Lübars Ortsteil vonBerlin | |
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Koordinaten | 52° 37′ 0″ N,13° 22′ 0″ O52.61666666666713.366666666667Koordinaten:52° 37′ 0″ N,13° 22′ 0″ O |
Fläche | 5,0 km² |
Einwohner | 5068(31. Dez. 2023) |
Bevölkerungsdichte | 1014 Einwohner/km² |
Eingemeindung | 1. Okt. 1920 |
Postleitzahl | 13469 |
Ortsteilnummer | 1208 |
Bezirk | Reinickendorf |
Lübars ist ein Ortsteil des BezirksReinickendorf inBerlin und das ältesteDorf Berlins, in dem heute nochLandwirtschaft betrieben wird. In ihm findet man neben viel Natur noch eine erhaltene Dorfstruktur mit einerbarockenDorfkirche vom Ende des 18. Jahrhunderts.
Lübars liegt an der nördlichen Berliner Stadtgrenze zur GemeindeMühlenbecker Land imLandkreis Oberhavel des LandesBrandenburg. Es liegt amTegeler Fließ, das eineeiszeitlicheAbflussrinne darstellt und in denTegeler See mündet. Lübars zeichnet sich durch eine artenreiche Tierwelt aus.[1] DieIndustriebahn Tegel–Friedrichsfelde führte durch Lübars.
Lübars wurde um 1230 während derdeutschen Ostsiedlung alsAngerdorf gegründet. Es gehörteab antiquo (‚seit alters‘) demBenediktinerinnenkloster Spandau, das im Jahr 1239 gegründet wurde. Die erste urkundliche Erwähnung von Lübars (alsLubars = ‚Ort, der einem Mann namens Lubas gehört‘) stammt aus dem Jahr 1247. Die Dorfaue war der Mittelpunkt des dörflichen Geschehens. Deshalb gab es gleich neben derDorfkirche einen Dorfteich. Nach demMittelalter kamen noch ein Feuerwehrhaus und ein Schulhaus hinzu.
ImLandbuch Karls IV. (1375) wirdLubas/Lubaz/Lubasz mit 28 Hufen erwähnt, davon vier Pfarrhufe. Im Dorf gab es sechsKossäten, einenSchulzen sowie einenKrug(taberna). Diese Angaben sind ein Beweis dafür, welche signifikanten Auswirkungen derSchwarze Tod (1346–1353) auf die Bevölkerungsentwicklung gehabt hat, denn schon 1270 werden 46 Hufe genannt, 1450 und 1480 44 Hufe und 1527 48 Hufe.
Ein altes strohgedecktes Hirtenhaus in Lübars aus der Mitte des 19. Jahrhunderts kündet von den Bewohnern früherer Jahrhunderte. In jener Zeit, als sich die Stadt Berlin ins Umland ausdehnte, siedelten sich in den Dörfern ebenfalls mehr Menschen an, sie errichteten niedrige Wohngebäude, die teilweise mitStuck geschmückt wurden.
Seit 1815 gehörte Lübars zumLandkreis Niederbarnim in derpreußischenProvinz Brandenburg. Im Jahr 1920 wurde Lübars nachGroß-Berlin eingemeindet und ist seitdem Teil desBezirks Reinickendorf.
InWest-Berlin galt Lübars bis zumMauerfall 1989 alsKuriosum und Sehenswürdigkeit, denn es war die einzige Siedlung mit weitgehend dörflichem Charakter innerhalb der damals ummauerten und dicht bevölkerten Millionenstadt. Schulklassen, Großstadtbevölkerung und Touristen konnten in Lübars den wenigen West-Berliner Bauern bei der Bewirtschaftung ihrer Felder zusehen.
Traurige Bekanntheit erlangte Lübars durch den dort an der 21-jährigen Pferdewirtin Christin Rexin begangenenheimtückischen Mord am 21. Juni 2012.
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Die Einwohnerzahlen bis 1946 beinhalten auchWaidmannslust, das bis dahin immer Teil von Lübars war.
Der StraßenzugZabel-Krüger-Damm –Alt-Lübars durchzieht den Ortsteil.
Die Buslinie 222 verbindet Lübars mit den S-BahnhöfenWaidmannslust undTegel sowie demU-Bahnhof Alt-Tegel.
DerGüterbahnhofBerlin-Lübars lag an derIndustriebahn Tegel–Friedrichsfelde, die seit den 1990er Jahrenstillgelegt ist.