Bezirk Laufen | |
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Basisdaten | |
Staat: | Schweiz![]() |
Kanton: | Kanton Basel-Landschaft![]() |
Hauptort: | Laufen |
BFS-Nr.: | 1302 |
Fläche: | 89,56 km² |
Höhenbereich: | 293–865m ü. M. |
Einwohner: | 21'091[1](31. Dezember 2023) |
Bevölkerungsdichte: | 235 Einw. pro km² |
Karte | |
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DerBezirk Laufen, auchLaufental genannt, ist einer von fünfBezirken imSchweizerKantonBasel-Landschaft. Der Hauptort istLaufen. Bis 1994 gehörte der Bezirk zumKanton Bern.
Das knapp 90 km² grosse Laufental mit den dreizehn GemeindenBlauen,Brislach,Burg im Leimental,Dittingen,Duggingen,Grellingen,Laufen,Liesberg,Nenzlingen,Roggenburg,Röschenz,Wahlen undZwingen liegt in der WirtschaftsregionNordwestschweiz in derMetropolregion Basel. Es grenzt an dieKantoneJura undSolothurn und berührt im Westen diefranzösische Staatsgrenze.
Nach der NiederlageNapoleons Ende 1813 in derVölkerschlacht bei Leipzig marschierten die verbündeten Armeen (Russland, Preussen, Österreich) Richtung Frankreich. In Missachtung derschweizerischen Neutralität[2] erlaubteBasel 1814 80'000 Soldaten die Überquerung derMittleren Brücke und den Marsch durch das ehemaligeFürstbistum Basel, um gegen Napoleons Armee zu kämpfen. Diese Geste wurde amWiener Kongress nicht vergessen und brachte dem Stand Basel unter gewissen Bedingungen die Einverleibung der neun katholischen Dörfer desBirsecks.
Für die Siegermächte galt es 1815 in Wien, zuerst einen neuen Herrscher über das herrenlose Fürstbistum zu wählen, der militärisch dieKlusen und diePässe verteidigen könnte. Gerade dieses Gebiet hatten die Franzosen 1797 als Vorwand für das Eindringen in die Schweiz genutzt. Basel war dafür nicht geeignet. EinzigBern besass die erforderliche militärische Macht.[3] Zudem war Bern mitBiel und den südjurassischen Tälernverburgrechtet.
DerAargau und dasWaadtland, die Bern schon 1803 verloren hatte, waren bereits durch dieMediationsakte als Kantone anerkannt, und die Frage einer Entschädigung Berns erschien zweitrangig.[4]Die HerrschaftPfeffingen gab es im Jahre 1815 schon seit mehr als zwanzig Jahren nicht mehr. Es wäre wenig sinnvoll gewesen,Duggingen undGrellingen nicht Bern zuzuordnen.[5] Das Birstal bildet eine geographische Einheit bis zum SchlossAngenstein, das für die Berner eine strategische Klus und das Eingangstor zumJura war.
Basel wollte die Laufentaler nicht.[6] Ähnlich wie 1803 beimFricktal wollte Basel keine Katholiken und nicht zu viele Bauern.[7] Bereits 1798 hatten Landschäftler drei Landvogteischlösser in Brand gesetzt[8], und deren Aufmüpfigkeit bekam Basel noch bis 1833 hart zu spüren.
Als der Jura im Jahre 1979 ein selbständiger Kanton wurde, erhielt das vom Kanton Bern isolierte und zu einerExklave gewordene Laufental die Möglichkeit, sich einem benachbarten Kanton anzuschliessen oder bei Bern zu bleiben. Zur Wahl standen die KantoneSolothurn, Basel-Landschaft undBasel-Stadt. Der gewählte Kanton wurde dem Kanton Bern gegenübergestellt. Nach der ersten Volksabstimmung vom 13. Januar 1980 kamen Basel-Landschaft (52 %) und Solothurn (32 %) in die engere Wahl, während Basel-Stadt (16 %) abfiel. Bei der zweiten Abstimmung vom 16. März 1980 ging Basel-Landschaft (65 %) als Sieger hervor, das «Aktionskomitee pro Solothurn» blieb ohne Wirkung.[9] In derVolksabstimmung am 11. September 1983, bei der es um den Entscheid pro Bern oder pro Basel-Landschaft ging, stimmten fast 57 Prozent der Bevölkerung des Bezirks für den Verbleib bei Bern. Nachdem aber 1984 im Zuge derBerner Finanzaffäre bekannt geworden war, dass der Kanton Bern dieAktion bernisches Laufental widerrechtlich finanziell unterstützt hatte, entbrannte ein jahrelanger Rechtsstreit. Letztlich gab dasBundesgericht den Beschwerdeführern von derLaufentaler Bewegung recht und ordnete die Wiederholung der Volksabstimmung an. Am 12. November 1989 entschieden sich die Laufentaler mit einer Mehrheit von 51,7 Prozent für die Annahme desLaufentalvertrags und somit für die Zugehörigkeit zum Kanton Basel-Landschaft. Am 1. Januar 1994, nachdem die Eidgenossenschaft als Ganzes demKantonswechsel des Laufentals zugestimmt hatte, erfolgte der Beitritt zum Kanton Basel-Landschaft.[10]
Wappen | Name der Gemeinde | Einwohner (31. Dezember 2023) | Fläche in km²[11] | Einwohner pro km² |
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![]() | Blauen | 0685 | 7,12 | 96 |
![]() | Brislach | 1730 | 9,42 | 184 |
![]() | Burg im Leimental | 0283 | 2,84 | 100 |
![]() | Dittingen | 0737 | 6,75 | 109 |
![]() | Duggingen | 1611 | 5,86 | 275 |
![]() | Grellingen | 1954 | 3,29 | 594 |
![]() | Laufen | 5974 | 11,40 | 524 |
![]() | Liesberg | 1088 | 12,46 | 87 |
![]() | Nenzlingen | 0467 | 3,66 | 128 |
![]() | Roggenburg | 0255 | 6,67 | 38 |
![]() | Röschenz | 1894 | 10,07 | 188 |
![]() | Wahlen | 1585 | 5,41 | 293 |
![]() | Zwingen | 2828 | 4,61 | 613 |
Total (13) | 21'0910 | 89,56 | 235 |