung und Alphabetisierung

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Evo Morales

Bei den Präsidentschaftswahlen im Dezember 2005 waren die beiden aussichtsreichsten Kandidaten der KokabauerEvo Morales von der sozialistischen Partei „Movimiento al Socialismo“, der als indigenerAymara die indigene Bevölkerungsmehrheit zu vereinen suchte, und der konservative WeißeJorge Quiroga Ramírez, der schon einmal Präsident gewesen war.

Am 18. Dezember 2005 wurde Morales mit 54 % der Stimmen zum Präsidenten gewählt. Es war das erste Mal seit Wiedereinführung der Demokratie im Jahre 1982, dass ein Präsidentschaftskandidat die absolute Mehrheit erreichte. Zudem wurde das Ergebnis über die Landesgrenzen hinaus als historisches Momentum des Postkolonialismus interpretiert, da zum ersten Mal seit der spanischen Kolonisation im 16. Jahrhundert ein Repräsentant einer indigenen Nation zum Präsidenten eines südamerikanischen Landes gewählt wurde. Evo Morales äußerte sich während seines Wahlkampfes und in den Jahren seiner Präsidentschaft auch regelmäßig in antikolonialer und antiimperialistische Weise. Eine wichtige Säule seiner antikolonialen Politik war die Wiedererlangung der wirtschaftlichen Souveränität über die Ressourcen des Landes. So verstaatlichte die Regierung im Mai 2006 alle Öl- und Gasvorkommen des Landes und erlaubte künftige Joint Ventures mit ausländischen Unternehmen nur noch unter der Bedingung einer Mehrheitsbeteiligung (mind. 51 %) des bolivianischen Staatskonzerns YPFB.[44]

Während Evo Morales’ Präsidentschaft erlebte das Land einen starken wirtschaftlichen Aufschwung. Laut den statistischen Erhebungen der Weltbank vervierfachte sich das bolivianischeBruttoinlandsprodukt von 9,5 Mrd. Dollar 2005 auf 40,9 Mrd. 2019.[45] Zugleich sank die Anzahl der inrelativer Armut lebenden Menschen von 60 % auf 35 % im Jahr 2019[46]. Diese Entwicklung lässt sich größtenteils auf die sozialdemokratische Politik der Regierungspartei zurückführen, die unter anderem weitreichende Arbeitsmarktreformen, Investitionen in Bildung und Gesundheit sowie die Einführung von Sozialsystemen beinhalteten. So wurde der Mindestlohn von 440 auf 2122 Bolivianos (2019) erhöht, was einer Lohnsteigerung von weit über 300 % innerhalb von 15 Jahren entspricht[47]. Allerdings muss hierbei differenziert werden, da die Mehrheit der arbeitenden Bevölkerung iminformellen Sektor tätig ist und daher keinen staatlich garantierten Anspruch auf den Mindestlohn hat.

Im Jahr 2014 erklärte dieUNESCO den Analphabetismus in Bolivien für besiegt, da das Land die Quote der Menschen ohne Lese- und Schreibfähigkeiten auf 3,8 % (4 % = UNESCO Mindeststandard) drücken konnte.[48]

Indigene Proteste für die neue Verfassung (Oktober 2008)

Neue Verfassung 2009

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Bolivien gab sich 2009 nach einem zum Teil chaotischen Prozess eine neue Verfassung. Hierfür wählte das Volk am 2. Juli 2006 eine verfassunggebende Versammlung(Asamblea Constituyente) mit 255 Mitgliedern. Die linksgerichtete Partei MAS(Movimiento al Socialismo) von Präsident Evo Morales erreichte mit 134 Abgeordneten die absolute Mehrheit, verfehlte aber die für die Verabschiedung der neuen Verfassung notwendige 2/3-Mehrheit.Eine gleichzeitig durchgeführte Volksabstimmung über die künftige Staatsform lieferte kein klares Ergebnis, sondern zeigte die politische Spaltung des Landes. In den vier östlichen Departamentos des „Media Luna“ oder „Oriente“ (Pando, Beni, Santa Cruz und Tarija) stimmte die Bevölkerung für die Einführung einer föderalen Staatsstruktur mit regionaler Autonomie, in den fünf westlichen Departamentos im Hochland (La Paz, Oruro, Cochabamba, Chuquisaca und Potosí) lehnte die Bevölkerung Autonomiebestrebungen ab und stimmte für die Beibehaltung eines zentralistischen Staates.Ein zentraler Aspekt der Verfassung war die Anerkennung von Kultur und Sprache der 36 verschiedenen indigenen Ethnien des Landes. Aus diesem Grund wurde mit Einführung der neuen Verfassung der Name des Landes von „Republik Bolivien“ in „Plurinationaler Staat Bolivien“ verändert, um der heterogenen Multikulturalität des Landes zu entsprechen.Der Verfassungsentwurf wurde am 25. Januar 2009 mit deutlicher Mehrheit vom bolivianischen Volk angenommen.[49]

Evo Morales wurde bei den Wahlen 2009 mit weit über 60 % wiedergewählt und errang mit seiner Partei sowohl im Senat als auch im Abgeordnetenhaus eine Zwei-Drittel-Mehrheit. Bei der erneuten Wiederwahl 2014 war jedoch umstritten, ob Morales antreten dürfte. Die neue Verfassung erlaubte nur zwei Amtszeiten. Morales’ Lager argumentierte, dass die Wahl von 2009 die Erstwahl (unter der neuen Verfassung) gewesen sei. Das nicht unabhängige[50] Verfassungsgericht erklärte jedoch eine erneute Kandidatur Morales’ für verfassungsgemäß.

Eine Verfassungsänderung, die die unbegrenzte Wiederwahl des Präsidenten erlauben sollte und Morales eine Kandidatur auch 2019 ermöglichen sollte, wurde in einerVolksabstimmung 2016 abgelehnt. Trotzdem hob das Verfassungsgericht (Tribunal Constitucional) am 28. November 2018 allgemein die Wirkung derjenigen Artikel der Verfassung auf, die der mehrfachen Wiederwahl eines Amtsträgers im Wege standen, und begründete dies mit derAmerikanischen Menschenrechtskonvention, die in Art. 23 ohne Einschränkung jedem Bürger politische Rechte zusagt, einschließlich der Bewerbung für politische Ämter.[51] Diese Entscheidung wurde fünf Jahre später zurückgenommen,[52] nachdem derInteramerikanische Gerichtshof für Menschenrechte in einem Rechtsgutachten für Kolumbien klargestellt hatte, dass die Begrenzung von Amtszeiten kein Verstoß gegen Art. 23 sei.[53][54]

Sturz der Regierung 2019

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Hauptartikel:Präsidentschaftswahl in Bolivien 2019

Nach den Präsidentschaftswahlen von 2019 nahmen Morales’ politische Gegner und das Militär Unregelmäßigkeiten bei der Verkündung der Schnellauszählungsergebnisse zum Anlass, den Rücktritt des Präsidenten zu fordern[55].Morales bot daraufhin Neuwahlen an.Einige Einheiten der Polizei weigerten sich, gegen Pro-Morales-Demonstranten vorzugehen.Um weitere Todesopfer zu verhindern, kamen Evo Morales und seine Kabinettsmitglieder den Rücktrittsforderungen nach.Einige Beobachter werteten seinen erzwungenen Rücktritt als Staatsstreich.[56]Morales ging kurze Zeit später nach Mexiko ins Exil. Da viele Gefolgsleute Morales’ ebenfalls zurückgetreten waren, wurdeJeanine Áñez, zweite Vizepräsidentin des Senats,Interimspräsidentin. Während ihrer Präsidentschaft gab es einen schweren Fall von Korruption innerhalb ihres Kabinetts, im Zuge dessen der Gesundheitsminister medizinische Beatmungsgeräte zur Versorgung der bolivianischen Bevölkerung im Kampf gegen das Coronavirus zu überhöhten Preisen bei gleichzeitig minderwertiger Qualität bei einem spanischen Unternehmen kaufte.[57]

Präsidentschaft Luis Arce (ab 2020)

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Im Oktober 2020 wurde zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres zur Präsidentschaftswahl in Bolivien aufgerufen. Hierbei gewann der linke KandidatLuis Arce von der ParteiMovimiento al Socialismo mit über 55 % der Stimmen gegen die bis dato regierende Interimspräsidentin Jeanine Áñez, den liberal-konservativen Ex-PräsidentenCarlos Mesa (28,8 %) und den rechtsradikalen KandidatenLuis Fernando Camacho.[58] Einen Monat später kehrte der ehemalige Präsident Morales aus dem Exil nach Bolivien zurück.[59]

Straßenblockaden in Santa Cruz am 7. November 2022

Ab Herbst 2022 kam es im Departamento Santa Cruz zu Protesten gegen die Regierung, initiiert durch Luis Fernando Camacho, der 2021 zum Gouverneur des Departamentos gewählt worden war. Die Demonstranten protestierten gegen die Verschiebung des ursprünglich für 2022 angesetzten neuen Zensus, von dem sie sich mehr öffentliche Gelder und Senatssitze für Santa Cruz erhofften.[60][61] Am 28. Dezember 2022 ordnete ein Gericht in La Paz eine sechsmonatige Untersuchungshaft für Camacho im Zusammenhang mit dem Sturz der Regierung 2019 an. Daraufhin kam es erneut zu gewalttätigen Protesten seiner Anhänger und Flugausfällen am internationalenFlughafen Viru Viru.[62]

Nachdem im Jahr 2006 der Energiesektor verstaatlicht worden war, waren die Einnahmen aus dem Energieexport stark angestiegen und in Sozialprogramme investiert worden. Jedoch wurde die Investition in die Erschließung neuer Lagerstätten vernachlässigt und ausländische Investitionen verringerten sich auf Grund von Befürchtungen vor eventuellen neuen Enteignungen internationaler Konzerne im Energiesektor. Dadurch sank die Gasförderung von 22 Mio. m³ pro Tag im Jahr 2015 auf 15,4 Mio. m³ im Jahr 2022 und Bolivien wurde im April 2022 zu einem Netto-Energieimporteur – im Jahr 2022 führte das Land Kohlenwasserstoffe für 3,088 Mrd.US-Dollar aus, importierte Kraftstoffe im Wert von 4,066 Mrd. Dollar. Die fehlenden Export-Einnahmen gefährden Beobachtern zufolge die Fortführung der Sozialprogramme und Subventionen der Regierung Arce, die jedoch nicht darauf verzichten möchte, weil diese die Basis ihrer Politik sind. Die Staatsrücklagen sanken von 15,5 Mrd. auf ein historisches Minimum von 3,5 Mrd. US-Dollar.[63]

Am 26. Juni 2024 scheiterte ein Putschversuch gegen die Regierung von Luis Arce. In La Paz hatten Soldaten den zentralenPlaza Murillo besetzt, an dem sich derRegierungspalast und derKongress befinden. Sie versuchten, den Palast zu stürmen. Der mutmaßliche Anführer der Putschisten, der kurz zuvor entlassene ArmeechefJuan José Zúñiga, warf der Regierung unter anderem eine „Demütigung des Militärs“ vor. Arce rief die Bevölkerung zur Gegenwehr auf und ernannte eine neue militärische Führung. Diese befahl den Rückzug der Truppen. Zúñiga und einige weitere Militärs wie der Vizeadmiral Juan Arnez Salvador wurden verhaftet.[64][65] Auch Ex-General Edison Alejandro Irahola Caero wurde verhaftet.[66]

Politik

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Politisches System

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
DieWiphala vonQullasuyu, ein traditionelles Symbol der indigenen Andenvölker, ist seit der Verfassung von 2009 neben Flagge und Wappen ein offizielles Nationalsymbol desPlurinationalen Staats Bolivien

An der Spitze der Zentralregierung mit Sitz inLa Paz steht der für fünf Jahre gewähltePräsident. Er wird direkt vom Volk gewählt und darf höchstens einmal wiedergewählt werde. Nach der alten Verfassung vor 2009 war gar keine Wiederwahl erlaubt. Im Zuge der Annahme der neuen Verfassung im Jahr 2009 wurde die Republik inPlurinationaler Staat umbenannt, obwohl ein republikanisches Präsidialsystem beibehalten wurde. Gleichzeitig wurden Neuwahlen abgehalten, die Evo Morales, der seit dem 22. Januar 2006 Präsident war, gewann. Seine Kandidatur im Jahr 2014 für eine dritte Amtsperiode war umstritten und wurde von der Opposition hart kritisiert. Eine Entscheidung des Verfassungsgerichts erlaubte das Vorgehen allerdings, mit der Begründung, dass es die erste Wiederwahl unter der neuen Verfassung sei. Somit konnte Evo Morales der am längsten regierende Staatschef Boliviens werden.

Das Regierungssystem wird laut neuer Verfassung (Artikel 11) als partizipative, repräsentative und gemeinschaftsorientierte Demokratie mit Gleichberechtigung für Männer und Frauen beschrieben. Besondere Aufmerksamkeit gilt den Rechten und der Kultur der indigenen Bevölkerung, einschließlich der ihnen gleichgestellten Afrobolivianer. Die Verfassung gewährt den BürgernWeltanschauungsfreiheit, der plurinationale Staat ist unabhängig von Religion. Entsprechend der Verfassung wird beabsichtigt, die Autonomie der Departamentos, Regionen, Gemeinden und indigenen Territorien zu stärken und die Dezentralisierung voranzutreiben. Obwohl hier bereits viele institutionelle Fortschritte gemacht wurden, hat die Zentralregierung zum Stand 2015 noch ein deutliches Machtübergewicht gegenüber den dezentralen Strukturen. Dies liegt zum Teil auch daran, dass zahlreicheGebietskörperschaften ihre Autonomieverfassungen noch nicht ausgearbeitet und verabschiedet haben.

Exekutive

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Die Präsidentschaftswahlen finden immer zusammen mit den Parlamentswahlen statt. Wenn bei der Wahl kein Präsidentschaftskandidat die erforderliche absolute Mehrheit erreicht (Regelfall), wird der Präsident mit einfacher Mehrheit vom neu gewählten Parlament bestimmt. Wenn der Präsident sein Amt niederlegt oder stirbt, rückt der zusammen mit ihm gewählte Vizepräsident nach, der laut Verfassung auch den Vorsitz des Abgeordnetenhauses innehat. Falls dieser verhindert ist, geht das Präsidentenamt laut Artikel 169 der Verfassung auf den Präsidenten des Senats und dann auf den (neuen) Präsidenten der Abgeordnetenkammer über. Im letzten Fall müssen innerhalb von 90 Tagen Neuwahlen angesetzt werden.

Der Präsident hat ähnliche Machtbefugnisse wie seine Amtskollegen inFrankreich oder den USA. Er nimmt repräsentative Aufgaben wahr, bestimmt wesentlich die Außenpolitik und kann über präsidentielle Dekrete auch Rechtsakte erlassen. Ihm unterstehen Staatsminister für diverse Kompetenzbereiche, die zum Teil in Vizeministerien untergliedert sind. Die Streitkräfte hängen ebenfalls vom Präsidenten ab, werden vom Verteidigungsministerium verwaltet und fachlich vom Obersten Kommandeur geleitet.

Siehe auch:Liste der Präsidenten Boliviens

Legislative

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Das bolivianische Parlament, das seit der Verfassung von 2009Plurinationale Legislative Versammlung(Asamblea Legislativa Plurinacional) genannt wird, besteht aus derAbgeordnetenkammer(Cámara de Diputados) mit 130 Abgeordneten als Unterhaus und demSenat(Senado) mit 36 Senatoren (vier aus jedem Departamento) als Oberhaus. Die Mitglieder beider Kammern werden für je fünf Jahre gewählt. Die Legislaturperiode ist an die des Präsidenten gekoppelt und kann kürzer sein, wenn eine vorzeitige Neuwahl des Präsidenten erfolgt.

Judikative

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Der Oberste Gerichtshof(Tribunal Supremo de Justicia) und das Verfassungsgericht(Tribunal Constitucional Plurinacional) haben ihren Sitz inSucre, der formellen Hauptstadt des Landes. Im Bereich Agrarumwelt wurde ein weiteres oberstes Gericht auf nationaler Ebene eingerichtet. Außerdem gibt es die obersten Gerichtshöfe der einzelnen Departamentos. Für indigene Angelegenheiten sind in bestimmten Regionen eigene Jurisdiktionen verantwortlich. Ein weiteres wichtiges Teilorgan ist schließlich der Justizrat(Consejo de la Magistratura).

Wahlorgan

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Das Plurinationale Wahlorgan(Órgano Electoral Plurinacional) hat Verfassungsrang als unabhängigeGewalt. Es besteht aus der Obersten Wahlleitung(Tribunal Supremo Electoral), den Wahlleitungen der Departamentos und weiteren untergeordneten Einrichtungen. Eine wichtige Aufgabe besteht in der Führung desbiometrischen Wählerverzeichnisses. Außerdem wurde dem Organ die Verantwortung für das Ausweiswesen(SEGIP), das Führerscheinwesen(SEGELIC) und die Funktionen der Standesämter(SERECI) übertragen.

In Bolivien bestehtWahlpflicht, wahlberechtigt (und -verpflichtet) sind alle bolivianischen Staatsbürger, die sich am Wahltag im Land aufhalten und das Wahllokal an ihrem Wohnort erreichen können. Eine Stimmabgabe für Bolivianer mit Wohnsitz im Ausland wurde für die Präsidentschaftswahl 2014 erstmals ermöglicht. Die Teilnahme an den Wahlen wird nicht erzwungen, das unentschuldigte Fernbleiben kann jedoch indirekte Konsequenzen haben, da die öffentliche Hand bestimmte Leistungen (beispielsweise Rentenauszahlung) an die Vorlage einer Bescheinigung knüpft, die die Teilnahme an der Wahl (oder ein entschuldigtes Fernbleiben) bestätigt.

Weitere autonome Organe

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Zu den bedeutenden autonomen Institutionen, die durch die neue Verfassung eingerichtet wurden, gehören die folgenden:

  • Das Amt für die Verteidigung des Volkes(Defensoría del Pueblo), das Bürgern Rechtsbeihilfe sichert (insbesondere bei Amtsmissbrauch)
  • Die Staatsanwaltschaft(Ministerio Público)
  • YPFB: der staatliche Öl- und Gaskonzern, EBIH: das Staatsunternehmen für die Industrialisierung von Kohlenwasserstoffen(Empresa Boliviana de Industrialización de Hidrocarburos) und ANH: die nationale Regulierungsagentur für die Kohlenwasserstoffindustrie(Agencia Nacional de Hidrocarburos)
  • COMIBOL: der staatliche Bergbaukonzern, dem die gesamte Bergbauindustrie des Landes untersteht, und AJAM: die Regulierungsbehörde für den Bergbausektor(Autoridad Jurisdiccional Administrativa Minera)

Politische Indizes

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
VonNichtregierungsorganisationen herausgegebene politische Indizes
Name des IndexIndexwertWeltweiter RangInterpretationshilfeJahr
Fragile States Index70,7von 12081von 179Stabilität des Landes: erhöhte Warnung
0 = sehr nachhaltig / 120 = sehr alarmierend
Rang: 1 = fragilstes Land / 179 = stabilstes Land
2023[67]
Demokratieindex4,2von 10106von 167Hybridregime
0 = autoritäres Regime / 10 = vollständige Demokratie
2023[68]
Freedom in the World Index66von 100Freiheitsstatus: teilweise frei
0 = unfrei / 100 = frei
2024[69]
Rangliste der Pressefreiheit48,9von 100124von 180Schwierige Lage für die Pressefreiheit
100 = gute Lage / 0 = sehr ernste Lage
2024[70]
Korruptionswahrnehmungsindex (CPI)29von 100133von 1800 = sehr korrupt / 100 = sehr sauber2023[71]

Parteien

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Parteien in Bolivien sind in der Regel eng mit ihrem Gründer verbunden und verlieren im Todesfall oder nach dessen Austritt oft stark an Bedeutung. Eine Ausnahme bildet die linksgerichteteMovimiento al Socialismo (MAS), die nach 13 Jahren Regierung (2006–2019) landesweit dauerhafte Strukturen etabliert hat. Dies ermöglichte ihr, den Wegfall von Evo Morales im Jahr 2019 zu kompensieren und 2020 die Macht zurückzugewinnen.

Daneben besteht in den meisten Fällen keine klare Positionierung im politischen Spektrum. In der Regel bewegen sie sich allerdings innerhalb der Bandbreite von sozialdemokratisch, konservativ und rechtsliberal. Extreme Gruppierungen kommen fast nur als Flügel innerhalb der Parteien vor. Hier sind beispielsweise Teile der MAS zu nennen, die marxistisch-leninistische Positionen vertreten, sowie marktliberale und christlich-fundamentale Kräfte innerhalb der Oppositionsparteien. Seit einigen Jahren entwickeln sich vor allem auf regionaler Ebene auch Umweltschutzparteien, die jedoch noch wenig Rückhalt in der Bevölkerung genießen.

Bedeutende Oppositionsparteien der letzten Jahre sind die folgenden:

Militär

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Bolivien gab 2017 knapp 1,8 Prozent seiner Wirtschaftsleistung oder 657 Mio. US-Dollar für seine Streitkräfte aus.[72]

Hauptartikel:Streitkräfte Boliviens

Regionale Bündnisse

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Angesichts seiner gesellschaftlichen und geographischen Heterogenität sowie der zentralen Lage in Südamerika hat Bolivien ein großes Interesse an einer tieferen Integration mit seinen Nachbarstaaten, sowohl in Richtung Anden, als auch in RichtungAmazonasbecken undParaná-Becken.

Bolivien gehört zur 1969 gegründetenAndengemeinschaft, die seit 1995 eineFreihandelszone zwischen den Mitgliedsstaaten aufgebaut hat. Während der Regierungszeit vonHugo Chávez bestand eine sehr enge Bindung der Regierung Morales mit Venezuela, die sich auch durch die Mitgliedschaft in derBolivarianischen Allianz für Amerika ALBA ab 2004 ausdrückte. DieUnion Südamerikanischer Nationen (Unasur) wurde 2008 gegründet, um die politische Integration Südamerikas voranzutreiben. Der Sitz der Mitgliederversammlung (Centro de Convenciones) war in einem 2018 eingeweihten Gebäude beiCochabamba vorgesehen. In Folge von politischen Umschwüngen in Lateinamerika verlor die UNASUR jedoch an Bedeutung zugunsten derGemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten (CELAC), in der Bolivien ebenfalls mitwirkt. Daneben wurde im Jahr 2023 die lange angestrebte Vollmitgliedschaft imMercosur bestätigt.[73]

Siehe auch:Liste der Mitgliedstaaten amerikanischer Organisationen

Verwaltungsgliederung

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Siehe auch:Bolivianische Departamentos undListe der Verwaltungseinheiten von Bolivien

Bolivien ist in neunDepartamentos aufgeteilt:

DepartamentoEinwohner 2024[74]Einwohner 2012[16]Einwohner 2001[75]Einwohner 1992[75]Fläche (km2)Einwohnerdichte
 Santa Cruz3.115.3862.655.0842.029.4711.364.389370.62108,41
 La Paz3.022.5662.706.3512.350.4661.900.786133.98522,56
 Cochabamba2.005.3731.758.1431.455.7111.110.205055.63136,05
 Potosí0856.4190823.5170709.0130645.889118.21807,24
 Chuquisaca0600.1320576.1530531.5220453.756051.52411,65
 Tarija0534.3480482.1960391.2260291.407037.62314,20
 Oruro0570.1940494.1780391.8700340.114053.58810,64
 Beni0477.4410421.1960362.5210276.174213.56402,24
 Pando0130.7610110.4360052.5250038.072063.82702,05

Da Bolivien weiterhin Anspruch auf die chilenischeRegión de Antofagasta erhebt, wird diese als zehntesDepartamento Litoral bezeichnet.

Die laut neuer Verfassung von 2009 autonomen Departamentos werden von einemGouverneur(Gobernador) regiert. Zuvor standen den Departamentos Präfekten vor, die bis2005 vom Präsidenten ernannt wurden, bevor sie am 18. Dezember 2005 zum ersten und einzigen Mal vom Volk gewählt wurden, als Zugeständnis an Autonomiebestrebungen. Fünf Jahre später fanden die ersten sub-nationalen Wahlen statt, bei denen gleichzeitig die Gouverneure, die Sub-Gouverneure (Subgobernador oderEjecutivo Seccional), die Bürgermeister und die Parlamente(Asamblea Legislativa Departamental) gewählt wurden.

Die Departamentos gliedern sich ihrerseits in insgesamt 112Provinzen(Provincias), die vom jeweils gewählten Sub-Gouverneur verwaltet und gestaltet werden. Die Provinzen sind wiederum in 339 autonomeMunicipios untergliedert. Municipios umfassen eine Reihe von Ortschaften und gliedern sich weiterhin in Distrikte (zuvor Kantone).

Municipios und Provinzen, die eine in gewisser Weise homogene Struktur aufweisen, können sich optional zu einer Autonomen Region zusammenschließen. Daneben können indigene Gemeinschaften im ländlichen Raum Autonome Indigenengebiete(Territorios indígena originario campesinos) bilden. Das erste autonome Gebiet entstand 2017 imMunicipio Charagua.

Die Interessen der Municipios gegenüber den Ebenen Departamento und Staat werden über Verbände verteidigt, die im DachverbandFederación de Asociaciones Municipales de Bolivia (FAM – Bolivia) organisiert und institutionalisiert sind. Hierfür können Municipios auch so genannteMancomunidades bilden, eine Art kommunaler Zweckverband.

Auf kommunaler Ebene gibt es gewählteBürgermeister(Alcaldes), in größeren Städten und Gemeinden auch einen gewähltenStadtrat(Consejo municipal).

Wirtschaft

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Langfristige Entwicklung des realen Bruttoinlandsprodukts pro Kopf

Trotz seines Reichtums anBodenschätzen (früher vor allem Silber und Zinn) war Bolivien für lange Zeit das ärmste und exportschwächste LandSüdamerikas, sein nominales Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner betrug im Jahre 2023 11.028 US-Dollar pro Kopf.

Seit die Erdgasindustrie nach der Regierungsübernahme von Evo Morales erfolgreich verstaatlicht wurde, konnten die Staatseinnahmen erheblich gesteigert werden. Zeitgleich wurden auch die Zoll- und Steuerbehörden gestärkt, sodass auch von dieser Seite her ein Vielfaches an Einnahmen dem Staat zugehen. Die Exporte wurden im Zeitraum 2000–2013 etwa verzehnfacht, die extreme Armut konnte stark reduziert werden und damit auch die Ungleichheit. Durch das im Vergleich mit den meisten Ländern der Region höhere Wachstum und die stabile Geldpolitik erreicht die Bevölkerung Boliviens heute (Stand 2015) einen Lebensstandard, der mit vielen anderen Ländern der Region vergleichbar ist.

Ein zwischenzeitlich bedeutender Faktor war auch derHandelsvertrag der Völker (span.: Tratado de Comercio de los Pueblos (TCP)), der am 29. April 2006 von den Präsidenten der Länder Bolivien, Venezuela und Kuba unterzeichnet wurde. In diesem Vertrag verpflichten sich Venezuela und Kuba, bolivianische Sojabohnen zu kaufen und Bolivien in seinen Programmen zur Alphabetisierung und Gesundheitsversorgung und bei der Errichtung einer nationalen bolivianischen Fluggesellschaft zu unterstützen. Während der Präsidentschaft von Evo Morales pflegten diese drei Länder enge wirtschaftliche und diplomatische Beziehungen.

Die 2009 angenommene neue Verfassung (s. o.) sieht ein neues, „pluralistisches“ Wirtschaftsmodell für Bolivien vor. Laut Verfassungstext strebt das Land ein gemischtes Modell aus staatlicher,gemein- und privatwirtschaftlicher Ökonomie mit sozialer Kontrolle an. Neben starkenkeynesianistischen Elementen enthält das ModellNachhaltigkeits-Elemente aus demindigenen Denken.[76]

Aus regionaler Sicht kann man in Bolivien eine multipolare Struktur erkennen. Santa Cruz bildet traditionell das industriell am weitesten fortgeschrittene Zentrum – lediglich die aufstrebende Doppelmetropole La Paz/El Alto weist eine ähnlich hohe Aktivität auf. Im Süden liegt der Fokus der für das Land so wichtigen Erdgasförderung. Das Karnevalszentrum Oruro ist ein bedeutender Umschlagplatz für Importwaren, in seiner Umgebung befinden sich die größten Bergbaustandorte. Ein gern gewählter Ort für internationale Großveranstaltungen ist schließlich das zentral und auch klimatisch günstig gelegeneCochabamba.

ImGlobal Competitiveness Index, der die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes misst, belegte Bolivien Platz 121 von 138 Ländern (Stand 2016–2017).[77] DerIndex für wirtschaftliche Freiheit 2024 des Landes war der 165 höchste von 176 Ländern.[78]

Entwicklung desBruttoinlandsprodukts (BIP) und anderer Kennzahlen[5]
Jahr2010201520162017201820192020202120222023
BIP
(Kaufkraftparität)
61 Mrd.86 Mrd.91 Mrd.97 Mrd.103 Mrd.107 Mrd.98 Mrd.113 Mrd.125 Mrd.134 Mrd.
BIP pro Kopf
(Kaufkraftparität)
6.0817.9868.2838.6599.1109.3368.4279.56410.47411.028
BIP-Wachstum
(real)
4,1 %4,9 %4,3 %4,2 %4,2 %2,2 %−8,7 %6,1 %3,6 %3,1 %
Inflation
(in Prozent)
2,5 %4,1 %3,6 %2,8 %2,3 %1,8 %0,9 %0,7 %1,7 %2,6 %
Staatsverschuldung
(in Prozent des BIP)
38 %41 %46 %51 %53 %59 %78 %81 %80 %88 %

Die Bruttowertschöpfung entfiel 2021 zu 14 % auf die Land- und Forstwirtschaft, zu 29,3 % auf das produzierende Gewerbe und zu 56,3 % auf Dienstleistungen. Hingegen arbeiteten 27,6 % der Erwerbstätigen in der Land- und Forstwirtschaft, nur 20,4 % im produzierenden Gewerbe und 51,9 % im Dienstleistungsgewerbe.[79] Die Zahl der informell Beschäftigten liegt bei ca. 80 %.[80] Hauptexportländer waren 2022 Brasilien (13,1 %) Argentinien 9,4 % und Japan 8,3 %.[79] Die Importe kamen u. a. aus China (20,5 %), Brasilien (17,7 %) und Argentinien (13,2 %).[79]

Landwirtschaft

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Bolivianischer Alpakahirte

Ein relativ großer Teil der Bevölkerung ist nach wie vor in der Landwirtschaft beschäftigt. Nur im tropischen Tiefland im Osten gibt es einigermaßen moderne Betriebe, im Altiplano mit seinen klimatisch ungünstigen Anbaubedingungen und bei den indigenen Gemeinschaften des Landes hingegen wird traditionell aufSubsistenz-Basis angebaut. Zudem existiert in der trockenenPunaregion eineextensiveFernweidewirtschaft mitAlpakas, die derTranshumanz deralten Welt sehr ähnlich ist. Die Nachfrage nachAlpakawolle führt zu einer stärkeren Marktorientierung der Weidewirtschaft und in der Folge zu Veränderungen derViehzucht-Technologien und der Wanderzyklen. Eine verstärkte Nutzung kann allerdings das fragile Ökosystem gefährden.[81] Dies trifft auch auf die großen Anstrengungen des bolivianischen Staates zu, der versucht, die Subsistenzbauern in die Marktwirtschaft zu integrieren, da damit immer eine Intensivierung des Anbaus verbunden ist. Mit staatlicher Unterstützung wird die Exportfähigkeit von Erzeugnissen wieQuinoa,Paranuss undKakao vorangetrieben. Auf der anderen Seite wird mit der Förderung des Weizenanbaus der Importbedarf von Weizenmehl gesenkt.

Der kontrovers diskutierteKoka-Anbau bleibt nach wie vor einer der Hauptwirtschaftszweige des Landes, vor allem in den RegionenYungas undChapare. Von Seiten der USA wird er zu unterbinden versucht, doch ist dabei zu bedenken, dass Coca nicht nur ein Rohstoff fürKokain ist, sondern von der Bevölkerung der gesamten Andenregion als Heilungs- und Genussmittel genutzt wird, ob als Tee(mate de coca) oder zum Kauen. Um den Koka-Anbau ist ein heftiger Streit zwischen der Regierung und den Kokabauern entbrannt, der mit zu der chaotischen politischen Situation 2002–2003 führte. Der langjährige PräsidentEvo Morales ist ein Anführer derCocalero-(Kokabauern-)Bewegung.

Bergbau

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Satellitenbild von Bolivien
SalzseeSalar de Uyuni

Von der Kolonialzeit bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts war die bolivianische Wirtschaft vor allem durch den Bergbau (AbbauprodukteSilber undZinn) gekennzeichnet. Durch den Verfall der Rohstoffpreise in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und durch die zunehmende Erschöpfung der Rohstoffquellen sind die Erlöse aus dem Bergbau drastisch zurückgegangen und viele Bergleute entlassen worden. Möglicherweise könnte der Bergbau seine Bedeutung jedoch mit der Erschließung der Region „El Mutún“ (Eisenerz) wiedererlangen und noch viel mehr durchLithiumvorkommen. Mit der Wiederbelebung des Bergbaus befasst sich die geowissenschaftliche Behörde des Landes, derServicio Geológico Minero.

Der im Südwesten Boliviens gelegene SalzseeSalar de Uyuni beherbergt mit geschätzten 46,5 Millionen Tonnen abbaubaren Vorkommens an Lithium das derzeit weltweit größte bekannte Vorkommen dieses Leichtmetalls. Das staatliche BergbauunternehmenCOMIBOL begann im Mai 2008 mit dem Bau einer Pilotanlage zur Förderung und Verarbeitung der Lithium enthaltenen mineralischen Rohstoffe. Wegen der zunehmenden Herstellung vonLithium-Ionen-Akkumulatoren wird Lithium ein Nachfrageboom vorhergesagt.[82][83][84][85]

Der damalige Präsident Evo Morales hat um 2008 verhindert, dass ein ausländisches Unternehmen die Schürfrechte erhält und das Lithiumkonzentrat exportiert. Am 30. April 2021 verlautete Präsident Luis Arce und der StaatskonzernYacimientos de Litio Bolivianos (YLB), dass bis 2025 die Förderung und industrielle Verarbeitung stark entwickelt werden soll.[86]

Energiewirtschaft

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Teile dieses Artikels scheinen seit 2015nicht mehr aktuell zu sein.Bitte hilf uns dabei, die fehlenden Informationen zurecherchieren undeinzufügen.
Wikipedia:WikiProjekt Ereignisse/Vergangenheit/fehlend

Erdgas und Erdöl

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Von mittlerweile überragender Bedeutung für Bolivien ist die Förderung vonEnergierohstoffen. Bolivien verfügt über Südamerikas drittgrößteErdgasreserven, wobei die meisten Lagerstätten in den südlichen Departamentos Tarija und Chuquisaca liegen. Die im Jahr 2013 zertifizierten Reserven reichen bei einer Beibehaltung der aktuellen Förderkapazität bis zum Jahr 2025. Aufgrund intensiver Explorationstätigkeit in Kooperation mit internationalen Konzernen wieTotal,Repsol,BG Group undPetrobras wird mit einer erheblichen Ausweitung dieser Reserven gerechnet. Auch in den Departamentos von Santa Cruz, Cochabamba und La Paz werden Lagerstätten gesucht.[87] Rund 80 Prozent des geförderten Erdgases wird exportiert, überwiegend nach Brasilien und Argentinien.[2] Nach derPrivatisierung wichtiger Industrien unter demLey de Capitalización von 1994 hat die neue Regierung unter PräsidentEvo Morales 2006 die „Souveränität des bolivianischen Volkes über seine wichtigsten Ressourcen“ wiederhergestellt, indem den im Land tätigen erdgasfördernden und -verarbeitenden Unternehmen die Verpflichtung zu Neuverhandlungen mit dem staatlichen YPFB(Yacimientos Petrolíferos Fiscales Bolivianos) auferlegt wurde. Mit der Unterzeichnung aller neu auszuhandelnden Verträge im Dezember 2006 kontrolliert die Regierung Boliviens jetzt die Erdgasreserven des Landes sowie die dort operierenden ausländischen Unternehmen. Laut der neuen Verfassung von 2009 hat YPFB das Monopol bei den fossilen Brennstoffen, von der Förderung bis zur Vermarktung, darf aber in bestimmten Bereichen Gemeinschaftsunternehmen eingehen, wobei YPFB immer mindestens 51 Prozent der Anteile halten muss.

Bis etwa 2008 war Bolivien ein Netto-Exporteur von kleinen MengenErdöl und Ölprodukten. Das Land muss jedoch seither steigende Mengen an raffinierten Ölprodukten (Benzin, Diesel, Kerosin etc.) importieren, da die eigenen Raffineriekapazitäten noch zu gering sind und der Verbrauch stark steigt. Allerdings hat YPFB ein Investitionsprogramm gestartet, dass zu einer Deckung des Benzinbedarfs ab 2016 führen soll und auch die Importabhängigkeit bezüglich Diesel wieder reduzieren wird. Zudem wird weiter in die Kapazitäten für Flüssiggas investiert, die vor allem für den inländischen Konsum benötigt werden.

Elektrizitätsversorgung

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 2012 lag Bolivien bzgl. der jährlichen Erzeugung mit 6,944 Mrd. kWh an Stelle 102 und bzgl. derinstallierten Leistung mit 1.365 MW an Stelle 119 in der Welt.[2] Die installierte Leistung lag 2011 bei 1.221 MW, davon entfielen aufkalorische Kraftwerke 745 MW und aufWasserkraftwerke 475 MW. Der Stromverbrauch stieg von 2,7 Mrd. kWh im Jahre 1996 auf 6,2 Mrd. kWh im Jahre 2011. Bis 2022 soll sich der Stromverbrauch auf 13,7 Mrd. kWh erhöhen.[88]

DieNetzfrequenz in Bolivien beträgt 50 Hz.[89] Neben dem staatlichen StromversorgerEmpresa Nacional de Electricidad (ENDE) gibt es eine Reihe weiterer Stromerzeuger, mehrereVerteilnetzbetreiber sowie dreiÜbertragungsnetzbetreiber.[90] In Bolivien existiert einVerbundnetz, dasSistema Interconectado Nacional (SIN) sowie diverseInselnetze. Die Erzeugungskapazität der Inselnetze lag 2013 bei 179 MW. Bis 2025 sollen eine Reihe von Inselnetzen an das SIN angeschlossen werden.[89]

Im Jahre 2001 waren 64 % der Bevölkerung an das Stromnetz angeschlossen (89 % der Städter, aber nur 25 % der Landbevölkerung). Bis 2010 stiegen diese Werte auf 77 % (90 % Stadt, 53 % Land). Bis zum Jahre 2025 sollen dann alle Einwohner Boliviens Zugang zum Stromnetz haben.[89]

Es gibt ehrgeizige Pläne, das Wasserkraft-Energieversorgungssystem an diversen Flüssen Boliviens auszubauen, um den überschüssigen Strom zu exportieren. Das Wasserkraftpotenzial wird auf 20.000 MW geschätzt.[89] AmRío Beni ist z. B. das KraftwerkEl Bala mit 1600–4000 MW geplant.[91]

Der Präsident Boliviens,Evo Morales, beabsichtigt auf längere Sicht auch die Nutzung derKernenergie. 2015 wurde eine Vereinbarung zwischen der russischenROSATOM und Bolivien unterzeichnet, die eine Zusammenarbeit auf diesem Gebiet vorsieht. Ab 2016 soll zunächst ein Forschungszentrum inEl Alto errichtet werden.[92]

Siehe auch:Liste von Kraftwerken in Bolivien

Industrie

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Die Industrie ist wenig entwickelt, Hauptindustriezweige sind die Lebensmittelindustrie und die Metallverarbeitung. Das Handwerk und die einfacheWerkstattfertigung spielt vielerorts noch eine wichtige Rolle. Dank der Vervielfachung des Staatshaushalts seit den Verstaatlichungen ab 2006 konnten jedoch eine Reihe von größeren Industrieprojekten auf den Weg gebracht werden, darunter eine Computer-Montage, eine Petrochemie-Fabrik und ein Hersteller von Kartonagen.

Private Investitionen in industrielle Anlagen bestehen allerdings nur in relativ geringem Umfang. Diese zielen eher auf Kleinbetriebe, Dienstleister und die Beteiligung an der Ausbeutung der natürlichen Rohstoffe.

Daneben wird von staatlicher Seite versucht, aus dem vielfältigen Schatz an Naturheilmitteln und wilden Früchten Kapital zu schlagen. So hofft Bolivien beispielsweise, über die industrielle Herstellung von Koka-Nutzprodukten auch ausländische Märkte zu erobern. Der für die Amazonas-Region wichtigenParanuss wurde beispielsweise durch gezielte Investitionen erfolgreich wieder zur Exportfähigkeit verholfen und gleichzeitig die Weiterverarbeitung vor Ort gesichert.

Tourismus

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Straßenszene in La Paz
Quechua in Tuichi

Der Tourismus hat in den letzten Jahren zwar einen hohen Zuwachs erfahren, ist aber trotzdem nur von geringer Bedeutung. Während im Jahr 2004 gerade einmal 367.000 ausländische Besucher ins Land kamen, waren es 2023 fast eine Million.[93] Die meisten Touristen reisen in die Hauptstadt, an denTiticacasee und zumSalar de Uyuni – nur etwa 10 % der Touristen entfallen auf die weite Ebene des Amazonasbeckens mit ihren 21 bolivianischenNationalparks. Dazu zählt derNationalpark Noel Kempff Mercado, seit dem Jahr 2000 zumWeltnaturerbe derUNESCO erklärt. Um diese und viele andere Schönheiten des Landes zu erhalten, haben sich eine Vielzahl von internationalen und nationalen Organisationen zum Erhalt von Lebensraum und Artenvielfalt gebildet.

Die landschaftliche Schönheit des Altiplano, aber auch der Amazonasregion, werden von immer mehr Ausländern geschätzt. Die Einheimischen sind in der Regel sehr heimatverbunden und reisen, wenn überhaupt, eher aus familiären, gesundheitlichen oder behördlichen Motiven, da Angestellte in Bolivien sehr wenige Urlaubstage haben und ein Großteil der Bevölkerung sich keinen Urlaub leisten kann. Massentourismus gibt es also kaum.

Hauptziele des Tourismus sind:

Ein jährliches Ereignis mit internationaler Beachtung ist der bolivianische Karneval, mit demKarneval von Oruro als bedeutendster Veranstaltung. Die HauptstadtSucre ist als „weiße Stadt“, für ihr gemütliches Flair und für ihr angenehmes Klima bekannt; die Stadt ist beliebt zum Spanisch lernen: es gibt zahlreiche Sprachschulen, in denen Intensivspanischkurse stattfinden. Für Fotografen und Naturliebhaber gibt es eine Reihe weiterer hochwertiger Ziele, darunterTupiza (eine in einer vielfarbigen Gebirgslandschaft gelegene Kleinstadt im Süden), dieYungas und das NaturreservatCordillera de Sama. Etwas abgelegen aber von großes Bedeutung ist die InkastätteFuerte de Samaipata. Bei Touristen aus dem Inland und dem Norden Argentiniens ist dasValle Central de Tarija aufgrund der zahlreichen Weinkellereien beliebt.

Die touristische Infrastruktur ist in den meisten Fällen gut, die Preise vor allem für Europäer sehr niedrig. In den größeren Städten besteht eine gute Auswahl an günstigen und gehobenen Hotels, in Kleinstädten muss hingegen häufig auf einfachere Unterkünfte zurückgegriffen werden. Darüber hinaus gibt es Bestrebungen, den Gemeinschaftstourismus(turismo comunitario) zu fördern, wo Besucher die regionale Kultur und Natur besonders hautnah erleben können, etwa in derChiquitania bei Santa Cruz oder inSan Pedro de Sola bei Tarija.

Bolivien hat sich aufgrund der einzigartigen Kultur und Natur zu einem Reiseland für Rucksacktouristen entwickelt. Die Kriminalitätsrate im Land ist im Vergleich zu denen anderer südamerikanischer Staaten sehr niedrig, es kommt jedoch gelegentlich zu Überfällen auf Touristen unter anderem durch falsche Taxifahrer und angebliche Polizisten.[94]

Siehe auch:Liste der Nationalparks in Bolivien
Siehe auch:Welterbe in Bolivien

Staatshaushalt

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Der konsolidierteStaatshaushalt von Bolivien ist seit der Regierungsübernahme durch Evo Morales stark ausgeweitet worden. Während er im Jahr 2006 noch etwa 5,8 Mrd. US-Dollar betrug waren es im Jahr 2014 bereits 28,1 Mrd. US-Dollar. Dabei gelang es der Regierung, regelmäßig Überschüsse zu erzielen. Die zusätzlichen Mittel wurden primär in die SektorenBildung undGesundheit geleitet, aber auch Infrastruktur (Stromnetze, Gas-Pipelines, Wasserversorgung, Straßen), sozialer Wohnungsbau, Industrialisierung und Verteidigung waren wichtige Themen. Die Finanzierung durch ausländische Geldgeber hat demgegenüber stark an Bedeutung verloren. Sie lag 2005 noch bei 8 Prozent und verringerte sich über die Jahre auf unter 2 Prozent.[95] Die Staatsverschuldung betrug im Jahr 2022 82,6 % des BIP.[96]

2020 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in % des BIP) folgender Bereiche:[97]

Währungsreserve

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

DieWährungsreserven Boliviens, also der kumulierteLeistungsbilanzüberschuss des Landes, ist seit dem Jahr 2005 auf nahezu das Zehnfache angestiegen und betrug 15,3 Mrd. US$ im Jahr 2014 (zum Vergleich: Deutschland 196,8 Mrd. US$; Schweiz 530,9 Mrd. US$; USA 138,1 Mrd. US$). Im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt liegt Bolivien damit auf einem sehr hohen Niveau und hat damit ein starkes Instrument, um wirtschaftliche Schwächephasen abzufedern. Im Jahr 2015 musste auf einen Teil der Reserven zurückgegriffen werden, um trotz des Ölpreisverfalls weiteres Wirtschaftswachstum zu stimulieren. Bis 2022 wurden ein großer Teil der Währungsreserven aufgebraucht, zu diesem Zeitpunkt lagen sie noch bei knapp 3,8 Mrd. US$.[98] Im Verlauf des Jahres 2023 sanken sie im Rahmen einer Währungskrise auf unter 500 Millionen US$.[99][100]

Entwicklung der Währungsreserven Boliviens 2000–2022 (in Mio. US$)[101]
Quelle:Banco Central de Bolivia undWeltbank, Grafik erstellt von:Wikipedia.

Verkehr

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mitBelegen (beispielsweiseEinzelnachweisen) ausgestattet. Angaben ohne ausreichenden Beleg könnten demnächst entfernt werden. Bitte hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst undgute Belege einfügst.

ImLogistics Performance Index, der von derWeltbank erstellt wird und die Qualität der Infrastruktur misst, belegte Bolivien 2018 den 131. Platz unter 160 Ländern. Der große Teil des großen und dünn besiedelten Landes ist nur schlecht erschlossen.[102]

Straße

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Hauptartikel:Fernstraßennetz Boliviens

85 % des gesamten Waren- und Personenverkehrs des Landes spielen sich auf dem zu zwei Dritteln unbefestigten Straßennetz Boliviens ab. Auf dem südamerikanischen Kontinent, der im Vergleich zu anderen Weltregionen einen gravierenden Mangel an Infrastruktur aufweist, nimmt Bolivien damit einen der letzten Plätze bezüglich des Verhältnisses Fläche/Straßenkilometer ein.[103] Bis 2001 waren nur fünf Prozent der Straßen asphaltiert oder betoniert und die restlichen Straßen geschottert. Mittlerweile wird jedoch der Straßenausbau deutlich vorangetrieben und fast alle Straßen zwischen den großen Städten sind vollständig asphaltiert. Das gesamte Straßennetz umfasste 2010 etwa 80.488 km, wovon 9.792 km asphaltiert sind.[104][105] Zwischen La Paz und Oruro wurde im Februar 2015 die erste vierspurige Überlandstraße eröffnet. Durch die geographischen Gegebenheiten kommt es jedoch häufig zu Steinabgängen, da viele Strecken, vor allem in den bergigen Regionen, an großen Bergen oder Felsen entlanglaufen. Da das Klima vor allem im Tiefland durch ausgedehnteRegenzeiten gekennzeichnet ist, kann es zu Schlammlawinen kommen oder können Straßen vollständig überflutet werden. Regelmäßig kommt es wegen mangelhafter Straßenqualität zu schweren Verkehrsunfällen.[106]Darüber hinaus ist die Versorgung mit Kraftstoff in vielen Teilen des Landes recht schwierig. So gibt es abseits der großen Städte oftmals nur an wenigen Tagen in der Woche Benzin oder Diesel, wobei oft auch die Abgabemenge limitiert wird. Der nationale Einheitspreis für die beiden verfügbaren Kraftstoffsorten lag im August 2012 für einheimische Fahrzeuge bei 3,73BOB/Liter bzw. umgerechnet bei ca. 0,43 €/Liter.[107] Da der Kraftstoff staatlich subventioniert ist, wird bei Fahrzeugen mit ausländischem Kennzeichen deutlich mehr verlangt.

Schienenverkehr

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Der Bahnverkehr des Landes wird auf eingleisigen Strecken inMeterspur mit einer Gesamtlänge von 3700 km abgewickelt und entspricht noch weniger als das Straßennetz den Anforderungen einer modernen Infrastruktur.

Das Schienennetz ist zweigeteilt und gehört zwei Betreibern:

  • DerEmpresa Ferroviaria Andina (FCA) gehört das 2276 km lange Schienennetz auf demAltiplano, das bis an die chilenische Grenze führt. Es wird aber nur noch ein Teil betrieben.
  • DerFerroviaria Oriental S.A. (FOSA) gehört das 1244 km lange Schienennetz im bolivianischen Tiefland mit Santa Cruz als Drehscheibe.

Mit der geplantenSüdamerikanischen Transkontinentalbahn soll über bolivianisches Territorium ein Eisenbahnkorridor von der peruanischen Pazifikküste zur brasilianischen Atlantikküste gebaut werden, der sowohl den Personen- als auch den Warenverkehr auf der wichtigen West-Ost-Achse erleichtern soll. Damit werden die beiden bolivianischen Streckennetze erstmals verbunden.

DieStadtbahn Cochabamba nahm 2022 den Betrieb auf.

Siehe auch:Geschichte der Eisenbahn in Bolivien

Binnenschifffahrt

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Die Binnenschifffahrt des Landes beschränkt sich mit einer Ausnahme auf das bolivianische Tiefland, wo die großen Flusssysteme in einer Gesamtlänge von etwa 5600 km befahrbar sind:

Über vier BinnenhäfenPuerto Aguirre,Puerto Gravetal,Puerto Suárez undPuerto Busch hat Bolivien, über die internationalen Flüsse Paraguay und Paraná Zugang zum Atlantik.

Luftverkehr

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Der Luftverkehr Boliviens wird unter anderem von folgenden Fluggesellschaften bedient:

  • BoA (Aerolínea Boliviana de Aviación) – staatliche Fluggesellschaft mit Sitz in Cochabamba. Sie nahm im März 2009 den Flugbetrieb auf und bediente in einer Anfangsphase die Städte La Paz, Santa Cruz und Cochabamba. Seit Mitte 2009 werden auch die Städte Sucre, Tarija und Cobija angeflogen. Im März 2010 kam außerdem noch das Ziel Buenos Aires in Argentinien dazu, später auch Madrid und Miami, sowie Uyuni, Trinidad und Potosí.[108]
  • Amas Bolivia – Eine kleinere Fluggesellschaft mit kleinen Flugzeugen, die nationale und internationale Ziele anfliegt.
  • EcoJet – 2013 gestartete Fluggesellschaft mit Sitz in Cochabamba, die mittlerweile fast alle Landesteile anfliegt.
  • Avianca – eine kolumbianische Airline (auch in derStar Alliance vertreten), die vor allem den südamerikanischen Raum bedient und in Bolivien denFlughafenLa Paz-El Alto anfliegt.
  • LATAM – der größte Luftverkehrskonzern Lateinamerikas
  • Gol – eine brasilianische Fluggesellschaft, die von São Paulo aus Santa Cruz anfliegt.
  • Aerolíneas Argentinas – die wichtigste argentinische Airline mit Flügen nach Buenos Aires.
  • Air Europa – eine spanische Airline, die von Madrid nach Santa Cruz fliegt.

Die wichtigsten der 37 bolivianischen Flughäfen sind derFlughafen La Paz/El Alto, derFlughafen Santa Cruz, derFlughafen Cochabamba und der 2016 eröffnete FlughafenAlcantarí in Sucre.[109] Für einen Überblick siehe hierzu auch dieListe von Flugplätzen in Bolivien.

Nicht mehr aktiv sind die folgenden Fluggesellschaften:

  • LAB – Boliviens frühere wichtigste Fluggesellschaft mit Zielen in Süd-, Mittel- und Nordamerika. Nach verschiedenen finanziellen Problemen seit 2006 nicht mehr tätig.
  • AeroSur – eine 1992 gegründete Fluggesellschaft, Flüge zu verschiedenen Zielen in Nord-, Mittel- und Südamerika, später auch nach Europa. Im Jahr 2012 wurde der Betrieb eingestellt.

Raumfahrt

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Mit dem Start des ersten bolivianischenKommunikationssatellitenTupac Katari am 20. Dezember 2013 vom chinesischenKosmodrom Xichang ist Bolivien das achte Land in Südamerika mit eigenem Weltraumapparat. Profitieren sollen von der Weltraumtechnik vor allem Bewohner auf dem Land. In entlegenen Gegenden und schwierigem Gelände haben viele Gemeinden weder Telefon, Radio noch Fernsehen. Die Bodenstationen zur Steuerung durch Boliviens Raumfahrtbehörde ABE sind in El Alto bei La Paz und in der Ortschaft La Guardia im Tieflanddepartamento Santa Cruz.

Kultur

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Quechua mit einer Panflötesiku und einer einfelligen konischenRöhrentrommelcaja
TanzritualTinku imDepartamento Potosí

Die bolivianische Kultur reflektiert die Vielfalt der 35 Ethnien des Landes, die unter den unterschiedlichsten klimatischen und wirtschaftlichen Bedingungen leben und entsprechend unterschiedliche Mythen, Riten, Textilien, Rhythmen und Tänze entwickelt haben.

Siehe auch:Bolivianische Tänze undCholita
Siehe auch:Bolivianische Literatur undListe bolivianischer Schriftsteller

Medien

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

In Bolivien garantiert die Verfassung die Pressefreiheit. Da die meisten Medienunternehmen des Landes eher dem liberal-konservativen Spektrum zugeordnet werden können, stehen sie tendenziell in Opposition zur Regierung der MAS. Deshalb kommt es gelegentlich zum verbalen Schlagabtausch zwischen Regierungsvertretern und Medien, sodass kritischer Journalismus in sensiblen Bereichen etwas zurückgedrängt wurde. Insgesamt verfügt Bolivien aber weiterhin über eine lebendige Medienlandschaft. In jeder größeren Stadt gibt es mehrere Tageszeitungen und eine Reihe von Lokalrundfunkstationen. In Bolivien senden 48 TV-Stationen, 73 UKW- und 171 AM-Radio-Stationen.[110]

Einige Zeitungen und Fernsehsender haben auch überregionale Verbreitung, darunter die BlätterLa Razón,Página Siete,Los Tiempos,Opinión undEl Deber. Allerdings ist die Auflage der jeweiligen Blätter vergleichsweise gering, da Vertriebs- und Infrastrukturprobleme zu prozentual wenigen Lesern führen.[110]

Landesweit senden die TV-SenderATB,Unitel undPAT. Neben den großen Sendern existieren Unmengen kleiner TV-Stationen, darunter werden 8 von Universitäten betrieben.

Charakteristisch ist der rege Einsatz von Reportern, die Vertreter von öffentlichen Institutionen, Parteien, Verbänden usw. zeitnah zu aktuellen Themen befragen. Zeitungen verfügen auch meist über einen mehrseitigen Meinungsteil mit kritischen Stellungnahmen. Der Vertrieb erfolgt überwiegend über Straßenverkäufer; der Zeitschriftenhandel und das Abonnement sind gering entwickelt.

Wichtigste Informationsquelle für die meisten Bolivianer sind nach wie vor die privaten Radiosender. Neben Stationen auf dem UKW-Band senden noch eine Reihe von Stationen außerhalb der Ballungszentren auf Mittel- und Kurzwelle. 2006 sendeten rund 480 Radiostationen im Land.

Staatsmedien spielen eher eine untergeordnete Rolle. Neben dem Internetportalabi.bo der staatlichen NachrichtenagenturABI sind hier der FernsehsenderBolivia TV und die ZeitungCambio zu nennen. Diese Medien berichten vorwiegend über die Regierungsarbeit und informieren über soziale Programme, bemühen sich aber beispielsweise auch, die Integration der Regionen und Volksgruppen zu fördern, indem die Vielfalt des Landes und die Traditionen positiv dargestellt werden. Außerdem werden lokale Radiosender in diversen Landessprachen betrieben.

Die staatliche TelekommunikationsbehördeSuperintendencia de Telecomunicaciónes (SITTEL) untersteht dem Wirtschaftsministerium. Diese ist auch für den Einzug der Fernsehgebühren zuständig. Schätzungen gehen davon aus, dass 95 Prozent aller Konsumenten die Abgabe nicht bezahlen.[110]

Als bedeutendsterFilmregisseur Boliviens giltJorge Sanjinés. Bekannte neuere Filme sind u. a.Primavera von Joaquín Tapia Guerra und das PolitdramaForgotten von Carlos Bolado (beide 2014;Primavera wurde 2015 auf derBerlinale gezeigt).

Siehe auch:Bolivianischer Film

Im Jahr 2021 nutzten 66 Prozent der Einwohner Boliviens das Internet.[111]

Sport

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Spitzensport

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Fußball ist die beliebteste Sportart Boliviens, wobei diebolivianische Nationalmannschaft traditionell zu den schwächeren Fußballmannschaften Südamerikas gehört. Bolivien hat bisher an drei Fußballweltmeisterschaftsendrunden teilgenommen, schied aber jeweils in der Vorrunde aus – zuletzt 1994. Die bisher größten Erfolge der Nationalmannschaft waren der Sieg bei derCopa América 1963im eigenen Land, der zweite Platz1997 ebenfalls im eigenen Land und ein 6:1 gegen Argentinien am 1. April 2009 in derQualifikation für die WM 2010.

Der erste Fußballverein wurde 1886 inOruro mit dem KlubOruro Royal gegründet. Zu den bekanntesten Vereine zählen:

In den USA wurde der bolivianische SpielerMarco Etcheverry zur Jahrhundertmannschaft derMajor League Soccer (MLS) einberufen, und der StürmerJaime Moreno von D.C. United wurde 2006 Torschützenkönig der MLS.

Für Aufsehen gesorgt hat auch die Fußballakademie von „Tahuichi“. Im Jahr 1978 gegründet, gelang den Spielern der Akademie der Sieg bei derU-16-Südamerikameisterschaft 1986, viele Akteure nahmen dann auch bei der WM 1994 teil. Bolivien zählte damals zu den besten Mannschaften Südamerikas, einige Spieler wieErwin Sánchez schafften den Sprung nach Europa oder in die USA. Diese Spielergeneration ist aber seit der Qualifikation zur WM 2006 nicht mehr aktiv.

Seit 1995 gibt es auch einebolivianische Fußballnationalmannschaft der Frauen.

Neben Fußball ist auchRacquetball sehr beliebt. Die bolivianischen Nationalmannschaften der Männer und der Frauen gehören mittlerweile zu den besten der Welt. Bei der Weltmeisterschaft im Jahr 2008 gelang es der männlichen Auswahl, den vierten Platz zu belegen, während die Frauen den zweiten Platz belegten. Seit den 1990er-Jahren sind die Mannschaften unter den besten zehn platziert.[112]

Andere beliebte Sportarten sindAlpinismus,Automobilsport,Basketball,Volleyball,Mountainbiken und Straßenradsport (Bolivienrundfahrt).

Bolivien hat bisher 14-mal an den Olympischen Sommerspielen teilgenommen,zuletzt in Rio de Janeiro mit zwölf Athleten, konnte bisher aber noch keine Medaille gewinnen. An denWinterspielen nahm Bolivien bisher fünfmal teil, zuletzt 1992, aber bisher ohne Erfolg.Special Olympics Bolivien nahm bereits mehrmals anSpecial Olympics Weltspielen teil.

Breitensport

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Die Regierung Morales hat die allgemeine Förderung des Sports zu einer Priorität gemacht. So wurden in den letzten Jahren im ganzen Land hunderte Sportplätze gebaut, darunter unter anderem kleine Basketball- undFutsal-Felder, überdachte Plätze, große Kunstrasenplätze und Sporthallen mit Zuschauerrängen. Selbst abgelegene kleinere Orte und Außenbezirke der Städte verfügen daher heute in der Regel über ein solches Angebot. Häufig werden auch Trainingsleiter vom Staat bezahlt, welche die Kinder der Anwohner kostenlos betreuen. Entsprechend spielt auch in der Schule der Sport eine große Rolle. Schulmannschaften in diversen Ballsportarten, der Leichtathletik und anderen Disziplinen treten regelmäßig in regionalen oder auch landesweiten Turnieren gegeneinander an.Daneben wurden für Individualsportler zum Teil auch Trimm-Dich-Pfade und Radwege angelegt, wobei diese Angebote noch relativ selten sind.

Küche

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Pique Macho, eine typisch bolivianische Mahlzeit, bestehend aus Rindfleisch, Würstchen, Zwiebeln, Paprika, Ei und Pommes frites mit Sauce.

DieBolivianische Küche weist Ähnlichkeiten auf mit den Küchen der anderen Andenländern –Peru und Ecuador.

Siehe auch

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Portal: Bolivien – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Bolivien

Literatur

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  • Katharina Nickoleit:Bolivien. Ein Länderporträt. Ch. Links Verlag, Berlin 2019,ISBN 978-3-96289-042-1. 
  • Sinclair Thomson, Rossana Barragan, Xavier Albo, Seemin Qayum, Mark Goodale (Hrsg.):The Bolivia Reader: History, Culture, Politics. Duke University Press, Durham 2018,ISBN 978-0-8223-7152-6.
  • Alix Arnold:Grandiose Landschaft und begehrter Rohstoff. Der Salar de Tunupa/Uyuni in Bolivien ist reich an Schönheit – und an Lithium. In: ila. Zeitschrift der Informationsstelle Lateinamerika, 395, Bonn Mai 2016, S. 38–39.
  • Judith Grümmer, Max Steiner (Hrsg.):Mosaico Boliviano – Bolivien in Reportagen, Interviews und Momentaufnahmen. Steiner & Grümmer, Köln 2011,ISBN 978-3-00-033447-4. Mit Beiträgen von Judith Grümmer, Max Steiner, Franziska Becker, Edwin Bustamante, aktuellen und ehemaligen Freiwilligen aus Bolivien u. v. m.
  • Herbert S. Klein:A Concise History of Bolivia. 2. Auflage. Cambridge University Press, Cambridge 2011,ISBN 978-0-521-18372-7. 

Weblinks

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Weitere Inhalte in den
Schwesterprojekten der Wikipedia:

Commons– Medieninhalte (Kategorie)
Wiktionary– Wörterbucheinträge
Wikinews– Nachrichten
Wikivoyage– Reiseführer
Wikimedia-Atlas: Bolivien – geographische und historische Karten

Einzelnachweise

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  1. abcLänderinformation Bolivien Stand: Oktober 2012. In: auswaertiges-amt.de. Auswärtiges Amt, abgerufen am 11. Februar 2013. 
  2. abcdBOLIVIA. (Memento vom 11. Dezember 2018 imInternet Archive). In:The World Factbook (englisch).
  3. RESULTADOS - CENSO BOLIVIA, abgerufen am 1. September 2024
  4. Population growth (annual %). In: World Economic Outlook Database. Weltbank, 2021, abgerufen am 22. Mai 2023 (englisch). 
  5. abcWorld Economic Outlook Database October 2024. In: World Economic Outlook Database. Internationaler Währungsfonds, 2024, abgerufen am 19. Januar 2025 (englisch). 
  6. Table: Human Development Index and its components. In:Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (Hrsg.):Human Development Report 2023/2024. United Nations Development Programme, New York 2024,ISBN 978-92-1358870-3,S. 275 (englisch,undp.org [PDF;5,1 MB]). 
  7. Nueva Constitución Política del Estado. (PDF) Bolivien, Oktober 2008, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. Mai 2009; abgerufen am 26. April 2009 (spanisch). 
  8. Verzeichnis der Staatennamen für den amtlichen Gebrauch in der Bundesrepublik Deutschland. (PDF) Auswärtiges Amt, 22. März 2024, abgerufen am 1. September 2024. 
  9. Acta de la Independencia de Bolivia – Wikisource. Abgerufen am 23. Dezember 2023 (spanisch). 
  10. La asamblea jeneral del alto Perú:Independencia de las Provincias del Alto Peru: Decreto. In:Gaceta de Colombia.Nr. 253. Banco de la República de Colombia, 20. November 1824,S. 215 (google.at [abgerufen am 23. Dezember 2023]). 
  11. Liste der Staatennamen 15. Ausgabe. Ständiger Ausschuss für georgraphische Namen, 2023, abgerufen am 23. Dezember 2023. 
  12. Application instituting proceedings: Obligation to Negotiate Access to the Pacific Ocean (Bolivia v. Chile). 24. April 2013, abgerufen am 5. Oktober 2018.
  13. Wortlaut des Urteils (englisch).
  14. Gericht weist Boliviens Anspruch auf Zugang zum Meer zurück. In:Deutsche Welle, 1. Oktober 2018, abgerufen am 5. Oktober 2018.
  15. Urban population (% of total population). Weltbank, abgerufen am 18. September 2024 (englisch). 
  16. abINE – Instituto Nacional de Estadística Bolivia 2012 (Memento vom 4. März 2016 imInternet Archive)
  17. Birth rate, crude (per 1,000 people). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 18. September 2024 (englisch). 
  18. Death rate, crude (per 1,000 people). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 18. September 2024 (englisch). 
  19. Fertility rate, total (births per woman). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 18. September 2024 (englisch). 
  20. World Population Prospects 2022 - Population Dynamics -Download Files. Hauptabteilung Wirtschaftliche und Soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen, 2021, abgerufen am 18. September 2024 (englisch). 
  21. Population ages 0-14 (% of total population). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 18. September 2024 (englisch). 
  22. Population ages 65 and above (% of total population). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 18. September 2024 (englisch). 
  23. World Migration. In:International Organization for Migration. 15. Januar 2015 (iom.int [abgerufen am 3. August 2017]). 
  24. Migration Report 2017. (PDF) In: UN.org. Abgerufen am 30. September 2018 (englisch). 
  25. Constitucion de Bolivia. (PDF) In: oas.org. Organizacion de Estados Americanos, abgerufen am 11. Januar 2020 (spanisch). 
  26. Volkszählung 2012 (unberücksichtigt: Daten ohne Angaben zur Muttersprache). In: datos.ine.gob.bo. Instituto Nacional de Estadistica, abgerufen am 16. Februar 2018 (spanisch). 
  27. Instituto Nacional de Estadística (Memento vom 25. September 2013 imInternet Archive) (PDF; 12,2 MB)
  28. Morales erklärt Analphabetentum für überwunden. In: derStandard.at. 21. Dezember 2008, abgerufen am 21. Dezember 2008. 
  29. Current health expenditure (% of GDP). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 18. September 2024 (englisch). 
  30. Global Health Workforce statistics database. In: The Global Health Observatory. Weltgesundheitsorganisation, 2023, abgerufen am 18. September 2024 (englisch). 
  31. Mortality rate, under-5 (per 1,000 live births). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 18. September 2024 (englisch). 
  32. http://www.who.int/gho/countries/bol.pdf?ua=1
  33. Bolivia – COVID-19 Overview – Johns Hopkins. Abgerufen am 17. Februar 2023 (englisch). 
  34. RedaktionsNetzwerk Deutschland: Bolivien: Ausbruch von Dengue-Fieber – Tausende Infektionen, mehrere Tote. Abgerufen am 17. Februar 2023. 
  35. Recht auf Nahrung, Land und Zukunft. Welthungerhilfe, abgerufen am 30. Oktober 2023. 
  36. abLife expectancy at birth, total (years). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 18. September 2024 (englisch). 
  37. Life expectancy at birth, female (years). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 18. September 2024 (englisch). 
  38. Life expectancy at birth, male (years). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 18. September 2024 (englisch). 
  39. Robin Kiera:Der große Sohn der Stadt Kassel? Der Großmarschall Otto Philipp Braun als Symbol lokaler Geschichtspolitik. Kassel 2009.
  40. Julius H. Krizsan:Fluchtziel Bolivien 1933–1945. Eine Materialsammlung.
  41. Sieghard und Sylvia Schartner:Bolivien: Zufluchtsort der konservativen Mennoniten. Asunción 2009.
  42. June Hannam, Mitzi Auchterlonie, Katherine Holden:International Encyclopedia of Women's Suffrage. ABC-Clio, Santa Barbara, Denver, Oxford 2000,ISBN 1-57607-064-6, S. 36.
  43. Mart Martin:The Almanac of Women and Minorities in World Politics. Westview Press Boulder, Colorado, 2000, S. 41.
  44. Der Spiegel: Linksruck in Bolivien: Morales verstaatlicht Öl- und Gasindustrie – – Der Spiegel – – Wirtschaft. Abgerufen am 26. Dezember 2020. 
  45. GDP (current US$) – Bolivia | Data. Abgerufen am 26. Dezember 2020. 
  46. Poverty headcount ratio at national poverty lines (% of population) – Bolivia | Data. Abgerufen am 26. Dezember 2020. 
  47. eabolivia: Salario Mínimo Nacional en Bolivia 2019, Bs 2.122. Abgerufen am 26. Dezember 2020 (europäisches Spanisch). 
  48. Bolivia’s Road to Literacy. Abgerufen am 26. Dezember 2020 (amerikanisches Englisch). 
  49. Sebastian Schoepp: Zurück zur Bibel. Abgerufen am 24. März 2023. 
  50. Was Evo Morales zum Verhängnis wurde. SRF, 11. November 2019; „Das Verfassungsgericht unter seinem Einfluss“.
  51. Tribunal Constitucional permite a Evo Morales reelegirse para un cuarto mandato. El presidente de Bolivia podrá participar en las elecciones de 2019 después de que se suspendieran los artículos de la Constitución que prohibían la reelección. In:El País, 29. November 2018.
  52. SENTENCIA CONSTITUCIONAL PLURINACIONAL 1010/2023-S4, 28. Dezember 2023, abgerufen am 22. Oktober 2024 (spanisch)
  53. Olivia Beech, American Society of International Law:Unlimited Presidential Reelection Breaches Convention Standards, 23. August 2021, abgerufen am 22. Oktober 2024 (englisch)
  54. Urteil OC-28/21 vom 7. Juni 2021, abgerufen am 22. Oktober 2024 (spanisch)
  55. Wolfgang PomrehnBolivien: Staatsstreich und Widerstand. 21. November 2019 in Telepolis. Eine OAS-Kommission hatte 333 Wahlscheine beanstandet.
  56. Wolfgang Pomrehn:Bolivien: Staatsstreich und Widerstand. 21. November 2019 in Telepolis.
  57. Un escándalo por la compra de respiradores provoca la destitución del ministro de Salud en Bolivia. In:BBC News Mundo. (bbc.com [abgerufen am 26. Dezember 2020]). 
  58. Präsidentenwahl Bolivien. Bolivien: Linker Kandidat gewinnt Wahl laut offizieller Auszählung. Abgerufen am 26. Dezember 2020. 
  59. Evo Morales regresa a Bolivia un año después con un multitudinario recibimiento. In: bbc.com. 9. November 2020, abgerufen am 27. Juni 2024 (spanisch). 
  60. Bolivia: Protesters revolt amid census demands. In: DW.com. Deutsche Welle, 12. November 2022, abgerufen am 24. März 2023 (englisch). 
  61. ¿Cómo el Gobierno pasó de garantizar el censo para noviembre de 2022 a postergarlo hasta junio de 2024? (spanisch), abgerufen am 25. März 1012.
  62. Boliviens Oppositionschef Luis Fernando Camacho verhaftet. In: DW.com. Deutsche Welle, 29. Dezember 2022, abgerufen am 4. Januar 2023 (deutsch). 
  63. Cómo Bolivia pasó de exportar hidrocarburos a importarlos (y qué dice eso del momento que vive su economía). In: bbc.com. 16. März 2023, abgerufen am 27. Juni 2024 (spanisch). 
  64. Direkt aus dem dpa-Newskanal" data-imagelabel="" data-label="" data-overline="Staatskrise" data-paycategory="free" data-publishdate="2024-06-27 20:38:35" data-tb-headline="Nach Putschversuch in Bolivien: 17 Militärs festgenommen" data-teaser="Abtrünnige Militärs fordern die Regierung heraus. Der Aufstand dauert nur wenige Stunden, dann werden die Rädelsführer festgesetzt. Solidaritätsbekundungen zeigen: Die Generäle haben keinen Rückhalt." data-title="Nach Putschversuch in Bolivien: 17 Militärs festgenommen"nofollow" href="https://www.sueddeutsche.de/politik/staatskrise-nach-putschversuch-in-bolivien-17-militaers-festgenommen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-240626-99-546403">Staatskrise - Nach Putschversuch in Bolivien: 17 Militärs festgenommen. In: sueddeutsche.de. 27. Juni 2024, abgerufen am 29. Juni 2024. 
  65. Susana López; Samantha Schmidt: Bolivian soldiers storm plaza; former general accused of coup attempt. In: washingtonpost.com. 26. Juni 2024, abgerufen am 29. Juni 2024 (englisch). 
  66. tagesschau.de:Drei Ex-Generäle in Untersuchungshaft (29. Juni 2024)
  67. Fragile States Index: Global Data. Fund for Peace, 2023, abgerufen am 18. September 2024 (englisch). 
  68. The Economist Intelligence Unit’s Democracy Index. The Economist Intelligence Unit, 2023, abgerufen am 18. September 2024 (englisch). 
  69. Countries and Territories. Freedom House, 2024, abgerufen am 18. September 2024 (englisch). 
  70. 2024 World Press Freedom Index. Reporter ohne Grenzen, 2024, abgerufen am 18. September 2024 (englisch). 
  71. CPI 2023: Tabellarische Rangliste. Transparency International Deutschland e. V., 2024, abgerufen am 18. September 2024 (englisch). 
  72. Home | SIPRI. Abgerufen am 10. Juli 2017 (englisch). 
  73. Mitglieder im Mercosur.
  74. [1]
  75. abInstituto Nacional de Estadística (INE) (Memento vom 26. Februar 2014 imInternet Archive)
  76. Muruchi Poma: Das Wirtschaftsmodell Boliviens. In: Quetzal-Leipzig.de. Mai 2009, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. Dezember 2010; abgerufen am 24. Januar 2010. 
  77. [2]
  78. Index of Economic Freedom: All Country Scores. The Heritage Foundation, abgerufen am 19. Januar 2025 (englisch). 
  79. abcBolivien, Plurinat. Staat - Statistisches Länderprofil. Statistisches Bundesamt (Destatis), 5. August 2024, abgerufen am 19. Januar 2025. 
  80. Bolivien. Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, abgerufen am 19. Januar 2025. 
  81. Axel Borsdorf u. Christoph Stadel:Die Anden: Ein geographisches Portrait. Springer, Berlin/Heidelberg 2013,ISBN 978-3-8274-2457-0. S. 276–277.
  82. Nick Kaiser: Keine dummen Bauern. In: Junge Welt. 5. Februar 2009, abgerufen am 20. Februar 2009. 
  83. Benjamin Beutler:Das weiße Gold der Zukunft. Bolivien und das Lithium. Rotbuch Verlag, Berlin 2011,ISBN 978-3-86789-126-4.
  84. Florian Quitzsch: Bolivien und das Lithium: der Einstieg ins Post-Petroleum-Zeitalter? In: Quetzal-Leipzig.de. September 2009, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. September 2015; abgerufen am 3. April 2011.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.quetzal-leipzig.de 
  85. Das Lithium in Bolivien. In: Quetzal-Leipzig.de. Januar 2010, abgerufen am 3. April 2011. 
  86. Bolivien setzt auf verstärkte Förderung von Lithium. In:ORF.at. 1. Mai 2021, abgerufen am 1. Mai 2021.
  87. YPFB: Researvas 2013.
  88. Plan de Expansión del Sistema Interconectado Nacional 2012–2022. (PDF 6,9 MB; S. 15–16; 44) Ministerio Hidrocarburos y Energía, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. Februar 2016; abgerufen am 28. Februar 2016 (spanisch). 
  89. abcdPlan Eléctrico del Estado Plurinacional de Bolivia 2025. (PDF 10,5 MB; S. 15; 37, 40, 93, 95, 103, 111–116) CNDC, abgerufen am 28. Februar 2016 (spanisch). 
  90. Home. Comité Nacional de Despacho de Carga (CNDC), abgerufen am 28. Februar 2016 (spanisch). 
  91. El Gobierno firma contrato para desarrollar proyecto El Bala. La Razón, 6. Juli 2015, abgerufen am 28. Februar 2016 (spanisch). 
  92. Bolivia set to build nuclear research centre. WNA, 30. Oktober 2015, abgerufen am 24. Februar 2016 (englisch). 
  93. El turismo creció un 51,4 % en Bolivia durante 2023 y generó unos 803 millones de dólares La estrella de Panamá, abgerufen am 29. September 2024, spanisch
  94. Bolivien: Reise- und Sicherheitshinweise auf der Internetseite des Auswärtigen Amtes, 15. August 2023
  95. Präsentation Haushalt 2014 (spanisch).
  96. Bolivia National Debt 2022 | countryeconomy.com. Abgerufen am 18. August 2023 (englisch). 
  97. Bolivia. In:The World Factbook. Central Intelligence Agency, 8. Oktober 2024 (cia.gov [abgerufen am 16. Oktober 2024]). 
  98. Total reserves (includes gold, current US$) – Bolivia. Abgerufen am 18. August 2023. 
  99. Bolivian governor says country faces ‘liquidity crisis’ – Central Banking. 18. Mai 2023, abgerufen am 18. August 2023 (englisch). 
  100. Bolivia Foreign Exchange Reserves, 1999–2023 | CEIC Data. Abgerufen am 18. August 2023. 
  101. [3] (PDF).
  102. Global Rankings 2018 | Logistics Performance Index. Abgerufen am 14. September 2018 (englisch). 
  103. Benjamin Beutler: Kontinent im Straßen-Notstand – In Südamerika fehlt es an Transportwegen. Armut, Verkehrsunsicherheit und Unterentwicklung sind die Folge. Internetportal Amerika21.de, 16. Juni 2012, abgerufen am 7. Juli 2012. 
  104. Vgl.CIA World Factbook: Bolivien (englisch)
  105. Vgl.http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/Bolivien/Wirtschaft_node.html
  106. 18 Tote bei Busunglück. (Memento vom 22. April 2012 imInternet Archive).
  107. Benzinpreise. In: Benzinpreis.de. Abgerufen am 26. März 2013. 
  108. Morales inaugura primera aerolínea estatal boliviana. In: teleSURtv.net. 30. März 2009, abgerufen am 31. März 2009 (spanisch). 
  109. Fijan el 25 de mayo para el arranque de Alcantarí in Correo del Sur. 1. April 2016, abgerufen am 4. April 2016 (spanisch).
  110. abcBolivia Press, Media, TV, Radio, Newspapers – television, circulation, stations, number, print, freedom, online, broadcasting. Abgerufen am 4. Januar 2023. 
  111. Individuals using the Internet (% of population). Weltbank, abgerufen am 18. September 2024 (englisch). 
  112. IRF World Championships. In: International Racquetball Federation. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. August 2008; abgerufen am 7. März 2009. 
Politische GliederungSüdamerikas
Mitgliedstaaten der
Vereinte Nationen Vereinten Nationen:

Argentinien |Bolivien |Brasilien |Chile |Ecuador |Guyana |Kolumbien |Paraguay |Peru |Suriname |Trinidad und Tobago 1 |Uruguay |Venezuela

Abhängige Gebiete:

Falklandinseln(GBR) |Französisch-Guayana(FRA) |Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln(GBR)

1 
Wird kulturgeographisch meistNord- undMittelamerika zugerechnet.
Mitgliedstaaten derUnion Südamerikanischer Nationen (UNASUR)
Mitgliedstaaten derOrganisation Amerikanischer Staaten (OAS)
Mitgliedstaaten derBolivarianischen Allianz für Amerika (ALBA)

-16.711944444444-64.666111111111Koordinaten:17° S,65° W

Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Bolivien&oldid=254799361
Kategorien:
Versteckte Kategorien:

[8]ページ先頭

©2009-2025 Movatter.jp