DieBaumstachler oderNeuweltstachelschweine (Erethizontidae) sind eineFamilie aus der Ordnung derNagetiere. Sie ähneln im Körperbau denStachelschweinen (Hystricidae) der Alten Welt. Zwar gehören beide Gruppen zu denStachelschweinverwandten (Hystricognatha), dürften jedoch nicht sehr eng miteinander verwandt sein, die Ähnlichkeiten basieren lediglich aufKonvergenz. Baumstachler sind auf dem ganzenamerikanischen Kontinent vonAlaska bis ins nördlicheArgentinien verbreitet.
Es handelt sich um schwerfällige, relativ große Nagetiere, die im Gegensatz zu den Stachelschweinen zu einem gewissen Grad an eine kletternde Lebensweise angepasst sind. Die Fußballen sind verbreitert und die Großzehe meistens zurückgebildet. Der Schwanz ist bei denGreifstachlern und denSüdamerikanischen Baumstachlern lang und stachellos und zum Greifschwanz entwickelt. Das Stachelkleid besteht aus modifizierten kurzen Haaren, die – anders als bei den Stachelschweinen – einzeln in der Hautmuskulatur verankert sind. DieKopf-Rumpf-Länge dieser Tiere variiert von 30 bis 90 Zentimetern, das Gewicht kann beimUrson (Erethizon dorsatum) bis zu 18 Kilogramm betragen.
Wälder sind der bevorzugte Lebensraum der meisten Arten, doch der Urson kann auch im Grasland oder in felsigem Gebiet vorkommen. Die Nahrung dieser Tiere besteht aus Pflanzenmaterial wie Rinde, Knospen, Baumnadeln, Wurzeln, Blättern und Früchten. Baumstachler sind oft auf Bäumen zu finden, da sie gut klettern können. Sie sind generell nachtaktiv und leben einzeln oder in Paaren.
Früher wurden eine Reihe vonBaumstachlern Südamerikas in die GattungSphiggurus gestellt. Diese waren:Sphiggurus ichillus,Sphiggurus insidiosus,Sphiggurus melanurus,Sphiggurus mexicanus,Sphiggurus pruinosus,Sphiggurus roosmalenorum,Sphiggurus spinosus,Sphiggurus villosus undSphiggurus vestitus.[2][5]
Quillarbeit ist eine vonamerikanischen Ureinwohnern entwickelte Technik, Kleidung mit Stacheln zu schmücken. Hierbei werden Stacheln der Baumstachler benutzt.
↑abDon E. Wilson, DeeAnn M. Reeder:Mammal species of the world : a taxonomic and geographic reference. 3rd ed Auflage. Johns Hopkins University Press, Baltimore 2005,ISBN 0-8018-8221-4.
↑abRobert S. Voss, Caldonia Hubbard, Sharon A. Jansa:Phylogenetic Relationships of New World Porcupines (Rodentia, Erethizontidae): Implications for Taxonomy, Morphological Evolution, and Biogeography. In:American Museum Novitates. Band 3769, 2013, S. 1–36,doi:10.1206/3769.2.
↑Anderson Feijó, Alfredo Langguth,:A new species of porcupine from the Baturité range. In:Revista Nordestina de Biologia.Band22, 2013,S.124–126.
↑Antonio Rossano Mendes Pontes, José Ramon Gadelha, Éverton R. A. Melo, Fabrício Bezerra De Sá, Ana Carolina Loss:A new species of porcupine, genus Coendou (Rodentia: Erethizontidae) from the Atlantic forest of northeastern Brazil. In:Zootaxa.Band3636,Nr.3, 5. April 2013,ISSN1175-5334,S.421,doi:10.11646/zootaxa.3636.3.2 (biotaxa.org [abgerufen am 17. Februar 2021]).
↑Robert S. Voss:Family Erethizontidae Bonaparte, 1845. In: James L. Patton, Ulyses F. J. Pardiñas, Guillermo D’Elía (Hrsg.):Mammals of South America. Band 2:Rodents. The University of Chicago Press, Chicago 2015, S. 786–805.