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Bernhard Luginbühl

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Bernhard Luginbühl (2007)

Hans Bernhard Luginbühl (*16. Februar1929 inBern; †19. Februar2011[1] inLangnau im Emmental) war einSchweizerBildhauer und Eisenplastiker.

Leben und Werk

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Bernhard Luginbühl und Ursi Luginbühl-Koelner (1997)

Luginbühl wuchs inBern auf. An der Gewerbeschule hatte er seine erste EhefrauGreti Kläy kennengelernt und 1950 geheiratet. Der Ehe entstammen zwei Töchter. Luginbühl widmete Kläy seine Steinfigur Greti, benannte sie nach der Scheidung 1957 jedoch zu «die Sitzende» um.

Seit seiner Bildhauerlehre arbeitete er als freier Künstler, teilweise zusammen mit seiner zweiten Frau, der Keramikerin, Töpferin und PlastikerinUrsi Luginbühl-Koelner. Ihre gemeinsamen Söhne Brutus, Basil und Jwan wurden früh als Assistenten des Vaters in Kunstprojekte eingebunden. Eva war ihre jüngste Tochter.

Luginbühl lebte mit seiner Familie ab 1965 inMötschwil auf einem Bauernhof, dessen Umgebung sukzessive in den Skulpturenpark der Luginbühlstiftung umgewandelt wurde.

Luginbühl war seit seiner Jugendzeit mit dem Maler und EisenplastikerJimmy Schneider befreundet. 1951 half dieser Luginbühl beim Bau seines Atelierhauses inMoosseedorf. Zudem erlernte er bei Schneider, der ihm bei grösseren Arbeiten auch assistierte, das Schweissen. Luginbühl hatte massgebenden Einfluss, dass sich Schneider schliesslich der Eisenplastik zuwandte.

Bekannt als Eisenplastiker wurde er in den späten 1950er Jahren. Besonders beeindruckten seine Werke, die er ausMaterial gestaltete, welches er auf Schrottplätzen oder stillgelegten Industrieanlagen fand. 1950 und 1956 erhielt Luginbühl einEidgenössisches Kunststipendium. Die PlastikSchlanke Aggression wurde 1959 auf der ErstenSchweizerischen Gartenbauausstellung G|59 als Teil des abstrakten, international gewürdigtenGartens des Poeten vonErnst Cramer präsentiert. Mit seiner PlastikTell (1966) präsentierte sich die Schweiz an derWeltausstellung inMontreal 1967. Er war 1964 auf derdocumenta III und 1977 auf derdocumenta 6 inKassel vertreten. 1968 stellte er vor der Kunsthalle Bern seinenGrossen Zyklopen auf. Weitere bewegliche Giganten aus Eisen sind derAtlas (1970), derSkarabäus (1978), derFrosch (1986/87) und derZwilling (2003). Grosse Beachtung erhielt 1989 die Ausstellung seiner Eisenplastiken imKulturzentrum Reithalle (Bern).Im Alten Schlachthaus inBurgdorf gibt es ein Luginbühl-Museum.

Mit dem Schweizer KünstlerJean Tinguely verband ihn eine langjährige und tiefe Freundschaft.

Bernhard Luginbühl starb kurz nach seinem 82. Geburtstag am 19. Februar 2011.

Eisenplastiken im öffentlichen Raum

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Zahlreiche seiner Werke sind im öffentlichen Raum aufgestellt, so z. B. dieGrosse Giraffe inZürich, ebenfalls in Zürich der silbern angestricheneSilver Ghost (1966)[2] oder derAmboss inMuttenz. ImBahnhof Luzern hängt über dem Gleis 3 die Plastik «Lucerne en recul» von 1999, die Luginbühl zusammen mit seinen Söhnen Basil und Jwan schuf.[3]

Luginbühls Plastik aus IndustriestahlKleiner Zyklop von 1967 erhielt ihren Ehrenplatz vor der Hamburger Kunsthalle. Seine 25 Tonnen schwere EisenplastikHafentorfigur von 1981/1982, die etwas an eine Libelle erinnert und aus dem Ruderschaft eines Riesentankers gefertigt ist, steht auf der HochwasserschutzanlageJohannisbollwerk gegenüber derSchwedischen Seemannskirche.

Im Hotel de la Gare inSugiez sind mehrere Kunstwerke Luginbühls ausgestellt. Dies beruht auf der langjährigen Freundschaft mit dem Besitzer Hans-Ueli Leisi. Im Dezember 2007 wurde im selben Hotel die «Bar des Artistes» eröffnet, eine weitere Plattform für Bernhard Luginbühl. Die Künstlerfamilie Luginbühl betreibt dort mittlerweile eine permanente Ausstellung.

Verbrennungsaktionen

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Mit spektakulären Verbrennungsaktionen begann Luginbühl 1976 auf der Allmend inBern. Dabei liess er das riesige HolzgebildeZorn in Flammen aufgehen, untermalt mit Musik und Feuerwerk und begleitet von Ess- und Trinkgelagen. DerBerliner Zorn brannte 1981 inBerlin-Kreuzberg und derLetzte Zorn 1983 inBurgdorf. Auf dem ZürcherSechseläutenplatz wurde Luginbühl anlässlich seines 70. Geburtstages erlaubt, die FigurFeuerrad abzubrennen. Am Millenniumssilvester verbrannte er auf demGurten die 24 Meter lange und zehn Meter hohe PlastikSilvester. Daran hatten zuvor zehn Personen ein Jahr lang gearbeitet. DenStansstaderdrachen verbrannte er am 1. August 2002 auf demVierwaldstättersee.

Film

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Luginbühl war auch als Filmregisseur tätig. Er führte Regie im AnimationsfilmDrama des einsamen Hundes (1967), im DokumentarfilmKleiner Emmentalfilm (1970) und im PorträtfilmDer KünstlerAdolf Wölfli (1977).

Seine plastischen Arbeiten wurden vonFredi M. Murer im FilmBernhard Luginbühl (1966) und im VideoBernhard Luginbühl II (1989) von Peter Guyer dokumentiert.

Alltagskunst

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Vorderseite Gedenkmünze 1982

Für dieSchweizer Münzstätte gestaltete er 1982 die Vorderseite einerGedenkmünze mit der Abbildung derGotthardbahn.

Abbildungen

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  • Saurier, Stuttgart (1982–1984)
    Saurier,Stuttgart (1982–1984)
  • Skulptur am Oldenbur­ger­ring, Oldenburg (1992–1993)
    Skulptur am Oldenbur­ger­ring,Oldenburg (1992–1993)
  • «Anker mit Rolle», Universität St. Gallen
    «Anker mit Rolle», Universität St. Gallen
  • Signal, Mont Vully (2002)
    Signal,Mont Vully (2002)
  • «Tige Martigny»
    «Tige Martigny»
  • «Le Cardinal», 1979, in Freiburg
    «Le Cardinal», 1979, inFreiburg

Literatur

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  • Jochen Hesse:Der populäre Künstler. Das Beispiel Bernhard Luginühl. Lang, Bern 2008,ISBN 978-3-03910-979-1.
  • Heidi Häfeli (Hrsg.):JT tagebuchnotizen von bernhard luginbühl oder ein rezept für zwiebelfischsuppe, no 2. Museum Jean Tinguely, Basel 2003,ISBN 3-7165-1325-3.
  • Jochen Hesse:Bernhard Luginbühl. Werkkatalog der Plastiken 1947–2002 (= Œuvrekataloge Schweizer Künstler. Band 21). Scheidegger und Spiess, Zürich 2003,ISBN 3-85881-153-X.
  • Marianne Aebersold:Bernhard Luginbühl. Die Druckgraphik 1945–1996. Hatje, Ostfildern-Ruit 1996,ISBN 3-7757-0630-5.
  • Udo Weilacher:Garten des Poeten. In:Visionäre Gärten. Die modernen Landschaften von Ernst Cramer. Birkhäuser, Basel / Berlin / Boston 2001,ISBN 3-7643-6568-4, S. 106–119.

Weblinks

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Commons: Bernhard Luginbühl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Der Berner Eisenplastiker Bernhard Luginbühl ist nicht mehr (Memento vom 3. März 2011 imInternet Archive). In:Südostschweiz. 20. Februar 2011, abgerufen am 20. Februar 2011.
  2. Silberner Geist. Einweihung der Luginbühl-Eisenplastik «Silver Ghost» vor der ETH (Memento vom 24. Dezember 2004 imInternet Archive). In:ETH Life. 9. März 2004.
  3. Fotogalerie von RTS, abgerufen am 16. März 2022.
Personendaten
NAMELuginbühl, Bernhard
ALTERNATIVNAMENLuginbühl, Hans Bernhard
KURZBESCHREIBUNGSchweizer Künstler
GEBURTSDATUM16. Februar 1929
GEBURTSORTBern
STERBEDATUM19. Februar 2011
STERBEORTLangnau im Emmental
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