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Bühne (Theater)

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Blick auf die Bühne des Royal Alexandra Theatre, Toronto
Probebühne imTheater Heidelberg

DieBühne (auchSzene) ist der Ort, an dem sich eineAufführung – zum Beispiel einKonzert oder eineTheateraufführung – ereignet. EineRedensart, die einem Gedicht von Friedrich Schiller entlehnt ist, bezeichnet die Bühne als „Bretter, die die Welt bedeuten“.

Heutige Formen

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In Versammlungsstätten mit Bühnenhaus ist die Bühne der hinter der Bühnenöffnung (Portal) liegende Raum mit der für die Zuschauer sichtbarenSzenenfläche. Zur Bühne insgesamt zählen die Vorbühne (vor dem Portal), die Hauptbühne und die Hinterbühne, die meist schon als Positions- und Stellfläche genutzten Seitenbühnen und technisch gesehen auch dieOber- undUnterbühnen.

Die einfachste Art Bühne ist einPodest.Freilichtbühnen beherbergen ausschließlich Aufführungen in der warmen Jahreszeit. Daneben gab esSommertheater mit geschlossener Bühne und offenem Zuschauerraum (wie die eine Hälfte des BerlinerVictoria-Theaters). Im Unterschied zu den Wanderbühnen sind diese Bühnen ortsfest. Größere Theaterbetriebe haben auch sogenannte Probebühnen, die Darsteller und Sänger für ihreProben innerhalb des Hauses benutzen. Die kleinste Bühne ist dasZimmertheater – abgesehen von den Bühnen beimPuppentheater oder beimFlohzirkus.

Heute werden oft auch Stadien, Sporthallen oder umgestaltete Fabrikgebäude alsGroßbühnen verwendet. Die moderneVeranstaltungstechnik kann temporäre Bühnen für verschiedenste Bedürfnisse aufbauen, etwaFestivalbühnen für Open-Air-Veranstaltungen.

Für das Geschehen hinter der Bühne ist der AusdruckBackstage gebräuchlich.

Geschichte

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Antike

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Der erste Spielort des europäischen Theaters war der vonHoraz überlieferten Sage nach derThespiskarren. Auch die festen Theaterbauwerke derGriechischen Antike warenFreilichttheater. Die zentrale Spielfläche für denChor wurde mit dem WortOrchestra (ὀρχήστρα) bezeichnet. Den hinteren Abschluss bildete ein Gebäude namensSkene (σκηνή), oft mit einer dekorativen Haus- oder Tempelfront. Die Zuschauer saßen auf derArena (halb-)kreisförmig in ansteigenden Sitzreihen davor.

Das römischeAmphitheater war vollständig rund oder oval, diente jedoch eher zuGladiatorenkämpfen als zu künstlerischen Darbietungen.

Mittelalter

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DasSpätmittelalter kannte kaum feste Bühnen.Geistliche Spiele wurden zunächst in der Kirche und später davor aufgeführt. Als die Städte die Trägerschaft für dasmittelalterliche Theater übernahmen, wurden Marktplätze und andere öffentliche Orte bespielt.

Renaissance

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Seit derRenaissance entwickelten sich allmählich dieHoftheater aus den Festsälen derResidenzen. Mit den Fürsten begannen sich die Architekten für das Theater zu interessieren. Die humanistischeTerenzbühne versuchte im 14. Jahrhundert, antike Traditionen zu beleben. Es entwickelte sich dieWinkelrahmenbühne, die perspektivisch gestaltet war.

Wanderschauspieler spielten aufWagenbühnen oder errichtetenSchaubuden an gut besuchten öffentlichen Plätzen. Eines der größten dieser Theater war das 1599 eröffneteGlobe Theatre in London. Die Vorbühne namensApron Stage und die Aufbauten wurden in der Art einerSimultanbühne genutzt. Diese Bühnenform nennt man heuteShakespearebühne.

Barock

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Das Theater imBarockzeitalter benutzte perspektivisch gestaffelte, meist bemalteKulissen, die dieser sogenanntenKulissenbühne scheinbar unendliche Tiefe gaben. Außerdem gehörtenSoffitten als obere Begrenzung und einBühnenprospekt im Hintergrund, alles ebenfalls bemalt, zumBühnenbild. An der vorderen Begrenzung der Bühne, die Rampe genannt wird, wurdenRampenlichter aufgestellt, um die Darsteller heller zu beleuchten als die Zuschauer. Eine komplizierteBühnenmaschinerie gewährleistete zahlreiche Effekte, wie etwaVersenkungen im Bühnenboden oder Hebemaschinen. DasOrchester nahm bei Opernaufführungen vor der bespielten Bühne Platz, an der Stelle der antikenorchestra, die heuteParkett genannt wird. Der imOpernhaus üblicheOrchestergraben, der die Musiker den Blicken der Zuschauer entzieht, setzte sich erst im 19. Jahrhundert durch.

19. Jahrhundert

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Auf die barocke Kulissenbühne folgte dieGuckkastenbühne, die statt der unendlichen Tiefe den Eindruck eines geschlossenen Raums machen soll. Auch diese Bühnenform ist zumeist noch inGassen geteilt wie die Kulissenbühne, aber die Kulissen wurden zunehmend plastisch gestaltet, nicht bloß bemalt. In diesem Zusammenhang wurde eine unsichtbare „vierte Wand“ zum Zuschauerraum hin postuliert (sieheNaturalismus). Dadurch wurden dieVerwandlungen erheblich aufwendiger, was eine große Anzahl vonBühnentechnikern erforderte. Die Erfindung derDrehbühne erlaubte es, Dekorationen ohne Umbau zu wechseln. DieTheaterbeleuchtung wurde heller und differenzierter,Gasbeleuchtung undelektrisches Licht lösten diePetroleumleuchten ab. – Die Guckkastenbühne ist bis heute das Prinzip der meisten größeren Theaterbauten.

DasParkett vor der Bühne war bis zum 19. Jahrhundert noch ohne feste Bestuhlung, diente auch zu Tanzbällen und war in Zirkusgebäuden zurManege umgestaltet. Der Zuschauerraum war in Ränge,Galerien oder Balkone auf mehreren Etagen eingeteilt. Viele Theater besitzen zwei bis vier Ränge. Außerdem gibt es dieLogen, die vor allem zur gesellschaftlichen Repräsentation dienten und oft einen besseren Blick auf den übrigen Zuschauerraum als auf die Bühne boten. Der Herrscher an einem Residenztheater erhielt die zentrale Loge im Ersten Rang, welche die beste Sicht auf die Bühne und gleichzeitig die beste Sichtbarkeit durch das übrige Publikum garantierte.

Richard Wagner verwirklichte imBayreuther Festspielhaus wiederum einen arenaförmigen Zuschauerraum ohne soziale Abstufungen im Publikum. Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg wiederum die Tendenz zu einheitlich ansteigenden, muschelförmigen Zuschauerräumen mit weniger Rängen und Balkonen.

20. Jahrhundert

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Im frühen 20. Jahrhundert wurde diese illusionistische Bühnenform von manchenRegisseuren undBühnenbildnern als überholt betrachtet, es begannen Versuche, den Zuschauerraum in die szenische Konzeption einzubeziehen, was zu neuen Bühnenformen wie derArenabühne und Raumkonzepten (Raumbühne) führte.

DiePerformance-Kunst verzichtet auf konventionelle Bühnen, und auch zahlreiche Theaterveranstaltungen, so wie dasStraßentheater, finden seit Ende des 20. Jahrhunderts wieder in derÖffentlichkeit außerhalb der Bühnen statt.

Besondere Bühnen

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AlsGrößte Bühne der Welt gilt die Bühne desFriedrichstadt-Palasts inBerlin. Mit einer versenkbaren und dreifach auswechselbarenManege und 2854 m² bespielbarer Gesamtfläche, ist sie die größte Theaterbühne der Welt und weist zudem mit 24 Metern das breiteste Bühnenportal in Europa auf.

Rechtliche Unterscheidungen

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Früher wurden die verschiedenen Bühnengrößen in Klein-, Mittel- und Vollbühne unterteilt. Diese Unterscheidungen entfallen heute. Sie seien hier noch erwähnt, weil solche Bühnen bis heute rechtlich noch Bestandsschutz genießen.

  • Eine Kleinbühne ist maximal 100 m² groß. Außerdem darf die Decke hinter dem Portal nicht höher als ein Meter über der Bühnenöffnung liegen. Eine Kleinbühne hat keine Seiten- oder Hinterbühnen. Eine zusätzliche Vorbühne ist zulässig. Sie benötigt keinen extra Brandabschluss.
  • Eine Mittelbühne darf die Grundfläche von 150 m² nicht überschreiten. Allerdings darf sie zusätzlich noch max. 100 m² an Hinter- oder Seitenbühnen haben. Die Höhe der Decke oder die Höhe bis zur Unterkante des Schnürbodens darf maximal die doppelte Höhe der Bühnenöffnung (Portalhöhe) haben.
  • Alles, was größer als eine Klein- oder Mittelbühne ist oder deren Anforderungen nicht erfüllt, ist eine Vollbühne oder auch Großbühne.

Heutzutage wird nur noch zwischenGroßbühnen undSzenenflächen unterschieden.[1]

Eine Großbühne hat ohne Vorbühne über 200 m² Grundfläche. Oder sie hat eine Unterbühne. Oder es besteht eine Oberbühne deren Höhe über der Bühnenöffnung (Proszeniumsöffnung) mehr als 2,5 m beträgt.

Alles andere gilt als Szenenfläche. Wobei Szeneflächen in Versammlungsräumen rechtlich geringere Anforderungen haben als Großbühnen.

Siehe auch:Front of House

Literatur

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Weblinks

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Commons: Stages – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Theaterbühne – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Praxisleitfaden Versammlungsstättenverordnung, H.H. Starke, H. Scherer & C.A. Buschhoff: 2., überarbeitete Auflage, xEMP 2007,ISBN 3-938862-14-9
Normdaten (Sachbegriff):GND:4146857-0 (GND Explorer,lobid,OGND,AKS)
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