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Autun

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unterAutun (Begriffsklärung) aufgeführt.
Autun
Autun (Frankreich)
Autun (Frankreich)
StaatFrankreich Frankreich
RegionBourgogne-Franche-Comté
Département (Nr.)Saône-et-Loire (71)
ArrondissementAutun (Unterpräfektur)
KantonAutun-1 (Hauptort)
Autun-2 (Hauptort)
GemeindeverbandGrand Autunois Morvan
Koordinaten46° 57′ N,4° 18′ O46.9511111111114.2986111111111Koordinaten:46° 57′ N,4° 18′ O
Höhe280–642 m
Fläche61,52 km²
Einwohner13.144(1. Januar 2022)
Bevölkerungsdichte214 Einw./km²
Postleitzahl71400
INSEE-Code71014
Websitehttps://www.autun.com/

Rathaus Autun

Autun [oˈtœ̃] ist einefranzösischeStadt mit 13.144 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) imDépartement Saône-et-Loire in derRegionBourgogne-Franche-Comté sowie Hauptstadt des gleichnamigenArrondissements.

Geographie

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Die Stadt liegt am Ufer desArroux, an der Einmündung seines rechten NebenflussesTernin. Autun gilt als „Tor zumMorvan-Massiv“. Die dunklen Wälder dieses Gebietes reichen bis fast an den mit buntglasierten Ziegeln gedeckten Chor derKathedrale Saint-Lazare heran.

Geschichte

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Porte Saint-André

Der antike Name von Autun warAugustodunum. KaiserAugustus war ihr Namensgeber. Er ließ die Stadt zwischen 16 und 13 v. Chr. an der FernhandelsstraßeVia Agrippa gründen, nachdem der Widerstand derGallier gegen die römische Herrschaft endgültig gebrochen war.[1] Das in der Ebene gelegene Augustodunum entsprach dem römischen Stadtmodell im Gegensatz zu dem auf einem Hügel gelegenenBibracte, das 25 Kilometer entfernt von Augustodunum lag und bisher die Hauptstadt des Stammes derHaeduer gewesen war. Nach Gründung von Augustodunum kam es zur schrittweisen Aufgabe von Bibracte durch Abwanderung. Der Großteil der ehemaligen Einwohner von Bibracte dürfte sich in Augustodunum angesiedelt haben, u. a. ein Teil der haeduischen Oberschicht, die bereits während desGallischen Krieges prorömisch eingestellt war: Sie registrierten mit Sicherheit die strategische Wichtigkeit der neuen Stadt, die an den Hauptverkehrsachsen lag. Noch in vorrömischer Zeit soll einDruidenheiligtum auf dem Stadtgebiet gelegen haben. Über die antiken Ausmaße (200 ha) ist die Stadt nicht herausgewachsen.[2] Sie wurde einst das „Rom“ Galliens genannt.

Bis Ende des 3. Jahrhunderts konnte sich Augustodunum eines großen Wohlstands erfreuen. Es war bekannt als ein Sitz der Gelehrsamkeit und hatte eine berühmte Rhetorenschule. 269 n. Chr. wurde es vonVictorinus nach siebenmonatiger Belagerung erstürmt und verwüstet. Danach erlebte die Stadt einen Niedergang, blieb aber wegen seiner Schulen ein Kulturzentrum. Im 3. Jahrhundert wurde Augustodunum auch Sitz einesBistums.[3] 356belagerten dieAlamannen die Stadt, die indessenJulian entsetzte. 451 wurde sie vonAttila verheert,[4] ein weiteres Mal 895,[5] diesmal vonWikingern unter Führung vonRollo.

Die mittelalterlicheStadtmauer, von der 23 Türme erhalten sind, fußt auf antiken Fundamenten (sechs Kilometer lang, 54 Wehrtürme). Von den vier Haupttoren stehen noch diePorte d’Arroux im Nordwesten (Doppelportal mit tonnengewölbten Durchgängen, Obergeschoss mit vorgesetzten kanneliertenSäulen) und diePorte Saint-André im Nordosten (hohe und niedrige Durchgänge wie am ersten Tor, wie dieses mit Sandsteinquadern verkleidet, Ansätze einer Hofanlage auf der Stadtseite). Aus römischer Zeit erhalten blieben außerdem nur dasTheater, das größte in ganz Gallien, diePyramide de Couhard, ein Grabmal aus dem 1. Jahrhundert, und außerhalb der Stadt der stark lädierte sog.Janustempel.[6]

Im Jahre 532 fand vor den Toren der Stadt eine bedeutendeSchlacht statt, in der dieFranken dieBurgunden besiegten; deren Reich wurde vom Frankenreich annektiert. Danach fungierte Autun bis zur Plünderung durch die Araber (725/28) als fränkische Hauptstadt. Im Jahre 725 kam derUmayyaden-General Anbassa ibn Suhaym al-Kalbi mit seinem Heer bis Autun. Am 22. August 725 eroberte er die Stadt. Autun war der östlichste Punkt der Expansion der Umayyaden in Europa.

Zwischen 663 und 675 fand einKonzil in Autun statt, das von BischofLeodegar von Autun initiiert wurde: „Aus den Akten dieses nur bruchstückhaft überlieferten Konzils geht kein Datum hervor, wohl aber wird der Bischof Leodegar von Autun als sein Initiator genannt.“[7][8] Bedeutend war dabei unter anderem, dass für Orden die Übernahme derRegel Benedikts gefordert wurde.

888 plünderten und verwüstetenNormannen Autun. Die Stadt hatte damals bereits eigeneGrafen, von denenRichard der Gerichtsherr 918 durchKarl den Einfältigen zumHerzog von Burgund erhoben wurde. Das 1094 in Autun abgehaltene Konzil exkommunizierte KönigPhilipp I. wegen Verstoßung seiner GattinBertha. Im 12. Jahrhundert wurde die bedeutenderomanischeKathedrale St-Lazare erbaut. Autun blieb bis 1276 Residenz der Herzöge von Burgund. Während desHundertjährigen Kriegs wurde es 1379 von den Engländern eingeäschert. 1591 mussten die Einwohner der Stadt wegen ihrer Unterstützung derKatholischen Liga eine Belagerung durch den MarschallJean VI. d’Aumont, einen Feldherrn KönigHeinrichs IV., ertragen.[4][9]

Im Jahr 1788 wurdeCharles-Maurice de Talleyrand-Périgord Bischof von Autun und blieb dies bis zum Ausbruch derFranzösischen Revolution 1789. Später war erNapoleons Außenminister.

Sehenswürdigkeiten

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Kathedrale Saint-Lazare
Aumont im Jahr 1591

Baudenkmäler

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Siehe auch:Liste der Monuments historiques in Autun

aus dergallo-römischen Zeit (Augustodunum):

  • Stadtmauer: auf römischen Fundamenten errichtet
  • antike StadttorePorte d’Arroux undPorte Saint-André
  • sogenannterJanustempel: wurde irrtümlicherweise dem Gott Janus zugeordnet; eine Tafel an dem Gebäude präzisiert: „Die besondere Form des Tempels, fanum genannt, ist gallischen Ursprungs, nur die Steinmetztechnik ist römisch und datiert aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. Der Name Janus wurde falsch mit dem Tempel assoziiert, als im 16. Jahrhundert der Historiker Pierre de Saint-Julien den Namen des Ortes (frz. la Genetoye) interpretierte. Tatsächlich bezeichnete dieser Ortsname eine Lokalität, wo Ginstersträuche (Cytisus Genista) wuchsen. Die Gottheit, die hier verehrt wurde, ist bis heute völlig unbekannt.“ (Übers. aus dem englischen Text der Schautafel)
  • römisches Theater mit einem Durchmesser von 148 m und ca. 15.000 Plätzen; dieOrchestra sowie einige Ränge wurden freigelegt
  • römisches Amphitheater

aus dem Mittelalter:

  • Kathedrale St-Lazare aus dem 12. Jahrhundert im Stil der burgundischen Romanik
  • derTour des Ursulines genannteDonjon aus dem 12. Jahrhundert, der einzige Rest der einst beeindruckenden Burg Riveau, heute ein Kulturzentrum
  • mittelalterliche Häuser mit dem Stadtpalast des Kanzlers der Herzöge von Burgund,Nicolas Rolin (* 1376 Autun), in dem dasMusée Rolin eingerichtet wurde
  • spätgotischer Uhrenturm (15. Jahrhundert) mit einer Einzeigeruhr

Weiter sehenswert

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  • Musée Rolin
  • Muséum d'histoire naturelle d'Autun: naturwissenschaftliches Museum mit über 800.000 Spezies, in der Rue Saint-Antoine 14[10]
  • Lycée militaire d'Autun: ehemaliges Seminar mit einem früheren Kreuzgang (17. Jahrhundert);Napoléon und sein BruderJoseph erhielten hier einen Teil ihrer Ausbildung
  • Passage: prunkvolle überdachte Passage bei der Rue du Général du Demetz
  • Croix de la Libération: ein an die Befreiung der Stadt im Jahr 1944 erinnerndes Steinkreuz auf der südwestlich von Autun gelegenen AnhöheMont Saint-Sebastien, von der man eine gute Aussicht über die Stadt hat
  • DieSteinreihe Champ de la Justice liegt nördlich von Autun.
  • Das Prison Circulaire (Kreisförmiges Gefängnis) von 1855.[11]
  • Römisches Theater
    Römisches Theater
  • Wärterhaus am röm. Theater mit antiken Figuren
    Wärterhaus am röm. Theater mit antiken Figuren
  • Gallo-römische Stadtmauer
    Gallo-römische Stadtmauer
  • Brücke über den Arroux mit Blick auf das römische Stadttor Porte d'Arroux
    Brücke über den Arroux mit Blick auf das römische StadttorPorte d'Arroux
  • Champ de la Justice
    Champ de la Justice
  • Römisches Stadttor Porte d'Arroux (1. Jahrhundert v. Chr.)
    Römisches StadttorPorte d'Arroux
    (1. Jahrhundert v. Chr.)
  • Sogenannter Janustempel (1. Jahrhundert n. Chr.)
    Sogenannter Janustempel (1. Jahrhundert n. Chr.)
  • Straße in der Altstadt
    Straße in der Altstadt
  • Croix de la Libération
    Croix de la Libération
  • Turm der Ursulinen
    Turm der Ursulinen

Persönlichkeiten

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In Autun geboren

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Personen mit Bezug zur Stadt

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Städtepartnerschaften

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Besonderheiten

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Eine kulinarische Spezialität der Region sind die Produkte desMorvan (Granitmassiv in der Bourgogne), wie Käse, Honig und Produkte derHaselnuss, so beispielsweise die Noisettes du Morvan, ein Nussgebäck in Form der Nüsse und Gros Croquets du Morvan, ein Mandel-Nuss-Gebäck.

Literatur

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Weblinks

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Commons: Autun – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Dokumentationen

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  • Auf Roms Spuren: Autun - Festung des Augustus. Dokumentation. zdfinfo, abgerufen am 26. Dezember 2023 (RMC Production 2021, Copyright der SynchronfassungZDF 2022. Ein Film von Blandine Josselin. Unter Mitwirkung von Dr. Vivien Barrière, Yannick Labaune, Stéphane Alix, Prof. Antony Hostein, Prof. Martine Joly, Prof. Philippe Barral, Dr. Laetitia Borau, André Strasberg, Dr. Filipe Ferreira, und Nicolas Tisserand). 

Einzelnachweise

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  1. Alain Rebourg:Autun antique. Neuausgabe, herausgegeben von Christian Goudineau in Zusammenarbeit mit Herveline Delhumeau (= Guides archéologiques de la France, Bd. 39). Monum, Éditions du Patrimoine, Paris 2002,ISBN 2-85822-693-8, S. 36.
  2. Roland Martin:AUGUSTODUNUM (Autun) Saône-et-Loire, France. In:Richard Stillwell u. a. (Hrsg.):The Princeton Encyclopedia of Classical Sites. Princeton University Press, Princeton NJ 1976,ISBN 0-691-03542-3 (englisch,perseus.tufts.edu). 
  3. Yves Lafond: Augustodunum. In:Der Neue Pauly (DNP). Band 2, Metzler, Stuttgart 1997,ISBN 3-476-01472-X, Sp. 301.;Augustodunum. In: Hellmut Brunner, Klaus Flessel, Friedrich Hiller (Hrsg.):Lexikon alte Kulturen. Band 1, Meyers Lexikonverlag, Mannheim 1990,ISBN 3-411-07301-2, S. 243.
  4. abAutun. In:Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 2, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 174.
  5. Wilhelm Voss-Gerling:Burgund. Polyglott-Verlag, München 1978,ISBN 3-493-60873-X, S. 53.
  6. Röm. Überreste nach: B. Laule, U. Laule, H. Wischermann:Kunstdenkmäler in Burgund. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1991, S. 359.
  7. Hubert Mordek:Kirchenrecht und Reform im Frankenreich: Die Collectio Vetus Gallica, die älteste systematische Kanonessammlung des fränkischen Gallien. Berlin 1975, S. 84 ff.
  8. Odette Pontal:Die Synoden im Merowingerreich. Paderborn u. a. 1986, S. 197.
  9. Autun. In:Encyclopædia Britannica. 11. Auflage. 1910-11, Band 3, S. 49.
  10. D. Chabard (Hrsg.):Medizin im gallisch-römischen Altertum. La médecine dans l’antiquité romaine et gauloise. Exposition par le Museum d’histoire naturelle et le Musée Rolin dans le cadre du Bimillénaire de la Ville d’Autun. Musée d’Histoire Nauturelle, Ville d’Autun 1985 / Stadt Ingelheim/Rhein 1986, S. 2 f.
  11. Ancienne prison. In: POP : la plateforme ouverte du patrimoine. Ministère de la Culture, 1992, abgerufen am 23. Februar 2023 (französisch). 
Gemeinden imArrondissement Autun

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