Güldischsilber oderBlicksilber wird die ausGold undSilber bestehende Verunreinigung beziehungsweise die silberreicheLegierung mit Gold- undPlatinmetallen genannt, welche nach derKupellation vonBlei entsteht. Statt Kupellation spricht man in diesem Zusammenhang auch vom Treiben. Der entsprechende Ofen wird Treibofen genannt. Eine weitere Trennung erfolgt durch die Silberelektrolyse.
Werkblei kann bis zu 5 % Verunreinigungen wieKupfer,Zinn,Antimon,Arsen,Bismut oder Edelmetalle wie Silber und Gold in wechselnden Anteilen enthalten, und dieses Aufreinigen und Vermarkten des Güldischsilbers erhöhen die Ertragslage und die Wirtschaftlichkeit vonBleihütten erheblich.
Das Adjektivgüldisch für „goldhaltig“ ist in derBergmannssprache seit dem 16., häufiger seit dem 18. Jahrhundert belegt.[1]
Erze wieBleiglanz (PbS) werden zunächstgeröstet, um sie von einer Schwefelverbindung in ein Bleioxid überzuführen. Wird das Bleioxid reduziert, entsteht Rohblei oderWerkblei. Rohblei enthält oft zwischen 0,01 und 1 % Silber.
Gegebenenfalls nach weiteren Anreicherungsschritten erfolgt dieLäuterung der Blei-Silber-Legierung. Bei der Treibarbeit wird die Legierung in einemTreibofen geschmolzen. Durch die Schmelze wirdLuft geblasen. Das Blei oxidiert dabei zuBlei(II)-oxid. Das Edelmetall Silber hingegen oxidiert nicht. Das aufschwimmende Bleioxid bildet eine matte Schicht auf der Schmelze. Diese Schicht wird kontinuierlich entfernt bzw. von den besonders präparierten Wandungen des Schmelztiegels aufgesogen. Schließlich bildet sich nur noch ein sehr dünnes, schillerndes Oxidhäutchen. Das Aufreißen des Oxidhäutchens gibt den Blick auf das allein übrig gebliebene flüssige Silber frei (Silberblick). Die nun vorliegende Legierung heißt „Blicksilber“. Blicksilber besteht zu über 950/1000 aus Silber.