Christian Friedrich August Dillmann (*25. April1823 inIllingen (Württemberg); †4. Juli1894 inBerlin) war ein deutscher Orientalist und evangelischerTheologe. Er gilt als Neubegründer der äthiopischen Philologie (Äthiopistik) im deutschsprachigen Raum. Dillmann war Professor fürAltes Testament und orientalische Sprachen an den Universitäten Kiel (1854–64), Gießen (1864–69) und Berlin (1869–1894).
1854 wechselte er in dieser Eigenschaft an die philosophische Fakultät derUniversität Kiel, wo er 1860 die ordentliche Professur der orientalischen Sprachen erhielt. 1864 wechselte Dillmann als ordentlicher Professor der alttestamentlichenExegese an die theologische Fakultät derUniversität Gießen. 1869 wurde er an derUniversität Berlin als Nachfolger vonErnst Wilhelm Hengstenberg Professor für Altes Testament und orientalische Sprachen. 1875/76 bekleidete er das Amt desRektors an der Berliner Universität. Beim internationalen Orientalistenkongress 1881 war er Präsident. Ab 1872 war er auswärtiges Mitglied derBayerischen Akademie der Wissenschaften[2] und ab 1877 ordentliches Mitglied derPreußischen Akademie der Wissenschaften.[3]
Als hervorragender Kenner der äthiopischen Sprache und Literatur wurde Dillmann als Neubegründer deräthiopischen Philologie bekannt. Meisterwerke philologischer Kleinarbeit sind seine Kommentare zumAlten Testament.
Catalogus codicum manuscriptorum orientalium qui in Museo Britannico asservantur. 3: Codices aethiopicos amplectens. Museum Britannicum, London 1841. (Digitalisat)
Liber Henoch aethiopice, ad quinque codicum fidem editus cum variis lectionibus. Vogel, Leipzig 1851. (Digitalisat)
Der Verfall des Islâm. Rede zur Gedächtnisfeier der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin am 3.8.1876. Vogt, Berlin 1876. (Digitalisat)
Ascensio Isaiae, aethiopice et latine : cum prolegomenis, adnotationibus criticis et exegeticis, additis versionum latinarum reliquiis. Brockhaus, Leipzig 1877. (Digitalisat)
Verzeichniss der abessinischen Handschriften. Vogt, Berlin 1878. (Digitalisat)
Handbuch der alttestamentlichen Theologie. Aus dem Nachlass des Verfassers herausgegeben von Rudolf Kittel. Hirzel, Leipzig 1895. (Digitalisat)
Michael Güterbock: August Dillmann und seine Lebenswelt. Vornehmlich aus Berliner Akten. In: Pedrag Bukovec (Hrsg.):Christlicher Orient im Porträt. Wissenschaftsgeschichte des christlichen Orients. Bd. 1. Kovač, Hamburg 2014, S. 151–220,ISBN 978-3-8300-7812-8 (in diesem Band auch: Jürgen Tubach:August Dillmann (1823-1894), S. 109–150).
Herman Haupt, Georg Lehnert:Chronik der Universität Gießen, 1607–1907. Alfred Tölpelmann, Gießen 1907, S. [59] (Digitalisat).