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Apotheose

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Die Basis der heute verlorenenAntoninus-Pius-Säule zeigt die Apotheosedieses Kaisers und seiner Gattin.
Constantino Brumidi:Apotheose George Washingtons (1865).
Anne-Louis Girodet-Trioson:Apotheose der für das Vaterland gefallenen französischen Helden (1801)
Peter Paul Rubens:Die glückliche Regentschaft der Maria von Medici aus demMedici-Zyklus (ca. 1622–1625)

Apotheose (altgriechischἀποθέωσιςapothéōsisVergottung“) bezeichnet ursprünglich dieVergöttlichung, das heißt die Erhebung einesMenschen zu einemGott oderHalbgott, wird aber auch nur zur Beschreibung einerVerherrlichung oderVerklärung verwendet. Sie ist nicht mit derTheosis derchristlichen Ostkirchen zu verwechseln.

Antike

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Der Gedanke einer Apotheose hat seinen Ursprung im ägyptischen und griechischenAltertum in einer Zeit, als teils geglaubt wurde, dass „große Persönlichkeiten“ zu Göttern würden und wie diese verehrt wurden. Hinter derDivinisierung zu Lebzeiten steckte mitunter der Gedanke, dass sich eine lebende Gottheit stärker um das Wohlergehen eines Volkes oder einer Gemeinschaft kümmert als ein einfacher Herrscher; teils waren die Zusammenhänge aber auch sehr viel komplexer (sieheHerrscherkult). Seit KaiserAugustus seinenAdoptivvater postum unter die Götter erheben ließ, wurde es im Römischen Reich bald gängiger Brauch, dass Kaiser ihre Vorgänger, sofern sie diese fürlegitim hielten, vom Senat zumdivus erheben ließen. Selbst nach der Christianisierung des Reiches blieb es bis ins frühe 6. Jahrhundert üblich, einen als rechtmäßig geltenden verstorbenen Herrscher alsdivus zu bezeichnen, auch wenn eine formale Apotheose seit dem späten 4. Jahrhundert nicht mehr vorkam.

Die Apotheose als Erzähltopos

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Die Apotheose ist einTopos, der verwendet wird, um das Ende einer Erzählung zu verklären. Bereits antikegriechische Komödien enden mit einer Apotheose, etwaDie Vögel vonAristophanes.

Im Ballett und Musiktheater

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Besondere Bedeutung hat die Apotheose als Stilmittel im klassischen Ballett erlangt, wenn zum Beispiel der tragische Tod eines Helden oder der gemeinsame Tod eines Liebespaars in der letzten Szene überhöht oder verklärt wird (zum Beispiel inSchwanensee), oder wenn der der Geschichte zu Grunde liegende Konflikt einer magischen oder mythischen Lösung zugeführt wird (zum Beispiel inSylvia).[1] Die entsprechendeNummer trägt dann auch die Bezeichnung „Apotheose“.

Die Apotheose in der bildenden Kunst und in der Musik

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Die Apotheose bedeutender Persönlichkeiten ist auch ein Gegenstand in der bildenden Kunst.

In der Musik ist die Apotheose abzugrenzen vomTombeau, einem Stück im Stil eines verstorbenen Komponisten.

Siehe auch

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Literatur

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  • Friedrich Hiller von Gaertringen: Apotheosis. In:Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band II,1, Stuttgart 1895, Sp. 184–188.
  • Arthur E. R. Boak:The Theoretical Basis of the Deification of Rulers in Antiquity. In:Classical Journal. 11, 1916, S. 293–297.
  • Franz Bömer:Ahnenkult und Ahnenglaube im alten Rom. Leipzig 1943.
  • Walter Burkert:Caesar und Romulus-Quirinus. In:Historia. 11, 1962, S. 356–376.
  • Jean-Claude Richard:Énée, Romulus, César et les funérailles impériales. In:Mélanges de l'École Française de Rome. 78, 1966, S. 67–78.
  • Bernadette Liou-Gille:Divinisation des morts dans la Rome ancienne. In:Revue Belge de Philologie. 71, 1993, S. 107–115.
  • David Engels:Postea dictus est inter deos receptus. Wetterzauber und Königsmord: Zu den Hintergründen der Vergöttlichung frührömischer Könige. In:Gymnasium. 114, 2007, S. 103–130.
  • David Engels:Cum non comparuisset deorum in numero conlocatus putaretur. Entrückung, Epiphanie und Consecration: Überlegungen zur Apotheose des römischen Kaisers. In: Dominik Groß, Jasmin Grande (Hrsg.):Objekt Leiche: Technisierung, Ökonomisierung und Inszenierung toter Körper. Campus-Verlag, Frankfurt am Main u. a. 2010,ISBN 978-3-593-39166-3, S. 79–133.

Weblinks

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Wiktionary: Apotheose – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Apotheose – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Matthew Naughtin:Ballet Music: A Handbook. Rowman & Littlefield, Lanham 2014,ISBN 978-0-8108-8659-9,S. 51. 
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