Bei der Verwendung einer Autobombe als terroristische Waffe wird der Sprengstoff im Fahrzeug zum Anschlagsziel transportiert und dort – unmittelbar, meist aber erst zu einem späteren Zeitpunkt – zur Explosion gebracht. Mitunter werden die Fahrzeuge auch im Rahmen einesSelbstmordattentats vom Fahrer in das Ziel gelenkt und dort durch den Aufprall oder durch bewusste Zündung zur Explosion gebracht. Autobomben richten sich gegen Einrichtungen und gegen Menschen, häufig werden mit ihnen Terroranschläge auf Zivilisten verübt. Sie werden auch vonAufständischen oderGuerillatruppen gegen reguläre oder Besatzungsarmeen eingesetzt, wobei die Schädigung von Zivilisten häufig in Kauf genommen oder sogar beabsichtigt wird. Während derPräsenz US-amerikanischer Truppen im Irak ab 2003 wurden die meisten Todesfälle und Verletzungen durch so genannteunkonventionelle Sprengsätze (Improvised Explosive Devices, IED) verursacht, häufig in Form von Autobomben.
Weil sich imKoffer- oder Laderaum einesPkw oderLieferwagens mehrere 100 kg Sprengstoff verstecken lassen, können die Personen- und Sachschäden sehr große Ausmaße annehmen. So starben beimBombenanschlag auf das Murrah Federal Building in Oklahoma City 168 Menschen und beimAnschlag in Mogadischu am 14. Oktober 2017 kamen über 500 Menschen um. Der Attentäter von Oklahoma City hatte über zwei Tonnen Sprengstoff in einen Kleinlastwagen geladen, den er vor einem öffentlichen Verwaltungsgebäude detonieren ließ. BeimBombenanschlag auf das World Trade Center 1993 wollten die Attentäter durch eine Autobombe in der Tiefgarage das Gebäude zum Einsturz bringen, was jedoch misslang. Die Explosion riss ein 30 Meter großes Loch in vier der sechs Untergeschosse, sechs Menschen starben.
Eine Autobombe der TerrorgruppeIS wird 2016 während der Schlacht um Manbidsch von einer Panzerabwehrrakete desSDF getroffen und der Sprengstoff im Fahrzeug explodiert.
Large Vehicle Borne Improvised Explosive Device (LVBIED): GrößereLastkraftwagen undSattelzüge werden mit Sprengstoff bestückt, deren Umfang mehrere Tonnen ermöglicht und werden zum Zielpunkt gefahren, um bei der Detonation in einem Bereich von mehreren hundert Metern Schäden zu verursachen
Vehicle Borne Improvised Explosive Device (VBIED): Ein mit Sprengstoff gefülltesAuto oder ein Lastkraftwagen wird zum Zielpunkt gefahren und zur Explosion gebracht.
Under Vehicle Improvised Explosive Device (UVIED): Ein in, unter oder auf einem Auto oder Lastkraftwagen angebrachter selbstgebastelter und eher kleiner Sprengkörper alsSprengfalle (booby-trap), das bei Bewegung oder in Fahrt setzen des Fahrzeugs zur Explosion kommt.
Häufig werden Autobomben zusätzlich noch mit gefülltenFlüssiggasbehältern bestückt, um die Wirkung zu vergrößern.
Die heimliche Deponierung einer Bombe in dem Fahrzeug des Opfers ist eine Mordart, die vor allem im Bereich derorganisierten Kriminalität und beiGeheimdiensten verbreitet ist. Die Zündung der Bombe erfolgt dabei zum Beispiel durch Kopplung mit derZündung des Autos, das Öffnen bzw. Schließen einer Tür, einenDrucksensor im Sitz, ab einer bestimmten Geschwindigkeit, während des Ausstiegs aus dem Auto oder durchFernsteuerung. Im Gegensatz zur terroristisch eingesetzten Autobombe werden dabei eher kleinere Sprengstoffmengen verwendet, weil die Verletzung oder Tötung Unbeteiligter in der Nähe des Autos nicht das Ziel des Anschlags ist bzw. unerwünschte zusätzliche öffentliche Aufmerksamkeit nach sich ziehen könnte.
1976 ermordete die DINA den ehemaligen chilenischen Außen- und VerteidigungsministerOrlando Letelier im Exil inWashington, D.C. durch eine in seinem Wagen deponierte Bombe, die kurz nach Fahrtbeginn explodierte. Mit ihm starb seine US-amerikanische Mitarbeiterin Ronni Karpen Moffitt, ihr Mann überlebte schwerverletzt.
1983 ermordete dieMafia den italienischen Ermittlungsrichter und StaatsanwaltRocco Chinnici mit einer Bombe in seinem Wagen.
2005 kam es im Libanon zu einerSerie von Attentaten aufanti-syrisch gesinnte Politiker und Journalisten, die zum Großteil mit Autobomben ausgeführt wurden. Unter den Getöteten war auch der libanesische MinisterpräsidentRafiq al-Hariri.
2017 starb die in Malta gegen Korruption kämpfende JournalistinDaphne Caruana Galizia bei der Explosion einer Autobombe.