DieBaşı Bozuk (osmanischباشی بوﺯق, auchBaşıbozuk,Baschi-Bosuks) warenirreguläre Truppen desOsmanischen Reiches, die sich aus verschiedenen Bevölkerungsgruppen zusammensetzten. Der Begriffbaşıbozuk bedeutet sinngemäß übersetzt so viel wie „Führerlos“, „irreguläre (Truppen)“, „Freischärler“, wörtlich jedoch „kaputter Kopf“, „Gestörter“, „Verwirrter“.
Die Başı Bozuk waren die irregulären Soldaten des osmanischen Sultans, die keiner militärischen Regelung oder Vorschrift derosmanischen Armee unterlagen und somit frei nach ihrem eigenen Ermessen bestrafen und töten durften. Sie hatten daher weder offizielle Uniformen noch sonstige spezielle Abzeichen. Diese Truppen wurden oft dazu benutzt, um Aufstände niederzuschlagen; dementsprechend waren sie verhasst unter der (aufständischen) Zivilbevölkerung, bei der sie nicht selten äußerst brutal vorgingen, indem sie diese misshandelten und beraubten. Die mangelnde Disziplin und ihr auflehnendes Temperament machte es manchmal nötig, sie durch die regulären osmanischen Truppen zu entwaffnen.[1]
Başı Bozuk begingen 1876 während desAprilaufstandes dasMassaker von Batak. In der westlichen Öffentlichkeit wurde das Vorgehen der osmanischen Truppen scharf kritisiert. DasRussische Kaiserreich nutzte die Ereignisse von Batak anlässlich desRussisch-Osmanischen Krieges für seine Kriegspropaganda.
Unter den mit rund 65.000 Mann bezifferten Kriegern befanden sich unter anderemTataren aus derDobrudscha,Albaner,Tscherkessen aus demKaukasus oder auchTurkmenen undKurden ausOstanatolien.[2] Die Baschi-Bosuks warenFreibeuter: Vom Staat bekamen sie Waffen und Proviant, jedoch keinenSold. Sie versorgten sich überRaub,Plünderung undBrandschatzung, wozu sie vom Sultan legitimiert waren.
Eine ähnliche Erscheinung findet sich bei den indischenPindari, die ebenfalls keinen Sold erhielten und von Plünderungen lebten.