Atlantik ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Weitere Bedeutungen sind unterAtlantik (Begriffsklärung) aufgeführt.
Karte des Atlantischen OzeansAtlantischer Ozean, Relief
DerAtlantische Ozean, auchAtlantik genannt, ist nach demPazifik der zweitgrößteOzean der Erde. Als Grenzen gelten diePolarkreise und dieMeridiane durchKap Agulhas im Osten undKap Hoorn im Westen. Die von ihm bedeckte Fläche beträgt 79.776.350 km², mit denNebenmeeren 89.757.830 km² und mit demArktischen Ozean 106,2 Millionen km², insgesamt etwa ein Fünftel derErdoberfläche.[1] Dabei liegt die durchschnittliche Wassertiefe (bei Einschluss aller Nebenmeere) bei 3.293 Metern.
Der Atlantik birgt ein Wasservolumen von rund 354,7 Mio. km³. Seine größte Breite beträgt 9000 km zwischenSenegal und demGolf von Mexiko, die geringste 1500 km zwischenNorwegen undGrönland.[1] Die maximale Tiefe wird mit etwa 8.400 Metern imMilwaukeetief erreicht, einem Teil desPuerto-Rico-Grabens. DerGolfstrom, der aus derKaribik kommt und quer über den Atlantik bis nach Grönland zieht, ist für das relativ milde Klima an den nordeuropäischen Küsten verantwortlich. Wegen des intensiven Schiffsverkehrs auf den Nebenmeeren (u. a.Mittelmeer,Nord- undOstsee) und des Transitverkehrs zwischen Europa und Nordamerika ist der Atlantik das verkehrsreichste Weltmeer.
Um eine einfache Anbindung an den Pazifik und den Indischen Ozean zu schaffen, wurden Kanäle einerseits vomAmerikanischen (Panamakanal, seit 1914) und andererseits vomEuropäischen Mittelmeer (Sueskanal, seit 1869) gebaut. Beide Kanäle trennen dabei kontinentale Landmassen voneinander.
Um den Atlantischen Ozean herum und an seinen Nebenmeeren liegen zahlreiche Staaten, die im Osten zurOstfeste und im Westen zurWestfeste gezählt werden. Durch das Mittelmeer hat er auch Zugang zum asiatischen Kontinent, womit der Atlantik Anrainerstaaten auf fünf der sieben Kontinente hat, so viel wie kein anderer.[3]
Europa liegt abgesehen vom äußersten Norden des Kontinents ausschließlich am Atlantik und seinen Nebenmeeren. Asien wird nur über das Mittelmeer, das Marmarameer und dasSchwarze Meer mit dem Atlantik verbunden. In Afrika beschränkt sich das Anrainergebiet des Atlantiks auf die direkten Küstenstaaten.
Im 15. Jahrhundert begann dieEuropäische Expansion mit den Entdeckungsfahrten der Portugiesen nach Afrika und der Spanier nach Amerika. Bis ins 19. Jahrhundert wurde deratlantische Sklavenhandel betrieben. Erst nach Eröffnung desSueskanals im November 1869 wurde es möglich, durch das Mittelmeer nach Persien, Indien oder Asien zu fahren. Bis dahin mussten die Schiffe dasKap der Guten Hoffnung umrunden. Der Atlantik ist nach wie vor der meistbefahrene Ozean.
Seit 1945 hat derWelthandel stark zugenommen; im Zuge derGlobalisierung hat sich die Arbeitsteilung zwischen den Volkswirtschaften stark verändert. Große Teile des Welthandels erfolgen per Schiff (Handelsschifffahrt). Die durchschnittliche Größe der Handelsschiffe hat stark zugenommen; seit den 1960er Jahren hat derContainer dieStückgutschiffe weitgehend entbehrlich und den Transport von Stückgut sehr viel effizienter und billiger gemacht (siehe auchContainerisierung,Containerschiff). Große Schiffe haben meist einen großenTiefgang und brauchenTiefwasserhäfen.
DieDeutsche Atlantische Expedition erkundete den südlichen Teil des Atlantiks (und die Atmosphäre darüber) von Mitte 1925 bis Mitte 1927 mit dem ForschungsschiffMeteor. Es fuhr dreizehn Mal auf verschiedenen Breitengraden von Ost nach West und zurück und erstellte dabei perEcholot Tiefenprofile des Meeresbodens.
Flugzeuge sammelten große Mengen Wetterdaten. Seit dem Aufkommen vonSatelliten sind diese der Hauptlieferant von Daten für die Erforschung des Atlantiks.
Auf demBoden des Atlantiks gibt es außerTiefseebecken,Tiefseerinnen undMeerestiefs und einigen niedrigerenSchwellen als auffälligste Struktur denMittelatlantischen Rücken. Das ist eine zerklüftete Erhebung auf einerdivergierenden Plattengrenze, die den Atlantik etwa in der Mitte von Nord nach Süd durchzieht. Hier steigt beständig Lava auf, welche die zwei angrenzenden ozeanischen Platten auseinanderschiebt, dadurch den Atlantik verbreitert und die dahinter liegendenKontinente immer weiter auseinandertreibt; der Ablauf ist durch Datierung der Gesteine auf dem Ozeanboden nachgewiesen, die je weiter entfernt vom Rücken desto älter sind.
Der Atlantische Ozean hat im Durchschnitt einenSalzgehalt von etwa 3,54 %, während der Wert imPazifik bei 3,45 % und imIndischen Ozean bei 3,48 % liegt. Im RandmeerNordsee ist der Salzgehalt mit 3,2–3,5 % schon merklich niedriger. In der Nähe von Flussmündungen fällt er auf 1,5–2,5 % und erreicht in derOstsee, die fast vollständig von Festland umgeben ist und nur geringen Wasseraustausch mit dem Atlantik hat, nur noch 0,2–2,0 %.