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Aminosäuren

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(Weitergeleitet vonAminosäure)
Grundstruktur von α-Aminosäuren
(RestR ist im Fall vonGlycin einH-Atom)

Aminosäuren (AS), unüblich aber genauer auchAminocarbonsäuren, veraltetAmidosäuren genannt, sindchemische Verbindungen mit einerStickstoff (N) enthaltendenAminogruppe und einerKohlenstoff (C) undSauerstoff (O) enthaltendenCarbonsäuregruppe.[1] Aminosäuren kommen in allen bekanntenLebewesen vor. Sie sind die Bausteine vonProteinen (Eiweiß) und werden frei bei der Zerlegung von Proteinen (Proteolyse).Essentielle Aminosäuren kann ein Organismus nicht selbst herstellen, sie müssen daher mit der Nahrung aufgenommen werden.

Zur Klasse der Aminosäuren zählenorganische Verbindungen, die zumindest eine Aminogruppe (–NH2 bzw. substituiert –NR2) und eineCarboxygruppe (–COOH) alsfunktionelle Gruppen enthalten, also Strukturmerkmale derAmine und derCarbonsäuren aufweisen. Chemisch lassen sie sich nach der Stellung ihrer Aminogruppe zur Carboxygruppe unterscheiden – steht die Aminogruppe amCα-Atom unmittelbar benachbart zur endständigen Carboxygruppe, nennt man diesα-ständig und spricht vonα-Aminosäuren.

Ausgewählte α-Aminosäuren sind die natürlichen Bausteine von Proteinen. Sie werden miteinander zu Ketten verknüpft, indem die Carboxygruppe der einen Aminosäure mit der Aminogruppe der nächsten einePeptidbindung eingeht. Die auf diese Weise zu einemPolymer verketteten Aminosäuren unterscheiden sich in ihrenSeitenketten und bestimmen zusammen die Form, mit der dasPolypeptid im wässrigen Milieu dann zumnativen Proteinauffaltet. DieseBiosynthese von Proteinen findet in allenZellen an denRibosomen nach Vorgabe genetischer Information statt, die in Form vonmRNA vorliegt.

DieBasensequenz der mRNA codiert in Tripletts dieAminosäurensequenz, wobei jeweils einBasentriplett einCodon darstellt, das für eine bestimmteproteinogene Aminosäure steht. Die hiermit als Bausteine für die Bildung von Proteinen in einer bestimmten Reihenfolge angegebenen Aminosäuren formen die Proteine.[2] Beim Menschen sind es 21 verschiedene proteinogene Aminosäuren, neben den standardmäßig 20 (kanonischen) Aminosäuren auchSelenocystein. Nach derTranslation können die Seitenketten einiger im Protein eingebauter Aminosäuren nochmodifiziert werden.

Das Spektrum der Aminosäuren geht allerdings über diese rund zwanzigproteinogenen weit hinaus. So sind bisher über 400nichtproteinogene natürlich vorkommende Aminosäuren bekannt, die biologische Funktionen haben.[3] Die vergleichsweise seltenenD-Aminosäuren stellen hierbei eine spezielle Gruppe dar.[4] Die Vielfalt dersynthetisch erzeugten und die der theoretisch möglichen Aminosäuren ist noch erheblich größer.

Einige Aminosäuren spielen alsNeurotransmitter eine besondere Rolle, ebenso verschiedene Abbauprodukte von Aminosäuren;biogene Amine treten nicht nur alsBotenstoffe im Nervensystem auf, sondern entfalten auch alsHormone undGewebsmediatoren vielfältigephysiologische Wirkungen imOrganismus.

Die einfachste Aminosäure,Glycin, konnte nicht nur auf derErde, sondern auch aufKometen,Meteoriten und inGaswolken iminterstellaren Raum nachgewiesen werden.[5]

Geschichte

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Strukturformeln von 20 proteinogenen Aminosäuren und deren Abkürzungen als Dreibuchstabencode (rot) und Einbuchstabencode (grün)

Die erste Aminosäure wurde 1805 im Pariser Labor vonLouis-Nicolas Vauquelin und dessen SchülerPierre Jean Robiquet aus dem Saft vonSpargel (Asparagus officinalis) isoliert und danachAsparagin genannt.[6] Als letzte der üblichen proteinaufbauenden Aminosäuren wurde dasThreonin 1931 imFibrin entdeckt sowie 1935 seiner Struktur nach geklärt vonWilliam Rose. Rose hatte durch Experimente mit verschiedenen Futtermitteln herausgefunden, dass die bis dato entdeckten 19 Aminosäuren als Zusatz nicht ausreichten.[7] Er stellte auch dieEssentialität anderer Aminosäuren fest und ermittelte je die für ein optimales Wachstum mindestenserforderliche Tagesdosis.[8]

In der Zeit zwischen 1805 und 1935 waren viele der damals bekannten Chemiker und Pharmazeuten daran beteiligt, Aminosäuren erstmals zu isolieren sowie deren Struktur aufzuklären. So gelangEmil Fischer, auf den auch dieFischer-Projektion zurückgeht, die finale Aufklärung der Struktur vonSerin (1901),Lysin (1902),Valin (1906) undCystein (1908). AuchAlbrecht Kossel (1896Histidin aus Störsperma),Richard Willstätter (1900Prolin via Synthese) undFrederick Hopkins (1901Tryptophan ausCasein) wurden später Nobelpreisträger. Der deutsche ChemikerErnst Schulze isolierte drei Aminosäuren erstmals – 1877Glutamin aus Rüben, 1881Phenylalanin und 1886Arginin ausLupinen – und war an der Strukturaufklärung weiterer Aminosäuren beteiligt. Zuvor hatteHeinrich Ritthausen 1866Glutaminsäure aus Getreideeiweiß, demGluten, kristallin gewonnen.Wilhelm Dittmar klärte 1872 die Struktur von Glutamin und Glutaminsäure, deren SalzeGlutamate sind, auf.

Bereits 1810 entdeckteWilliam Hyde Wollaston dasschwefelhaltigeCystin als „cystic oxide“ inBlasensteinen, doch erst 1884Eugen Baumann das monomereCystein. 1819 trennteHenri Braconnot dasGlycin aus Leim ab undJoseph Louis Proust dasLeucin aus Getreide.Eugen von Gorup-Besánez isolierte 1856 dasValin ausPankreassaft. Schon 1846 hatteJustus von Liebig aus Casein erstmals dasTyrosin abtrennen können, dessen Struktur 1869Ludwig von Barth klärte. ImHydrolysat des Casein entdeckteEdmund Drechsel 1889 auch dasLysin und späterJohn Howard Mueller 1922 das schwefelhaltigeMethionin als 19. Aminosäure, derenStrukturformelGeorge Barger und Philip Coine 1928 angaben. InMelasse hatteFelix Ehrlich schon 1903 als 18. dasIsoleucin gefunden, einStrukturisomer des Leucin.

Friedrich Wöhler, dessenSynthesen in den 1820er Jahren das Gebiet derBiochemie eröffneten, entdeckte keine Aminosäure, doch waren drei seiner Schüler daran beteiligt, neben den erwähnten Gorup-Besánez und Schulze auchGeorg Städeler (1863Serin aus Rohseide). 18 der 20 entdeckten Aminosäuren wurden aus pflanzlichem oder tierischem Material isoliert, nur die beiden AminosäurenAlanin (1850Adolph Strecker) undProlin (Willstätter) durchorganische Synthese erhalten. Während die Analyse der stofflichen Zusammensetzung bis hin zurSummenformel mit den damaligen Methoden gut zu bewerkstelligen war, konnte dieStrukturformel vieler Aminosäuren oftmals nur durch Teilschritte der Synthese endgültig aufgeklärt werden, was manchmal erst Jahre später gelang. Die Struktur des Asparagins und die vonAsparaginsäure klärteHermann Kolbe erst 1862 auf, 57 Jahre nach der ersten Beschreibung.

Den Gattungsnamen verdanken Aminosäuren zwei funktionellen Gruppen, ihre Einzelnamen mal einem hellen Aussehen (z. B.Arginin,Leucin), einem süßen Geschmack (z. B.Glycin) oder dem Material, in dem sie gefunden wurden (z. B.Asparagin,Cystein,Serin,Tyrosin), Merkmalen der chemischen Struktur (z. B.Prolin,Valin,Isoleucin) bzw. beidem (z. B.Glutamin,Glutaminsäure) und mal auch denEdukten ihrer Synthese (z. B.Alanin).[9]

Dass Proteine als Ketten aus Aminosäuren, verbunden durch Peptidbindungen, aufgebaut sind, schlugen zuerst 1902 auf der Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte in Karlsbad gleichzeitig und unabhängig voneinander sowohlEmil Fischer als auchFranz Hofmeister vor (Hofmeister-Fischer-Theorie).[10]

Zu den Pionieren der Chromatographie der Aminosäuren gehören seit Ende der 1940er JahreWilliam Howard Stein undStanford Moore.[11]

Struktur

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Carbamidsäure
Carbamidsäure
Carbamidsäure

Aminosäuren bestehen aus mindestens zwei Kohlenstoffatomen. Die instabileCarbamidsäure besitzt lediglich ein Kohlenstoffatom und ist damit keine Aminosäure, sondern ein Kohlensäureamid. Aminosäuren lassen sich in Klassen einteilen je nach dem Kohlenstoffatom, an dem sich dieAminogruppe relativ zur Carboxygruppe befindet. Sind imMolekül mehrere Aminogruppen vertreten, so bestimmt das Kohlenstoffatom, dessen Aminogruppe dem Carboxy-Kohlenstoff am nächsten steht, um welche Klasse von Aminosäuren es sich handelt.

Allgemeine Struktur von
Aminosäuren (R: Seitenkette)
α-Aminosäure
β-Aminosäure
γ-Aminosäure
  • α-Aminosäuren: Die Aminogruppe der α-Aminosäuren befindet sich am zweiten Kohlenstoffatom, einschließlich des Carboxy-Kohlenstoffatoms. Die Zählung beginnt immer mit dem Carboxy-Kohlenstoff. Die IUPAC-Bezeichnung lautet daher 2-Aminocarbonsäuren. Der einfachste Vertreter der α-Aminosäuren ist die proteinogene AminosäureGlycin. Alle proteinogenen Aminosäuren sind α-Aminosäuren.
Mit dem Ausdruck Aminosäuren ist oft eine bestimmte Gruppe von α-Aminosäuren gemeint, die hauptsächlich ausL-α-Aminosäuren besteht: dieproteinogenen Aminosäuren. Diese sind die Bausteine sämtlicher Proteine allen Lebens auf der Erde und neben denNukleinsäurenGrundbausteine des Lebens.
  • β-Aminosäuren: Die Aminogruppe der β-Aminosäuren befindet sich am dritten Kohlenstoffatom (das Carboxy-Kohlenstoffatom mitgezählt). Die IUPAC-Bezeichnung lautet 3-Aminocarbonsäuren. Der einfachste Vertreter istβ-Alanin.
  • γ-Aminosäuren: Die Aminogruppe der γ-Aminosäuren befindet sich am vierten Kohlenstoffatom (das Carboxy-Kohlenstoffatom mitgezählt). Die IUPAC-Bezeichnung lautet 4-Aminocarbonsäuren. Der einfachste Vertreter istγ-Aminobuttersäure (GABA).

Die Bezeichnung weiterer Klassen der Aminosäuren ergibt sich nach dem gleichen Schema.

Die Aminosäuren einer Klasse unterscheiden sich durch ihreSeitenketteR. Ist die SeitenketteR verschieden von den anderenSubstituenten, die sich am Kohlenstoff mit der Amino-Gruppe befinden, so befindet sich hier einStereozentrum und es existieren von der entsprechenden Aminosäure zweiEnantiomere. Enthält die SeitenketteR selbst weitere Stereozentren, so ergeben sich auchDiastereomere und die Zahl möglicher Stereoisomerer nimmt entsprechend zur Anzahl der weiteren Stereozentren zu. Von Aminosäuren mitzwei verschieden substituierten Stereozentren gibt esvier Stereoisomere. Unter bestimmten Bedingungen können alle drei ionogenen Gruppen geladen werden (z. B. Histidin), dann bilden sie Doppelsalze.[12]

Aminoacyl-Gruppe

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Reaktion von Glycin

Aminoacyl-Gruppe, gebildet aus der AminosäureGlycin. R bedeutet hier einen Rest, an den die Aminoacyl-Gruppe gebunden ist; beispielsweise wird eine Transfer-RNA (tRNA) so beladen zurAminoacyl-tRNA.
Reaktion von (S)-Glutamin

Aminoacyl-Gruppe, gebildet aus der AminosäureL-Glutamin. R bedeutet hier einen Rest, an den die Aminoacyl-Gruppe gebunden ist; beispielsweise wird eine Transfer-RNA (tRNA) so beladen zurAminoacyl-tRNA.

Aminoacyl-Gruppe bezeichnet die einwertige Gruppe, die aus einer Aminosäure durch Entfernen der Hydroxygruppe (–OH) aus der Carboxygruppe (–COOH) entsteht, also das univalente Radikal. Aus einer α-Aminosäure wird so eine α-Aminoacyl-Gruppe gebildet; aus der Aminosäure Tyrosin beispielsweise entsteht so dieTyrosylgruppe als eine spezielle α-Aminoacyl-Gruppe.

Proteinogene Aminosäuren

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Alsproteinogene Aminosäuren werden Aminosäuren bezeichnet, die in Lebewesen als Bausteine derProteine während derTranslation nach Vorgabe genetischer Information verwendet werden.[2] Bei der Biosynthese von Proteinen, die an denRibosomen einer Zelle stattfindet, werden im Zuge derProteinbiosynthese ausgewählte Aminosäuren durch Peptidbindungen in bestimmter Reihenfolge zur Polypeptidkette eines Proteins verknüpft. DieAminosäurensequenz des ribosomal gebildeten Peptids wird dabei vorgegeben durch die in derBasensequenz einerNukleinsäure enthaltene genetische Information, wobei nach demgenetischen Code eine Aminosäure durch einBasentriplett codiert wird.

Proteinogene Aminosäure: L-Prolin

L-Prolin
(proteinogene
Aminosäure)
Nichtproteinogene Aminosäure: D-Prolin

D-Prolin
(nichtproteinogene
Aminosäure)

Die proteinogenen Aminosäuren sind stets α-Aminosäuren. Bis auf die kleinste,Glycin, sind siechiral und treten mit besonderer räumlicher Anordnung auf.[13] Eine Besonderheit weist die AminosäureProlin auf, deren Aminogruppe einsekundäres Amin besitzt und die sich daher nicht so flexibel in eine Proteinfaltung einfügt wie andere proteinogene Aminosäuren – Prolin gilt beispielsweise als Helixbrecher beiα-helikalen Strukturen in Proteinen. Aufgrund der sekundären Aminogruppe wird Prolin auch alssekundäre Aminosäure – öfters fälschlicherweise bzw. veraltet auch alsIminosäure – bezeichnet.

Von den spiegelbildlich verschiedenenEnantiomeren sind jeweils nur dieL-Aminosäuren proteinogen (zurD / L-Nomenklatur sieheFischer-Projektion; in Fällen wieHydroxyprolin gibt es weitereStereoisomere). Die molekularen Komponenten des zum Aufbau der Proteine notwendigen zellulären Apparats – neben Ribosomen nochtRNAs und diese mit Aminosäuren beladendeAminoacyl-tRNA-Synthetasen – sind selber auch chiral und erkennen allein dieL-Variante.[14]

Dennoch kommen in Lebewesen vereinzelt auchD-Aminosäuren vor. Diese werden jedoch unabhängig von proteinogenen Stoffwechselwegen synthetisiert und dienen nicht dem ribosomalen Aufbau von Proteinen. So wird zum BeispielD-Alanin inPeptidoglycane derbakteriellen Zellwand eingebaut oderD-Valin in bakterielle Cyclo-Depsipeptide wieValinomycin. Verschiedene Arten vonArchaeen,Bakterien,Pilzen undNacktkiemern verfügen übernichtribosomale Peptidsynthetasen genannteMultienzymkomplexe, mit denen solche (nichtproteinogenen) Aminosäuren in einnichtribosomales Peptid eingebaut werden können.[15]

Kanonische Aminosäuren

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Für 20 derproteinogenen Aminosäuren finden sichCodons in der (am häufigsten gebrauchten) Standardversion des genetischen Codes. Diese werden daher alsStandardaminosäuren oder auchkanonische Aminosäuren bezeichnet.

InAminosäuresequenzen werden die Aminosäuren meist mit einem Namenskürzel imDreibuchstabencode angegeben oder imEinbuchstabencode durch ein Symbol dargestellt.[16]

Der Einbuchstabencode wurde von IUPAC-IUB auf Grundlage der folgenden Regeln gewählt:[17]

  • Wo keine Mehrdeutigkeit besteht, wurden die Anfangsbuchstaben verwendet: C Cystein, H Histidin, I Isoleucin, M Methionin, S Serin, V Valin,[17]
  • Wenn eine willkürliche Zuordnung erforderlich ist, haben die strukturell einfacheren Aminosäuren Vorrang: A Alanin, G Glycin, L Leucin, P Prolin, T Threonin,[17]
  • FPHenylalanin und R Arginin aRginine wurden phonetisch suggestiv zugeordnet,[17]
  • W Tryptophan wurde zugeordnet, da der Doppelring optisch an den sperrigen Buchstaben W erinnert,[17]
  • K Lysin und Y Tyrosin wurden aufgrund der alphabetischen Nähe zu ihren Initialen L und T zugeordnet (dabei ist zu beachten, dass U wegen der Ähnlichkeit mit V vermieden wurde, während X für unbestimmte oder atypische Aminosäuren reserviert wurde); für Tyrosin wurde zudem die Merkhilfe tYrosine vorgeschlagen,[18]
  • D Aspartat wurde willkürlich zugeordnet, wobei als Merkhilfe asparDic acid vorgeschlagen wurde;[19] E Glutamat wurde in alphabetischer Reihenfolge zugeordnet, da es lediglich um eineMethylen –CH2– Gruppe größer ist,[18]
  • N Asparagin wurde willkürlich zugeordnet, wobei als Merkhilfe asparagiNe vorgeschlagen wurde;[19] Q Glutamin wurde in alphabetischer Reihenfolge zugeordnet von den noch verfügbaren Buchstaben (zu beachten ist, dass O aufgrund der Ähnlichkeit zu D vermieden wurde), mit der vorgeschlagenen MerkhilfeQlutamine.[19]

 

Die 20 kanonischen Aminosäuren
AminosäureAcyl-
gruppe[16]
essen-
tiell?
Ø[20] in
Proteinen
NameAbk.Symbol
AlaninAlaAAlanyl-nein9,0 %
ArgininArgRArginyl-semi4,7 %
AsparaginAsnNAsparaginyl-nein4,4 %
AsparaginsäureAspDα-Aspartyl-nein5,5 %
CysteinCysCCysteinyl-  nein *2,8 %
GlutaminGlnQGlutaminyl-nein3,9 %
GlutaminsäureGluEα-Glutamyl-nein6,2 %
GlycinGlyGGlycyl-nein7,5 %
HistidinHisHHistidyl-ja2,1 %
IsoleucinIleIIsoleucyl-ja4,6 %
LeucinLeuLLeucyl-ja7,5 %
LysinLysKLysyl-ja7,0 %
MethioninMetMMethionyl-ja1,7 %
PhenylalaninPheFPhenylalanyl-ja3,5 %
ProlinProPProlyl-nein4,6 %
SerinSerSSeryl-nein7,1 %
ThreoninThrTThreonyl-ja6,0 %
TryptophanTrpWTryptophyl-ja1,1 %
TyrosinTyrYTyrosyl-  nein *3,5 %
ValinValVValyl-ja6,9 %
* Für Kinder und Schwangere essentiell.

Neben den oben angegebenen Codes werden zusätzliche Zeichen als Platzhalter benutzt, wenn aus derProteinsequenzierung oderRöntgenstrukturanalyse nicht auf die genaue Aminosäure geschlossen werden kann.

Mögliche AminosäurenAbk.Symbol
Asparagin oder AsparaginsäureAsxB
Glutamin oder GlutaminsäureGlxZ
Leucin oder IsoleucinXleJ
unbekannte AminosäureXaa (selten Unk)X

Nichtkanonische Aminosäuren

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Zu den natürlich vorkommenden Aminosäuren gehören außer den kanonischen die übrigen alsnichtkanonische Aminosäuren bezeichneten Aminosäuren, wozu proteinogene und nicht-proteinogene zählen. Hierbei lassen sich mehrere Gruppen unterscheiden:

L-Selenocystein
L-Pyrrolysin
  • Zur ersten Gruppe gehören jeneproteinogenen Aminosäuren, die durch eineRecodierung des genetischen Materials in Proteine eingebaut werden. Die 21. und die 22. proteinogene Aminosäure gehören hierzu:Selenocystein (beiEukaryoten und manchenBakterien undArchaeen) undPyrrolysin (bei manchen Bakterien und Archaeen). Für beide Aminosäuren wurden spezifischetRNAs – tRNASec bzw. tRNAPyl – gefunden, die während der Translation einen Einbau am Ribosom möglich machen. DerenAnticodon paart, abhängig von Strukturelementen im Kontext der mRNA (sieheSecis), mit demCodonUGA bzw.UAG; im Standardcode stellen diese einStopcodon dar. Doch nicht alle Organismen verwenden die nichtkanonischen proteinogenen Aminosäuren dieser Gruppe.
AminosäureAbk.Symbol
PyrrolysinPylO
SelenocysteinSecU
L-N-Formylmethionin
Das üblicheStartcodonAUG codiert für die AminosäureMethionin.Bakterien verfügen neben der tRNAMet über eine besondere tRNAfMet, die ebenfalls mit Methionin beladen wird und alsInitiator-tRNA dient. Die an tRNAifMet gebundene Aminosäure aber wird in Bakterien amN-Terminusformyliert zuN-Formylmethionin (fMet), noch bevor sie bei derInitiation am Ribosom zur ersten Aminosäure einer Peptidkette werden kann. Dieses Aminosäurederivat Formylmethionin wird daher gelegentlich auch als (23.) proteinogene Aminosäure gezählt. AuchMitochondrien undChloroplasten nutzen fMet initial. Dagegen wird es imCytosoleukaryotischer Zellen und inArchaeen nicht bei der Translation verwendet.[21]
  • Eine zweite Gruppe bilden die im engen Sinnnicht proteinogenen Aminosäuren, die aus kanonischen Aminosäuren entstehen, wenn der AminosäurerestR nach dem Einbau in Proteine verändert wird, d. h. durch eine der vielfältigenposttranslationale Modifikationen. So kannProlin zuHydroxyprolin,Serin zuO-Phosphoserin,Tyrosin zuO-Phosphotyrosin undGlutamat zuγ-Carboxyglutamat umgewandelt werden. Eine wichtige Änderung des Aminosäurerestes stellt auch dieGlykosylierung dar: Hier werdenKohlenhydratreste auf die Aminosäurereste übertragen, wodurchGlykoproteine entstehen.
  • Als dritte Gruppe lassen sich die strenggenommennicht proteinogenen Aminosäuren fassen, die der Organismus nicht von den kanonischen Aminosäuren unterscheiden kann und die er so anstelle dieser in Proteine unspezifisch einbaut. Dazu gehörtSelenomethionin, das anstelle desMethionins eingebaut werden kann, oder dasCanavanin, das der Organismus nicht vomArginin unterscheiden kann oder auch dieAzetidin-2-carbonsäure, die als giftigesProlin-Analogon wirkt. Viele der Aminosäuren dieser Gruppe sind toxisch, da sie oft zu einerFehlfaltung des Proteins führen, wodurch die Form und somit die Funktionsfähigkeit des Proteins beeinträchtigt werden kann. So ist Azetidin-2-carbonsäure ein toxischer Bestandteil desMaiglöckchens, wobei sich das Maiglöckchen selber mit einer hochspezifischen Prolyl-tRNA-Synthetase vor dem unkontrollierten Einbau dieser Aminosäure in ihre Proteine schützt.

Der Mensch nutzt neben den 20 kanonischen auchSelenocystein als proteinogene Aminosäure. Von den 20 kanonischen Aminosäuren werden 12 vom menschlichen Organismus beziehungsweise durch im menschlichen Verdauungstrakt lebende Mikroorganismen synthetisiert. Die restlichen 8 Aminosäuren sind für den Menschen essentiell, das heißt, er muss sie über die Nahrung aufnehmen.

Der Einbau künstlicher, nahezu beliebig gebauter Aminosäuren im Zuge einesProteindesigns ist unter anderem über die Ersetzung des Liganden in der entsprechendenAminoacyl-tRNA-Synthetase möglich.[22] DieseVerfahren sind teilweise so weit fortgeschritten, dass damit gezielt bestimmte Proteine eineMarkierung erhalten können, die beispielsweise das Protein nach Behandlung mit spezifischen Reagenzien zur Fluoreszenz anregen (Beispiel: Einbau von Norbornen-Aminosäure via Pyrrolysyl-tRNA-Synthetase/Codon CUA). Damit ist eine genaue Lokalisierung des Proteins auch ohne Produktion und Reaktion mitAntikörpern möglich.[23]

Biochemische Bedeutung

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Aminosäuren als Bausteine von Proteinen

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Hauptartikel:Proteinbiosynthese
Die natürlich vorkommenden 20 proteinogenen Standard-Aminosäuren, gruppiert nach physikalisch-chemischen Eigenschaften

L-Aminosäuren sind in derBiochemie von großer Bedeutung, da sie die Bausteine vonPeptiden undProteinen (Eiweißen) sind. Bisher sind über zwanzig sogenannteproteinogene Aminosäuren bekannt. Dies sind zunächst jene 20L-α-Aminosäuren, die als Standard-Aminosäuren durchCodons von je dreiNukleinbasen in derDNA nach dem Standard-Codecodiert werden. Zu diesenkanonisch genannten Aminosäuren sind inzwischen zwei weitere hinzugekommen,Selenocystein undPyrrolysin. Beide nicht-kanonischen sind ebenfalls α-Aminosäuren, bezogen auf die endständigeCarboxygruppe ist dieAminogruppe am unmittelbar benachbarten Kohlenstoffatom gebunden (Cα). Darüber hinaus gibt es noch weitere Aminosäuren, die als Bestandteil von Proteinen oder Peptiden auftreten, jedoch nicht codiert werden.

Aminosäureketten mit einer Kettenlänge unter zirka 100 Aminosäuren werden meist als Peptide bezeichnet, bei den größerenribosomal gebildeten spricht man von Makropeptiden oder Proteinen. Die einzelnen Aminosäuren sind dabei innerhalb der Kette je überPeptidbindungen (Säureamid) verknüpft. Ein automatisiertes Verfahren zur Synthese von Peptiden liefert dieMerrifield-Synthese.

In Form von Nahrung aufgenommene Proteine werden bei derVerdauung inL-Aminosäuren zerlegt. In derLeber[24] werden sie weiter verwertet. Entweder werden sie zur Proteinbiosynthese verwendet oder abgebaut (siehe auch:Aminosäureindex). Die wichtigsten Mechanismen des Aminosäurenabbaus sind:

Essentielle Aminosäuren

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Hauptartikel:Essentielle Aminosäure

Aminosäuren, die einOrganismus benötigt, jedoch nicht selbst herstellen kann, heißenessentielle Aminosäuren und müssen mit der Nahrung aufgenommen werden. Alle diese essentiellen Aminosäuren sindL-α-Aminosäuren. Für Menschen sindValin,Methionin,Leucin,Isoleucin,Phenylalanin,Tryptophan,Threonin undLysin essentielle Aminosäuren.Seit 1985 wird von der WHO auch die Aminosäure Histidin als essenzielle Aminosäure eingestuft. Es gibt somit neun essenzielle Aminosäuren.[25]Bedingt essentielle odersemi-essentielle Aminosäuren müssen nur in bestimmten Situationen mit der Nahrung aufgenommen werden, zum Beispiel während des Wachstums oder nach schweren Verletzungen. Die übrigen Aminosäuren werden entweder direkt synthetisiert oder aus anderen Aminosäuren durch Modifikation gewonnen. So kannCystein aus der essentiellen Aminosäure Methionin synthetisiert werden. Solange das Vermögen, aus Phenylalanin die AminosäureTyrosin herzustellen, noch nicht ausgereift ist, zählt auch diese neben den anderen zu den essentiellen Aminosäuren im Kindesalter. Aus ähnlichem Grund muss auch bei einerPhenylketonurie Tyrosin zugeführt werden. Daneben gibt es andere Erkrankungen, die denAminosäurestoffwechsel beeinträchtigen und die Aufnahme einer eigentlichnicht-essentiellen Aminosäure unter Umständen erfordern.

Pflanzen und Mikroorganismen können alle für sie notwendigen Aminosäuren selbst synthetisieren. Daher gibt es für sie keineessentiellen Aminosäuren.[13]

Mengendiagramm-Darstellung von Eigenschaften der Seitenketten proteinogener Standard-Aminosäuren[26]

Chemisch-physikalische Eigenschaften

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Die proteinogenen Aminosäuren lassen sich nach ihren Resten in Gruppen aufteilen (sieheTabellenübersicht der Eigenschaften). Dabei kann eine Aminosäure in verschiedenen Gruppen gleichzeitig auftauchen. In einemMengendiagramm lassen sich die Überlappungen der Gruppen grafisch darstellen.

Die Eigenschaften der Seitenkette von Cystein betreffend haben die Autoren unterschiedliche Ansichten: Löffler[27] hält sie für polar, während Alberts[28] sie für unpolar hält. Richtigerweise handelt es sich bei Schwefel um einHeteroatom, folglich gilt: Die Seitenkette von Cystein hat schwach polare Eigenschaften.

Säure- und Basen-Verhalten

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Titrationskurven der proteinogenen Aminosäuren

Aufgrund der basischen Aminogruppe und der sauren Carbonsäuregruppe sind Aminosäuren zugleichBasen undSäuren. Als Feststoffe und in neutralen wässrigen Lösungen liegen Aminosäuren alsZwitterionen vor, das heißt, die Aminogruppe ist protoniert und die Carboxygruppe ist deprotoniert.Verallgemeinert lässt sich das Zwitterion so darstellen:

Aminosäure als Zwitterion
Aminosäure als Zwitterion

Als Zwitterion kann die protonierte Aminogruppe als Säure (Protonendonator) und die Carboxylatgruppe kann als Base (Protonenakzeptor) reagieren. In sauren Lösungen liegen Aminosäuren alsKationen und in basischen Lösungen alsAnionen vor:

Struktur von Aminosäuren bei unterschiedlichen pH-Werten
Struktur von Aminosäuren bei unterschiedlichen pH-Werten

Die Ladung eines Aminosäuremoleküls hängt vompH-Wert der Lösung ab. Bei einem Zwitterion mit einer sauren und einer basischen Gruppe ist bei neutralem pH-Wert die Gesamtladung des Moleküls null. Daneben besitzen die Seitenketten der Aminosäuren teilweise saure oder basische geladene Gruppen. Der pH-Wert mit einer Nettoladung von Null ist derisoelektrische Punkt (pHI, pI) einer Aminosäure. Am isoelektrischen Punkt ist die Wasserlöslichkeit einer Aminosäure am geringsten.[29]

pKS-Werte einiger Aminosäure-Seitenketten (als freie Aminosäurenreste und im Protein)
AminosäureEigenschaftfreiim Protein
Aspsauer03,6803,7–4,0
Glusauer04,2504,2–4,5
Hisbasisch06,0006,7–7,1
Cyssemi-sauer08,3308,8–9,1
Tyrsemi-sauer10,0709,7–10,1
Lysbasisch10,5309,3–9,5
Argbasisch12,48

Für das Säure-Base-Verhalten proteinogener Aminosäuren ist vor allem das Verhalten ihrer Seitenkette (fortan mitR bezeichnet) interessant. In Proteinen sind die NH2- und COOH-Gruppen bei physiologischem pH-Wert (um pH 7) wegen derPeptidbindung nicht protonierbar und damit auch nichttitrierbar. Ausnahmen sind derAmino- und derCarboxy-Terminus des Proteins. Daher ist für das Säure-Base-Verhalten von Proteinen und Peptiden der SeitenkettenrestR maßgeblich.

Das Verhalten der SeitenketteR hängt von ihrer Konstitution ab, das heißt, ob die Seitenkette selbst wieder alsProtonenakzeptor oder alsProtonendonator wirken kann. Die proteinogenen Aminosäuren werden nach den funktionellen Gruppen eingeteilt in solche mit unpolarer oder polarer Aminosäureseitenkette und weiter unterteilt in nachPolarität sortierte Untergruppen:aliphatische,aromatische,amidierte,Schwefel-enthaltende,hydroxylierte,basische undsaure Aminosäuren.

Die Seitenketten von Tyrosin und Cystein sind zwar im Vergleich zu den anderen unpolaren Seitenketten relativ sauer, neigen aber erst bei unphysiologisch hohen pH-Werten zum Deprotonieren. Prolin ist eine sekundäre Aminosäure, da derN-Terminus mit der Seitenkette einen fünfatomigen Ring schließt. Innerhalb eines Proteins bindet der Carboxy-Terminus einer vorhergehenden Aminosäure an den Stickstoff des Prolins, welcher aufgrund der bereits erwähnten Peptidbindung nicht protonierbar ist. Histidin, Tyrosin und Methionin kommen jeweils in zwei Untergruppen vor.

Elektrische Eigenschaften der Aminosäuren[26]
AminosäurepK2
COOH
pK1
COOH
Isoelektrischer
Punkt
pK1
NH2
pK2
NH2
Alanin02,3006,1009,90
Arginin02,8110,7609,0912,50
Asparagin02,0205,4108,80
Asparaginsäure03,65  01,8802,8509,60
Cystein08,33 *01,7105,0510,78
Glutamin02,1705,6509,13
Glutaminsäure04,25  02,1903,2209,67
Glycin02,2105,9709,15
Histidin01,7807,4708,9705,97
Isoleucin02,3205,9409,76
Leucin02,4005,9809,60
Lysin02,2009,5908,9010,28
Methionin02,2805,7409,21
Phenylalanin02,5805,8409,24
Prolin01,9906,3010,60
Serin02,2105,6809,15
Threonin02,1005,6009,12
Tryptophan02,1505,6409,12
Tyrosin10,07 **02,2005,6609,11
Valin02,3005,9609,60
*Thiolgruppe
**phenolischeHydroxygruppe
Aliphatische Aminosäureseitenketten
Aromatische Aminosäureseitenketten
Amidierte Aminosäureseitenketten
Schwefel-enthaltende Aminosäureseitenketten
Hydroxylierte Aminosäureseitenketten
Basische Aminosäureseitenketten
Saure Aminosäureseitenketten

Der pK-Wert ist derpH-Wert, bei dem die titrierbaren Gruppen zu gleichen Teilen protoniert und deprotoniert vorliegen; die titrierbare Gruppe liegt dann zu gleichen Teilen in ihrer basischen wie in ihrer sauren Form vor (siehe auch:Henderson-Hasselbalch-Gleichung).

Es ist meist üblich, anstatt vom pKS vom pK zu sprechen, so vompK der Säure. In diesem Sinne müsste allerdings vom pK des Lysins als pKB, vompK der Base gesprochen werden. Aus Gründen der Vereinfachung wird diese Notation aber allgemein weggelassen, da sich auch aus dem Sinnzusammenhang ergibt, ob die Gruppe als Base oder Säure wirkt.

Der pK ist keine Konstante, sondern hängt von der Temperatur, derAktivität, derIonenstärke und der unmittelbaren Umgebung der titrierbaren Gruppe ab und kann daher stark schwanken.

Ist der pH höher als der pK einer titrierbaren Gruppe, so liegt die titrierbare Gruppe in ihrer basischen (deprotonierten) Form vor. Ist der pH niedriger als der pK der titrierbaren Gruppe, so liegt die titrierbare Gruppe in ihrer sauren (protonierten) Form vor:

  • Für Asp (pK = 03,86) bei pH 7: Die Seitenkette ist nahezu vollständig deprotoniert.
  • Für Lys (pK = 10,53) bei pH 7: Die Seitenkette ist nahezu vollständig protoniert.

Die Seitenkettenbasischer Aminosäuren sind in ihrer protonierten (sauren) Form einfach positiv geladen und in ihrer deprotonierten (basischen) Form ungeladen. Die Seitenketten dersauren Aminosäuren (einschließlich Cystein und Tyrosin) sind in ihrer protonierten (sauren) Form ungeladen und in ihrer deprotonierten (basischen) Form einfach negativ geladen. Da das Verhalten der Seitenkette ein ganz anderes ist, wenn sie geladen bzw. ungeladen ist, spielt der pH-Wert für die Eigenschaften der Seitenkette eine so wichtige Rolle.

Die titrierbaren Seitenketten beeinflussen zum Beispiel dasLöslichkeitsverhalten der entsprechenden Aminosäure. In polaren Lösungsmitteln gilt: Geladene Seitenketten machen die Aminosäure löslicher, ungeladene Seitenketten machen die Aminosäure unlöslicher.

InProteinen kann das dazu führen, dass bestimmte Abschnittehydrophiler oderhydrophober werden, wodurch die Faltung und damit auch die Aktivität vonEnzymen vom pH-Wert abhängt. Durch stark saure oder basische Lösungen können Proteine daherdenaturiert werden.

Tabellenübersicht der Eigenschaften

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Eigenschaften der 20 kanonischen Aminosäuren (R: Seitenkette) nach Taylor[26]
AminosäureSeitenkette R
NameAbk.SymbolStrukturformelKonstitutionsformelrelative
Molekülmasse
van-der-
Waals-
Volumen
Pola-
rität
Hydro-
phobi-
zität
[30]
Acidität
bzw.
Basizität
Säure-
konstante

(pKS)
AlaninAlaA
L-Alanin
L-Alanin
–CH3015067unpolar+1,8neutral
ArgininArgR
L-Arginin
L-Arginin
–CH2CH2CH2NH-C(NH)NH2100148polar−4,5basisch
(stark)
12,48
AsparaginAsnN
L-Asparagin
L-Asparagin
–CH2CONH2058096polar−3,5neutral
Asparagin-
säure
AspD
L-Asparaginsäure
L-Asparaginsäure
–CH2COOH059091polar−3,5sauer3,90
CysteinCysC
L-Cystein
L-Cystein
–CH2SH047086polar+2,5neutral8,18
GlutaminGlnQ
L-Glutamin
L-Glutamin
–CH2CH2CONH2072114polar−3,5neutral
Glutamin-
säure
GluE
L-Glutaminsäure
L-Glutaminsäure
–CH2CH2COOH073109polar−3,5sauer4,07
GlycinGlyG
L-Glycin
L-Glycin
–H001048unpolar−0,4neutral
HistidinHisH
L-Histidin
L-Histidin
–CH2(C3H3N2)081118polar−3,2basisch
(schwach)
6,04
IsoleucinIleI
L-Isoleucin
L-Isoleucin
–CH(CH3)-CH2CH3057124unpolar+4,5neutral
LeucinLeuL
L-leucin
L-leucin
–CH2CH(CH3)2057124unpolar+3,8neutral
LysinLysK
L-Lysin
L-Lysin
–CH2CH2CH2-CH2NH2072135polar−3,9basisch10,54
MethioninMetM
L-Methionin
L-Methionin
–CH2CH2SCH3075124unpolar+1,9neutral
PhenylalaninPheF
L-Phenylalanin
L-Phenylalanin
–CH2(C6H5)091135unpolar+2,8neutral
ProlinProP
L-Prolin
L-Prolin
Es fehlt ein H am NH2[31]042090unpolar−1,6neutral
SerinSerS
L-Serin
L-Serin
–CH2OH031073polar−0,8neutral
ThreoninThrT
L-Threonin
L-Threonin
–CH(OH)CH3045093polar−0,7neutral
TryptophanTrpW
L-Tryptophan
L-Tryptophan
–CH2(C8H6N)130163unpolar−0,9neutral
TyrosinTyrY
L-Tyrosin
L-Tyrosin
–CH2(C6H4)OH107141polar−1,3neutral10,46
ValinValV
L-Valin
L-Valin
–CH(CH3)2043105unpolar+4,2neutral

Stereochemie

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18 der 20 proteinogenen Aminosäuren haben gemäß derCahn-Ingold-Prelog-Konvention am α-Kohlenstoff-Atom die (S)-Konfiguration, lediglichCystein besitzt die (R)-Konfiguration, da hier der Kohlenstoff mit derThiolgruppe eine höhere Priorität als die Carbonsäuregruppe hat.Glycin istachiral, daher kann keine absolute Konfiguration bestimmt werden.

Zusätzlich zum Stereozentrum am α-C-Atom besitzenIsoleucin undThreonin in ihrem RestR je ein weiteresstereogenes Zentrum. Proteinogenes Isoleucin [R = –C*H(CH3)CH2CH3] ist dort (S)-konfiguriert, Threonin [R = –C*H(OH)CH3] (R)-konfiguriert.

Nichtproteinogene Aminosäuren

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Hauptartikel:Nichtproteinogene Aminosäuren
Die AminosäureL-DOPA (L-3,4-Dihydroxyphenylalanin) ist eine Vorstufe bei der Biosynthese vonAdrenalin,Noradrenalin,Dopamin sowieMelaninen

Es sind bislang über 400nichtproteinogene (d. h. nicht während derTranslation in Proteine eingebaute) Aminosäuren, die in Organismen vorkommen, bekannt.[3] Dazu gehört etwa dasL-Thyroxin, ein Hormon derSchilddrüse,L-DOPA,L-Ornithin oder das in fast allen Arten vonCyanobakterien nachgewieseneNeurotoxin β-Methylaminoalanin (BMAA).

Die meisten nichtproteinogenen Aminosäuren leiten sich von den proteinogenen ab, dieL-α-Aminosäuren sind. Dennoch können dabei auch β-Aminosäuren (β-Alanin) oder γ-Aminosäuren (GABA) entstehen.

Zu den nichtproteinogenen Aminosäuren zählen auch alleD-Enantiomere der proteinogenenL-Aminosäuren.D-Serin wird im Hirn durch dieSerin-Racemase ausL-Serin (seinem Enantiomer) erzeugt. Es dient sowohl alsNeurotransmitter als auch alsGliotransmitter durch die Aktivierung desNMDA-Rezeptors, was zusammen mit Glutamat die Öffnung des Kanals erlaubt. Zum Öffnen des Ionenkanals muss Glutamat und entweder Glycin oderD-Serin binden.D-Serin ist an der Glycin-Bindungsstelle desGlutamatrezeptors vom NMDA-Typ ein stärkererAgonist als Glycin selbst, war aber zum Zeitpunkt der Erstbeschreibung der Glycin-Bindungsstelle noch unbekannt.D-Serin ist nachD-Aspartat die zweiteD-Aminosäure, die in Menschen gefunden wurde.[32]

Die synthetische Aminosäure (all-S)-endo-cis-2-Azabicyclo-[3.3.0]-octan-3-carbonsäure, ein Strukturelement desArzneistoffsRamipril.

Zu den synthetischen Aminosäuren gehört die2-Amino-5-phosphonovaleriansäure (APV), ein Antagonist desNMDA-Rezeptors und das ökonomisch wichtigeD-Phenylglycin [Synonym: (R)-Phenylglycin], das in der Seitenkette vieler semisynthetischer β-Lactamantibiotica als Teilstruktur enthalten ist. (S)- und (R)-tert-Leucin [Synonym: (S)- und (R)-β-Methylvalin] sind synthetische Strukturisomere der proteinogenen Aminosäure (S)-Leucin und werden als Edukt in stereoselektiven Synthesen eingesetzt.

Es gibt auch Aminosulfonsäuren [Beispiel: 2-Aminoethansulfonsäure (Synonym:Taurin)], α-Aminophosphonsäuren und α-Aminophosphinsäuren.[33] Das sind auch α-Aminosäuren, jedochkeine α-Aminocarbonsäuren. Statt einer Carboxygruppe (–COOH) ist eine Sulfonsäure-, Phosphonsäure- bzw. Phosphinsäuregruppe in diesen α-Aminosäuren enthalten.

Einige nichtproteinogene Aminosäuren
AminosäureBiologische Bedeutung
ThyroxinSchilddrüsen-Hormon
GABAinhibitorischerNeurotransmitter
L-HomoserinStoffwechselzwischenprodukt derArgininsynthese
OrnithinStoffwechselzwischenprodukt imHarnstoffzyklus
CitrullinStoffwechselzwischenprodukt imHarnstoffzyklus
ArgininosuccinatStoffwechselzwischenprodukt imHarnstoffzyklus
L-DOPAStoffwechselzwischenprodukt der Synthese vonKatecholaminen
5-HydroxytryptophanStoffwechselzwischenprodukt derSerotoninsynthese
β-AlaninBaustein vonCoenzym A
β-Methylamino-AlaninNeurotoxin derCyanobakterien
IbotensäurePilzgift
D-ValinBestandteil des AntibiotikumsValinomycin
D-AlaninBestandteil bakteriellerZellwände
D-GlutamatBestandteil bakteriellerZellwände
2,6-DiaminopimelinsäureBestandteil bakteriellerZellwände

Nachweis

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Ein quantitativerphotometrischer Nachweis von Aminosäuren kann unter anderem perKaiser-Test[34] mitNinhydrin oder mit demFolin-Reagenz erfolgen, wodurch primäre Amine nachgewiesen werden. Für sekundäre Amine werden derIsatin-Test oder derChloranil-Test verwendet.[35] Ebenso können Trennung und Nachweis von Aminosäuren perKapillarelektrophorese oder perHPLC erfolgen,[36] teilweise alsFlüssigchromatographie mit Massenspektrometrie-Kopplung. Während die meisten Aminosäuren kein UV-Licht mit Wellenlängen über 220 nm absorbieren, sind die Aminosäuren Phenylalanin, Tyrosin, Histidin und Tryptophanaromatisch und absorbieren UV-Licht mit einem Maximum zwischen 260 nm und 280 nm.[37] Die Aminosäurezusammensetzung eines Proteins kann durchHydrolyse des Proteins untersucht werden.[37] Die langsam eintretendeRacemisierung der Aminosäuren in den ursprünglich ausschließlich ausL-Aminosäuren aufgebauten Proteinen wird bei derAminosäuredatierung untersucht.[38][39]

Gewinnung und Produktion

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Aminosäuren werden entweder ausNaturstoffen durch Auftrennung eineshydrolysiertenProteins oder auf synthetischem Wege gewonnen. Ursprünglich[40] diente die Entwicklung einer Synthese für die diversen Aminosäuren hauptsächlich der Strukturaufklärung. Inzwischen sind diese Strukturfragen gelöst und mit den verschiedenen Synthesen, soweit sie noch aktuell sind, werden gezielt die gewünschten Aminosäuren dargestellt. Bei den Synthesen entstehen zunächstracemische Gemische, die getrennt werden können. Eine Methode hierfür ist eine selektive enzymatische Hydrolyse, die zurRacematspaltung eingesetzt wird.

Adolph Strecker (um 1869)

Nachfolgend ein Überblick über diverse Synthesen, die von Chemikern bereits ab Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelt wurden. Einige dieser älteren Synthesen sind wegen geringer Ausbeuten oder sonstiger Probleme nur von historischem Interesse. Allerdings wurden diese alten Verfahren teilweise weiterentwickelt und einige sind auch noch heute zur Darstellung von Aminosäuren aktuell. Weitergehende Einzelheiten zu diesen Synthesen einschließlich der Gleichungen für die Synthesen sind unter denLinks zu denSynthesen und den angegebenenAminosäuren angeführt.

Industriell werden Aminosäuren heute nach folgenden Verfahren hergestellt:

Verwendung

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Aminosäuren haben für dieErnährung des Menschen eine fundamentale Bedeutung, insbesondere solche, die als essentielle Aminosäuren nicht selbst erzeugt werden können. In der Regel wird im Zuge einer ausgewogenen Ernährung der Bedarf an essentiellen Aminosäuren durch tierische oder eine geeignete Kombination verschiedener pflanzlicherProteine (etwa aus Getreide und Hülsenfrüchten)[50] vollkommen gedeckt. Pflanzliche Proteine haben meist hinsichtlich ihrer Aminosäurenzusammensetzung eine geringerebiologische Wertigkeit.Futtermittel in der Nutztierhaltung werden daher oft angereichert durch Zusatz bestimmter Aminosäuren, beispielsweiseMethionin undLysin sowieverzweigtkettige Aminosäuren (Leucin,Isoleucin undValin),[51] wodurch der Nährwert erhöht wird. Verschiedene Aminosäuren werden alsNahrungsergänzungsmittel verkauft.

Aminosäuren bzw. ihreDerivate finden Verwendung als Zusatz fürLebensmittel. Die menschliche Zunge besitzt einenGlutamatrezeptor, dessen Aktivierung allgemein mit einem gesteigerten Geschmack assoziiert ist. Daher wird alsGeschmacksverstärkerNatriumglutamat verwendet. Der SüßstoffAspartam enthält eine Aminosäure. Aminosäuren sind Vorstufen für bestimmteAromastoffe, die beim trockenenGaren von Speisen über dieMaillard-Reaktion entstehen.

Aminosäuren werden in derZellbiologie undMikrobiologie als Bestandteile vonZellkulturmedien verwendet. In derBiochemie werden Derivate von Aminosäuren wiePhoto-Leucin oderPhoto-Methionin zur Strukturaufklärung von Proteinen und andere zurMolekülmarkierung verwendet. Daneben werden Aminosäuren auch als Hilfsstoffe eingesetzt, z. B. alsSalzbildner,Puffer. In derPharmazie bzw.Medizin werdenL-Aminosäuren als Infusionslösungen für dieparenterale Ernährung und als Stabilisatoren bei bestimmtenLebererkrankungen angewendet. Bei Krankheiten mit einem Mangel vonNeurotransmittern verwendet manL-Dopa. Für synthetischePeptidhormone und für die Biosynthese vonAntibiotika sind Aminosäuren notwendige Ausgangsstoffe. Magnesium- und Kalium-Aspartate spielen bei der Behandlung von Herz- und Kreislauferkrankungen eine Rolle.

Cystein, beziehungsweise die DerivateAcetylcystein undCarbocystein, finden zudem eine Anwendung bei infektiösen Bronchialerkrankungen mit erhöhtemBronchialsekret. Zudem wirdL-Cystein als Reduktionsmittel in derDauerwelle eingesetzt.[52] Aminosäuren werden in derKosmetikHautpflegemitteln undShampoos zugesetzt.[48]

Metabolismus

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Hauptartikel:Aminosäure-Stoffwechsel
Abbau der proteinogenen Aminosäuren

Aminosäuren können nach ihren Abbauwegen inketogene,glucogene und gemischt keto- und glucogene Aminosäuren eingeteilt werden. Ketogene Aminosäuren werden beim Abbau demCitrat-Zyklus zugeführt, glucogene Aminosäuren derGluconeogenese. Weiterhin werden im Stoffwechsel aus Aminosäuren verschiedene Abbauprodukte mit biologischer Aktivität (z. B.Neurotransmitter) gebildet. Tryptophan ist der Vorläufer vonSerotonin.[53] Tyrosin und sein Vorläufer Phenylalanin sind Vorläufer derCatecholamineDopamin,Epinephrin (synonym Adrenalin) undNorepinephrin (synonym Noradrenalin). Phenylalanin ist der Vorläufer vonPhenethylamin in Menschen. In Pflanzen ist Phenylalanin der Vorläufer derPhenylpropanoide. Glycin ist der Ausgangsstoff derPorphyrinsynthese (Häm).[54] Aus Arginin wird dersekundäre BotenstoffStickstoffmonoxid gebildet.[55] Ornithin undS-Adenosylmethionin sind Vorläufer derPolyamine.[56] Aspartat, Glycin und Glutamin sind Ausgangsstoffe der Biosynthese von Nukleotiden.[57]

Bei verschiedenen Infektionen des Menschen mitPathogenen wurde eine Konkurrenz mit demWirt um die Aminosäuren Asparagin, Arginin und Tryptophan beschrieben.[58]

Literatur

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Bücher

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  • Harold Hart:Organische Chemie: Ein kurzes Lehrbuch. VCH, 1989,ISBN 3-527-26480-9.
  • Jeremy M. Berg, Lubert Stryer, John L. Tymoczko, Gregory J. Gatto:Biochemistry. Macmillan Learning, 2015,ISBN 978-1-4641-2610-9.
  • G. C. Barrett:Amino Acids and Peptides. Cambridge University Press, 1998,ISBN 0-521-46827-2.
  • Uwe Meierhenrich:Amino Acids and the Asymmetry of Life. Springer-Verlag, Heidelberg/Berlin 2008,ISBN 978-3-540-76885-2.
  • John M. Rattenbury:Amino acid analysis. John Wiley & Sons, New York / Chichester / Brisbane / Toronto 1981.
  • Hubert Rehm, Thomas Letzel:Der Experimentator: Proteinbiochemie / Proteomics. 6. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2009,ISBN 978-3-8274-2312-2.

Zeitschriftenartikel

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Weblinks

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Wiktionary: Aminosäure – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikibooks: Biochemie und Pathobiochemie: Aminosäuren-Stoffwechsel – Lern- und Lehrmaterialien
Wikibooks: Organische Chemie für Schüler/ Aminosäuren, Eiweiß, Enzyme und die Biokatalyse – Lern- und Lehrmaterialien

Einzelnachweise

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  1. Georg Löffler:Biochemie und Pathobiochemie. Springer-Verlag, 2013,ISBN 978-3-662-06062-9, S. 25.
  2. abKatharina Munk (Hrsg.):Biochemie – Zellbiologie. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2008,ISBN 978-3-13-144831-6, S. 122,Google Books.
  3. abPeter Nuhn:Naturstoffchemie. S. Hirzel Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 1990,ISBN 3-7776-0473-9, S. 70.
  4. G. Genchi:An overview on D-amino acids. In:Amino Acids. Band 49, Nummer 9, September 2017, S. 1521–1533,doi:10.1007/s00726-017-2459-5.PMID 28681245.
  5. NASA Researchers Make First Discovery of Life’s Building Block in Comet. nasa.gov, August 2009;Chiral amino acids in meteorites strengthen evidence for extraterrestrial life. spie.org, September 2010 (abgerufen am 4. Oktober 2010).
  6. L. Vauquelin, P. Robiquet:The discovery of a new plant principle in Asparagus sativus. In:Annales de Chimie. Band 57, 1806, S. 88–93.
  7. W. Rose u. a.:Feeding Experiments with Mixtures of Highly Purified Amino Acids. VIII. Isolation and Identification of a New Essential Amino Acid. In:Journal of Biological Chemistry. Band 112, 1935, S. 283–302.
  8. R. Simoni, R. Hill, M. Vaughan:The Discovery of the Amino Acid Threonine: the Work of William C. Rose. In:Journal of Biological Chemistry. Band 277, Nr. 37, 13. September 2002, S. 56–58.
  9. Sabine Hansen:Die Entdeckung der proteinogenen Aminosäuren von 1805 in Paris bis 1935 in Illinois. (Memento vom 15. Juni 2016 imInternet Archive) Berlin 2015.
  10. Theodor Wieland:History of Peptide Chemistry. In: Bernd Gutte (Hrsg.):Peptides. Academic Press, 1995, S. 2.
  11. Vgl. etwaStanford Moore,William Howard Stein:Photometric ninhydrin method for use in the chromatography of amino acids. In:J Biol Chem. Band 176, 1948, S. 367 ff.; Stanford Moore, D. H. Spackman, William Howard Stein:Chromatography of amino acids on sulfonated polystyrene resins. An improved system. In:Anal Chem. Band 30, 1958, S. 1185 ff.
  12. Anton P. Novikov, Alexey V. Safonov, Konstantin E. German, Mikhail S. Grigoriev:What kind of interactions we may get moving from zwitter to “dritter” ions: C–O⋯Re(O4) and Re–O⋯Re(O4) anion⋯anion interactions make structural difference between L-histidinium perrhenate and pertechnetate. In:CrystEngComm. 1. Dezember 2023,doi:10.1039/D3CE01164J. 
  13. abWissenschaft-Online-Lexika:Eintrag zu Aminosäuren im Lexikon der Biologie. Abgerufen am 25. April 2009.
  14. G. Löffler, P. E. Petrides, P. C. Heinrich:Biochemie & Pathobiochemie. 8. Auflage. Springer, Heidelberg 2007,ISBN 978-3-540-32680-9.
  15. Hao Wang, David Fewer, Liisa Holm, Leo Rouhiainen, Kaarina Sivonena:Atlas of nonribosomal peptide and polyketide biosynthetic pathways reveals common occurrence of nonmodular enzymes. In:Proc Natl Acad Sci USA.Band 111,Nr. 25, Juni 2014,S. 9259–9264,PMC 4078802 (freier Volltext). 
  16. abInternational Union of Pure and Applied Chemistry and International Union of Biochemistry:Nomenclature and Symbolism for Amino Acids and Peptides (Recommendations 1983). In:Pure & Appl. Chem.Band 56,Nr. 5, 1984,S. 595–624,doi:10.1351/pac198456050595. 
  17. abcdeIUPAC-IUB Commission on Biochemical Nomenclature A One-Letter Notation for Amino Acid Sequences. In:Journal of Biological Chemistry. 243. Jahrgang,Nr. 13, 10. Juli 1968,S. 3557–3559,doi:10.1016/S0021-9258(19)34176-6 (englisch,jbc.org [PDF]). 
  18. abM. Saffran:Amino acid names and parlor games: from trivial names to a one-letter code, amino acid names have strained students' memories. Is a more rational nomenclature possible? In:Biochemical Education. 26. Jahrgang,Nr. 2, April 1998,S. 116–118,doi:10.1016/S0307-4412(97)00167-2 (englisch,elsevier.com). 
  19. abcGodwin I Adoga, Bh Nicholson:Letters to the editor. In:Biochemical Education. 16. Jahrgang,Nr. 1, Januar 1988,S. 49,doi:10.1016/0307-4412(88)90026-X (englisch,wiley.com [PDF]). 
  20. Paula Yurkanis Bruice:Organic Chemistry. 4. Auflage. Pearson Education, 2004,ISBN 0-13-121730-5, S. 960–962.
  21. Katsura Asano:Why is start codon selection so precise in eukaryotes? In:Translation. Band 2, Nr. 1, März 2014,doi:10.4161/trla.28387,PMC 4705826 (freier Volltext).
  22. Y. Fan, C. R. Evans, J. Ling:Rewiring protein synthesis: From natural to synthetic amino acids. In:Biochimica et Biophysica Acta. Band 1861, Nummer 11 Pt B, 2017, S. 3024–3029,doi:10.1016/j.bbagen.2017.01.014.PMID 28095316,PMC 5511583 (freier Volltext).
  23. Kathrin Lang, Lloyd Davis u. a.:Genetically encoded norbornene directs site-specific cellular protein labelling via a rapid bioorthogonal reaction. In:Nature Chemistry. 2012, S. 298–304,doi:10.1038/nchem.1250.
  24. Vgl. auch L. L. Miller:The role of the liver and the non-hepatic tissues in the regulation of free amino acid levels in the blood. In: Joseph T. Holden (Hrsg.):Amino acid pools. Elsevier Publishing Company, Amsterdam / London / New York 1962, 708 ff.
  25. Wissenschaftlicher Bericht zur Biologischen Wertigkeit - Welche Aminosäuren gibt es:Essenzielle Aminosäuren
  26. abcW. R. Taylor:The classification of amino acid conservation. In:Journal of Theoretical Biology. Band 119, Jahrgang 1986, S. 205–218.doi:10.1016/S0022-5193(86)80075-3.
  27. Georg Löffler:Basiswissen Biochemie. (=Springer-Lehrbuch). Heidelberg 2005,ISBN 3-540-23885-9, S. 24.
  28. Bruce Alberts, Alexander D. Johnson, Julian Lewis, Martin Raff, Keith Roberts, Peter Walter Alberts, Johnson, Lewis, Raff, Roberts, Walter:Molekularbiologie der Zelle. WILEY-VCH Verlag, Weinheim 2004,ISBN 3-527-30492-4, S. 152.
  29. Siegfried Hauptmann:Organische Chemie. 2., durchgesehene Auflage. VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig 1985,ISBN 3-342-00280-8, S. 506–507.
  30. J. Kyte, R. F. Doolittle:A simple method for displaying the hydropathic character of a protein. In:Journal of Molecular Biology.Band 157,Nr. 1, 1982,S. 105–132,PMID 7108955. 
  31. Darstellung nicht verfügbar, da bei Prolin am Peptid-Rückgrat ein Wasserstoff-Atom am Stickstoff weniger vorkommt (einsekundäres Amin), weil die Seitenkette mit dem Stickstoffatom einen Ring bildet (–NHCH2CH2CH2–).
  32. Jean-Pierre Mothet, Angèle T. Parent, Herman Wolosker, Roscoe O. Brady, Jr., David J. Linden, Christopher D. Ferris, Michael A. Rogawski, Solomon H. Snyder:d-Serine is an endogenous ligand for the glycine site of theN-methyl-d-aspartate receptor. In:Proc. Natl. Acad. Sci. USA.Band 97,Nr. 9, 2000,S. 4926–4931,doi:10.1073/pnas.97.9.4926,PMID 10781100,PMC 18334 (freier Volltext). 
  33. Karlheinz Drauz, Hans Günter Koban,Jürgen Martens,Werner Schwarze:Phosphonic and Phosphinic Acid Analogs of Penicillamine. In:Liebigs Annalen der Chemie.Band 1985,Nr. 3, 1985,S. 448–452,doi:10.1002/jlac.198519850303. 
  34. D. A. Wellings, E. Atherton:Standard Fmoc protocols. In:Methods in enzymology. Band 289, 1997, S. 44–67.PMID 9353717
  35. Bing Yan:Analytical Methods in Combinatorial Chemistry, Second Edition. CRC Press, 2011,ISBN 978-1-4398-5760-1.
  36. Y. Song, C. Xu, H. Kuroki, Y. Liao, M. Tsunoda:Recent trends in analytical methods for the determination of amino acids in biological samples. In:Journal of pharmaceutical and biomedical analysis. Band 147, Januar 2018, S. 35–49,doi:10.1016/j.jpba.2017.08.050.PMID 28927726.
  37. abZdzislaw E. Sikorski:Chemical and Functional Properties of Food Proteins. CRC Press, 2001,ISBN 1-56676-960-4, S. 71, 219.
  38. Mebus A. Geyh, Helmut Schleicher:Absolute Age Determination – Physical and Chemical Dating Methods and Their Application. Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg 1990,ISBN 3-540-51276-4, S. 345–371.
  39. N. Fujii, T. Takata, N. Fujii, K. Aki, H. Sakaue:D-Amino acids in protein: The mirror of life as a molecular index of aging. In:Biochimica et Biophysica Acta. [elektronische Veröffentlichung vor dem Druck] März 2018,doi:10.1016/j.bbapap.2018.03.001.PMID 29530565.
  40. abcL. F. Fieser, M. Fieser:Lehrbuch der organischen Chemie. 3. Auflage. Verlag Chemie, 1957, S. 506.
  41. abL. F. Fieser, M. Fieser:Lehrbuch der organischen Chemie. 3. Auflage. Verlag Chemie, 1957, S. 507.
  42. L. F. Fieser, M. Fieser:Lehrbuch der organischen Chemie. 3. Auflage. Verlag Chemie, 1957, S. 511.
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Normdaten (Sachbegriff):GND:4142205-3 (GND-Explorer,lobid,OGND,AKS)
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