Anne Frank wurde am 12. Juni 1929 als zweite Tochter vonOtto Frank undEdith Frank-Holländer in der Klinik desVaterländischen Frauenvereins in der Eschenheimer Anlage in Frankfurt am Main geboren. Diese Klinik wurde imZweiten Weltkrieg zerstört. Die Familie lebte bis zu Annes zweitem Lebensjahr im HausMarbachweg 307 und ab 1931 in der Ganghoferstraße 24 (beide Häuser liegen im StadtteilDornbusch und sind erhalten geblieben). In einerassimilierten Gemeinschaft von Juden und anderen Bürgern wuchsen die Kinder mitkatholischen,protestantischen und jüdischen Freunden auf. Die Franks warenReformjuden, die viele Traditionen desjüdischen Glaubens bewahrten, aber nur wenige Gebräuche pflegten. Edith war der gläubigere Elternteil, während Otto, der imErsten Weltkrieg als Offizier aktiv gewesen war und nun als Unternehmer arbeitete, sich mehr um die Bildung seiner beiden Töchter kümmerte. Er verfügte über eine umfangreichePrivatbibliothek und animierte die Mädchen zum Lesen. Anne musste sich ständig mit ihrer drei Jahre älteren SchwesterMargot vergleichen lassen. Margot galt als gutmütig, vorbildlich und zurückhaltend, während Anne vielseitig interessiert und lebhaft, aber auch oft extrovertiert und impulsiv war und sich gegenüber Margot benachteiligt fühlte. Bevor die judenfeindliche Politik derNationalsozialisten ihr junges Leben in Unruhe brachte und schließlich völlig zerstörte, lebte sie unbeschwert mit ihrer Familie und ihren Freunden in Frankfurt. Sie konnte auch Alice Frank, ihre Großmutter väterlicherseits, inBasel besuchen. Im Jahr 1931 war sie mit Annes TanteHelene (Otto Franks Schwester, genannt Leni) und den Kindern Stephan undBernhard nach Basel gezogen, wo ihr Mann 1929 die Schweizer Vertretung derOpekta eröffnet hatte.[2] Anne Frank wird von ihrem Cousin Bernhard als lebendiges Kind beschrieben, das „gelacht und gelacht“ habe.[2]
Nachdem dieNSDAP am 13. März 1933 – wenige Wochen nachHitlersMachtergreifung – bei derKommunalwahl in Frankfurt die Mehrheit erreicht hatte, kam es am 1. April auch dort zum „Judenboykott“. Otto Frank sah große Probleme auf seine Familie zukommen, und die Eltern fragten sich besorgt, was wohl passiere, wenn sie weiter in Deutschland blieben. Später in diesem Jahr zog Edith mit den Kindern nachAachen zu ihrer Mutter Rosa Holländer. Otto blieb zunächst in Frankfurt, erhielt dann jedoch vonRobert Feix das Angebot, eine Niederlassung der Opekta in Amsterdam aufzubauen. Er zog in die Niederlande, um die Geschäfte zu arrangieren und alles für die Ankunft seiner Familie vorzubereiten.
Exil in Amsterdam
Merwedeplein[3] 37, Wohnhaus der Franks bis 5. Juli 1942Denkmal auf den Merwedeplein
Edith kam im Herbst nach, um eine Wohnung zu suchen, Margot folgte im Dezember und Anne im Februar 1934.[4] Sie lebten in einem Mehrfamilienhaus am Merwedeplein 37 im neuen StadtteilRivierenbuurt am damaligen Südrand der Stadt. Dort suchten zahlreiche jüdische Familien aus Deutschland eine neue Heimat. Sie wollten in den Niederlanden bleiben, wo sie sich vor der nationalsozialistischen Verfolgung sicherer fühlten.
Die Eltern Frank kümmerten sich im Exil weiterhin um die Bildung ihrer beiden Kinder. Margot besuchte eine öffentliche Schule und Anne wurde an der öffentlichenMontessori-Schule in der benachbarten Niersstraat angemeldet. Während Margot vor allem in Mathematik glänzte, zeigte Anne ihre Fähigkeiten beim Lesen und Schreiben. Zu Annes engsten Freunden ab 1934 zähltenHannah Goslar undSanne Ledermann. Goslar erzählte später, dass Anne häufig heimlich schrieb und nichts über den Inhalt ihrer Schriften verraten wollte. Diese frühen Aufzeichnungen sind verloren gegangen. Aber „Hanneli“, wie Anne ihre beste Freundin nannte, war bis zu ihrem Tod im Oktober 2022 eine wichtigeZeitzeugin, deren Erinnerungen Alison Leslie Gold 1998 in einem Buch festhielt.[5] Eine weitere Freundin,Jacqueline van Maarsen, berichtete einige Jahre später ebenfalls von ihren Erlebnissen mit Anne.[6] In den Jahren 1935 und 1936 verbrachte Anne noch einmal recht unbeschwerte Sommerferien im Anwesen ihrer Pariser Großtante Olga Spitzer inSils im Engadin/Segl und schloss dort Freundschaft mit einem Mädchen aus dem Ort.
Otto Frank leitete ab 1933 die niederländische Filiale der deutschen Firma Opekta. 1938 gründete er zusammen mit demFleischerHermann van Pels, der mit seiner ebenfalls jüdischen Familie ausOsnabrück geflohen war, eine zweite Firma namens Pectacon, dieGewürze verkaufte. Otto war sehr bemüht, dauerhaft seinen Lebensunterhalt zu sichern, da er miterleben musste, wie die Bank seines Vaters Michael in Frankfurt,[7] die bereits durch dieWeltwirtschaftskrise 1929 geschwächt war, von den Nationalsozialistenenteignet wurde.
1939 kam Ediths Mutter zu den Franks nach Amsterdam, wo sie bis zu ihrem Tod im Januar 1942 blieb. Wie rücksichtslos die Nationalsozialisten vorgingen, erfuhren die Franks aus erster Hand von Ediths Bruder Walter Holländer, der im Rahmen derNovemberpogrome 1938 festgenommen und insKZ Sachsenhausen gebracht worden war, bevor er mit einer Sondergenehmigung in die Niederlande reisen durfte. Otto Frank ließ sich jedoch durch die schockierenden Berichte über die brennendenSynagogen nicht von seiner optimistischen Einstellung abbringen. Er bezeichnete das Ereignis als „Fieberanfall“, der alle Beteiligten zur Vernunft bringen müsse. Die Hoffnung verwandelte sich jedoch in Angst, als mit demÜberfall auf Polen im September 1939 derZweite Weltkrieg ausbrach.
Inneres der von den Franks besuchten Synagoge im Stadtteil Rivierenbuurt
Die Flüchtlinge vor dem Nationalsozialismus waren besorgt, dass auch die Niederlande, die versuchten ihreNeutralität zu wahren, von Hitlers Expansionsdrang gefährdet seien. Am10. Mai 1940 wurden die Niederlande von der deutschenWehrmacht angegriffen und besetzt. Die niederländischen Streitkräftekapitulierten und KöniginWilhelmina floh nachLondon ins Exil. Schnell wurde deutlich, dass denJuden in den Niederlanden das gleiche Schicksal bevorstand wie in den anderen besetzten Gebieten. Otto und Edith Frank konnten die Probleme nicht länger vor ihren Kindern verborgen halten. Bisher hatten die Eltern versucht, ihre Töchter abzuschirmen, um eine gewisse Normalität zu bewahren, aber Anne verstand nun die Welt nicht mehr. Aufgeben passte nicht zu ihrem kämpferischen Charakter; sie war es gewohnt, ihre Meinung durchzusetzen. Wie im Jahr 2007 entdeckte Briefe belegen, versuchte Otto Frank mehrmals, Asyl in denVereinigten Staaten oderKuba zu erhalten, u. a. mit Hilfe seines Freundes Nathan Straus, der Kontakt zur First LadyEleanor Roosevelt hatte; die Bemühungen waren jedoch erfolglos.[8]
Immer neueJudengesetze nahmen ihnen zunehmend ihre Rechte. Sie wurden vom gesellschaftlichen Leben und allen öffentlichen Einrichtungen ausgeschlossen. DasKino-Verbot traf Anne, die mit Begeisterung Fotos von Filmstars sammelte, besonders hart. Mit ihren jüdischen Mitschülern musste sie nun eine besondere Schule, dasLyzeum, besuchen, wodurch sie von vielen Freunden getrennt wurde. Alle Juden mussten sich und später sogar ihre Fahrräder registrieren lassen. Als sie durch die Verpflichtung, denJudenstern tragen zu müssen, gebrandmarkt wurden, solidarisierten sich viele Niederländer mit ihnen. Allerdings bestand schon vor dem Machtantritt Hitlers eineniederländische nationalsozialistische Partei. Um seine Firmen vor den strengen Kontrollen derWirtschaftsprüfung zu schützen, übergab Otto Frank die Leitung pro forma an seine MitarbeiterJohannes Kleiman undVictor Kugler.
Am 12. Juni 1942 bekam Anne zum 13. Geburtstag ein rot-weiß kariertesPoesiealbum, das sie ihrem Vater in einem Geschäft gezeigt hatte und unverzüglich alsTagebuch benutzte. Noch am selben Tag begann sie in niederländischer Spracheihr Tagebuch und nannte esKitty.
Versteck im Hinterhaus
Rekonstruktion der Bücherregal-Tür zum Versteck im Hinterhaus
Otto Frank hatte im Hinterhaus der Firma in der Prinsengracht 263,Amsterdam, ein Versteck vorbereitet, wie es sein Mitarbeiter Kleiman vorgeschlagen hatte. Das unauffällige Hauptgebäude in der Nähe derWesterkerk war alt und typisch für dieses Viertel von Amsterdam. DasAchterhuis ist ein dreistöckiges Gebäude an der Rückseite des Gebäudes. Auf der ersten Etage gab es zwei kleinere Zimmer mit Bad und Toilette, darüber ein großes und ein kleines Zimmer; von letzterem führte eine Leiter auf den Dachboden. Die Tür zum insgesamt rund 50 m² großen Hinterhaus, das über eine steile Treppe mit dem Gang vor den Büroräumen verbunden war, wurde mit einem Bücherregal verdeckt.
Otto Frank hatte seine SekretärinMiep Gies (geb. Hermine Santrouschitz) zuvor um Hilfe gebeten. Obwohl sie davon ausgehen musste, alsJudenhelfer bestraft zu werden, wenn die versteckten Juden entdeckt würden, sagte sie zu und übernahm die schwierige Verantwortung. Zusammen mit ihrem MannJan Gies, Ottos Mitarbeitern Kugler und Kleiman sowieBep Voskuijl half sie den Bewohnern des Hinterhauses.
Die Lage der Familie Frank spitzte sich zu, als Margot Frank am 5. Juli 1942 einen Aufruf von derZentralstelle für jüdische Auswanderung in Amsterdam erhielt, wonach sie sich beimReichsarbeitsdienst melden musste, andernfalls würde die ganze Familie Frank verhaftet. Infolgedessen beschloss Otto Frank, früher als geplant mit seiner Familie unterzutauchen. Bereits am nächsten Tag, dem 6. Juli, begann daher für die ganze Familie ein Leben im Untergrund, da eine Flucht aus den besetzten Niederlanden unmöglich erschien. Als Annes FreundHelmut „Hello“ Silberberg sie zu Hause besuchen wollte, traf er sie nicht mehr an. Zur Tarnung hatte die Familie ihre bisherige Wohnung unordentlich zurückgelassen und einen Zettel hinterlegt, um eine plötzliche Flucht in dieSchweiz vorzutäuschen. Nach einer Woche folgte die Familie van Pels insAchterhuis und im November 1942 kam noch der ZahnarztFritz Pfeffer dazu.
Prinsengracht 263, Amsterdam, in dessen Hinterhaus sich die Familie versteckte
Zwar hofften die Versteckten zunächst, nach ein paar Wochen oder Monaten wieder frei zu sein, sie verbrachten jedoch schließlich etwas mehr als zwei Jahre im Hinterhaus. Während dieser Zeit konnten sie nicht das Haus verlassen und durften keine Aufmerksamkeit erregen (z. B. durch laute Geräusche). Die angespannte Atmosphäre im Hinterhaus, wo die Versteckten in ständiger Angst und Ungewissheit lebten, führte immer wieder zu Unruhe und Spannungen. Zunehmend manifestierten sich in dieser Zeit persönliche Konflikte. So ärgerte sich Anne über Fritz Pfeffer, der mit ihr ein Zimmer teilte und damit ihrePrivatsphäre störte. Sie benutzte für ihn deshalb das Pseudonym „Dussel“ (Dummkopf), ohne zu beachten, dass es auch für den Zahnarzt, der von seiner nicht-jüdischen Partnerin Charlotte Kaletta getrennt war und sich um sie Sorgen machte, nicht einfach war. Anne geriet häufig in Konflikte mit ihrer Mutter, weil sich Edith zunehmend verzweifelt und hoffnungslos zeigte, was nicht zu Annes Charakter passte. Otto musste vermitteln. Für Anne war es besonders schwierig, weil sie ausgerechnet zu Beginn ihrerPubertät, die in anderen Fällen von einer launischen und rebellischen Stimmung geprägt ist, mit ihren Eltern eingesperrt war und sich diszipliniert und angepasst verhalten musste.
Miep Gies besorgte nicht nur Lebensmittel, sondern informierte die acht Untergetauchten auch über das aktuelle Kriegsgeschehen. Mittags trafen sich die Helfer mit den Versteckten zum gemeinsamen Mittagessen und abends, wenn die anderen Angestellten der Firma das Gebäude verlassen hatten, konnten Anne und die anderen ins Vorderhaus kommen. In Otto Franks altem Privatbüro hörten sie die Nachrichten desBBC-Hörfunks, die sie zunehmend verunsicherten.[15] Am 15. Juli 1942 fuhr der erste Zug nachAuschwitz, und den Juden wurde dieStaatsbürgerschaft aberkannt.[16]
Anne Frank las im Versteck viele Bücher, schulte ihren Stil daran und entwickelte sich schnell vom eigenwilligen „Backfisch“ zur eigenständigen Schriftstellerin. Ihre schriftstellerischen Fähigkeiten und ihr Selbstbewusstsein als Autorin wuchsen. Der Aufruf der niederländischen Exilregierung in London, die Dokumente der Besetzung zu sammeln, war der Anstoß für Anne, die Tagebuchaufzeichnungen zu überarbeiten. Dafür benutzte sie lose Blätter. Am 11. Mai 1944 schrieb sie, dass sie nach dem Krieg auf jeden Fall ein Buch mit dem Titel „Das Hinterhaus“ herausbringen wollte.[17] Sie bezweifelte, dass Otto Edith wirklich liebte, und vermutete, dass er sie eher aus Vernunft geheiratet habe. Anne selbst begann sich für den zunächst als zu schüchtern und langweilig beschriebenen Peter van Pels zu interessieren, aber nach einem kurzen stürmischen Intermezzo mit einigen Zärtlichkeiten war die Beziehung schnell beendet. Aus dem Tagebuch geht auch hervor, dass Anne über die Deportationen und das auf Juden ausgesetzteKopfgeld Bescheid wusste, von denen sie wenige Tage nach ihrem letzten Eintrag selbst betroffen war.
Verrat
Es galt lange als gesichert, dass das Versteck verraten wurde. Der Täter wurde nie sicher identifiziert. Lange Zeit galt der LagervorarbeiterWilhelm van Maaren (1895–1971), der 1943 der Nachfolger von Bep Voskuijls erkranktem Vater geworden war, als Hauptverdächtiger. Er hatte eine Geldbörse gefunden, die Hermann van Pels zuvor im Lager verloren hatte, und daraufhin Verdacht geschöpft. Zwei Untersuchungen ergaben keine ausreichendenIndizien, deshalb kam es nie zu einer Anklage. Van Maaren war kein Antisemit. Er selbst hatte seinen Sohn während des Krieges versteckt, weil dieser sich nicht zum Arbeitsdienst melden wollte. In der Firma galt er aber als gefährlich, weil er misstrauisch war, herumschnüffelte und gegenüber Miep Gies mit angeblichen Verbindungen zurGestapo prahlte. Vor allemKugler, Kleiman und Voskuijl verdächtigten ihn. Später stellte sich heraus, dass er stahl.
Bei einer Untersuchung bestritt er 1948 den Verrat. Daraufhin sprach die ermittelndePolitieke Recherche Afdeling ihn auf Bewährung frei. 1949 legte erBerufung ein und wurde vom Bezirksgericht bedingungslos freigesprochen. Zwischen November 1963 und November 1964 stand er erneut als Verdächtiger vor Gericht, als dasCriminal Investigation Department denSD-OberscharführerKarl Josef Silberbauer, der die Versteckten festgenommen hatte, aufspürte und den Fall neu aufrollte. Silberbauer konnte weder van Maaren identifizieren noch irgendwelche neuen Informationen liefern, weil sein Vorgesetzter (der sich nach der deutschen Niederlage das Leben genommen hatte) ihm den Namen des Informanten nicht mitgeteilt hatte. Van Maaren war der am häufigsten untersuchte Verdächtige in diesem Fall und beharrte bis zu seinem Tod 1971 auf seiner Unschuld.
Die zweite verdächtigte Person war Lena van Bladeren-Hartog († 1963), die als Putzfrau in der Firma arbeitete. Ihr Mann Lammert, der als Gehilfe unter van Maaren angestellt war, hatte von dessen Beobachtungen erfahren und seiner Frau davon erzählt. Lena erzählte es Anna Genot, die ihrerseits Kleiman informierte. Anna und ihr Mann Petrus gaben außerdem an, dass sie schon 1942 angesichts der großen Mengen Milch und Brot, die in der Firma angeliefert wurden, Verdacht geschöpft hätten. Zu dem Verdacht gegen Lena passte die Aussage, dass die Meldung über die versteckten Juden von einer weiblichen Stimme gekommen sei. Auch ihr konnte keine Schuld nachgewiesen werden.Melissa Müller nannte sie zwar 1998 als Informantin, nahm die Behauptung 2003 aber zurück, als die britische HistorikerinCarol Ann Lee ihr widersprach und eine Untersuchung desNiederländischen Instituts für Kriegsdokumentation (NIOD) zu keinem eindeutigen Ergebnis kam.
Lee präsentiert in ihrem BuchThe hidden life of Otto Frank 2002 einen neuen Namen, den niederländischen Juden-Kopfgeldjäger Anton Ahlers (1917–2000). Kopfgeldjäger waren zur Zeit der Besatzung zahlreich und verdienten mit den Verhaftungsprämien ihren Lebensunterhalt. Lees Recherchen ergaben, dass der potenzielle Verräter, der als Informant für Kurt Döring im Amsterdamer Hauptquartier der Gestapo arbeitete, den Vater Otto Frank erpresst haben soll. Die Theorie ist allerdings umstritten. Das NIOD glaubt nicht daran, da die Vermutungen nur auf Aussagen von Ahlers selbst und seiner Familie beruhen (seine Frau Martha wies die Vorwürfe zurück, sein Bruder Cas bestätigte sie). Da Ahlers nur mit dem Verrat des Verstecks geprahlt hatte, gibt es keinen gesicherten Beweis.
2009 untersuchte der niederländische JournalistSytze van der Zee in seinem BuchVogelvrij – De jacht op de joodse onderduiker unter anderem mit der Frage, obAns van Dijk diejenige gewesen sein könnte, die Anne Frank und ihre Familie verriet. Van Dijk war selbst Jüdin und lieferte demBureau Joodsche Zaken untergetauchte Juden aus, die sie zuvor in eine Falle gelockt hatte, indem sie ihnen versprach, sie zu verstecken.[18] Laut van der Zee habeOtto Frank gewusst, dass die Verräterin eine Frau gewesen sei, und auch, dass sie eine Jüdin war. Er habe geschwiegen, um Vorurteilen keinen Vorschub zu leisten.[19] Van der Zee konnte diese Frage nicht zweifelsfrei klären.[20] Ans van Dijk war nach dem Krieg die einzige Frau unter 39 Personen, die wegen Verbrechen zur Kriegszeit hingerichtet wurde.
Im April 2015 wurde eine weitere Theorie publik, aufgestellt von Joop van Wijk, dem Sohn von Bep Voskuijl. Demnach soll seine Tante Hendrika Petronella, genanntNelly († 2001), die jüngere Schwester von Bep Voskuijl, das Versteck verraten haben. Bep kümmerte sich um die Menschen im Versteck; Nellykollaborierte mit deutschen Besatzern. Im Oktober 1945 wurde sie darum verhaftet und saß bis 1953 im Gefängnis vonGroningen ein. Bep war, im Gegensatz zu Miep Gies, zeitlebens kaum für Interviews und Stellungnahmen zu Anne Frank und dem Versteck im Hinterhaus bereit.[21]
Im Dezember 2016 veröffentlichte die Stiftung, die dasAnne-Frank-Haus verwaltet, eine neue Untersuchung mit alternativen Erklärungen für das Auffinden der Versteckten.[22] Statt durch einen Verrat könnten Anne Frank und die anderen im Hinterhaus untergetauchten Juden aus wirtschaftlichen Gründen entdeckt worden sein.[23] Der Polizeieinsatz richtete sich möglicherweise gegen einenSchwarzhandel mit rationierten Essensmarken. Anne Frank erwähnte in ihrem Tagebuch selbst die beiden Händler Martin Brouwer und Pieter Daatzelaar. Ermittlungen wegenSchwarzarbeit in der Prinsengracht 263 wären ein weiteres Motiv für die Durchsuchung. Dafür spricht die Anwesenheit von Gezinus Gringhuis, der Silberbauer begleitete und in einer Spezialeinheit für Wirtschaftskriminalität arbeitete. Außerdem wurden Kugler und Kleiman wegen „Judenbegünstigung“ bzw. „Arbeitsverweigerung“ verhaftet.
Im Januar 2022 stellte ein Team vonCold-Case-Ermittlern, ins Leben gerufen von dem niederländischen Dokumentarfilmer Thijs Bayens und geleitet von dem pensionierten FBI-Ermittler Vince Pankoke,[24] eine neue Hypothese auf.[25][26] Ihren Ermittlungen zufolge habe mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Mitglied desJudenrats Amsterdam, der NotarArnold van den Bergh (1886–1950), den deutschen Besatzern eine Liste mit Verstecken von Juden in Amsterdam übergeben, um das Leben seiner eigenen Familie zu retten. Hauptindiz für diese Hypothese ist die Kopie eines anonymen Briefes von 1946 an Otto Frank, in dem der Name des Notars genannt wird.[27] Diese Theorie ist jedoch umstritten. Mehrere Historiker äußerten Zweifel an den Schlussfolgerungen und verwiesen auf nach ihrer Recherche Fehler und Ungenauigkeiten in der Untersuchung. So gebe es keinerlei Beweise, dass der Judenrat im Zweiten Weltkrieg Listen mit Adressen von Verstecken von Juden aufgestellt habe, sagte Johannes Houwink ten Cate, Professor für Holocaust- und Genozidstudien.[28][29][30][31] Die LiteraturwissenschaftlerinDara Horn ordnet diese Theorie in denTopos derHolocaust Inversion ein, einer Form derTäter-Opfer-Umkehr, die Juden zu Opfern jüdischer Täter mache.[32] Der niederländische SchriftstellerLeon de Winter schrieb in einem Beitrag für dieNeue Zürcher Zeitung: „Es gibt keinen faktischen Beweis für van den Berghs Verrat. […] Das Buch «The Betrayal of Anne Frank» schiebt die Schuld am grausamen Tod von Anne Frank einem unschuldigen Juden in die Schuhe. Das Buch selber ist ein Verbrechen.“[33]Yves Kugelmann vomAnne Frank Fonds in Basel bezeichnete die Arbeit dieser Ermittlergruppe als „dilettantisch“.[34]
Verhaftung
Wer den entscheidenden Hinweis gab, wurde nie abschließend geklärt, aber es gilt als sicher, dass dieOrdnungspolizei unter Führung von Silberbauer am Morgen des 4. August 1944 gegen 10 Uhr in der Prinsengracht erschien, nachdem ein Anruf bei derGestapo eingegangen war. Die Helfer konnten die Juden nun nicht mehr schützen und mussten Silberbauer das Versteck zeigen. Kugler und Kleiman wurden in das SD-Gefängnis in der Euterpestraat gebracht. Sie kamen am 11. September 1944 ins PolizeilicheDurchgangslager Amersfoort. Kleiman wurde am 18. September 1944 aus gesundheitlichen Gründen entlassen, Kugler gelang am 28. März 1945 die Flucht. Bep Voskuijl konnte das Chaos bei der Festnahme nutzen, um mit einigen Dokumenten, die auf Verbindungen zum Schwarzmarkt hinwiesen, zu fliehen. Miep Gies sammelte die Blätter mit Annes Aufzeichnungen, die Silberbauer bei seiner Suche nach Geld und Schmuck der Gefangenen auf dem Boden verstreut hatte, und verwahrte sie in einer Schublade, um sie nach dem Krieg an Anne zurückzugeben.
Die Versteckten wurden zunächst bei der Gestapo verhört und über Nacht festgehalten. Am 5. August brachte man sie in das überfüllte Gefängnis in der Weteringschans. Zwei Tage später kamen sie insDurchgangslager Westerbork. Sie mussten in den Strafbaracken harte Arbeit verrichten. Die Frauen arbeiteten – von den Männern getrennt – in einerBatterien-Abteilung. Sie lebten in der Hoffnung, sich durch die Arbeit unentbehrlich zu machen und so einem noch schlimmeren Schicksal zu entgehen. Sie hörten Gerüchte über Fortschritte der Westalliierten nach derLandung in der Normandie und über Transporte inKonzentrationslager undVernichtungslager im Osten. Am 2. September wurden die Familien Frank und van Pels beim Appell zum Transport in dasKZ Auschwitz ausgewählt.
Auschwitz und Bergen-Belsen, Tod und Gedenken
Am 3. September 1944 fuhr der letzte Zug mit 1.019 Juden nach Auschwitz, wo er zwei Tage später ankam. An der Rampe sahen sich die Männer und Frauen zum letzten Mal. Alle Bewohner des Hinterhauses überlebten dieSelektion. Hermann van Pels wurde mit ziemlicher Sicherheit am 3. Oktober 1944, nach einer Selektion im Krankenlager, wohin er sich wegen einer Verletzung begeben hatte, in derGaskammer ermordet.[11] Auguste van Pels wurde über dasKZ Bergen-Belsen undKZ Buchenwald am 9. April 1945 insGhetto Theresienstadt gebracht und starb auf dem Weg dorthin. Peter van Pels wurde am 16. Januar 1945 auf einenTodesmarsch von Auschwitz zumKZ Mauthausen geschickt, wo er kurz vor der Befreiung starb. Edith Frank starb am 6. Januar 1945 in Auschwitz an Hunger und Erschöpfung. Zuvor hatte sich Rosa de Winter um Annes Mutter gekümmert und sie in eine Krankenbaracke gebracht.
Anne war drei Monate vor der Ankunft in Auschwitz 15 Jahre alt geworden und entging damit dem direkten Tod. 549 der 1.019 Passagiere – darunter alle Kinder unter 15 Jahren – kamen direkt in die Gaskammern. Die 258 Männer und 212 Frauen, die die Selektion überstanden hatten, mussten die demütigende Prozedur mit Ausziehen, sogenannterDesinfektion, Rasur und dem Eintätowieren einerHäftlingsnummer auf ihrem linken Unterarm über sich ergehen lassen. Anne, Margot und Edith Frank wurden in Block 29 des Frauenlagers Birkenau untergebracht. Jede der 212 Frauen aus dem Westerborker Transport, welche die Selektion überlebt hatten, wurde mit einer Zahl zwischen A-25060 und A-25271 tätowiert. Der Buchstabe A war für „Transportjuden“ vorgesehen, mit ihrer hohen Nummer standen sie in der Hierarchie weit unten. Tagsüber mussten sie harte Arbeit verrichten und nachts in überfüllten Baracken frieren. Die anderen Häftlinge beschrieben Anne als stark oder introvertiert. Ihre Sehnsucht und ihr Lebenswille erwiesen sich als treibende Kraft. Dennoch konnte sie den Krankheiten, die wegen der katastrophalenhygienischen Bedingungen im Lager grassierten, nicht entfliehen und infizierte sich mitKrätze. Zum Schutz der anderen Häftlinge wurde sie zusammen mit Margot in einen Isolierblock, den sogenannten Krätzeblock, verlegt. In diesem Isolierblock herrschten noch katastrophalere hygienische Zustände.
Da die Alliierten immer näher rückten, entschlossen sich die Nationalsozialisten, Auschwitz allmählich zu räumen. Am 28. Oktober deportierten sie 1308 Frauen aus Birkenau ins KZ Bergen-Belsen. Sie gehörten zu den insgesamt 8000 „kranken, aber potentiell wiederherstellungsfähigen Frauen“,[35] die für einen späteren Einsatz in der Rüstungsindustrie vorgesehen waren. Rosa de Winter schrieb in ihrem BuchAan de gaskamer ontsnapt! im August 1945, dass in der Nacht des 1. November 1944 der Zug abfuhr, der Anne und Margot nach Bergen-Belsen brachte.[36] Die beiden Schwestern wurden dadurch von ihrer Mutter getrennt.
In Bergen-Belsen kamen Anne und Margot zwei Tage später an. Nach einem acht Kilometer langen Fußmarsch wurden sie zunächst mit anderen Gefangenen in Zelten untergebracht, die jedoch wenig später von einem Sturm zerstört wurden.[36] Die beiden Mädchen verlegte man im Januar 1945 in das „Sternlager“, wo die Häftlinge ihre Zivilkleidung mit dem „Judenstern“ tragen mussten.[36] Dort traf Anne ihre FreundinnenHannah Goslar und Nanette Blitz wieder, die seit Februar 1944 als „Austauschjüdinnen“ in einem anderen Lagerteil gefangen waren. Bei ihren Gesprächen am Zaun erzählte Anne, die wegenLäusebefalls nur mit einem Tuch bekleidet war, dass sie und ihre Schwester alleine seien, weil sie ihre Eltern für tot hielt. Nanette Blitz beschrieb Anne folgendermaßen: „Sie war da schon ein Skelett. Sie war in eine Decke eingehüllt. Sie konnte ihre eigenen Sachen nicht mehr anziehen, denn die waren voller Läuse.“[36] Aber Anne zeigte sich trotz ihrer eigenen Krankheit mehr um Margot besorgt.
Grabstein für Anne und Margot Frank auf der KZ-Gedenkstätte Bergen-Belsen (2010)
Da immer mehr Gefangene nach Bergen-Belsen gebracht wurden, verschärften sich die hygienischen Mängel im Lager. Im März 1945 begann eineFleckfieber-Epidemie, an der etwa 17.000 Gefangene starben.[37] AuchTyphus und andere Krankheiten waren im Lager weit verbreitet.[38] Laut Zeugenaussagen fiel Margot geschwächt von ihrer Pritsche und starb. Einige Tage später war auch Anne tot. Die genauen Daten wurden kurz vor dem Kriegsende nicht mehr notiert. Wenige Wochen später, am 15. April 1945, befreitenbritische Truppen das Lager. Recherchen der Anne-Frank-Stiftung förderten Ende März 2015 zutage, dass Anne und Margot wahrscheinlich bereits im Februar 1945 gestorben waren.[36] Es ist nicht sicher, welchen Krankheiten Anne und Margot zum Opfer fielen. Die zeitlichen Abläufe und die Symptome, die die Augenzeugen beschrieben, sprechen laut den neuesten Ermittlungen dafür, dass Anne an Fleckfieber starb.[36]
Anne Franks Grab befindet sich auf dem Gelände derGedenkstätte Bergen-Belsen. Angehörige haben dort nach der Befreiung des KZ einen Gedenkstein für Anne und ihre Schwester Margot errichtet. Der Stein markiert keinen exakten Beisetzungsort, da beide in einem der umliegenden anonymenMassengräber ruhen.
Otto Frank überlebte als Einziger der im Hinterhaus untergetauchten Juden. Nach der Befreiung des KZ Auschwitz-Birkenau durch dieRote Armee am 27. Januar 1945 wohnte er bis 1952 wieder in Amsterdam. Dann siedelte er in dieSchweiz nachBasel über, wo seine Schwester lebte. Ein Jahr später heiratete er die gebürtigeWienerinElfriede Geiringer, deren erster Mann Erich Geiringer und deren Sohn auf demTodesmarsch nachMauthausen ums Leben gekommen waren.[39] Bis zu seinem Tod am 19. August 1980 lebte Otto Frank inBirsfelden bei Basel und widmete sich dem Tagebuch seiner Tochter Anne und der Verbreitung der darin enthaltenen Botschaft.
Nationalität, Identität und Sprache
Anne Frank wurde in Frankfurt am Main in einer deutschen Familie geboren und lebte dort bis zum Sommer 1933.[40] Im Jahr 1933 musste die Familie in die Niederlande auswandern. Hier besuchte Anne die Schule und sprach seit ihrem fünften Lebensjahr meist Niederländisch. Ehemalige Klassenkameraden merkten später an, dass Otto und Edith Frank auch zu Hause kein Deutsch, sondern nur Niederländisch mit Anne und Margot sprachen. Während bei den Eltern ein deutscher Akzent in ihrem Niederländisch zu bemerken war, sprachen beide Kinder akzentfrei.[41] Nach einem Bericht über Geiselerschießungen durch die Gestapo schreibt Anne in ihr Tagebuch:[42]
“Fraai volk, de Duitsers. En daar behoorde ik ook eens toe! Maar nee, Hitler heeft ons allang statenloos gemaakt. En trouwens, er bestaat geen groter vijandschap op de wereld dan tussen Duitsers en Joden.”
„Ein schönes Volk, die Deutschen, und da gehöre ich eigentlich auch noch dazu! Aber nein, Hitler hat uns längst staatenlos gemacht. Und im Übrigen gibt es keine größere Feindschaft auf dieser Welt als zwischen Deutschen und Juden.“
Die obige deutsche Fassung entstammt der Übersetzung vonAnneliese Schütz. Doch das niederländische Original verwendet stattPräsens dasPräteritum, alsogehörte. Eine wörtliche Übersetzung das Halbsatzes würde lauten: „und da gehörte ich einst auch dazu“ – diePartikeleigentlich wurde von der Übersetzerin hinzugefügt.[43]
Anne Frank erklärt in ihrem Tagebuch, wie sie nach dem Krieg Niederländerin werden will, und spricht über die Niederlande als „ihr“ Land.[44] Dieniederländische Staatsbürgerschaft konnte sie aber durch ihren frühen Tod im Krieg nicht mehr erhalten.
“Maak me Nederlander! Ik houd van de Nederlanders, ik houd van ons land, ik houd van de taal, en wil hier werken. En al zou ik aan de Koningin zelf moeten schrijven, ik zal niet wijken vóór mijn doel bereikt is.”
„Macht mich Niederländerin! Ich liebe die Niederländer, ich liebe unser Land, ich liebe die Sprache und will hier arbeiten. Und wenn ich an die Königin selbst schreiben muss, ich werde nicht aufgeben, bevor mein Ziel erreicht ist.“
–Anne Frank:Tagebuch der Anne Frank, Eintrag vom 4. Mai 1944
Deutschsprachige Ausgaben des „Tagebuchs“
1950, als die deutsche Ausgabe desTagebuchs beimVerlag Lambert Schneider herauskam, gab es neben der niederländischen bereits eine französische Publikation. Fünf englische und neun US-amerikanische Verlage hatten das Manuskript abgelehnt. In Deutschland war Anne Franks Tagebuch in den ersten Jahren nach seinem Erscheinen alles andere als populär. Der Verleger schrieb 1952 an den jüdischen ReligionsphilosophenMartin Buber inJerusalem: „Mein sofortiger Einsatz für antinationalsozialistische und judenfreundliche Schriften nach dem Kriege – er ist mir eine Herzensangelegenheit – schafft mir kein Publikum. Man mag hier nicht lesen, was alles geschah, man mag an Schuld und Wiedergutmachung nicht denken, und das bekomme ich deutlich zu spüren.“[45]
Die Originalausgabe von Anne Franks Tagebuch war:
Anne Frank. Het Achterhuis. Dagboekbrieven 14. Juni 1942 – 1. August 1944. Contact, Amsterdam 1947.
Die deutsche Erstausgabe war:
Das Tagebuch der Anne Frank. Übertragung aus dem Niederländischen vonAnneliese Schütz, mit einer Einführung vonMarie Baum. Lambert Schneider, Heidelberg 1950. (Eine Lizenzausgabe dieser Ausgabe erschien ab 1955 im Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main, mit einem Vorwort vonAlbrecht Goes, ohne die Einführung von Marie Baum. In derDDR erschien 1957 eine Lizenzausgabe im Union Verlag Berlin, mit einem Nachwort vonHeinrich Grüber. In der 4. Auflage der Ausgabe (1961) fehlt dieses Nachwort.)
Die gebundene Originalausgabe war bis zum Ende des Verlags Lambert Schneider (1991) lieferbar, zuletzt in der 13. Auflage 1988. In den 70er Jahren fragte Anne Franks VaterOtto Frank bei den Verlegern an wegen einer erweiterten und neuübersetzten Neuausgabe. Dies hätte die Kapazitäten des Verlags zu diesem Zeitpunkt jedoch überschritten.[46] Stattdessen wurde nach Otto Franks Tod (1980) in den Niederlanden die erste vollständige, textkritische und kommentierte Ausgabe erarbeitet:
De Dagboeken van Anne Frank. Staatsuitgeverij, Amsterdam 1986. (Herausgegeben vomRijksinstituut voor Oorlogsdocumentatie, dem Niederländischen Staatlichen Institut für Kriegsdokumentation)
Die deutsche Übersetzung dieser Ausgabe ist:
Die Tagebücher der Anne Frank. Vollständige Kritische Ausgabe. Einführung von H. Paape, G. van der Stroom u. David Barnouw. Aus dem Niederländischen vonMirjam Pressler. Fischer, Frankfurt am Main 1988,ISBN 3-10-076710-1.
In dieser Kritischen Ausgabe werden drei Versionen des Tagebuchs dokumentiert: Zum einen das ursprüngliche handschriftliche Tagebuch (Teil 1, 2 und 3; Version a), parallel dazu die von Anne Frank selbst auf losen Blättern ausdrücklich zur Veröffentlichung angefertigte Version (b). In der deutschen Ausgabe dieses Buches steht als drittes die von Otto Frank und der Übersetzerin Anneliese Schütz bearbeitete deutsche Erstausgabe (Heidelberg 1950).
Gedenkstätten und -baum
Anne-Frank-Statuen
Anne-Frank-Statue in Utrecht, Bildhauer: Pieter d’Hont
Am 3. Mai 1957 gründete eine Gruppe um Otto Frank dieAnne Frank Foundation („Anne FrankStiftung“), um das Haus in der Prinsengracht 263 vor dem Verfall zu retten und es der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.[51] Als primäres Ziel nannte Otto Frank den Kontakt und die Kommunikation zwischen jungen Menschen mit verschiedenen Kulturen, Religionen oderethnischen Hintergründen, um Intoleranz oderrassistischer Diskriminierung entgegenzuwirken.[52] Das Museum und Dokumentationszentrum im Anne-Frank-Haus wurden am 3. Mai 1960 eröffnet.[53]
Ehemalige Wohnorte der Franks
Stolpersteine in Amsterdam
Stolpersteine in Aachen
2005 wurde die frühere Wohnung am Merwedeplein 37 in Amsterdam in den Zustand zurückversetzt, in dem sie war, als die Familie Frank dort wohnte.[54] Sie steht Schriftstellern, die in ihrer Heimat nicht frei arbeiten können, für jeweils ein Jahr zur Verfügung.[54] Im Februar 2015 verlegteGunter Demnig vor dem Haus vierStolpersteine für Anne, Margot, Edith und Otto Frank.[55]
Gedenktafeln gibt es in Frankfurt an den früheren Wohnungen der Franks im Marbachweg 307 und an der Ganghoferstraße 24.[56] Im StadtteilDornbusch wurden weitere Denkmale eingerichtet.[57] Außerdem ist Anne Frank auf derFrankfurter Treppe zu sehen.[58]
Vor der letzten frei gewählten Wohnung der Familie Frank am Pastorplatz 1 in Aachen erinnern im Gehweg eingelasseneStolpersteine, die Demnig im Juni 2009 verlegte, sowie ein Gedenkstein vor dem nicht mehr existenten Haus der Großmutter an das Schicksal der Familie.[59]
Villa Spitzer
Ein Denkmal vor der „Villa Spitzer“ („Villa Laret“) unweit des luxuriösenHotels „Waldhaus“ erinnert an die Ferienaufenthalte Anne Franks 1935 und 1936 inSils im Engadin/Segl im Anwesen ihrer Pariser Großtante Olga Spitzer.[60] Eine Vase, die sie zum Abschied 1936 ihrer Ferienfreundin Tosca Nett aus dem Ort schenkte, ist heute Teil der Sammlung desNietzsche-Hauses in Sils.[60]
Anne-Frank-Baum
Ein Kastanienbaum, den Anne Frank von ihrem Versteck aus sehen konnte und im Tagebuch erwähnte, wurde alsAnne-Frank-Baum bekannt. Er wurde im August 2010 durch ein Unwetter zerstört.[61] Ableger des Baums wurden u. a. an einer Schule in Frankfurt am Main und bei denVereinten Nationen inNew York City gepflanzt.[62][63]
Forschungs- und Bildungseinrichtungen
Anne-Frank-Fonds
1963 gründete Otto Frank mit seiner zweiten EhefrauElfriede Frank in Basel denAnne Frank Fonds als Wohltätigkeitsstiftung.[64] Er vermachte dasUrheberrecht am Tagebuch dem Fonds mit der Auflage, dass die ersten 80.000Schweizer Franken der jährlichen Einnahmen seinen Erben zukommen und das restliche Geld für Projekte eingesetzt wird, die die Verwaltung als würdig ansieht.[65] Der Fonds finanziert die medizinische Behandlung derGerechten unter den Völkern und kümmert sich um die Erziehung der Jugend gegenRassismus.[65] Dazu unterstützt der Fonds weltweit zahlreiche Projekte und arbeitet mit diversen Partnern zusammen.[66][67] DemUnited States Holocaust Memorial Museum inWashington, D.C. hat der Fonds für eine Ausstellung 2003 einige Blätter von Annes Aufzeichnungen zur Verfügung gestellt.[68] Von 1996 bis 2015 war Annes Cousin Buddy Elias Präsident des Fonds.[68]
Am 29. Dezember 2015 urteilte ein Gericht in Amsterdam in einem Rechtsstreit mit dem Fonds, dass eine begrenzte Anzahl von Texten aus den Tagebüchern von Anne Frank für wissenschaftliche Zwecke kopiert und veröffentlicht werden dürfen.[69] Ansonsten gelte auch 70 Jahre nach Anne Franks Tod das Urheberrecht, weil dies durch eine 1986 erschienene Ausgabe mit bisher unveröffentlichten Texten um 50 Jahre verlängert worden sei.[69] Trotzdem veröffentlichten der Informationswissenschaftler Olivier Ertzscheid von derUniversität Nantes und die PolitikerinIsabelle Attard unmittelbar nach Ablauf der 70-Jahre-Frist das niederländische Original des Tagebuchs im Internet.[70]
Anne Frank Zentrum
Am 12. Juni 1998 wurde dasAnne Frank Zentrum in Berlin gegründet, dessen Ursprung auf eine Initiative aus dem Jahr 1994 zurückgeht.[71] Diegemeinnützige Einrichtung hat ihren Sitz inBerlin-Mitte, seit 2002 in der Rosenthaler Straße unmittelbar neben denHackeschen Höfen.[71] Für die Öffentlichkeit ist dort die ständige Ausstellung »Alles über Anne« zu sehen, die mit dem Anne-Frank-Haus und dem Baseler Fonds erarbeitet wurde und in dieser Form seit November 2018 gezeigt wird.[71] Für Schulklassen und Jugendgruppen werden gesonderte pädagogische Programme innerhalb der Ausstellung angeboten. Ebenso werden die deutschen Anne-Frank-Wanderausstellungen von hier aus koordiniert.
Bildungsstätte Anne Frank
Die „Bildungsstätte Anne Frank“ ist ein Bildungszentrum in Anne Franks Geburtsstadt Frankfurt am Main. Die Einrichtung, die als Jugendbegegnungsstätte gegründet wurde und 2013 in eine Bildungsstätte umbenannt wurde, soll Jugendlichen und Erwachsenen eine Möglichkeit zur Auseinandersetzung mit der Geschichte des Nationalsozialismus und ihren vielfältigen Bezügen zur Gegenwart bieten.[72] Am 12. Juni 2018 wurde dort nach einer Neukonzeption als Dauerausstellung das Lernlabor „Anne Frank. Morgen mehr.“ eröffnet.[73] Die Ausstellung wird vom Anne-Frank-Haus, dem Fonds und dem FörderprogrammDemokratie leben unterstützt.[74]
Schildkraut-Archiv
Der SchauspielerJoseph Schildkraut, der in zwei Filmen Otto Frank darstellte, sammelte in seinem Archiv Briefe, Dokumente und Fotos der Familie Frank. Eine Reihe von Dokumenten stammt aus dem Besitz des Vaters. Das Archiv wurde am 5. November 2012 im Auktionshaus Doyle in New York versteigert.[75]
Anne Frank in den Medien
Anne Franks Leben und die Schriften wurden in zahlreichen Theaterstücken, Filmen, Büchern und anderen Werken dokumentiert und gewürdigt.
Theater
Mitte der 1950er Jahre schrieben die Hollywood-DrehbuchautorenAlbert Hackett undFrances Goodrich das TheaterstückDas Tagebuch der Anne Frank, basierend auf dem Tagebuch. Das Stück wurde im Oktober 1955 uraufgeführt und erlebte seitdem zahlreiche Wiederaufführungen.[76]
1985 erschien dasMusicalYours, Anne imPlayhouse 91 inNew York; Libretto: Enid Futterman; Musik: Michael Cohen; Regie: Arthur Masella. Darstellerin der Anne warTrini Alvarado.[77] Es hatte laut Futterman "moderaten Erfolg".[78] Das Musical wurde seitdem an diversen internationalen Bühnen inszeniert, unter anderem 1990 in England und in einer überarbeiteten Version 2010 in den Niederlanden.[79]
1997 wurde amBroadway eine neue, von Wendy Kesselman adaptierte Fassung dieses Theaterstücks vorgestellt, die vonJames Lapine geleitet wurde und in derNatalie Portman die Hauptrolle übernahm.[80]
In Frankreich brachte dasThéâtre Essaïon die das MusiktehaterstückAnne, le musical (2007) von Jean-Pierre Hadida in einer Inszenierung von Pierre-Yves Duchesne und Christine Giua heraus. 2019 wurde dieses Musical in New Yorkoff-broadway gezeigt.[81][82] Nach einercoronabedingten Pause wurde es 2023 amActors Temple Theater wiederaufgenommen.[83]
Am 28. Februar 2008 wurde das Musical "El diario de Ana Frank: Un canto a la vida!" imMadrider Calderón-Theater uraufgeführt und international kontrovers diskutiert.[84][85][86]
In der Spielzeit 2015/16 kam das BallettAnne Frank von Choreograf Reginaldo Oliveira amStaatstheater Karlsruhe zur Uraufführung.[87]
2020/2021:Anne Frank. Dokumentarisch-biographisches Theater mit Objekten und Puppen. Ab 12 Jahren. Theater Die Artisanen, Berlin[88] Bundesweite Spielorte, z. B. Kempen, Januar 2021
Film
22. Juli 1941: Die Nachbarin heiratet. Anne Frank lehnt sich aus dem Fenster ihres Hauses in Amsterdam, um einen Blick auf das Brautpaar zu erhaschen. Es ist das einzige Mal, dass Anne Frank auf Film festgehalten wird. Zum Zeitpunkt der Hochzeit wohnte die Braut im zweiten Stock des Hauses Merwedeplein 39, die Familie Frank wohnte im Haus Nummer 37, ebenfalls im zweiten Stock.
Die einzig bekannte originale Filmaufnahme von Anne Frank stammt aus dem Jahr 1941. Sie dauert 20 Sekunden und zeigt ihre Nachbarin an ihrem Hochzeitstag am 22. Juli. Anne Frank blickt aus dem Fenster im zweiten Stock ihres Hauses in Amsterdam, Merwedeplein 37.[89][90]
Hackett und Goodrich schrieben auf der Basis ihres Theaterstücks auch das Drehbuch für den KinofilmDas Tagebuch der Anne Frank von 1959, der dreiOscars erhielt und für weitere fünf nominiert war.[76]Millie Perkins spielte die Hauptrolle.
2001 erschien der zweiteilige FilmAnne Frank, der auf Melissa Müllers Buch (siehe Literatur) beruht und Anne Franks Leben erstmals bis zum Ende im KZ zeigt. Unter der Regie vonRobert Dornhelm spielteHannah Taylor-Gordon die Hauptrolle.[94]
Im gleichen Jahr war Gerrit Nettens niederländischer DokumentarfilmHet Korte Leven van Anne Frank (The Short Life of Anne Frank) zu sehen.[95]
Der US-amerikanische SchriftstellerPhilip Roth schildert in seinem fiktiven RomanThe Ghost Writer von 1979, wie Anne Frank den Zweiten Weltkrieg übersteht und anonym als Schriftstellerin in den USA lebt.[100]
Der russische KomponistGrigori Samuilowitsch Frid schrieb 1969 die OperDas Tagebuch der Anne Frank für eine Sängerin.[102] Ulrike Patow besorgte die Textzusammenstellung aus dem Tagebuch.
Bernard Kops schildert in seinem DramaDreams of Anne Frank von 1992 das Leben im Hinterhaus mit Elementen ausFantasy und Musik.[103]
Der britische Komponist Robert Steadman schuf zu Ehren von Anne Franks 75. Geburtstag ein 20-minütiges Werk für Chor undSaiteninstrumente mit dem TitelTehillim for Anne.[104] Es enthält diehebräischen Texte von dreiPsalmen, die vom Chor wie ein bellender Mob geschrien werden. Das Werk hatte im November 2004 in Southwell Minster inNottinghamshire unter der Leitung von Nicholas Thorpe seine Premiere.[104]
Das 75-minütige Chor- und Ensemble-WerkAnnelies des britischen Komponisten James Whitbourn enthält originale Texte aus dem Tagebuch und wurde erstmals am 5. April 2005 in derCadogan Hall in London aufgeführt.[105][106]
Der spanische Regisseur Rafael Alvero präsentierte 2008 einMusical über Anne Franks Leben. Das Werk, in dem die Kubanerin Isabella Castillo die Hauptrolle spielt, wurde im Teatro Häagen-Dazs Calderón in Madrid aufgeführt.[107]
Das ChorwerkThe Beauty That Still Remains (2014) des norwegischen KomponistenMarcus Paus enthält originale Texte aus dem Tagebuch. Es wurde von der norwegischen Regierung zum 70. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs im Jahr 2015 in Auftrag gegeben.[108]
Zum 70. Jahrestag der Erstveröffentlichung erschien im Oktober 2017 das Tagebuch der Anne Frank als „Graphic Diary“. Das Werk der KünstlerAri Folman und David Polonsky wurde vom Anne-Frank-Fonds autorisiert.[112]
Die Youtube-SerieAnne Frank Video-Tagebuch aus dem Jahr 2020 zeigt Anne Franks Leben im Hinterhaus unter der fiktiven Annahme, dass sie statt ihres Tagebuchs eine Videokamera gehabt hätte.[116]
Würdigungen
Gedenksteine für 11.134 ermordete Frankfurter Juden in der Mauer des alten jüdischen Friedhofs in Frankfurt
Im Juni 1999 veröffentlichte das MagazinTime eine Sonderausgabe mit dem TitelTIME 100: Heroes & Icons of the 20th Century. In der Liste der hundert einflussreichsten Politiker, Künstler, Erfinder, Wissenschaftler und Ikonen erscheint auch der Name Anne Frank. Roger Rosenblatt, der Autor vonChildren of War, schrieb in seinem Eintrag zu Anne Frank:
„Die Leidenschaften, die das Buch entzündet, suggerieren, dass Anne Frank allen gehört, dass sie über den Holocaust, das Judentum, die Mädchenzeit und sogar die Tugend hinausgewachsen und zu einerTotemfigur der modernen Welt geworden ist – der moralische, individuelle Geist, der von der Maschinerie der Zerstörung besetzt ist und auf das Recht pocht, für die Zukunft der Menschen zu leben, zu fragen und zu hoffen.“[117]
Das gleiche Magazin veröffentlichte auch ein Foto von Anne Frank in der Reihe100 Photos that Changed the World (100 Fotos, die die Welt veränderten).[118] In der ListeDie 100 Bücher des Jahrhunderts von Le Monde wählten die Franzosen das Buch auf Platz 19.[119]
Miep Gies wehrt sich in einem Nachwort zu Melissa Müllers Biographie von Anne Frank jedoch gegen die Ansicht, dass Anne die sechs Millionen Opfer des Holocausts symbolisiere.[120] Das Leben und der Tod des Mädchens seien ihr individuelles Schicksal. Dieses Schicksal könne jedoch helfen, das weltweite Leid durch den Holocaust zu fassen. Melissa Müller selbst schreibt am Ende ihres Buches:
„Die mordenden Nazis und ihre schweigenden Helfer konnten Anne ihr Leben nehmen – ihre Stimme jedoch nicht. […] An Annes Glauben an sich selbst scheiterte der Naziterror. Er sollte sie töten, machte sie aber nicht mundtot.“[121]
Himmelskörper: EinAsteroid bekam den Namen(5535) Annefrank. Er wurde 1942 entdeckt, in dem Jahr, als Anne ihr Tagebuch begann und ihr Versteck bezog.[122]
Schulen: Die meistenAnne-Frank-Schulen befinden sich in Deutschland und anderen europäischen Ländern. Dazu gehört auch die Montessori-Schule in Amsterdam, die sie selbst von 1934 bis 1941 besuchte.[123]
Kindertagesstätten. Nicht durchgeführt wurden betriebene Umbenennungen von nach Anne Frank benannten Kitas inElxleben (auf Elchzwerge, 2021) und inTangerhütte (auf Weltentdecker), 2023, jeweils D.[124] FürReinhard Schramm, den Vorsitzenden derJüdischen Landesgemeinde Thüringen, ist dieser Vorgang „in einer Zeit des erstarkenden Antisemitismus“ erschreckend.[125]
Straßen und Plätze: Viele Straßen und Plätze wurden nach Anne Frank benannt.[126][127] In ihrer Heimatstadt Frankfurt gibt es außerdem dieAnne-Frank-Siedlung.
Anne Frank: Liebe Kitty. Ihr Romanentwurf in Briefen. Übersetzt aus dem Niederländischen vonWaltraud Hüsmert. Secession, Zürich 2019,ISBN 978-3-906910-62-8.
Anne Frank Fonds (Hrsg.):Gesamtausgabe. Tagebücher – Geschichten und Ereignisse aus dem Hinterhaus – Erzählungen – Briefe – Fotos und Dokumente. Übersetzt aus dem Niederländischen von Mirjam Pressler. Fischer, Frankfurt am Main 2013,ISBN 978-3-10-022304-3 (Gesamtausgabe sämtlicher Texte von Anne Frank – mit bislang unveröffentlichten Briefen und Schriften und vielen Fotos).
Anne Frank u. a.:Geschichten und Ereignisse aus dem Hinterhaus. Fischer, Frankfurt am Main 2002,ISBN 3-596-15777-3. (Die Erstausgabe erschien 1947, hrsg. von dem Vater Otto Frank)
Menno Metselaar, Ruud van der Rol:Die Geschichte der Anne Frank. Anne Frank Stichting, Amsterdam 2004,ISBN 90-72972-84-8.
Barbara Honigmann:Das Gesicht wiederfinden. Über Schreiben, Schriftsteller und Judentum. Essays. Hanser, München 2006,ISBN 3-446-20681-7 (= Edition Akzente; u. a. über Anne Frank,Rahel Varnhagen,Glückel von Hameln im Vergleich sowie über die Änderungen am Tagebuch durch den Hg. Otto Frank).
Robert M. W. Kempner:Edith Stein und Anne Frank. Zwei von Hunderttausend. Die Enthüllungen über dieNS-Verbrechen in Holland vor dem Schwurgericht in München. Die Ermordung der »nichtarischen« Mönche und Nonnen. Freiburg 1968,DNB457181761.
Tobias Hasenberg, Carolin Peschel:Textuelle ,Röntgenbilder‘ eines geschichtskulturellen Phänomens. Überlegungen zu didaktischen Crossover-Potentialen von Literatur- und Geschichtsunterricht am Beispiel von Fanfiction mit ,Anne Frank‘. In: Michael Eggers, Christof Hamann (Hrsg.):Komparatistik und Didaktik. Aisthesis Verlag, Bielefeld 2018,ISBN 978-3-8498-1164-8.
Rian Verhoeven:Anne Frank was niet alleen. Het Merwedeplein 1933–1945. Amsterdam 2019,ISBN 978-90-446-3041-1.
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