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Avianca-Flug 410

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Avianca-Flug 410

Eine baugleiche Boeing 727-100 der Avianca

Unfall-Zusammenfassung
UnfallartControlled flight into terrain nach vorsätzlichem Abweichen von der Flugroute
OrtBerg Espartillo, naheCúcuta,Kolumbien Kolumbien
Datum17. März 1988
Todesopfer143
Überlebende0
Luftfahrzeug
LuftfahrzeugtypVereinigte StaatenVereinigte StaatenBoeing 727-100
BetreiberKolumbienAvianca
KennzeichenKolumbien HK-1716
AbflughafenFlughafen Cúcuta,
Kolumbien Kolumbien
ZielflughafenFlughafen Cartagena,
Kolumbien Kolumbien
Passagiere136
Besatzung7
Listen von Luftfahrt-Zwischenfällen

Am 17. März 1988 wurde eineBoeing 727-100 auf demAvianca-Flug 410 (Flugnummer:AV410), gegen den BergEl Espartillo 40 Kilometer nordwestlich vonCúcuta geflogen.[1] Mit der Maschine derFluggesellschaftAvianca sollte ein Inlands-Linienflug vomFlughafen Cúcuta zumFlughafen Cartagena durchgeführt werden. Dabei kamen alle 143 Insassen ums Leben.

Bis zum Unfall auf demAmerican-Airlines-Flug 965 handelte es sich um den schwersten Flugunfall in Kolumbien. Nach dem Unfall auf demFlug 011 ist es der opferreichste Zwischenfall der Avianca.

Flugzeug und Insassen

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Die Boeing 727-21 (Kennzeichen: HK-1716,c/n: 18999,s/n: 240)[2] hatte ihren Erstflug am 8. März 1966 absolviert und war acht Tage darauf anPan American World Airways ausgeliefert worden.[2] Avianca übernahm das Flugzeug am 20. September 1974 und behielt es bis zum Unfall.[2] Die Maschine war zum Zeitpunkt des Unfalls 22 Jahre alt.

Auf dem Inlandsflug am 17. März 1988 befanden sich 136 Passagiere an Bord der Maschine. Die Besatzung bestand aus den zwei Piloten, einemFlugingenieur und vierFlugbegleitern.[3][4] Einer der Passagiere war ein weiterer Pilot der Avianca, er flog im Cockpit mit.

Flugverlauf

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Ursprünglich war ein anderes Flugzeug für den Flug vorgesehen, das jedoch nicht zur Verfügung stand.[1] Aus diesem Grund wurde HK-1716 für den Flug eingeteilt, die Maschine musste jedoch erst eingeflogen werden.[1] Die Maschine landete um 12:28 in Cúcuta.[1] Um 13:06 bat der Kapitän um Startfreigabe, wurde von der Flugsicherung jedoch aufgrund landender Maschinen angewiesen, zehn Minuten zu warten.[1] Die Piloten unterhielten sich anschließend darüber, dass sie schon sehr spät dran seien und dass sie vermeiden wollten, dass sich der Flug noch weiter verspätet.[1] Sie beantragten bei der Flugsicherung einen unmittelbaren Steigflug auf Reiseflughöhe unterSichtflugbedingungen, der um 13:08 genehmigt wurde.[1] Um 13:13 Uhr Ortszeit erhielt die Boeing 727 dieStartfreigabe.[1] Zu diesem Zeitpunkt hatte der Flug zwei Stunden und 30 Minuten Verspätung.[1] Nach dem Start fand keine Kommunikation mehr mit dem Fluglotsen statt. Der Erste Offizier steuerte die Maschine, während der Kapitän ihn instruierte.[1]

Um 13:18 Uhr streifte die Maschine mehrere Bäume und flog auf 1993 Metern Höhe frontal gegen den Berg El Espartillo.[1] Die 136 Passagiere und sieben Besatzungsmitglieder waren sofort tot.

Bergung

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Unmittelbar nach dem Absturz wurde eine Rettungsaktion gestartet, die Rettungsmannschaft konnte die Unfallstelle in großer Höhe wegen des Nachteinbruchs und der schlechten Sicht jedoch zunächst nicht erreichen. Anwohner stellten den Helfern Taschenlampen zur Verfügung und führten sie in die Nähe des Berggipfels, wo sich das Wrack befand. Tags darauf wurden die Körper der Insassen nach Cúcuta gebracht, wo sie durch deren Angehörige identifiziert wurden.

Unfallursache

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Augenzeugen berichteten, sie hätten die Maschine vor dem Absturz ungewöhnlich tief fliegen gesehen. Aufschluss über die Unfallursache gab die Auswertung desStimmenrekorders. Es konnte festgestellt werden, dass die Besatzung erregt über die Verspätung gewesen war und sich beeilte, die Verspätung zu verringern.[1]

Da in der ersten Flugphase eine Rechtskurve vorgesehen war, um die nahen Berge zu umfliegen, die Maschine jedoch eine starke Linkskurve flog, folgerten die Ermittler, dass die Besatzung bewusst eine nicht genehmigte Route geflogen war, um Zeit zu sparen. Insbesondere die letzte Äußerung des Kapitäns auf der Aufnahme – „In jedem Fall nach rechts abdrehen“ – wurde als Indiz dafür gewertet.[1] Weiterhin war es zu einem schlechtenCrew Resource Management im Cockpit gekommen. Während der Kapitän der Besatzung Anweisungen erteilte, wurden er und der Erste Offizier wiederholt von dem extrem geschwätzigen zusätzlichen Piloten abgelenkt, der als Passagier in der Maschine mitflog.[1]

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. abcdefghijklmnUnfallbericht B-727-100 HK-1716Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 28. Februar 2019.
  2. abcBetriebsgeschichte Boeing 727-21, HK-1716 jetphotos.com, abgerufen am 28. Februar 2019.
  3. David Gero:Luftfahrtkatastrophen – Unfälle mit Passagierflugzeugen seit 1950, Motorbuch Verlag, Stuttgart 1994,ISBN 978-3-613-01580-7
  4. David Gero:Flights of Terror, Patrick Stephens Ltd., Sparkford 1997,ISBN 1-85260-512-X.

8.0837-72.6925Koordinaten:8° 5′ 1,3″ N,72° 41′ 33″ W

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