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Baar (Landschaft)

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Blick vomWartenberg auf Baar und Donau
Baar-Hochebene mitHohenkarpfen

MitBaar bzw.Baarhochmulde wird heute die in ihrem Kerngebiet auf etwa 670 bis 750 Meter Höhe gelegeneHochebene zwischenSchwarzwald undSchwäbischer Alb inSüdwestdeutschland bezeichnet. Der Name entstammt der ehemaligenLandgrafschaft Baar[1] (siehe auchhistorische Baaren), die jedoch einen etwas größeren Umfang hatte. Dienaturräumliche Baar umfasst eine Fläche von 410 km².[2][3] Die höchste Erhebung ist derJura-ZeugenbergLupfen mit 976 Metern; vorherrschendes Gestein der Landschaft ist jedoch derMuschelkalk, weshalb die Baar als Teil derGäue eingeordnet wird.

Naturräumliche Gliederung

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DieBaar ist ein Naturraum derNeckar- und Tauber-Gäuplatten (Haupteinheit 12) imSüdwestdeutschen Schichtstufenland. Sie führt die Nr. 121 in der Systematik desHandbuchs der naturräumlichen Gliederung Deutschlands und gliedert sich dort wie folgt in Untereinheiten (Nachkommastellen):[4][5]

  • 121 Baar
    • 121.0(keine Namensgebung)[6]
      • 121.00 Villinger-Bräunlinger Schwarzwaldvorland (Blatt Konstanz; =121.10 Baar-Gäuplatte auf Blatt Sigmaringen)
    • 121.1/2 Baaralbvorland (Blatt Konstanz; =121.20/30 auf Blatt Sigmaringen)
      • 121.10 Liasplatten der nördlichen Baarhochmulde (Blatt Konstanz; =121.20 Liasplatten der Baar auf Blatt Sigmaringen)
      • 121.12 Riedbaar
      • 121.13 Südliches Baaralbvorland
      • 121.2 Nördlicher Baaralbsockel und Lupfenbergland (Blatt Konstanz; =121.30 Baaralbvorberge auf Blatt Sigmaringen)

Im allgemeinen Sprachgebrauch werden auch die Gebiete der südöstlich angrenzendenBaaralb mit der Landschaftsbezeichnung „Baar“ bezeichnet.

Begrenzende Landschaften

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Die naturräumliche Haupteinheit121 Baar wird, im Uhrzeigersinn geordnet, von den folgenden Haupteinheiten eingerahmt:[7]

Zur Baaralb nach Osten und Süden wird die Baar begrenzt von Bergen mit einer relativ einheitlichen Höhe um 900 Meter (Blatthalde, Fürstenberg u. a.); nach Südosten sinkt die Höhenlage zum die Gäue fortsetzenden, jedoch zurWutach entwässernden Alb-Wutach-Gebiet. VomHegau im Südosten ist sie durch den Höhenzug der Baaralb undHegaualb getrennt.

Landschaft

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Hermann Dischler (1867–1935):Die Baar

Auf der Baar liegt die Quelle desNeckars (Schwenninger Moos) und dieDonauquelle im SchlossparkDonaueschingen. Die dort zusammenfließenden Quellflüsse der Donau –Brigach undBreg entspringen jedoch außerhalb des Naturraums Baar beiFurtwangen im Schwarzwald undSt. Georgen im Schwarzwald. Allerdings findet man wiederum auf der Baar die Quellen desKrähenbachs und derElta, die ersten Zuflüsse der Donau nach derDonauversinkung beiImmendingen undMöhringen, wo die Donau den Großteil des Jahres komplett versickert.

Bei Donaueschingen befindet sich ein flachesKaltluftbecken, das zu den kältesten Flecken inDeutschland gehört. Hier kommt es im langjährigen Durchschnitt bereits am 20. September zum ersten Nachtfrost – und damit noch früher als im nahegelegenen Schwarzwald.

Der Nordosten der Baar ist eine durch tiefe Täler zergliederte Landschaft, mitZeugenbergen desJura wie demHohenkarpfen und demLupfen (975,5 m ü. NHN[8],König der Baar) als höchste Erhebung.

Städte und Ortschaften in der Baar

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Die 1841 durch einen Großbrand zerstörte KleinstadtFürstenberg in der Baar (bei Donaueschingen) wurde nicht wieder aufgebaut (Ansicht um 1840)

Die Baar als Landschaft bildet den Kernbereich derRegion Schwarzwald-Baar-Heuberg und umfasst denSchwarzwald-Baar-Kreis mit Ausnahme dessen nordwestlicher Gebiete, den westlichsten Teil desLandkreises Tuttlingen und den südlichsten Teil desLandkreises Rottweil und ragt im Westen bis in denLandkreis Breisgau-Hochschwarzwald hinein.

In der Baar liegen dieMittelstädteDonaueschingen undVillingen-Schwenningen, wobei der westliche Teil des Stadtteils Villingen schon dem Schwarzwald zugeordnet wird.[2]

DieKleinstädte der Baar sind (von Norden nach Süden):[2]

AuchGeisingen,Löffingen undBlumberg liegen historisch auf der Baar, werden aber imHandbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands nicht der Baar zugeordnet.[9][10][11]

Weitere eigenständige Gemeinden sind (von Norden nach Süden):[2]

AuchMönchweiler undKönigsfeld im Schwarzwald werden gelegentlich der Baar zugeordnet.

Auf der Baaralb liegen z. B.Öfingen undIppingen.

Geschichte

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Ursprünglich gab es imkarolingischenAlamannien dreiBaaren, die Ost-, die West- und die Albuinsbaar. Es handelte sich hierbei um große Verwaltungseinheiten, die aus mehreren Bezirken bestanden. Der Bereich der heuteBaar genannten Landschaft war die Adelhartsbaar, ein Teil der Westbaar. Das Gebiet umRottweil bildete vom 8. bis 10. Jahrhundert die Grafschaft Baar.

Später wurden dieGrafen von Sulz mit der Baar belehnt, die schon im 11. Jahrhundert in dieser Gegend erschienen. Graf Hermann von Sulz überließ 1282 die Grafschaft Baar KönigRudolf I., welcher sie dem GrafenHeinrich von Fürstenberg verlieh. Dessen Nachkommen ist sie bis ins 19. Jahrhundert verblieben.

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. Emil Meynen,Josef Schmithüsen u. a.:Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands. Bundesanstalt für Landeskunde, Remagen/Bad Godesberg 1953–1962 (9 Lieferungen in 8 Büchern, aktualisierte Karte 1:1.000.000 mit Haupteinheiten 1960).
  2. abcdNaturraumsteckbriefe derLUBW, siehe 121: Baar (PDF; 7,1 MB;Hinweise)
  3. DerLandschaftssteckbriefBaar (Memento vom 14. Juli 2014 imInternet Archive) desBfN weist nur 376 km² aus, da dort Teile der Baar zumSteckbrief Oberes Donautal (Memento vom 14. Juli 2014 imInternet Archive) ausgelagert wurden.
  4. Friedrich Huttenlocher:Geographische Landesaufnahme:Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 178 Sigmaringen. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1959. →Online-Karte (PDF; 4,3 MB)
  5. Alfred G. Benzing:Geographische Landesaufnahme:Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 186 Konstanz. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1964. →Online-Karte (PDF; 4,1 MB)
  6. Trotz verschiedener Zahlencodes auf den Blättern Sigmaringen und Konstanz fasst die jeweilige Einheit mit einer Nachkommastelle de facto gar keine Landschaften zusammen.
  7. Naturräumliche Haupteinheiten Baden-Württembergs (PDF; 3,1 MB),Änderungen (PDF; 1,9 MB; S. 55–58) –LUBW (Hinweise)
  8. Karten und Daten desBundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  9. Archivierte Kopie (Memento desOriginals vom 26. Februar 2021 imInternet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.geisingen.de
  10. Baar. Eintrag in Meyers Konversationslexikon. Vierte Auflage, 1885–1892; 2. Band, S. 200. Online auf peter-hug.ch vom 8. Mai 2007.
  11. Joachim Sturm:Die Blumberger Geschichte. In: Schwarzwälder Bote, Ausgabe Blumberg vom 29. Juni 2011. Online auf schwarzwaelder-bote.de.

Literatur

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  • Ulrich Lutz:Die Herrschaftsverhältnisse in der Landgrafschaft Baar in der Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert. Ein Beitrag zur Entstehung des Territorialstaates und zur Geschichte des Bauernkriegs. Bühl/Baden 1979,ISBN 3-7826-0046-0.
  • Günther Reichelt:Wo Donau und Neckar entspringen – Die Baar. Otto Morys Hofbuchhandlung, Donaueschingen 1990,ISBN 3-9802492-0-4.
  • Günther Reichelt (Hrsg.):Die Baar. Wanderungen durch Landschaft und Kultur. Neckar-Verlag, Villingen-Schwenningen 1972.
  • Günther Reichelt:Baartage. Beobachtungen und Bilder. Verlag der Morys Hofbuchhandlung, Donaueschingen 2008,ISBN 978-3-9802492-3-2.
  • Günther Reichelt:Baarwanderungen. Streifzüge durch Landschaft und Kultur [mit 45 Wanderrouten]. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Morys Hofbuchhandlung, Donaueschingen 2010,ISBN 978-3-9802492-5-6 (Erstausgabe unter dem TitelBaarwanderungen: Streifzüge durch Landschaft und Kultur mit Prominenten der Region, 200 Jahre Verein für Geschichte und Naturgeschichte der Baar / Baar-Verein. [Unter Verwendung der Mitteilungen von Raimund Fleischer], Verein für Geschichte und Naturgeschichte der Baar, Donaueschingen 2004,ISBN 3-00-013975-3).
  • Alexander Siegmund (Hrsg.):Faszination Baar. Porträts aus Natur und Landschaft. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Mory, Donaueschingen 2006,ISBN 3-9802492-2-0 (Erstausgabe im Selbstverlag: Hüfingen 2004,ISBN 3-00-012635-X).
  • Otto Schaub:Zur Geologie der Baar. In: Deutscher Alpenverein, Sektion Baar (Hrsg.):100 Jahre Deutscher Alpenverein Sektion Baar 1908–2008. S. 59–75.
  • Hugo Siefert:Hagelabwehr auf der Baar 1810–2010. In:Schriften der Baar. 54 (2011), S. 91–96 (online).
  • L. Reich:Die badische Landschaft Baar und ihre Bewohner. In:Badenia oder das badische Land und Volk, Erster Band, Heidelberg 1859, S. 431–461 (online in der Google-Buchsuche).

Weblinks

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Commons: Baar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

47.9333333333338.5Koordinaten:47° 56′ 0″ N,8° 30′ 0″ O

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