Baumwoll-Kapseleule | ||||||||||||
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![]() Baumwoll-Kapseleule (Helicoverpa armigera) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Helicoverpa armigera | ||||||||||||
(Hübner, 1808) |
DieBaumwoll-Kapseleule (Helicoverpa armigera) oderBaumwolleule ist einSchmetterling (Nachtfalter) aus derFamilie derEulenfalter (Noctuidae). Gelegentlich wird die Art auch alsResedaeule oderSchädliche Maiseule bezeichnet.
Die Flügelspannweite der Falter beträgt 30 bis 41 Millimeter.[1] Die Grundfarbe der Geschlechter ist unterschiedlich. Männliche Falter variieren in der Grundfärbung von blassgelb bis graugrün, Weibchen zeigen überwiegend rötliche Tönungen. Insgesamt ist die Zeichnung ziemlich kontrastarm. Die kleinenNierenmakel heben sich dunkel gefüllt ab.Ring- undZapfenmakel sind verschwommen und von einer dünnen Linie umschlossen, zuweilen fehlen sie. Gelegentlich zeigt sich ein leicht verdunkelter Keilfleck in der Nähe desApex. Auf den gelbgrauen Hinterflügeln sind ein undeutlicher Mittelfleck sowie ein breites, verdunkeltes Saumband mit hellen Fransen erkennbar.
Das Ei ist zunächst von weißlichgrüner Farbe. Es ist stark gerippt und besitzt eine abgeflachte Basis. Kurz vor dem Schlüpfen der Jungraupe schimmert deren Farbe durch die Eihülle.
ErwachseneRaupen variieren farblich von graugrün über verschiedene bräunliche Tönungen bis zu rostrot. Sie zeigen mehrere gewellte, helle Längslinien. Rücken-, Nebenrücken- sowie die breiten Seitenlinien sind weißlich gefärbt. Besonders auffällig sind die großen, schwarzen Punktwarzen. Sie sind außerdem mit einigen feinen, borstenartigen Haaren versehen.
Charakteristisch für die rotbraun gefärbtePuppe sind zwei lange Dornen amKremaster.
Die Baumwoll-Kapseleule hat einetropische bissubtropische Verbreitung. AlsWanderfalter erreicht sie in klimatisch günstigen Jahren jedoch selbst Gebiete im NordenFennoskandinaviens und derBritischen Inseln. Die Wärme liebende Art kommt hauptsächlich an sonnigen Hängen und Böschungen, aufÖdländereien oder in Gärten sowie Plantagen mit Kulturpflanzen vor.
Die Falter sind tag- und nachtaktiv, besuchen gern Blüten wie denSchmetterlingsflieder (Buddleja davidii) sowieRingelblumen (Calendula)[2] und kommen abends gelegentlich ankünstliche Lichtquellen. Sie fliegen in zwei Generationen im Mai und Juni sowie von Juli bis Oktober. Die Raupen ernähren sich bevorzugt von den Blüten und Früchten vieler unterschiedlicher Pflanzen. Dazu gehörenResedaarten (Resedaceae),Hanf (Cannabis),Tabak (Nicotiana),Paprika (Capsicum) undTomate (Solanum lycopersicum). Im Süden treten sie gelegentlich inBaumwoll- (Gossypium) oderMaisanbaugebieten (Zea mays)schädlich auf, weshalb ihnen auch die Namen „Baumwollkapselwurm“ oder „Maiskolbenwurm“ zugedacht wurden. Nördlich der Alpen werden sie oftmals mit Frucht-, Gemüse- oder Blumenexporten eingeschleppt. Die Art überwintert als Puppe.
Das Vorkommen der Baumwoll-Kapseleule in Deutschland hängt von der Einflugrate aus dem Süden ab. Die Tiere überleben die kalten Winter in Mitteleuropa nicht. Sie sind auf derRoten Liste gefährdeter Arten als Wanderfalter bzw. Irrgast eingestuft.[3]