Anton Friedrich Koch (*17. September1952 inGießen) ist eindeutscherPhilosoph undHochschullehrer.
Koch besuchte die Grundschule inFronhausen (Lahn) und dieHerderschule Gießen und studierte ab 1971 Philosophie und Germanistik an derRuprecht-Karls-Universität Heidelberg, wo er im Mai 1980 promoviert wurde und von 1979 bis 1981 alsWissenschaftlicher Angestellter tätig war. Von 1982 bis 1989 war er Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Philosophie der UniversitätMünchen. Dort erfolgte im Januar 1989 auch seineHabilitation mit einer Arbeit zum ThemaSubjektivität in Raum und Zeit. Im Anschluss blieb er, nunmehr als Privatdozent und Oberassistent, zunächst in München und war dann von 1991 bis 1993 für Lehrstuhlvertretungen inHalle, wo er von 1993 bis 1996 auf den Lehrstuhl für Geschichte der Philosophie berufen wurde. Zwischen 1996 und 2009 lehrte er als Professor für Philosophie inTübingen, wo er unter anderem Bekanntschaft mit derTübinger Platonschule machte. Von 2009 bis zum Eintritt in den Ruhestand im Oktober 2020 lehrte er in Heidelberg. Im Frühlingssemester 2009 nahm er eine Gastprofessur an derEmory University inAtlanta (Georgia) und im Winterquartal 2016 eine Gastprofessur an derUniversity of Chicago wahr.[1]
Seit 2008 ist Koch ordentliches Mitglied derHeidelberger Akademie der Wissenschaften.[2]
Seine Forschungen gelten Grundproblemen, die die klassische griechische und die klassische deutsche Philosophie mit der analytischen und hermeneutischen Gegenwartsphilosophie verbinden, insbesondere der Problematik der logisch-ontologischen Verschränkung von Denken und Sein. Dazu vertritt er in seinen Schriften eine Reihe von Thesen unter dem Etikett „Hermeneutischer Realismus“, beispielsweise: (a) die Dinge seien interpretierbar als Token von Elementarsätzen über sie; (b) zum Realen gehörten notwendigerweise leibliche Subjekte, die früher oder später irgendwo im Raum-Zeit-System auftreten müssten; (c) die logische Operation der Verneinung führe in einen unheilbaren Widerspruch; (d) die Wahrheit habe drei wesentliche Aspekte, einen realistisch-objektiven, einen pragmatisch-normativen und einen phänomenal-epistemischen Aspekt (kurz: Korrespondenz, Behauptbarkeit und Unverborgenheit); (e) die Wahrheitsaspekte träten in Erscheinung auch als Modi der Zeit (Vergangenheit, Zukunft, Gegenwart), Aspekte des Mentalen (Fühlen, Erkennen, Begehren), Aspekte der Freiheit (Willkür, Spontaneität, Autonomie), Aspekte des Glücks (Vergnügen, Gelingen, Kontemplation) usw.
Personendaten | |
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NAME | Koch, Anton Friedrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Philosoph |
GEBURTSDATUM | 17. September 1952 |
GEBURTSORT | Gießen |