Nach einer Berechnung für das Jahr 2024 leben dort etwa 34.589 Einwohner (genanntBanjulians), damit ist Banjul die achtgrößte Ortschaft Gambias. Die letzte veröffentlichteVolkszählung von 2013 ergab 31.054 Einwohner.[1][2] Im Volksmund trägt Banjul denBeinamen „City of Light“.[3]
Durch die geographische Lage auf einerSandbank ist die weitere Expansion des Stadtgebietes nicht möglich, an der westlichen Stadtgrenze befinden sich dieMangrovensümpfe. Diese sind unter dem NamenTanbi Wetland Complex bekannt und genießen den besonderen Schutz eines Naturreservats und Ramsar-Schutzgebiets.
Von dieser natürlichen Begrenzung der Stadt profitiert als schnell wachsende StadtSerekunda. Sie ist durch denBanjul-Serekunda Highway mit Banjul verbunden und liegt westlich der Mangrovensümpfe auf dem Festland.
Nach einer Erhebung von 1993[4] (damaligeVolkszählung) stellen die Wolof die größte Bevölkerungsgruppe mit einem Anteil von rund drei Zehnteln, dicht gefolgt von den Mandinka. Die Verteilung im Detail: 31,1 %Wolof, 28,9 %Mandinka, 9,8 %Fula, 8,1 %Serer, 6,4 %Diola, 5,9 %Aku, 5,1 %Serahule, 1,4 %Bambara, 1,1 %Manjago und 2,5 % andere Ethnien.
1807 begannen britische Kolonialisten, die Insel zu besiedeln. 1816 wurde die Stadt unter dem Namen Bathurst (nachHenry Bathurst, Sekretär des Britischen Kolonialbüros) als Handels- und Militärposten gegründet, als dieBriten versuchten, denSklavenhandel einzudämmen. Gegenüber vonFort Bullen (Barra) auf der anderen Seite des Gambia errichteten sie ein Fort und mehrere Geschützstellungen, unter anderem dieSix-Gun Battery. Beide Forts waren dazu gedacht, die Fortsetzung des Sklavenhandels aus dem Hinterland zu verhindern. Die Six-Gun Battery ist seit 2003 alsUNESCO-Weltkulturerbe eingestuft.
Am 18. Februar 1965 wurde die Stadt Hauptstadt des neuen unabhängigen StaatesRepublic of The Gambia. Sie wurde am 24. April 1973 im Zuge derAfrikanisierung in Banjul umbenannt.
Die 1988 erbauteKing Fahad Mosque ist Gambias größte Moschee. Daneben gibt es in der Stadt weitere kleinere Moscheen, unter anderem dieMasjid Abu Bakar Saddiq (zuvorIndependence Drive Mosque), dieMasjid Umar Bun Khatab (zuvorHalf-Die Mosque) und dieMasjid Ali Ibn Abi Talib (zuvorJames Senegal Mosque). Die letztgenannten drei wurden vomCommittee of Banjul Muslim Elders im Juni 2014 umbenannt.[6] Sie sollten einen engeren Bezug zum Islam erhalten.
„Im silbernen (weißen) Schildhaupt zwischen zwei grünen Halbmonden ein rotes Lazaruskreuz (Kleeblattkreuz), in der Mitte über einen silbern (weiß) gefassten blauen Wellenbalken zwei rechtsgerichtete silberne (weiße) Vorderlader darauf je eine Kanone in gleicher Farbe, im schwarzen Schildfuß ein silberner (weißer) Fisch.“[7]
Das Wappen entstand noch in der britischen Kolonialzeit. Halbmonde und Lazaruskreuz symbolisieren die zwei Religionen Islam und Christentum, die Kanonen stehen für den Schutz und Sicherung der Stadt und der Wellenbogen steht für den Fluss Gambia mit seinem Fischreichtum (Fisch).
Die Architektur der Stadt ist immer noch weitgehend kolonial geprägt.[12] Eine postkoloniale Ausnahme bildet die 35 Meter hoheArch 22, die am 2. Jahrestag desPutsches vom 22. Juli 1994 eingeweiht wurde. Von demTriumphbogen auf demIndependence Drive, der auch dasWahrzeichen von Banjul und des ganzen Landes darstellt, hat man einen guten Überblick über die Stadt.
Banjul ist Ziel eines ungewöhnlichen jährlichen Autorennens, derBanjul Challenge. Die Teilnehmer müssen ein Auto fahren, das einen Wert von ungefähr 100britischen Pfund nicht übersteigt, und unterwegs mit einem beschränkten Budget auskommen. Die Fahrzeuge sollen vom südenglischenPlymouth die Nordwestküste von Afrika in knapp zwanzig Tagen erreichen. Falls sie ankommen, werden die Fahrzeuge verkauft oder gespendet.
Ähnlich der o. g. Banjul Challenge findet zwei Mal pro Jahr die Dresden-Dakar-Banjul Challenge statt.[13] Ausgerichtet wird diese vom sächsischenBreitengrad e. V. Gestartet wird jeweils im März und Oktober mit gebrauchten Autos, die, am Ziel angekommen, karitativ versteigert werden.
Der Seehafen von Banjul spielt für Gambia eine große Rolle. Das wichtigste Exportprodukt sindErdnüsse, importiert werden hauptsächlichErdöl und Erdölprodukte.
In einer Rangliste der Städte nach ihrer Lebensqualität belegte Banjul im Jahre 2018 den 185. Platz unter 231 untersuchten Städten weltweit.[14]
Banjul ist von Westen her vom Festland über den gut ausgebautenBanjul-Serekunda Highway, der über dieDenton Bridge führt, und die Bond Street zu erreichen. Nach Osten gibt es dieFährverbindung Banjul–Barra, die alle neunzig Minuten nachBarra auf der anderen Seite des Flusses verkehrt.
Außerhalb von Banjul, also nicht mehr auf dem Stadtgebiet von Banjul und etwa 24 Kilometer entfernt, befindet sich derBanjul International Airport.
↑Peter J. M. Nas, Timoer Reijnders, Eline Steenhuisen:Three Harbour Cities: An Exploration of the Ports of IJmuiden (the Netherlands), Banjul (the Gambia) and Jakarta (Indonesia). In: Arndt Graf, Beng Huat Chua (Hrsg.):Port Cities in Asia and Europe (=Routledge studies in the modern history of Asia (2005). Bd. 54). Routledge, London / New York NY 2009,ISBN 0-7103-1183-4, S. 33–56, hier S. 46.
↑Gambia Honour For Katy. In: sch.uk. Aylesbury High School, 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. September 2021; abgerufen am 6. September 2021 (britisches Englisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ahs.bucks.sch.uk