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Amerikanische Literatur

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Gertrude Stein, eine der wichtigsten Literatinnen der amerikanischen Moderne.
Fotografie vonCarl van Vechten, 1935.

Dieamerikanische Literatur umfasst dieliterarische Produktion derVereinigten Staaten und der englischen Kolonien, aus denen sie hervorgingen. Im englischsprachigen Raum ist die amerikanische Literatur Gegenstand der englischenLiteraturwissenschaft, seltener derAmerican Studies.

Im deutschsprachigen Raum, wo sich im 18. Jahrhundert der Gedanke derNationalliteratur (Herder) und im 19. Jahrhundert der philologische Gedanke (Schlegel,Jacob undWilhelm Grimm,Lachmann) durchsetzte, wurde für sie eine eigenständige akademische Disziplin geschaffen – dieAmerikanistik.

Der überwiegende Teil der amerikanischen Literatur ist aufEnglisch verfasst; dies gilt auch für dieLiteratur der indianischen Ureinwohner. Die in den Sprachen nicht anglophoner Einwanderer verfasste Literatur. z. B. dieChicano-Literatur, wird meist nicht im Rahmen der Amerikanistik, sondern in den entsprechendenPhilologien untersucht. Zu eigenen Forschungsfeldern haben sich die „Bindestrich-Literaturen“ entwickelt, soafroamerikanische Literatur, diejüdisch-amerikanische Literatur und diechinesisch-amerikanische Literatur.

Merkmale, Motive, Gattungen

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Erst seit dem 19. Jahrhundert wird die amerikanische als eigenständige, in ihrem Wesen von der englischen verschiedene Nationalliteratur begriffen. Ein wesentlicher Grund für diese „Spätentwicklung“ war, dass sich die frühe amerikanische Literatur stark an europäischen Vorbildern orientierte und sich erst nach einigen Jahrzehnten spezifisch amerikanische Merkmale herausbildeten. Die amerikanische Literatur vor allem des 19. Jahrhunderts ist im Zusammenhang mit dem politischen Legitimationsbedürfnis der jungen Demokratie zu sehen, besonders aber dem Wunsch, sich auch kulturell als europäischen Nationen ebenbürtig zu erweisen. Autoren wie beispielsweiseWalt Whitman undMark Twain betonten wieder und wieder ihreAmericanness und stellten sich und ihren Landsleuten die Frage, was es heiße, Amerikaner zu sein, und welche Besonderheiten und Widersprüche dies mit sich bringt. Die Abgrenzung gegenüber Europa erfolgte insbesondere im direkten Kontakt mit dem alten Kontinent. Für zahlreiche Schriftsteller geriet ein oft mehrjähriger Europaaufenthalt zu einer Zeit der Identitätsfindung. Schriftsteller, die dieses Thema(European theme) behandelten, sind unter anderemBenjamin Franklin,Washington Irving,James Fenimore Cooper,Nathaniel Hawthorne und die Schriftsteller derLost Generation, die es während und nach dem Ersten Weltkrieg nach Europa verschlug. BeiHenry James, der sich dauerhaft in England niederließ, bildet es das zentrale Thema seines umfangreichen Werks. Das Gegenstück zu diesem Sujet bilden die zahlreichen Werke, die sich mit der Erfahrung der Einwanderer in Amerika befassen.

Amerikanische Autoren setzten sich auch oft mit den „Gründungsmythen“ der Nation auseinander, die ein rhetorisches Erbe besonders derPuritaner, derRevolutionszeit und der frühen Republik darstellen. Zu diesen zählt das Selbstverständnis der Nation als „Stadt auf dem Hügel“ (ursprünglich eine Trope des PuritanersJohn Winthrops), an deren Vorbild sich die Welt erfreuen solle, oder als neuesKanaan. Ein spezifisch amerikanischer Topos, der im Anschluss anMax Webers AufsatzDie protestantische Ethik und der 'Geist' des Kapitalismus (1905) oft auf den Puritanismus zurückgeführt wird, ist der Erfolgsmythos, auchAmerican Dream oderGospel of Success genannt, also die Vorstellung, dass es in Amerika ein jeder mit harter und ehrlicher Arbeit weit bringen könne (in einer klassischen Versionvom Tellerwäscher zum Millionär); exemplarisch stehen hierfür die RomaneHoratio Algers. Dem gegenüber steht eine Vielzahl von Werken, die das mit Amerika verknüpfte Versprechen einesGelobten Landes der gesellschaftlichen Realität gegenüber und so in Frage stellen. NachSacvan Bercovitch wird dieser Stoff häufig alsAmerican Jeremiad („amerikanischeJeremiade“) bezeichnet. Seit derUnabhängigkeit 1776 spielt auch die Auseinandersetzung mit dem politischen System des Landes eine große Rolle in der amerikanischen Literatur. Viele Schriftsteller – von Washington Irving überJohn Dos Passos bis hin zuGore Vidal – beriefen sich auf die „Gründerväter“ der Nation wieGeorge Washington undThomas Jefferson, um dieFirst Principles der Nation zu beschwören oder sie der politischen Realität gegenüberzustellen.

Die Auffassung, dass die USA einen Sonderfall in der Geschichte des Westens darstellen, gab in ihren Anfängen auch der Amerikanistik ein ideologisches Gerüst. Sie bildete sich in den 1930er und 1940er Jahren als gleichermaßen kultur- wie literaturwissenschaftlich orientierte akademische Disziplin heraus. Als Geburtsstunde derAmerican Studies kann die Veröffentlichung vonVernon Louis ParringtonsMain Currents in American Thought (1927) gelten. Parrington und seine Nachfolger beharrten auf der Einzigartigkeit der amerikanischen Erfahrung und suchten die Charakteristika des behaupteten amerikanischen Nationalcharakters –Individualismus,Liberalismus,Idealismus,Pragmatismus – auch und vor allem in der amerikanischen Literatur freizulegen.Perry Miller verortete in mehreren einflussreichen Studien die Ursprünge desAmerikanismus im neuenglischen Puritanismus, seine Perfektion imTranszendentalismus des 19. Jahrhunderts. InF. O. MatthiessensThe American Renaissance (1941) wurden die Schriftsteller der amerikanischen Romantik zu Barden des amerikanischen Freiheitswillens erklärt,R. W. B. Lewis machte inThe American Adam (1955) die Vorstellung einer gewissen paradiesischen Unschuld der Besiedler derNeuen Welt als typisch amerikanischen Topos aus. In den 1960er Jahren geriet, angestoßen nicht zuletzt durch dieBürgerrechtsbewegung und denFeminismus, das ideologische Fundament der Amerikanistik und somit auch der Kanon jedoch ins Wanken. Die Literatur bisher unterrepräsentierter Bevölkerungsgruppen – Frauen, Schwarze, Einwanderer – wurde seither in die Schul- und Universitätslektürelisten aufgenommen.

Prosa

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Die amerikanische Literatur gelangte im 19. Jahrhundert zur Reife, als traditionelle europäische Literaturgattungen wie das Versepos an Relevanz und Prestige verloren und derRoman zur dominierenden literarischen Form wurde. Aus dieser Zeit stammt auch der bis heute häufig wiederholte Ruf nach derGreat American Novel, dem „großen amerikanischen Roman“, der zeigen solle, dass die Literatur der USA der europäischen ebenbürtig und die Eigenarten der Nation auszudrücken in der Lage sei.

1851 wies Nathaniel Hawthorne seine Leser im Vorwort zu seinem RomanThe House of the Seven Gables darauf hin, dass sie nicht etwa einen Roman(novel) vor sich hätten, sondern vielmehr eineromance. Daher habe er sich sowohl in der Thematik wie auch in der Darstellung einen künstlerischen Spielraum erlaubt, der bei einernovel unverzeihlich sei. Hawthornes Unterscheidung wurde besonders seit den 1950er Jahren in der Literaturwissenschaft häufig bemüht, um ein charakteristisches Merkmal der amerikanischen Literatur hervorzuheben. Insbesondere im Vergleich zum englischen Roman, der seit seinen Anfängen bis heute meist alsGesellschaftsroman mit mehr oder minderrealistischer Programmatik konzipiert ist, messen amerikanische Autoren derImagination einen größeren Stellenwert zu, um – in Hawthornes Worten – der „Wahrheit des menschlichen Herzens“ auf den Grund zu kommen und – so die Überzeugung der ersten Amerikanistengeneration – auch politisch wirksames Subversionspotential zu entwickeln. DieAmerican romance steht also in einer anti-mimetischen Tradition, der weniger an der plausiblen Illusionsbildung gelegen ist und sich stattdessen dem Schreiben selbst als Prozess der Sinnstiftung und -findung zuwendet. In den letzten Jahrzehnten hat dieCreative-Writing-Bewegung dazu beigetragen, dass sich die Autoren immer weniger mit literarischen Vorlagen auseinandersetzen.

Dieshort story (Kurzgeschichte) hat in der amerikanischen Literatur seit dem 19. Jahrhundert einen hohen Stellenwert, so dass sie oft als typisch amerikanische Textsorte angesehen wird. Viele Romanschriftsteller arbeiteten auch in diesem Genre, einige verfassten auch literaturtheoretische Abhandlungen dazu, wobei sich insbesondereEdgar Allan Poes wirkungsästhetischer Ansatz als sehr einflussreich erwies – in seinem EssayDie Philosophie der Komposition vertrat er den Standpunkt, dass eine Geschichte kurz genug sein müsse, um in einem Zug gelesen zu werden, damit die „Einheit des Eindrucks“ und somit die unmittelbare Wirkung der Geschichte auf den Leser gewahrt bleibt. Kurzgeschichten wurden und werden nicht nur in ausgewiesenen Literatur- und Kulturmagazinen wie demAtlantic Monthly, demThe New Yorker oderHarper’s veröffentlicht, sondern auch in Nachrichten- und Publikumszeitschriften wie derSaturday Evening Post und erreichen ein Millionenpublikum. So verhalf der Erstabdruck von Ernest Hemingways NovelleDer alte Mann und das Meer der ZeitschriftLife 1952 zum Absatz von 5.300.000 Heften in nur zwei Tagen. Bis heute erreichen Kurzgeschichtenbände die amerikanischen Bestsellerlisten; in Europa ist dies die Ausnahme.

Vom Aufschwung des Zeitschriftenwesens in den USA im 19. Jahrhundert profitierte auch das philosophische und politischeEssay. Um 1850 gab es etwa 1100 Wochenzeitschriften und 200 andere periodische Veröffentlichungen. Dadurch gewann diese Literaturform, die bereits seit dem 18. Jahrhundert nach englischem Vorbild einen Platz in den Tageszeitungen gefunden hatte, weiter an Beliebtheit. Zu den frühen amerikanischen Essayisten gehörtenBenjamin Franklin,Thomas Paine undWashington Irving. Höhepunkte des Essays wurde durch die ArbeitenRalph Waldo Emersons,Oliver Wendell Holmes, Sr. undHenry David Thoreau markiert.James Russell Lowell entwickelte das literarische Essay und nutzte die Kunstform in der Auseinandersetzung mit den Befürwortern der Sklavenhaltung.Mark Twain war ein Vertreter des humoristischen Esays. Im 20. Jahrhundert sindGeorge Santayana undHenry Louis Mencken zu nennen. Zu den afroamerikanischen Essayautoren zählenJames Baldwin undMartin Luther King.[1]

Drama

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DasDrama spielte in den USA lange kaum eine Rolle. Bei den Puritanern Neuenglands waren Theateraufführungen verboten, und noch im 19. Jahrhundert waren sie konservativen Sittenwächtern ein Dorn im Auge. Der erste Nachweis für eine Theaterkultur in den heutigen USA ist bezeichnenderweise ein Gerichtsdokument aus dem Jahr 1665: Die Schauspieler eines Ensembles wurden wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses verhaftet. Massachusetts, Pennsylvania und Rhode Island erließen nach 1750 Gesetze, die Theateraufführungen unter Strafe stellten, und noch 1794 erklärteTimothy Dwight IV., der Präsident desYale College, Theaterbesuche führten zum Verlust „dieses kostbarsten aller Schätze, der unsterblichen Seele.“ Dennoch wurde das Theater zu einem beliebten Freizeitvergnügen, und in den größeren Städten entstanden im 18. und 19. Jahrhundert ständige Bühnen. Es wurden jedoch meist englische Stücke – vor allemShakespeare – gegeben. 1865 wurdeAbraham Lincoln während der Aufführung der englischen FarceOur American Cousin von dem SchauspielerJohn Wilkes Booth erschossen.

Der New Yorker Broadway ist bis heute das Zentrum des amerikanischen Theaterbetriebs.

Mehr als in Europa war das Theater in den USA kommerziellen Zwängen unterworfen, was den Stücken vor allem Unterhaltungswert abverlangte. ZahlreicheVaudeville-Ensembles tourten – oft im Gefolge vonJahrmärkten – durch das Land. Hinzu kamen zahlreiche europäische Theater- und Vaudevilletruppen, die ab der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts den amerikanischen Markt entdeckten. Noch im 20. Jahrhundert kamen nicht wenige europäische Darsteller, die später durch den Film berühmt werden sollten, auf diesem Wege in die USA; bekannte Beispiele sindCary Grant undStan Laurel. Aber auch europäische Stars der Hochkultur wie etwaSarah Bernhardt suchten im 19. Jahrhundert amerikanische Bühnen auf. Eine spezifisch amerikanische Form derBurleske war dieMinstrel show, bei der u. a. weiße Schauspieler mit rußgeschwärzten Gesichtern in unverhohlen rassistischer Manier das Leben der schwarzen Bevölkerung karikierten. Das Theater wurde aber auch von denAbolitionisten als politisches Medium genutzt; Adaptionen vonHarriet Beecher Stowes RomanOnkel Toms Hütte waren Publikumsmagneten. Der New YorkerBroadway wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts Zentrum des nationalen Theaterbetriebs und Ausgangspunkt neuer Entwicklungen wie desMusicals.

Im 20. Jahrhundert machte der Aufstieg desHollywood-Kinos dieser Theaterkultur den Garaus, doch nun traten auch zunehmend Dramatiker hervor, die sich der Hochkultur verpflichtet sahen. Hier sind insbesondereEugene O’Neill, der 1936 den Literaturnobelpreis erhielt,Arthur Miller (Tod eines Handlungsreisenden, 1949), undTennessee Williams (Endstation Sehnsucht, 1947) zu nennen. Viele erfolgreiche Stücke wurden auch für die Leinwand adaptiert, so etwa Williams’Endstation Sehnsucht.Thornton WildersUnsere kleine Stadt (1938) ist vomepischen TheaterBrechts geprägt; heute ist es in den USA das wohl bis heute meistaufgeführte Stück – insbesondere bei Schultheatergruppen erfreut es sich ungebrochener Beliebtheit. Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich dieLiving-Theatre-Bewegung. Der bedeutendste amerikanische Vertreter desabsurden Theaters istEdward Albee (Wer hat Angst vor Virginia Woolf?, 1962). Bis heute führt die amerikanische Theaterkultur jedoch – im Vergleich zur europäischen – ein Nischendasein. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass der Theaterbetrieb in den USA nicht staatlich subventioniert wird.

Regionale Eigenarten

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Die geografisch wie historisch bedingten Unterschiede der verschiedenen Landesteile schlagen sich auch in der Literatur nieder; oft werden Dialekte wiedergegeben, um in derlocal color fiction ein realistisches Bild des Alltagslebens zu vermitteln. Viele regional inspirierte Werke wie Mark Twains Geschichten über denMississippi oderWilliam Faulkners modernistische Südstaatenromane zählen zurWeltliteratur.

In denSüdstaaten der USA entwickelte sich eine auf derSklaverei und der Plantagenwirtschaft begründete, quasi-aristokratische Kultur. Seit ihrer Niederlage der Südstaaten imBürgerkrieg wurde das Pathos vergangener Größe zum prägenden Motiv in der Literatur: Auf die Frage, warum der Süden so viele große Schriftsteller hervorgebracht habe, antworteteWalker Percy mit dem berühmten DiktumBecause we got beat („Weil wir geschlagen wurden“). Oftmals verklärten weiße Schriftsteller dieAntebellum-Gesellschaft des Südens zu einem harmonischen Gemeinwesen, in dem alle MännerGentlemen, alle FrauenLadies, und die Sklaven fröhlich, genügsam, kindsähnlich und loyal waren, so im bis heute meistverkauften amerikanischen Roman,Margaret MitchellsVom Winde verweht (1936). Ein kritischeres Bild findet sich im 19. Jahrhundert bei afroamerikanischen Schriftstellern wieCharles W. Chesnutt, aber auch bei weißen wieGeorge Washington Cable,Joel Chandler Harris undKate Chopin. Das zwiespältige Verhältnis des Südens zu seiner Vergangenheit prägte auch die Blütezeit der Südstaatenliteratur ab etwa 1930, die so genannteSouthern Renaissance, mit Autoren wieCaroline Gordon,Katherine Anne Porter,Allen Tate, undRobert Penn Warren, und auch denSchauerroman des Südens, die so genannteSouthern Gothic, als deren StammvaterEdgar Allan Poe gilt. Sie wird mithin als eigenes Genre angesehen, in dem sich in den WortenTennessee Williams’ eine „Erkenntnis der grundlegenden Scheußlichkeit der modernen Erfahrung“ ausdrückt. Ihren Höhepunkt erreichte sie in den WerkenWilliam Faulkners, nach dem Zweiten Weltkrieg knüpften Autoren wieCarson McCullers,Truman Capote,James Dickey,William Styron,Harper Lee,Eudora Welty undFlannery O’Connor an diese Tradition an.

DerWestern ist auch in der Literatur ein eigenes Genre, besonders in derTrivialliteratur, aber auch in anspruchsvollen Werken wieOwen WistersThe Virginian (1902) wurde der Mythos vomWilden Westen erst erfunden. In jüngerer Zeit haben Autoren wieThomas Berger,Wallace Stegner,Norman Maclean,Larry McMurtry,Annie Proulx und besondersCormac McCarthy einen kritischeren Zugang zur Thematik gefunden.

DerMittlere Westen steht häufig für provinziell-hinterwälderisches Kleinstadtleben, das etwa inSherwood AndersonsWinesburg, Ohio (1919), den Romanen vonSinclair Lewis oder inGarrison Keillors Geschichten über den fiktiven Ort Lake Wobegon mal liebevoll, mal satirisch dargestellt wird. Häufig schwingt hierbei die im kollektiven Bewusstsein der Amerikaner weit verbreitete Auffassung mit, der Mittlere Westen seiAmerica's Heartland und könne daher einen Anspruch auf Repräsentativität erheben; Amerika sei hier am „amerikanischsten“.

Geschichte

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Kolonialzeit

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John SmithsGenerall Historie of Virginia (1624)
DerNew England Primer: Die Buchstaben A bis F

Die erstenPuritaner gelangten 1620 auf derMayflower nach Neuengland und gründeten dort die SiedlungPlymouth. Ihr Schicksal hielt ihr erster GouverneurWilliam Bradford in einerHistory of the Plymouth Plantation fest, die jedoch erst 1856 veröffentlicht wurde. Diesen so genannten „Pilgervätern“ folgten ab 1630 Tausendekongregationalistische Puritaner und errichteten rund umBoston dieMassachusetts Bay Colony. Ihr erster GouverneurJohn Winthrop hielt noch vor der Landnahme eine Predigt, in der er das Bild von Amerika als „Stadt auf dem Hügel“ prägte. Auf Winthrop und die Puritaner werden daher – nur zum Teil zu Recht – die Ursprünge des amerikanischen Sendungsbewusstseins zurückgeführt. WinthropsHistory of New England wurde erst 1853 veröffentlicht. Zu den führenden Predigern der ersten Puritanergeneration zählten weiterhinThomas Hooker,Richard Mather,Thomas Shepard undJohn Cotton. Sie hinterließen eine beträchtliche Anzahl von Predigten, theologischen Abhandlungen und Schriften zur neuenglischen Kirchengeschichte. Auch die Schriften des AbweichlersRoger Williams’ über Fragen der religiösen Toleranz und der Trennung von Staat und Kirche verdienen Erwähnung. Viele Puritaner – darunter Winthrop und Shepard – führten Tagebücher. Diese ausgeprägte Neigung zurSelbstbeobachtung hängt mit der calvinistischen Sorge um den eigenenGnadenstand zusammen; ständig beschäftigten sich die Puritaner mit der Frage, ob ihr Handeln gottgefällig sei. Auch hielten sie nach Fingerzeigen derVorsehung im Diesseits, insbesondere in der Natur, Ausschau.

Die ersten Dokumente der amerikanischen Literatur sindReiseberichte undChroniken der ersten Siedlungen inVirginia undNeuengland, Tagebücher,Predigten, theologischeTraktate undGebrauchsliteratur, kaum aber Texte, die mit künstlerischem Anspruch verfasst wurden. Dies ist zum Teil auf denAsketismus derPuritaner zurückzuführen. Weltliche Genüsse waren ihnen verpönt, Theateraufführungen lange verboten. Auch in der Prosa forderten die Puritaner einen schmucklosenplain style, und so waren die Voraussetzungen für die Entwicklung einer literarischen Tradition denkbar schlecht. Andererseits war Neuengland im 17. Jahrhundert die Gesellschaft mit der höchstenAlphabetisierungsrate weltweit. Dies war der protestantischen Doktrin dersola scriptura zu verdanken, die demBibelstudium eine zentrale Bedeutung zumaß. Das erste in Nordamerika gedruckte Buch war dasBay Psalm Book (1640), eine metrische Neuübersetzung derPsalter; das mit über zwei Millionen Exemplaren neben der Bibel bei weitem meistgedruckte Buch der Kolonialzeit eineFibel, der 1690 erstmals aufgelegteNew England Primer. Er ist zugleich ein Zeugnis der puritanischen Weltsicht. Bereits mit dem ersten Buchstaben wird dem Schüler die Sündhaftigkeit des Menschen eingebleut; der Merkspruch lautet „BeiAdams Fall sündigten wir alle“.

Allein dieDichtung konnte sich in Neuengland entfalten, doch auch sie war oft – wie etwaMichael WigglesworthsDay of Doom – als religiöse Erbauungsliteratur konzipiert. Dieses inKnittelversen gehaltene Gedicht über den Jüngsten Tag war in vielen Haushalten neben der Bibel das einzige Buch, das überhaupt zugelassen war. Die wichtigsten puritanischen Dichter warenEdward Taylor undAnne Bradstreet. Einige Gedichte Bradstreets wurden 1650 in London unter dem TitelThe Tenth Muse Lately Sprung Up in America veröffentlicht. Bereits der Titel deutet darauf hin, dass man bisher dieMuse kaum in Amerika vermutet hatte. Bradstreets Gedichte haben oft auch die Freuden des Ehelebens und der Häuslichkeit zum Thema. Taylor orientierte sich an dermetaphysischen DichtungJohn Donnes.

Einen Einblick in das Alltagsleben der Puritanerzeit gewährt das Tagebuch des RichtersSamuel Sewall, von dem die Jahrgänge 1674–77 und 1685–1729 erhalten geblieben sind, und der 1704 von der GeschäftsfrauSarah Kemble Knight verfasste Bericht einer Reise von Boston nach New York(The Journal of Madam Knight). Das erste originär amerikanische Genre ist diecaptivity narrative, also Erlebnisberichte von Weißen (meist Frauen), die in indianische Gefangenschaft gerieten. Der erste und bis heute wohl bekannteste ist derBericht von Mary Rowlandson, die 1675 mit ihren drei Kindern gefangen genommen wurde. Er erlebte bis in das 19. Jahrhundert zahlreiche Auflagen und gilt als der erste amerikanischeBestseller. Eine besonders anschauliche Schilderung des Lebens derSeneca-Indianer findet sich beiMary Jemison, die 1758 während desSiebenjährigen Krieges verschleppt wurde und später aus freien Stücken bei den Seneca lebte.

Auch die Siedler Virginias waren ihre eigenen Historiker.John Smith, einer der Gründer vonJamestown, verfasste 1608A True Relation of Occurrences and Accidents in Virginia. Sein späterer Bericht über seine angebliche Rettung durch die IndianerinPocahontas ging in die amerikanische Folklore ein. In den südlicheren Kolonien entwickelte sich im 17. Jahrhundert eine aristokratisch geprägte und im Vergleich zu Neuengland profane Kultur. Ihr bedeutendster Chronist warRobert Beverley mitThe History and Present State of Virginia. Im Süden blühte auch dieSatire.William Byrd lieferte mitThe History of the Dividing Line (1738) eine eher humorige Version der Geschichte Virginias. Anonyme Autoren nahmen 1741 in einerTrue and Historical Narrative of the Colony of Georgia die Gründer dieser Kolonie aufs Korn.George Alsop schrieb überMaryland, undEbenezer Cooke beschloss sein satirisches VerseposThe Sot-Weed Factor (1708) über diese Kolonie mit dem Fluch, Gottes Zorn möge „dieses Land verwüsten, in dem kein Mann treu ist, und nicht eine Frau keusch“.

Cotton Mather

Als Krönung der puritanischen Geschichtsschreibung gelten dieMagnalia Christi Americana (1702) vonCotton Mather. Mather, der gelehrteste Puritaner der dritten Siedlergeneration, veröffentlichte insgesamt mehr als 400 Schriften. Nach 1700 hatte sich der Puritanismus jedoch als religiöse und intellektuelle Kraft erschöpft, und auch die Neuengländer wandten sich zunehmend profanen Dingen zu. In detailliertenJeremiaden beklagten die Pfarrer den Niedergang der Sitten „und produzierten so die pikanteste Prosa der Zeit“ (soPerry Miller). Ein letztes Aufbäumen desNew England Way stellte dasGreat Awakening dar. Diese Erweckungsbewegung wurde ab 1733 durch die flammenden PredigtenJonathan Edwards’ ausgelöst, der eine Rückkehr zum orthodoxenCalvinismus forderte. 1739–40 erreichte sie ihren Höhepunkt, und 1741 hielt Edwards die PredigtSinners in the Hands of an Angry God, in der er detailliert die Qualen beschrieb, die den Sünder vor seinem Schöpfer erwarten. Bis heute ist diese Predigt als Inbegriff der puritanischen Weltsicht bekannt. Edwards schrieb auch bedeutende theologische Abhandlungen und hinterließ ein Tagebuch sowie eine autobiographischePersonal Narrative. 1722–23 schrieb er insgesamt 70Resolutions nieder, also Leitlinien für einen gottgefälligen und disziplinierten Lebenswandel.

Benjamin Franklin am französischen Königshof

Eine ähnliche Liste von 13 Tugenden schrieb etwa zur selben Zeit Benjamin Franklin, doch ist sie bei ihm nicht religiös motiviert. Franklins Maximen sind vielmehr von denrationalistischen Ideen derAufklärung geprägt, wie auch seine spätere politische Laufbahn. Seine journalistische und literarische Karriere begann er inBoston, wo er für die Zeitung seines Bruders Essays zu politischen und gesellschaftlichen Themen schrieb. 1733–58 gab er jährlich denPoor Richard's Almanac heraus, zu dem er vor allemAphorismen beisteuerte, von denen viele in die Umgangssprache eingingen. Als sich der Konflikt zwischen den amerikanischen Kolonien und dem englischen Mutterland verschärfte, wurde Franklin einer der führenden Köpfe der amerikanischen Unabhängigkeitsbewegung. So schrieb er auch zahlreiche politische Essays und Satiren, die in England wie in Amerika gelesen wurden. Seine unvollendete Autobiographie (1771–89) wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt.

Unabhängigkeit und frühe Republik

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Der Unabhängigkeitskrieg und die Gründung der Republik gingen mit einer Politisierung der Literatur einher; viele der nach 1776 entstandenen Werke sind von einem überschwänglichenPatriotismus geprägt. Schon zu Lebzeiten erfuhren die führenden Köpfe der Revolution wieGeorge Washington eine literarischeApotheose, etwa inTimothy Dwights HeldeneposThe Conquest of Canaan (1785) oder auch in einigen Gedichten vonPhillis Wheatley, der ersten Schwarzen, deren Gedichte veröffentlicht wurden. Dwight zählte mitNoah Webster,John Trumbull und anderen zu der Gruppe derHartford Wits. Dieser Intellektuellenzirkel schrieb vor allemneoklassizistische Lyrik nach englischem Vorbild, auch wenn diese Form der Dichtung in England schon lange aus der Mode gekommen war. Webster erstellte von 1806 bis 28 einAn American Dictionary of the English Language; auf seine Rechtschreibreform gehen die meisten Unterschiede in der Orthografie des amerikanischen gegenüber dem britischen Englisch zurück.Philip Freneau schrieb zutiefst patriotische Oden über die Revolution und die junge Republik, pries die Vorzüge amerikanischer Erzeugnisse wieTabak undRum und zeichnete ein sehr wohlwollendes Bild derIndianer; er erhielt später den Beinamen „Dichter der amerikanischen Revolution“. Auch dieLetters of an American Farmer (1782) des französischen EmigrantenHector St. John de Crèvecoeur priesen Fleiß und den Wohlstand der Amerikaner.

Die frühen amerikanischen Romane stehen in der Tradition des englischen Sentimentalismus in der NachfolgeSamuel Richardsons; sie bewegen sich aber überwiegend auf dem Niveau vonGroschenromanen. Meist steht ein unschuldiges Mädchen im Mittelpunkt der Handlung, das von einem mehr oder minder windigen Verehrer umgarnt wird. InThe Power of Sympathy (1789), der als erster amerikanischen Roman überhaupt gilt, und der heuteWilliam Hill Brown zugerechnet wird, vermag die Umworbene der Versuchung noch zu widerstehen. InSusanna RowsonsCharlotte Temple (1791) gibt die Protagonistin nach und stürzt ins Verderben. DieserVerführungsroman erlebte bis 1900 etwa 200 Neuauflagen und ist das wohl meistgelesene amerikanische Buch der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Der erste amerikanische Autor, der das Schreiben zum Beruf machte (dabei allerdings scheiterte), warCharles Brockden Brown. 1798–99 verfasste er auch aus Geldnot in nur einem Jahr vierSchauerromane:Edgar Huntly,Arthur Mervyn,Ormond undWieland. Brown griff darin die englische Tradition derGothic Novel auf, verlagerte inArthur Mervyn den Schauplatz der Handlung aber von den verwunschenen Schlössern Europas in die Städte Amerikas. Brown gilt gleichsam als Wegbereiter des psychologischen Romans und übte großen Einfluss aufEdgar Allan Poe aus.

Washington Irving und seine literarischen Freunde – dieser Stich aus dem Jahr 1864 zeigt ein imaginäres Treffen der zeitgenössischen großen Literaten der Vereinigten Staaten in Washington Irvings Bibliothek. Irving (in der Mitte des Bildes) wird als „Vater“ und Mittelpunkt der amerikanischen Literatur dargestellt. Von links nach rechts sind dargestellt:Henry Theodore Tuckerman,Oliver Wendell Holmes, Sr.,William Gilmore Simms,Fitz-Greene Halleck,Nathaniel Hawthorne,Henry Wadsworth Longfellow,Nathaniel Parker Willis,William Hickling Prescott,Washington Irving,James Kirke Paulding,Ralph Waldo Emerson,William Cullen Bryant,John Pendleton Kennedy,James Fenimore Cooper,George Bancroft. An der Auswahl wird der Wandel desliterarischen Kanons seit dieser Zeit deutlich: Viele heute kanonische Autoren des 19. Jahrhunderts wieHerman Melville undWalt Whitman fehlen; einstige Granden wie Tuckerman und Willis sind heute in Vergessenheit geraten.

Die ersten amerikanischen Schriftsteller, die sich auch in Europa einen Namen machen und auch von ihren Büchern leben konnten, waren Washington Irving und James Fenimore Cooper. Beide wurden stark von den historischen RomanenSir Walter Scotts beeinflusst. Irving veröffentlichte 1819 die Essay- und KurzgeschichtensammlungThe Sketch Book of Geoffrey Crayon, Gent., in der er oftmals europäische Sagenstoffe auf amerikanischen Boden verpflanzte. Er wird heute oft als Begründer der amerikanischenshort story (Kurzgeschichte) bezeichnet.Seine romantisierenden Darstellungen des europäischen wie des amerikanischen Landlebens erscheinen jedoch heute trivial; allein die KurzgeschichtenRip Van Winkle undThe Legend of Sleepy Hollow sind heute noch einem breiten Publikum bekannt. Irving verfasste zudem monumentale Biografien über seinen NamenspatronGeorge Washington und überChristoph Kolumbus.

Cooper schrieb die ersten Seefahrts- undSpionageromane der amerikanischen Literatur, ist aber heute vor allem für seine fünfLederstrumpf-Romane (1823–1841) bekannt. Diesehistorischen Romane behandeln das Leben an derFrontier, der Grenze zwischen der „zivilisierten“ Welt der weißen Siedler und der von Indianern bewohnten „Wildnis“. Wie auch Irving stellte Cooper die Indianer Nordamerikas oftmals als „edle Wilde“ im SinneRousseaus dar. Sein literarisches Verdienst ist oft in Frage gestellt worden (berühmt wurde Mark Twains AufsatzThe Literary Offenses of Fenimore Cooper (1895)). Seine Charaktere sind meist stereotyp, die Handlung voraussehbar, der Stil oft unbeholfen. Dennoch behandelte Cooper in seinen Romanen Themen, die für die amerikanische Kultur eine besondere Relevanz haben: die Erschließung des Westens, die Zurückdrängung der indianischen Ureinwohner und die zweifelhafte Moral dieses Unterfangens. Mit seinem Spätwerk überwarf sich Cooper mit seinem Publikum, da er eine zunehmend konservativ-aristokratische Haltung gegenüber der amerikanischen Demokratie entwickelte, die er immer mehr als Pöbelherrschaft ansah.

An der Schwelle zur Romantik steht das FrühwerkWilliam Cullen Bryants, das deutlich den EinflussWordsworths erkennen lässt. In Gedichten wieTo a Waterfowl undThanatopsis (1817) pries er die Erhabenheit der amerikanischen Natur; mitThe Ages (1821) verfasste er ein ambitioniertes Lehrgedicht über die Fortentwicklung der Menschheit.

Romantik

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Die amerikanischeRomantik erreichte ihren Höhepunkt gut drei Jahrzehnte, nachdem die europäische ihren Höhepunkt überschritten hatte, doch brachte sie einige Werke hervor, die heute zurWeltliteratur zählen. Nach einem Standardwerk des LiteraturwissenschaftlersF. O. Matthiesen wird sie auch häufig alsAmerican Renaissance bezeichnet. Meist unterscheidet man die „helle“ Romantik der Transzendentalisten wie Emerson und Thoreau von der „dunklen“ Romantik, zu der Poe, Hawthorne und Melville gezählt werden.

Ralph Waldo Emerson

Ein Meilenstein dieser Epoche war 1836 die Veröffentlichung vonRalph Waldo Emersons EssaysammlungNature, in der er die Natur als wichtigste Quelle derSpiritualität und somit der Erkenntnis bezeichnete. Emerson, ein ehemaligerunitarischer Geistlicher, scharte inConcord (Massachusetts) einen Kreis Gleichgesinnter um sich. DieserTranscendentalist Club wurde namensgebend für denTranszendentalismus, der in der Folge als philosophische, religiöse und literarische Bewegung einen großen Einfluss auf die amerikanische Geistesgeschichte ausübte. Er berief sich aufKantsTranszendentalphilosophie, die er einer pantheistischen Schwärmerei dienstbar machte und mit fernöstlicher und indischer Philosophie, und teilsgnostischen Elemente verband. Emerson und seine Nachfolger fassten die Natur als göttlich auf, betonten den kreativen Prozess im Natürlichen und nahmen an, es gebe eine Entsprechung zwischen dem Universum und der individuellen Seele. Das Göttliche, eineWeltseele, durchwirke die gesamte Realität, und einemystische Erkenntnis derSchönheit undWahrheit der Natur führen zur Erfüllung der menschlichen Bestimmung. DerIntuition kommt dabei höhere Bedeutung zu als dem Verstand, im Prozess des Schreibens hat die Schöpferkraft des Dichters eine quasi göttliche Bedeutung, da er mit Hilfe seiner Phantasie Wirklichkeit durchdringen und harmonisch transzendieren kann. Ein solcher Prozess kann den Einzelnen verwandeln und vollzieht sich abseits der allgemeinen Wahrheiten und überlieferten Traditionen. So verwarf Emerson auch die organisierte Religion zugunsten einer intuitiven Spiritualität. Seinen Ideen verlieh er in einigen Gedichten Ausdruck, von bleibender Bedeutung sind jedoch vor allem seine Essays. Sein VortragThe American Scholar (1837) wurde oft als „kulturelle Unabhängigkeitserklärung“ der USA bezeichnet.

Henry David Thoreau lieh sich 1845 von Emerson Geld, um zwei Jahre in einer Blockhütte am Waldsee Walden Pond bei Concord zu leben. Er lebte dabei keinesfalls, wie häufig angenommen, völlig autark und isoliert von der Außenwelt – ein Gutteil vonWalden (1854) behandelt Thoreaus Umgang mit seinen Nachbarn und seine Handelsgeschäfte. Thoreaus Ziel war es, „bewusst zu leben, und mich nur den wesentlichen Tatsachen des Lebens zu stellen“. In Thoreaus Naturbeschreibungen klingt oft Emersons Schwärmerei an, doch seine Ausführungen über Ethik, Politik und vor allem seine penible Buchführung machenWalden zu einem sehr persönlichen Dokument, das zugleich bodenständig und utopisch erscheint. Das Streben nach einem Alternativen Lebensentwurf machte es viel später, in den 1960er Jahren, zu einem Kultbuch derHippiebewegung. Thoreaus politischer EssayZiviler Ungehorsam (1849) beeinflusste unter anderemMahatma Gandhis undMartin Luther Kings Strategien des gewaltlosen Widerstands; zudem wurde aufgrund der Verehrung, die er gegenüber der Natur empfand, im 20. Jahrhundert eine Ikone derUmweltbewegung.

Emerson forderte wiederholt, dass die Dichtung sich von europäischen Vorbildern lösen müsse, um den Eigenheiten Amerikas gerecht zu werden. Er sah seinen Wunsch erfüllt, als Walt Whitman ihm eine Kopie seines GedichtbandesLeaves of Grass (1855) zusandte, an dem Whitman bis zu seinem Tode 1890 arbeiten sollte. Whitman verzichtete aufVersmaß undReime und bahnte so dem freien Vers nicht nur in der amerikanischen Lyrik den Weg. Die französischen Symbolisten (voranArthur Rimbaud) wurden von ihm beeinflusst, ebenso die Dichter der amerikanischen Moderne. Whitmans oft katalogartige Elegien auf die Städte, Wälder und Menschen der USA machen ihn für viele zum amerikanischen Dichter schlechthin. Auch stellte er oft die Körperlichkeit des Menschen und der Sinneswelt in den Vordergrund und war so auch der erste namhafte Dichter, der unverhohlen die Sexualität – auch seine eigene Homosexualität – thematisierte. Emersons recht vergeistigte Vorstellung von der Durchdringung der Welt wandelte sich bei Whitman so zu einem ausgesprochen diesseitigen Holismus.

Nathaniel Hawthornes Romane und Kurzgeschichten sind dagegen von einem tiefenepistemologischen undmetaphysischenSkeptizismus geprägt. Seine Themen waren oftmals die dunklen Seiten der Seele wie der Gesellschaft, also Sünde, Schuld, Strafe und Intoleranz. Bereits in seiner KurzgeschichtensammlungTwice-Told Tales (1836) zeigte er dabei eine Vorliebe für einen finsteren und oft okkulten Symbolismus in der Tradition der SchauerromaneCharles Brockden Browns. In seinem RomanDer scharlachrote Buchstabe setzte er sich mit der strengen Gesellschaft seiner puritanischen Vorfahren auseinander. Der Schwärmerei der Transzendentalisten konnte er wenig abgewinnen. 1841 verbrachte er einige Zeit aufBrook Farm, einer transzendentalistisch gesinnten utopischen Kommune, und hielt das Scheitern dieses Experiments im SchlüsselromanDie Blithedale-Maskerade fest. Wie auch Emerson wurde Hawthorne noch zu Lebzeiten als einer der Begründer einer eigenständigen amerikanischen Nationalliteratur kanonisiert.

Hawthorne war das VorbildHerman Melvilles; ihm ist der RomanMoby Dick (1851) gewidmet. Melville hatte zuvor bereits mit einigem Erfolg Südsee- und Seefahrerromane veröffentlicht.Moby Dick, ein Roman über dieWalfängerei, wurde jedoch auch aus religiösen Gründen von den Literaturkritikern erbarmungslos verrissen, denn Melville zeigte in diesem ungemein komplexen Buch eine Vorliebe für das Okkulte und Satanische, für die „Schwärze der Finsternis“. Der Roman ist zugleich eine enzyklopädische Bestandsaufnahme der wirtschaftlichen, sozialen und wissenschaftlichen Aspekte desWalfangs und eine weit ausholende Reflexion über die grundlegenden Fragen des menschlichen Daseins, über das Wesen von Gut und Böse, die Begrenztheit der menschlichen Erkenntnisfähigkeit und andere religiöse und metaphysische Themen. Diktion und Form des Romans sind diesem Umstand angepasst und entsprechend vielfältig, ein Mosaik verschiedener Genres. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts war der Zeitgeschmack reif für das Buch, und der in Vergessenheit geratene Melville wurde seinerzeit zu einem der Paten der Moderne. Nach dem Misserfolg vonMoby Dick versuchte Melville vergebens, seinen Ruf wiederherzustellen, aber auch die Qualität seines Spätwerks, insbesondere kürzerer Prosastücke wieBilly Budd undBartleby der Schreiber, wurde erst lange nach seinem Tod erkannt.

Emily Dickinson lebte zeit ihres Lebens zurückgezogen und von der Literaturszene Neuenglands unbeachtet in dem kleinen DorfAmherst (Massachusetts) und schrieb insgesamt 1775 Gedichte, von denen nur sieben zu ihren Lebzeiten gedruckt wurden. Erst nach 1950 wurden sie entdeckt und einer breiten Öffentlichkeit bekannt. In ihrer präzisen und oft seltsam modern anmutenden Lyrik drückt sich eine tiefe Spiritualität, oft aber schiere existenzielle Verzweiflung aus.

Edgar Allan Poe 1848 (Daguerreotypie)

Edgar Allan Poe waren die neuenglischen Transzendentalisten suspekt; dies beruhte jedoch durchaus auf Gegenseitigkeit. Seine finsteren Kurzgeschichten beeinflussten die Entwicklung derphantastischen und derHorrorliteratur nachhaltig, mitDer Doppelmord in der Rue Morgue erfand er die moderneDetektivgeschichte. Auch dieScience-Fiction-Literatur verdankt ihm entscheidende Impulse, geht es doch in seinem einzigen RomanThe Narrative of Arthur Gordon Pym of Nantucket um eine realistisch präsentierte Südpolfahrt und in anderen Geschichten um Fortschritte bei der Ballonfahrt oder die Wiedererweckung von Mumien mittelsVoltascher Säulen. Poe gelang es dabei, durchaus als journalistischerScoop, Erzählungen als Reportagen in Zeitungen zu platzieren, wozu beitrug, dass er, im Unterschied zu der romantischen, phantastischen Literatur, nicht bloß fabulierte, sondern neueste Erkenntnisse der Naturwissenschaften mit erzählerischen Einfällen verband. Poes Verdienste um die Lyrik werden von heutigen Literaturkritikern zwiespältig beurteilt. Einige seiner dichterischen Werke sind eher kunstfertig als künstlerisch gelungen, andererseits gelang es ihm – auch mittels einer ausformulierten Dichtungstheorie (Die Philosophie der Komposition,Das poetische Prinzip) – die Lyrik über Romantik und Realismus hinaus in das Gebietsymbolistischer undlautpoetischer Sprachkunst hin zu entwickeln. Manche seiner Gedichte wieDer Rabe undAnnabel Lee gehören zu den meistzitierten und -parodierten nicht nur der amerikanischen Literatur. Nach seinem frühen wie tragischen Tod (1849) geriet Poe wenn auch nicht ganz in Vergessenheit, so doch in Misskredit. In Frankreich erfreuten sich seine Werke jedoch in ÜbersetzungenBaudelaires undVerlaines großer Beliebtheit, und erst über diesen Umweg wurde Poes Genie schließlich auch in den USA erkannt.

Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts wurden Hawthorne und Emerson im Kanon der amerikanischen Literatur Autoren zur Seite gestellt, deren Ansehen heute verblasst ist, da ihre Werke späteren Kritikern allzu konventionell erschienen:Oliver Wendell Holmes,Henry Wadsworth Longfellow undJames Russell Lowell. Sie zählten zu den „Brahmanen von Boston(Boston Brahmins), stammten also (mit Ausnahme Longfellows) aus den vornehmsten Familien Bostons und waren allesamt eng mit derHarvard-Universität verbunden. Longfellow war dort der erste Professor für moderne Sprachen und wurde in dieser Funktion 1855 von Lowell beerbt. Auch die GeschichtsschreiberFrancis Parkman,William H. Prescott undJ. Lothrop Motley werden ob der stilistischen Virtuosität und des erzählerischen Charakters ihrer Werke zur Literaturgeschichte der USA gerechnet. Prescott schrieb umfangreiche Werke zur Geschichte Spaniens und seiner Kolonien in der Neuen Welt und nahm sich in nicht minder epischer Breite der Geschichte der Niederlande an; Parkman ist für seine Arbeiten zur Kolonialgeschichte der USA und Kanadas berühmt geworden.

Schließlich ist noch festzuhalten, dass dieTrivialliteratur im gesamten 19. Jahrhundert den Buchmarkt beherrschte, was Hawthorne zu der berühmten Aussage veranlasste, Amerika sei ganz und gar einem „verdammten Mob krakelnder Frauen“ überlassen worden. Als dessen herausragende Vertreterinnen seienSusan Warner (The Wide, Wide World, 1850),Fanny Fern (Ruth Hall, 1854),E. D. E. N. Southworth (The Hidden Hand, 1859) undAugusta Jane Evans Wilson (St. Elmo, 1866) genannt. Aber auch Männer schrieben sensationalistische Literatur;George Lippards SchauerromanThe Quaker City or the Monks of Monk Hall (1845) sei hier angeführt. Zur Trivialliteratur müssen zudem die zahlreichen Romane derAbstinenzbewegung gezählt werden, in denen in oft drastischer Weise die Folgen des Alkoholkonsums geschildert werden.

Abolitionismus und Bürgerkrieg

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Flugblatt mit Whittiers Gedicht „Unsere Landsleute in Ketten“, 1837

Im 19. Jahrhundert verschärfte sich stetig der Konflikt zwischen Nord- und Südstaaten um die Rechtmäßigkeit derSklaverei. Er wurde auch mit literarischen Mitteln ausgetragen. Eine bedeutende Rolle in der Abolitionismusbewegung spieltenQuäker, wie etwa der WanderpredigerJohn Woolman schon im 18. Jahrhundert. Seine Autobiografie ist auch in literarischer Hinsicht bemerkenswert.John Greenleaf Whittier, ebenfalls Quäker, verurteilte die Ausbeutung der Sklaven vor allem als Journalist, aber auch in oft nachgedruckten Gedichten wieIchabod. Der Abolitionismus brachte auch einen beträchtlichen Korpus meist arg melodramatischer Trivialliteratur hervor, die die Zustände im amerikanischen Süden bloßstellen sollte. Aber auchslave narratives, also authentische Berichte, die von ehemaligen Sklaven selbst verfasst wurden, erreichten hohe Auflagen. Bereits 1789 wurde die Autobiografie des BritenOlaudah Equianos ein Bestseller, im 19. Jahrhundert sind insbesondereFrederick Douglass (1845) undHarriet Jacobs zu nennen. Der wohl folgenreichste Roman der amerikanischen Geschichte erschien 1852:Harriet Beecher StowesUncle Tom's Cabin(Onkel Toms Hütte) wurde im Norden ein Bestseller und trug wesentlich zum Erstarken des Abolitionismus bei.

1861 brach derBürgerkrieg aus und führte auf beiden Seiten zu einer Welle des Patriotismus, die sich auch in der Literatur niederschlug.Henry Timrod undJames Ryder Randall reimten für die Sache der Südstaaten, im Norden wurdeJulia Ward HowesBattle Hymn of the Republic zum patriotischen Bekenntnis. Einer der Schriftsteller, der als Soldat in diesem vier Jahre währenden Krieg kämpfte, warAmbrose Bierce, der seine Erfahrungen in einigen Kurzgeschichten verarbeitete. Auch Walt Whitman und Melville schrieben Gedichte über das Gemetzel auf den Schlachtfeldern.

Dennoch wurde der Krieg erst in späteren Jahren zu einem zentralen Thema und Trauma insbesondere der Südstaatenliteratur. Herausragende Bücher zum Thema sindStephen CranesDie rote Tapferkeitsmedaille (1895), FaulknersYoknapatawpha-Romane (1930er),Stephen Vincent BenétsJohn Brown's Body (1928) und nicht zuletztMargaret MitchellsVom Winde verweht (1936), der meistverkaufte amerikanische Roman aller Zeiten.

Realismus

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Nach dem Bürgerkrieg wurde in der amerikanischen Literatur ein sozialkritischer Ton prägend. Die USA waren ein Land im Umbruch. Masseneinwanderung,Industrialisierung undUrbanisierung veränderten die Gesellschaft grundlegend. Die viel gelesenen RomaneHoratio Algers beschworen zwar das „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“, doch angesichts der sozialen Realität beschrieben viele Schriftsteller der Zeit die Schattenseiten des kapitalistischen Wirtschaftssystems. Analog zur europäischen Literatur werden die Jahre bis etwa 1900 meist unter dem Epochenbegriff desRealismus zusammengefasst. Natürlich lässt sich aber nicht die gesamte literarische Produktion dieser Jahre unter diesem Programm der wirklichkeitsgetreuen Darstellung subsumieren. So war das wohl meistverkaufte Buch der Epoche der Historienroman „Ben Hur“, verfasst vom BürgerkriegsgeneralLew Wallace.Edward Bellamy konnte mit seinem utopischen RomanLooking Backward 2000–1887 ähnlich hohe Auflagen erreichen. Nach dem Vorbild Longfellows und der viktorianischen englischen Dichter der Zeit schrieben viele damals angesehene Dichter konventionelle Lyrik, die heute in Vergessenheit geraten ist. So istEmma Lazarus wohl nur noch deswegen bekannt, weil ihr SonettThe New Colossus (1883) am Podest derFreiheitsstatue eingraviert ist.

Nach dem Bürgerkrieg verlor Neuengland seine wirtschaftliche und auch seine literarische Vormachtstellung. Der Schwerpunkt desLiteraturbetriebs verlagerte sich von Boston nach New York, und zum Ende des Jahrhunderts hatten auch Chicago und San Francisco einen regen Literaturbetrieb vorzuweisen. Viele Schriftsteller von Rang stammten in dieser Zeit aus dem Mittelwesten: Mark Twain ausMissouri,William Dean Howells ausOhio,Frank Norris ausChicago. So ist auch ein Gutteil der literarischen Produktion regional geprägt. Dielocal color literature, eine Art „Heimatliteratur“, suchte die Eigenarten der verschiedenen Landesteile zu vermitteln und befleißigte sich hierzu auch häufig der jeweiligen Dialekte.

Mark Twain

In diese Regionalliteratur lässt sich auch das Frühwerk Mark Twains einordnen; es hat aber durchaus auch seinen Platz in derWeltliteratur.Die Abenteuer des Huckleberry Finn (1885) gilt heute vielen Kritikern als der erste Anwärter für den Titel derGreat American Novel. In seinen Schilderungen des Lebens am und auf demMississippi und im amerikanischen Westen erwies er sich als genauer Beobachter des Alltagslebens, aber auch als scharfzüngiger Kritiker der amerikanischen Gesellschaft. Nach einer Satire Twains aus dem Jahre 1873 wird die Zeit von etwa 1870 bis 1890 bis heute häufig alsGilded Age (Vergoldetes Zeitalter) bezeichnet. Twain verfasste eine Vielzahl von Romanen, Reiseberichten, Utopien und Satiren zu verschiedenen Themen. Im Alter sah er die Welt zunehmend pessimistisch. Sein Einfluss auf die Entwicklung der amerikanischen Literatur ist immens.William Faulkner bezeichnete ihn als den „ersten wahrhaft amerikanischen Schriftsteller“.

Twain steht auch exemplarisch für denfrontier humour, ein spezieller Humor, der sich an der Siedlungsgrenze entwickelte und dessen Vorliebe für maßlose Übertreibungen und deftige Scherze auch ein Merkmal der Literatur des Westens ist.Bret Harte steht mit seinen Schilderungen der Pioniere in Kalifornien ebenso in dieser Tradition wieArtemus Wards undAmbrose Bierces Satiren. Bierce schrieb zudem Kurzgeschichten über den Bürgerkrieg und einige heute klassische Geister- und Horrorgeschichten.

Die Südstaaten lagen nach dem Bürgerkrieg wirtschaftlich am Boden und waren auch politisch bedeutungslos. In ihrer Literatur wurde oftmals die „gute alte Zeit“ vor dem Krieg nostalgisch verklärt, so etwa im Werk vonThomas Nelson Page undJoel Chandler Harris; beiGeorge Washington Cable undCharles W. Chesnutt wird die Gesellschaft des Südens dagegen scharf kritisiert. Der Dichter und MusikerSidney Lanier schrieb eher düstere Oden auf seine HeimatGeorgia, oft auch in Mundart.Kate Chopin schrieb über die kreolisch geprägte Gesellschaft Louisianas und löste 1899 mit dem RomanDas Erwachen einen Skandal aus, als sie Ehebruch und Mischehen thematisierte. Dieser Roman wurde bald vergessen; erst seit den 1960er Jahren hat er seinen festen Platz im Kanon.

Der feministischen Literaturwissenschaft gilt Chopin als eine Ikone derFrauenbewegung, ebensoCharlotte Perkins Gilman, deren realitätskritische UtopieHerland (1915), dieandrozentrischen Realitätskonstruktionen und -prägungen der nordamerikanischen Kultur zum Gegenstand machte und den heute in derGeschlechterverhältnisforschung zentralen Begriff des Androzentrismus mit einführte; auch dieses Werk gelangte – anders als ihre 1899 erschienene bekannte ErzählungThe Yellow Wallpaper – erst in den 1970ern zu Berühmtheit. Feministische Tendenzen lässt auch das WerkLouisa May Alcotts erkennen, derenLittle Women-Bücher in den USA einen Stellenwert haben, der dem der „Nesthäkchen“-ReiheElse Ury im deutschsprachigen Raum entspricht.Sarah Orne Jewett verfasste um die Jahrhundertwende einige humoristische Romane über die Gesellschaft Neuenglands.

Als Vater desbürgerlichen Realismus als literarischer Strömung giltWilliam Dean Howells, der sich an europäischen Vorbildern wieIbsen undTolstoi orientierte. Er behandelte in zahlreichen Romanen, Kurzgeschichten und Dramen vor allem das Leben der amerikanischen Mittelschicht, zeigte aber etwa in seinem bekanntesten RomanThe Rise of Silas Lapham auch Spannungen zwischen den sozialen Schichten auf. Howells stieg bald zum Paten der New Yorker Literaturszene auf.

Henry James, Porträt vonJohn Singer Sargent (1913)

In Henry James’ Werk spielt dasEuropean theme, der Antagonismus zwischen der „Alten Welt“ Europa mit seiner langen kulturellen Tradition und der Naivität der „Neuen Welt“ Amerika oft eine zentrale Rolle. Da er sich 1875 in England niederließ, beansprucht ihn häufig auch dieenglische Literatur für sich. Seine Romane zeichnen sich durch die sorgfältige Beschreibung des Innenlebens seiner Charaktere, insbesondere seiner Frauenfiguren, aus (Portrait of a lady 1881). Dieser psychologische Realismus übte großen Einfluss auf Schriftsteller der Moderne aus, etwa auf die Technik des „Bewusstseinsstroms“ (stream of consciousness, den Begriff prägte sein BruderWilliam James). James’ Behauptung, dass es einer „alten Zivilisation“ bedürfe, um die Schaffenskraft des Romanciers in Gang zu setzen, stand im Widerspruch zur damals propagierten Emanzipation der amerikanischen Literatur, und so musste er sich einiger Anfeindungen erwehren. Aber auch die ungeheure, wenn auch oft ermüdende, Präzision seines Stils und die Handlungsarmut seiner Werke brachten ihm viel Spott ein.

Wie James schrieb auchEdith Wharton bevorzugt über die oberen Gesellschaftsschichten, insbesondere über die oberen Zehntausend New Yorks, der sie auch selbst entstammte. In ihrem Werk werden deren gesellschaftliche Konventionen aber oft in einem spöttelnden Ton als heuchlerisch bloßgestellt; auch die unterdrückte Sexualität wird dezent thematisiert. Henry Adams konnte sich noch vornehmerer Ahnen rühmen: Er war der direkte Nachfahre zweier amerikanischer Präsidenten,John Adams undJohn Quincy Adams. Sein eigenes Scheitern im politischen wie im persönlichen Bereich führte bei ihm zu einer zutiefst pessimistischen Weltsicht, die er in seiner AutobiografieThe Education of Henry Adams (1907) vom gesellschaftlichen Rahmen auf kosmische Dimensionen erweiterte.

Naturalismus

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Jack London

Wie auch in der europäischen Literatur radikalisierte sich der Realismus in der Darstellung wie auch in politischer Hinsicht und ging so in denNaturalismus über. Das Massenelend in den Städten wurde nun zum beherrschenden Thema der Literatur, mit all seinen Schattenseiten: die Zerrüttung von Familien und Ehen, Alkoholismus, Kriminalität und Prostitution. Einsozialdarwinistisch geprägtes Weltbild zeigte nun den Menschen als Triebwesen, die Gesellschaft als stetigen Kampf zwischen Individuen. Diente diese These vielen Industriellen als Rechtfertigung für den Kapitalismus, so ist bei vielen naturalistischen Schriftstellern eine gewisse Nostalgie nach humanistischen Werten spürbar. Ihre Werke verbanden sich mit dem Ruf nach sozialen Reformen, der sich in der Politik imProgressivismus einesTheodore Roosevelt, aber auch in radikalerer Form im erstarkendenSozialismus widerspiegelte.

Stephen Cranes Hauptthema war der Krieg: als Kriegsberichterstatter lieferte er Reportagen aus demSpanisch-Amerikanischen Krieg, sein RomanThe Red Badge of Courage (1895) stellt vor dem Hintergrund des amerikanischen Bürgerkriegs die militärische Vorstellung von Ehre in Frage.Jack London bereiste als Abenteurer dieSüdsee und zog während desKlondike-Goldrauschs nachAlaska. Seine Erfahrungen flossen in Romane wieDer Seewolf,Ruf der Wildnis undWolfsblut ein, in der er die Kreatürlichkeit des Menschen im Kampf um das Überleben in der Natur thematisierte; inKönig Alkohol nahm er sich auch des Elends des städtischenProletariats an. Sein Spätwerk stellte er in den Dienst sozialistischer Ideen.Frank Norris gehörte wie London der radikalen Literaturszene San Franciscos an. Seine vom klassischen Naturalismus Zolas inspirierten Romane haben so auch das harte Leben in Kalifornien, dem vermeintlichen gelobten Land, zum Thema.Gier nach Gold (1899) hat den niederträchtigen Mord eines Zahnarztes an seiner Frau,Der Oktopus (1901) den Kampf kalifornischer Weizenbauern gegen die Unbill der Natur und des Kapitalismus zum Thema. Der amerikanischeNaturalismus[2] wurde in seiner Entwicklung wohl auch durch den frühen Tod seiner Protagonisten geschwächt: keiner der drei genannten wurde älter als vierzig Jahre.

AlsMuckraker (in etwa „jemand der im Dreck wühlt“) wurden um die JahrhundertwendeSozialreformer bezeichnet, die die oft katastrophalen Lebensverhältnisse der Unterschichten ins öffentliche Bewusstsein trugen.Jacob RiisHow the Other Half Lives ist eines der bahnbrechenden Werke des investigativen Journalismus.Upton Sinclair deckte inDer Sumpf (1906) die hygienischen Missstände in den Schlachthöfen Chicagos, aber auch die Ausbeutung der Arbeiter auf. Die Veröffentlichung des Romansführte noch im selben Jahr zum Erlass einer neuen Hygieneverordnung zur Fleischverarbeitung.

Theodore DreisersSchwester Carrie (1901) behandelt den moralischen Abstieg und sozialen Aufstieg eines Bauernmädchens, das es nach Chicago verschlägt. Blieb dieser Roman seinerzeit noch fast ohne Resonanz, so hatten Dreisers spätere sozialistisch getönten Werke (Eine amerikanische Tragödie, 1925) großen Einfluss auf die neonaturalistische Prosa der 1930er Jahre, also etwa aufErskine Caldwell,John Steinbeck undJames T. Farrell.

Die Moderne

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DieModerne begann in der amerikanischen Literatur in der Lyrik und war in ihren Anfängen eine Exilbewegung.Gertrude Stein hatte sich 1902 in Paris niedergelassen,Ezra Pound,H. D. undT. S. Eliot gingen noch vor dem Ersten Weltkrieg nach London, ihnen sollten in den nächsten Jahren zahlreiche Schriftsteller und Dichter über den Atlantik folgen (Conrad Aiken,Djuna Barnes,F. Scott Fitzgerald,Ernest Hemingway). In den Salons von Paris und London fand dieseverlorene Jugend (Lost Generation – G. Stein) was sie in den USA vermissten: eine experimentierfreudige literarische Avantgarde. So ist die Entwicklung der amerikanischen und europäischen Lyrik desModernismus in dieser Zeit eng miteinander verbunden, was sich auch in den Biografien ihrer Protagonisten widerspiegelt: T. S. Eliot wurde 1927 britischer Staatsbürger, der englische DichterW. H. Auden wurde 1946 Amerikaner. EinigeExilanten (Eliot) blieben bis zu ihrem Tod in Europa oder kehrten erst nach dem Zweiten Weltkrieg zurück (Stein, Pound); die meisten kehrten jedoch in ihre Heimat zurück, nachdem sie den Höhepunkt der Bewegung überschritten sahen. Ihre Ernüchterung hieltMalcolm Cowley 1934 inExile's Return fest.

Andere Literaten konnten sich für die europäische Kultur nicht erwärmen und sahen ihre Aufgabe in der Verhandlung spezifisch amerikanischer Themen, oft auch in typisch amerikanischer Diktion. So unterscheidet man insbesondere in der Dichtung die Kosmopoliten Stein, Pound und Eliot von „heimischen Gewächsen“ wieWilliam Carlos Williams oderHart Crane. Zum Zentrum der Moderne in den USA wurdeNew York, in der Literatur wie in den bildenden Künsten. Der Beginn der Moderne wird hier häufig auf das Jahr 1913 datiert, als die KunstausstellungArmory Show ihre Pforten öffnete. In New York war zunächst der FotografAlfred Stieglitz der Pate der Avantgarde,Dorothy Parker undF. Scott Fitzgerald wurden hier zu Chronisten der „wilden Zwanziger“ und desJazz Age, undJohn Dos Passos schrieb mitManhattan Transfer den bekanntestenGroßstadtroman der amerikanischen Literatur.

Besonders nach demErsten Weltkrieg war die Literatur der Moderne von einem Kulturpessimismus geprägt, der mal nostalgisch, mal fatalistisch geprägt war. Fitzgerald schrieb in seinem ErstlingsromanDiesseits vom Paradies (1920), seine Generation sei zu der Erkenntnis gelangt, dass „alle Götter tot, alle Kriege gekämpft, jeder Glaube zerstört“ seien. Die Literatur wurde in den 1920er und 1930er Jahren aber auch zunehmend politisch, als sich in der Gesellschaft der Konflikt zwischen konservativen und progressiven Kräften verschärfte.Henry L. Mencken schrieb als Berichterstatter süffisante Kommentare zumScopes-Prozess; als 1927 die AnarchistenSacco und Vanzetti hingerichtet wurden, hielten vor den Gefängnistoren unter anderemJohn Dos Passos,Langston Hughes undEdna St. Vincent Millay Mahnwache. Viele Schriftsteller wandten sich dem Sozialismus zu und veröffentlichten in linken Blättern wieNew Masses undPartisan Review. Die „proletarische Literatur“ erreichte mit Werken wie Dos Passos’U.S.A.-Trilogie (1930–36) und John SteinbecksFrüchte des Zorns (1939) ihren Höhepunkt nach derWeltwirtschaftskrise; nach denMoskauer Prozessen und demDeutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt wandten sich viele Autoren wieder vom Sozialismus ab.

Die Dichter der Moderne suchten sich von formalen Zwängen zu befreien. Herkömmliche Gedichtformen wurden oftmals zugunsten des freien Verses aufgegeben. Experimente mit neuen Techniken wieMontage odervisueller Poesie entsprachen Entwicklungen in der Musik (Atonalität) und bildenden Kunst (Kubismus) der Zeit. Das Subjekt und somit daslyrische Ich wich häufig einem Stimmengewirr verschiedenerPersonae, hinter denen sich der Dichter verbarg. Die Hinwendung zur Sprache ist prägend; sie spiegelt dieLinguistische Wende in der Philosophie wider. Pound riet angehenden Dichtern, sie sollten sich „ein Wörterbuch kaufen, um die Bedeutung der Wörter zu lernen“ und schickte sich an, die englische Sprache von historischem und ideologischem Ballast zu reinigen.William Carlos Williams definierte ein Gedicht als „Maschine, gebaut aus Wörtern“. Der sprachlicheÄsthetizismus der modernistischen Dichter verweigerte sich dabei bewusst einfachen oder gar jeglichen Deutungsversuchen; berühmt wurde auch Steins Ausspruch „Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose“.

In der Literaturtheorie entwickelte sich analog zu dieser Poetik derNew Criticism.Er richtete sich gegen die akademische Literaturkritik, die sich oft nur auf historische, philologische und biographische Details der Dichtung bzw. der Dichter beschränkte, und gegen die Annahme, dass ein jedes Gedicht eine „Prosabedeutung“ oder gar eineMoral berge, die im Interpretationsakt sichtbar gemacht werden müsse. Sie pochten stattdessen auf die Bedeutung einer symbolischen Sprache als Mittel der Erkenntnis, um – in den Worten vonCleanth Brooks – aufzeigen, „was das Gedicht als Gedicht aussagt“.

Die Hauptvertreter des New Criticism warenJohn Crowe Ransom,Allen Tate undCleanth Brooks, die allesamt um 1920 an derVanderbilt University inNashville zueinander gefunden hatten. Zu Beginn ihrer Laufbahn gründeten sie den Dichterbund derFugitives. Hinter ihrer durch und durch modernen Lyrik steckte jedoch ein ausgesprochen konservatives Weltbild, das sie 1930 in dem ManifestI'll Take My Stand der Nation kundtaten. Die zwölf Autoren des Pamphlets und ihre Nachfolger wurden alsSouthern Agrarians bekannt; sie postulierten das Ideal einer organischen, in der heimischen Scholle verankerten Gesellschaft. Diese sahen sie in den Südstaaten noch gegeben, wenn auch von Industrialisierung und Urbanisierung bedroht. Die Agrarier fanden zunächst viele Anhänger, gerieten aber in Misskredit, als einige Mitglieder der Gruppe sich mit der faschistischen BewegungSeward Collins’ alliierten. Tate, Ransom und Brooks mochten sich jedoch dieser Radikalisierung nicht zuwenden und widmeten sich stattdessen der Literaturkritik und -didaktik. Das von Brooks undRobert Penn Warren verfasste LehrbuchUnderstanding Poetry (1939) war bis in die 1970er Jahre das vorherrschende Lehrbuch an amerikanischenColleges; und so sorgten sie schon bald für eine Kanonisierung der Moderne als neue amerikanischeKlassik.

Auch bei Eliot und Pound erscheint die Moderne als zweischneidiges Schwert. Die Kunst erschien ihnen als letzter Hort der Ordnung und humanistischer Werte in einer chaotischen Welt. Aus dieser Haltung folgte aber auch ein teils arroganter Elitismus. In späteren Jahren zeigte sich auch bei ihnen die dunkle Seite der Moderne: Eliot fiel durchantisemitische Äußerungen auf; Pound siedelte nach Italien über, verteidigte den italienischenFaschismus noch im Krieg in Radioansprachen an die amerikanischen Truppen und wurde nach Kriegsende wegen Hochverrats angeklagt. Pound wurde mit dem berühmten SchlachtrufMake it New! zur Leitfigur der englischsprachigen Moderne. Erst rief er denImagismus, dann denVortizismus ins Leben, arbeitete aber seit 1915 vor allem an seinem MonumentalwerkThe Cantos. Diese 117 Gesänge verhandeln eine unüberschaubare enzyklopädische Fülle von Themen und literarischen Vorbildern, oft an der Grenze der Verständlichkeit oder gar in chinesischen Schriftzeichen, vomKonfuzianismus überThomas Jefferson bis hin zuMussolini und schrieb so eine umfassende, wenn auch sehr eigenwillige Version der Weltgeschichte. Auch wenn Pound bis zu seinem Tod 1972 an denCantos schrieb, blieben sie doch unvollendet. Auch Eliot kehrte nicht wieder in die USA zurück. Er nahm diebritische Staatsbürgerschaft an, konvertierte zumAnglikanismus und legte selbst seinen einst stark ausgeprägten amerikanischen Akzent ab. 1922 veröffentlichte er das bis heute wohl bekannteste Gedicht der englischsprachigen Moderne:The Waste Land(Das wüste Land) lässt kaum noch einen erzählerischen Zusammenhang erkennen, ist aber gespickt mit zahlreichen Zitaten und Fragmenten der Literaturgeschichte von Homer bis hin zuOswald Spengler, die Eliot in einem Anhang zum Gedicht aufführte und teils erklärte.Das wüste Land ist ein ernüchterter Kommentar zum Zustand der Zivilisation, in dem sich eine Sehnsucht nach spirituellen Gewissheiten ausdrückt, die in einer rationalisierten Welt kaum mehr möglich erscheinen. Das eher als Jux gedachteOld Possum's Book of Practical Cats stellte sich eher als massentauglich heraus und bildete die Vorlage fürAndrew Lloyd Webbers MusicalCats. Auch als Bühnenautor konnte Eliot später Erfolge feiern.

Gertrude Stein, die 1909 mitDrei Leben bereits ein Prosaexperiment veröffentlicht hatte, wandte sich unter Pounds Einfluss ebenfalls der Lyrik zu. Ihre Gedichte gleichen oftLautgedichten, sind also oft mehr dem Klang als dem Sinn verpflichtet. Vorbild war ihr dabei die MalereiCézannes und die zunehmend abstrakten Werke des mit ihr befreundetenPicasso. Pounds zeitweilige Gefährtin Hilda Doolittle, die nur unter ihren InitialenH. D. veröffentlichte, nahm sich in ihrer Dichtung klassischer Themen wie Krieg und Gewalt aus einer weiblichen, bisweilen feministischen Perspektive an.Amy Lowell, eine vermögende Lebedame, ließ sich ebenfalls von Pound inspirieren. Ihr Stil war recht eigenwillig, so dass Pound für ihn eigens den Begriff „Amygismus“ erfand.

William Carlos Williams suchte in der Nachfolge Walt Whitmans eine „demokratische“, also zugängliche, aber dennoch moderne Lyrik zu schreiben. Er ließ sich nicht von Europa locken und ließ sich in New Jersey nieder, wo er bis zu seinem Tod als Arzt praktizierte. Das Alltagsleben der KleinstadtRutherford war das Rohmaterial für seine Gedichte, von Miniaturen bis hin zum fünfbändigen ZyklusPaterson. AuchHart Crane nahm sich amerikanischer Themen an. Er neigte wie Eliot zu einem akademischen Obskurantismus, behielt aber einen strengen Formalismus bei. In demepischen GedichtThe Bridge (1930) ist dieBrooklyn Bridge zentrale Metapher für die mystischen wie die profanen Aspekte Amerikas.E. E. Cummings experimentierte mitkonkreter Poesie und oft anNonsens grenzendenSprachspielen, schrieb mitDer ungeheure Raum (1922) aber auch einen der bedeutendsten Romane über die Erfahrung des Ersten Weltkriegs.

Wallace Stevens’ Dichtung kreist um die Möglichkeit säkularer Transzendenz: der Suche nach unmittelbarer Erfahrung in einer von den Göttern verlassenen Welt. In der Malerei desImpressionismus und dem literarischenSymbolismus europäischer Prägung sieht er Möglichkeiten, mittels der Infragestellung des Gegebenen durch die Imagination die erfahrbare Wirklichkeit des Menschen zu erweitern. Wie Stevens stand auchRobert Frost mit seinen Gedichten über seine neuenglische Heimat in der Tradition der Romantik. Von allen genannten Dichtern ist er wohl der zugänglichste, so dass er auch noch zu Lebzeiten alsPoet laureate der Nation gefeiert wurde. So kam er auch zu der Ehre, 1961 zurInaugurationJohn F. Kennedys sein GedichtThe Gift Outright zu rezitieren.

Carl Sandburgs Werk erscheint uramerikanisch, gelegentlich garfolkloristisch; ein Gutteil behandelt dabei das Leben in Chicago. Eher konventionell erscheint auch die LyrikStephen Vincent Benéts, der Versepen über den Bürgerkrieg (John Brown's Body, 1928) und die Westexpansion der USA (Western Star, 1943) verfasste. Beide Werke wurden mit einemPulitzer-Preis bedacht. Genannt seien auchDon Marquis’ Gedichte über eine dichtende Kakerlake und eine alternde Katzendame,archy und mehitabel, die ab 1916 in verschiedenen Zeitschriften erschienen.

Ernest Hemingway als Soldat im Ersten Weltkrieg (1918)

Auch die Prosa der Moderne ist von sprachlichen Experimenten geprägt. Ein Extrem stellt der knappe StilErnest Hemingways, ein anderes die wuchernden SätzeWilliam Faulkners dar. Hemingways Sätze sind kurz, das Vokabular schlicht und vonabstrakten und emotionalen Ausdrücken „gereinigt“. Im Alter bezeichnete er seine minimalistische Technik als „Eisberg-Prinzip“: „Ich versuche immer nach dem Prinzip des Eisbergs zu schreiben. Sieben Achtel davon liegen unter Wasser, nur ein Achtel ist sichtbar. Alles, was man eliminiert, macht den Eisberg nur noch stärker. Es liegt alles an dem Teil, der unsichtbar bleibt.“ Faulkner war dagegen nach eigener Aussage von dem Drang getrieben, „die gesamte Menschheitsgeschichte in einen Satz zu packen“, und so erreicht ein Satz in seiner KurzgeschichteDer Bär (1942) mehr als 1800 Wörter. Seine Romane erscheinen durch häufige Wechsel der Erzählperspektive fragmentiert, oft durch traumhaftestream-of-consciousness-Passagen unterbrochen, so dass sich der Leser aus vielen Bruchstücken ein Gesamtbild formen muss. InJohn Dos PassosU.S.A.-Trilogie wechseln sich konventionelle Prosa mit Bewusstseinsströmen undMontagen aus Zeitungsartikeln, Werbeanzeigen und anderenfound objects ab.

Hemingway ist mindestens so sehr für sein bewegtes Leben wie für sein Werk bekannt. Seine Vorliebe für Stierkampf, Hochseefischerei und Großwildjagd, seine Teilnahme am Ersten Weltkrieg, später am spanischen Bürgerkrieg, und letztlich sein Selbstmord machten ihn zu einer fast mythischen Gestalt. Seine Erfahrungen in Kriege und auf Reisen lieferten ihm auch das Material für seine Romane und Kurzgeschichten. Hemingways Charaktere verkörpern trotz aller Desillusionierung ein nachgerademachistisch anmutendes Männlichkeitsideal, in dem Konzepte wie Ehre oder Wagemut eine große Rolle spielen. Prägend ist Hemingways Todesfixierung; beide Themen fasste er einmal lapidar so zusammen: „Der Tod ist die einzige Schlampe, die dich nie verlässt“.

William Faulkner

Faulkners Ruhm beruht auf den Romanen und Kurzgeschichten über das fiktiveYoknapatawpha County mit seiner Hauptstadt Jefferson, das Faulkners HeimatOxford (Mississippi) zur Grundlage hat. Beginnend mitSartoris undSchall und Wahn (1929) entwarf er ein ungemein komplexes fiktives Universum, das mit jedem Roman um weitere Details bereichert wurde und letztlichmythische Dimensionen annahm. Es sind die grundlegenden Fragen des menschlichen Daseins, derer er sich annahm: die Macht des Schicksals, die Last der Vergangenheit, Unschuld und Sünde, Erlösung und Verdammnis, Sexualität, Krieg, Rassismus, Gewalt und Tod. Sein Werk erscheint stark beeinflusst von der PhilosophieNietzsches undBergsons und war zunächst in den USA als anrüchig verschrien und vernachlässigt, wurde aber in Frankreich insbesondere vonSartre und anderen Existenzialisten, in Deutschland vonGottfried Benn gefeiert. Den größten Einfluss hatte Faulkner aber wohl auf die Entwicklung der lateinamerikanischen Literatur, insbesondere desmagischen Realismus. Erst mit der Verleihung desLiteraturnobelpreises 1950 wurde Faulkners Status auch in seiner Heimat anerkannt.

Sherwood Anderson undThomas Wolfe waren zwei Vorbilder Faulkners. Anderson veröffentlichte 1919Winesburg, Ohio, eine Reihe miteinander verbundener Kurzgeschichten über eine fiktive Kleinstadt im Mittelwesten und das Schicksal ihrer zumeist recht grotesken Bewohner und zeigte so, dass gerade auch die Provinzialität amerikanischer Dörfer einiges Potential für die Literatur birgt. Wolfe veröffentlichte zu Lebzeiten zwei stark autobiografisch geprägte Romane (Schau heimwärts, Engel, 1929 undVon Zeit und Strom, 1935), in denen er in einer üppigen Wortgewalt sein Los beklagte. Das Schicksal Eugene Gants, des Protagonisten beider Romane, scheint umso aussichtsloser, als dass er – wie sein Autor – mit dem Fluch der Südstaaten zu leben und somit zu stetigem Scheitern verdammt scheint. Bei aller Egozentrik stellt Wolfes Werk (aus seinem Nachlass wurden drei weitere Romane zusammengestellt) ein umfassendes Sittenbild der Nation dar.

F. Scott Fitzgerald

F. Scott Fitzgeralds Romane und Kurzgeschichten spüren der Lage der Nation und den Problemen des menschlichen Daseins in der höheren Gesellschaft New Yorks oder in der amerikanischen Exilanten-Bohème in Europa nach, und so wurde er zum Chronisten der „wilden Zwanziger“, desJazz Age. InDer große Gatsby (1925) griff er den amerikanischen Erfolgsmythos auf und überhöhte dabei seinen tragisch endenden Protagonisten zu einer fast allegorischen Gestalt. Der von dem LektorMaxwell Perkins geförderte Fitzgerald war auch ein Meister des psychologischen Romans;Zärtlich ist die Nacht (1934) beschreibt den tragischen Zerfall einer Ehe. Der Roman basiert auf dem Scheitern von Fitzgeralds eigener Ehe, das sich auch in seinem Briefwechsel mit seiner Frau Zelda mitverfolgen lässt. Eine andere Beobachterin der Epoche warDorothy Parker, die in ihren Kolumnen für denNew Yorker das Stadtleben ausgesprochen spitzzüngig kommentierte. Ihr Zynismus, aber auch ihre Verzweiflung, prägen ihre Kurzgeschichten und Gedichte.

Zora Neale Hurston

In New York begann um etwa 1920 mit derHarlem Renaissance auch für dieafroamerikanische Literatur eine Blütezeit. Wesentlichen Einfluss auf die Bewegung hatte die vonAlain LeRoy Locke herausgegebene AnthologieThe New Negro (1925), die Prosa, Lyrik, Theaterstücke und Essays einer neuen Generation afro-amerikanischer Autoren versammelte. In seinem Vorwort bezeichnete Locke die Abwanderung aus den Südstaaten in den Norden als „eine Art geistiger Befreiung“, durch die afro-amerikanische Kunst erstmals eine eigene Identität entwickeln konnte – jenseits der weißen Vorbilder. In der Kunst der Harlem Renaissance spielen so auch afrikanische Überlieferungen, afro-amerikanische Traditionen sowieGospel und Jazz eine große Rolle, aber auch der allgegenwärtigeRassismus der amerikanischen Gesellschaft. Auch weiße Autoren, allen voran der Journalist und FotografCarl van Vechten, förderten die Bewegung – und wurden von der schwarzen Moderne beeinflusst. Die Hauptvertreter der Harlem Renaissance warenLangston Hughes,Zora Neale Hurston,Claude McKay undJean Toomer. ToomersCane (1923) ist ein durch und durch modernistisches Werk, das Prosa, Lyrik und Drama vereint.

Mit derWeltwirtschaftskrise 1929 und derGreat Depression verschärften sich die sozialen Spannungen, und dieArbeiterbewegung und derSozialismus erstarkte in der Bevölkerung, mehr noch aber in der amerikanischenIntelligenzija. So sind denn auch die 1930er Jahre als „rote Dekade“ in die amerikanische Literaturgeschichte eingegangen. Auch Größen der klassischen Moderne stellten ihre ästhetischen Experimente hintan und schrieben „proletarische“ Romane, so etwa Dos Passos (U.S.A, 1930–36) und Hemingway (Haben und Nichthaben, 1937). Vorbild in Programm und Darstellung war vielen dersozialistische Realismus der Sowjetunion, doch das amerikanische Pendant zeichnet sich durch einen Hang zur Tragik aus. So scheitern die Protagonisten der Romane John Steinbecks (Von Mäusen und Menschen, 1937;Früchte des Zorns, 1939) oderJames T. Farrells (Studs Lonigan, 1932–35) an der Härte des Kapitalismus.

In manchen dieser Werke macht sich ein gelegentlich reaktionär anmutenderPastoralismus bemerkbar, die der Schollenverbundenheit derSouthern Agrarians geistesverwandt erscheint, so etwa inErskine Caldwells millionenfach verkauften Romanen über arme Farmpächter in Georgia (Die Tabakstraße, 1932;Gottes kleiner Acker, 1933) und auch in vielen im Zuge desFederal Writers’ Project entstandenen Publikationen. Dieses Regierungsprojekt wurde 1935 ins Leben gerufen, um arbeitslosen Intellektuellen, also unter anderem Schriftstellern, Historikern und Fotografen, einen Broterwerb zu verschaffen. Ihre Arbeit sollte einen Dienst an der Nation darstellen, und so waren viele der Federal Writers damit beschäftigt, das Alltagsleben und die Sozialgeschichte der USA zu dokumentieren. Wie die Romane Steinbecks drücken viele dieser Dokumente einen Glauben an die verarmte Landbevölkerung als Hüter der „wahren“ amerikanischen Tugenden aus; die Zeiten mögen hart sein, so die Botschaft, aber dank der Beharrlichkeit, des Erfindungsreichtums und der Ehrlichkeit des amerikanischen Volkes wird sich alles zum Besseren wenden. Den Höhepunkt erreichte diese Überhöhung des Volkes inLet Us Now Praise Famous Men, einem semidokumentarischen Werk vonJames Agee, zu demWalker Evans die Fotografien beisteuerte. Ähnlich ist die humanistische GrundhaltungSinclair Lewis’ einzuschätzen. In zahlreichen gesellschaftskritischen, präzise beobachtenden, aber auch moralinsauren Romanen entwarf er ein satirisches Bild der typischen amerikanischen Kleinstadt des Mittelwestens (Main Street, 1920) und der amerikanischen Mittelschicht (Babbitt, 1922). 1935 entwarf er die finstere Vision einer vom Faschismus regierten USA mit dem halb beruhigenden, halb ironischen Titel:Das ist bei uns nicht möglich. Wiederum ist es der unbezwingbare Freiheitswille der Amerikaner, der die Diktatur verhindert. 1930 war Lewis der erste amerikanische Schriftsteller, dem derNobelpreis für Literatur zugesprochen wurde.

Einen Sonderfall stelltNathanael West dar. Anders als seine Zeitgenossen schrieb er nicht über heldenhafte Arbeiter oder die Mühen von Kleinbauern, sondern beobachtete besorgt die Entwicklung der sich entwickelnden Wohlstandsgesellschaft. Proletariat und Mittelstand erschienen ihm dabei nicht als Garanten revolutionärer Aufrichtigkeit oder demokratischer Werte, sondern als leicht anfällig für totalitäre Ideen, und so gelingt in seinem RomanEine glatte Million (1934) die faschistische Machtübernahme in den USA durchaus. War West zu Lebzeiten fast unbekannt, so gilt er heute als Vorläufer und Wegbereiter derPostmoderne. Auch die literarische Qualität vonHenry RothsNenn es Schlaf, einer beeindruckenden psychologischen Studie eines sechsjährigen Jungen im jüdischen Ghetto New Yorks, wurde erst in den 1950er Jahren wiederentdeckt, als die proletarische Literatur der 1930er Jahre bei Publikum wie in der Literaturkritik in Missgunst fiel.

Natürlich verschrieben sich nicht alle Schriftsteller der Zeit der klassisch modernistischen Ästhetik oder einem sozialkritischen Programm. 1938 erhielt zur allgemeinen Überraschung und Bestürzung der amerikanischen LiteraturszenePearl S. Buck den Literaturnobelpreis. Sie war vor allem mit recht langatmigen Romanen über den Fernen Osten (Die gute Erde, 1931) in Erscheinung getreten.Margaret MitchellsVom Winde verweht erschien 1936 und wurde schon bald zum meistverkauften Roman, dieVerfilmung 1939 zum bis heute erfolgreichsten Film aller Zeiten. Einst als Trivialliteratur belächelt, wird Mitchells Epos über Glanz und Niedergang des alten Südens zunehmend auch in der Literaturwissenschaft ernst genommen. Anders erging esAyn Rand, die ihre millionenfach verkauften Romane zum Vehikel für ihre Philosophie des „Objektivismus“ (der letztlich eine Rechtfertigung des zügellosen Kapitalismus liefert) macht; doch schart sich um ihr Werk bis heute eine treue Gefolgschaft.

Der Zweite Weltkrieg und die Nachkriegszeit

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Nach demZweiten Weltkrieg erschien eine große Zahl vonAntikriegsromanen und Erlebnisberichten ehemaligerGIs. Für viele von ihnen war dies der Beginn ihrer Schriftstellerkarriere, so etwa fürNorman Mailer (Die Nackten und die Toten, 1948) undGore Vidal (Williwaw, 1946),James Jones (Verdammt in alle Ewigkeit) undHerman Wouk (Die Caine war ihr Schicksal, 1951).

Norman Mailer 1948

Mailer und Vidal waren über Jahrzehnte zwei der politisch aktivsten Intellektuellen des Landes. Mailer kandidierte 1969 erfolglos für das New Yorker Bürgermeisteramt und schrieb Manifeste gegen denVietnam- und jüngst auch gegen denIrakkrieg. Sein Engagement in der Antikriegsbewegung verarbeitete er 1968 in dem semifiktionalen RomanHeere aus der Nacht, in dem er selbst als Romanfigur auftritt und für den er eigensfaction (Neologismus ausfact undfiction) als neue Literaturgattung erfand. So verwundert es auch nicht, dass ihm häufig Narzissmus, pathetisches Moralisieren und Geltungssucht vorgeworfen werden. Mailer ist aber nicht nur ein bedeutender Chronist und Kritiker der politischen, sondern auch derPopkultur des Landes. So schrieb er Biografien überMarilyn Monroe undLee Harvey Oswald, eine Reportage über denRumble in the Jungle und einen Tatsachenroman über einen Mörder und dessen Hinrichtung (Gnadenlos, 1979). Seit den 1980er Jahren verfasste er vor allem monumental angelegte historische Romane. Vidal entstammt einer traditionsreichen Politikerfamilie, gründete 1970 noch seine eigene Linkspartei und kandidierte 1982 für die Demokraten erfolglos für den Senat. Sein literarisches Werk ist ähnlich vielfältig wie das Mailers: 1948 löste er mitGeschlossener Kreis, einem der ersten schwulen amerikanischen Romane, einen Skandal aus; 1968 griff er inMyra Breckinridge dieTransgeschlechtlichkeit auf. Hinzu kommen zahlreiche Essays, Satiren und historische Romane, insbesondere ein mehrbändiger Zyklus über das politische Amerika des 19. Jahrhunderts.

Henry Miller prägte eine ablehnende Haltung gegenüber seiner Heimat;Der klimatisierte Alptraum (1945) ist der Titel eines seiner Bücher und zugleich sein Spottname für die USA. Er erlangte mitWendekreis des Krebses (1934) undWendekreis des Steinbocks (1939) schnell einen Ruf als Skandalautor. Miller, wie Thomas Wolfe ein zwanghafter Egoist, schilderte darin ungeniert seine sexuellen Eskapaden im selbstgewählten Pariser Exil. In den USA erschienen diese Werke erst in den 1960er Jahren und zogen eine Reihe von Gerichtsprozessen nach sich. Sie sind – wie auch die TrilogieNexus,Plexus,Sexus (1948–60) – jedoch nicht nur in pornografischer Hinsicht, sondern auch als spirituelle Biografie und Zeugnisse der mystischen Neigungen Millers interessant. AuchPaul Bowles begab sich ins selbstgewählte Exil. Er ließ sich 1947 im marokkanischenTanger nieder. Sein erster RomanHimmel über der Wüste (1948) war von der französischenExistenzphilosophie geprägt, die in den USA sonst jedoch kaum Eindruck hinterließ. Seine Figuren sind oft entwurzelte Amerikaner, die an ihrer inneren Zerrissenheit und der unerfüllten Suche nach Gewissheiten zugrunde gehen. Ein weiteres Hauptmotiv Bowles’ ist der kulturelle Gegensatz von Orient und Okzident; arabische Einflüsse prägen auch seine zahlreichen musikalischen Kompositionen.

James Baldwin 1955

Richard Wright undRalph Ellison gehörten der Generation afroamerikanischer Schriftsteller an, die auf die der Harlem Renaissance folgte und in ihr Vorbilder fand, aber deren Optimismus der Resignation gewichen war. Auch ihr Thema war das Problem der schwarzen Identitätsfindung angesichts des allgegenwärtigen Rassismus der amerikanischen Gesellschaft. Die Protagonisten von WrightsNative Son (1940) und EllisonsDer unsichtbare Mann (1951), längst anerkannt als zentrale Werke nicht nur derafroamerikanischen Literatur, enden beide tragisch: ersterer wird hingerichtet, weil er eine Weiße getötet hatte, letzterer flüchtet sich vor der Gesellschaft in einen Keller, in dem er Jazzplatten hört, sich betrinkt und sein Los beklagt.James Baldwin sah in zweifacher Hinsicht von der Gesellschaft ausgeschlossen, als Schwarzer und als Homosexueller, und so suchte er im französischen Exil Zuflucht.Giovannis Zimmer löste 1956 mit seiner schwulen Thematik einen Skandal aus. Nach seiner Rückkehr wurde er im Gegensatz zu Wright und Ellison mit derBürgerrechtsbewegung auch politisch aktiv; so beteiligte er sich 1963 beiMartin Luther KingsMarsch auf Washington.

Mit ihrem StückA Raisin in The Sun avancierteLorraine Hansberry 1959 zur ersten schwarzen Autorin, die am Broadway produziert wurde. Mit 29 Jahren war sie zudem die jüngste Amerikanerin, die fünfte Frau und erste schwarze Autorin, die mit demNew York Drama Critics’ Circle Award ausgezeichnet wurde. Sie schrieb auch die Drehbuchfassung, die 1961 vonDaniel Petrie mitSidney Poitier verfilmt wurde (dt. Titel:Ein Fleck in der Sonne).

Beat Generation und Gegenkultur

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In den späten 1940er Jahren bildete sich umAllen Ginsberg,Jack Kerouac,Gregory Corso undWilliam S. Burroughs in New York eine literarische Bohème, die wenig später alsBeat Generation bekannt wurde. Ihre Mitglieder pflegten einen rastlosen und hedonistischen Lebenswandel, wandten sich den härteren Spielweisen des Jazz wie demBebop zu, frönten dem Drogenkonsum und derfreien Liebe und ließen sich von fernöstlicher Philosophie und mystischer Literatur inspirieren. Im Kielwasser dieser Mode schwammen bald auch in San Francisco Veteranen wieKenneth Rexroth und junge Dichter wieGary Snyder. Zentrum derSan Francisco Renaissance war der StadtteilNorth Beach mit der 1953 vonLawrence Ferlinghetti gegründeten BuchhandlungCity Lights. Der kulturelle Einfluss derbeat poets zeigt sich im spöttischenBeatnik, mit dem die nonkonformistische Jugend der späten 1950er und frühen 1960er Jahre abgestempelt wurde.

Allen Ginsberg und sein FreundPeter Orlovsky 1978

Ginsbergs GedichtHowl(Das Geheul) von 1955 ist der beredtste Ausdruck der Desillusionierung seiner Generation, war wegen seiner Freizügigkeit aber auch Gegenstand einiger Gerichtsprozesse. Dieser Breitseite gegen die amerikanische Befindlichkeiten ließ er mitKaddish eine sehr persönlicheWehklage über den Tod seiner Mutter folgen. Ginsbergs Gedichte stehen in ihrer freien Form, im radikalen Individualismus und visionären Drang in der elegischen Tradition Whitmans, sind aber zugleich ironisch-verzweifelte Kommentare zum Zustand der modernen amerikanischen Gesellschaft. So wurde er auch in den 1960er Jahren, als die Beat Generation schon Geschichte war, zu einer Symbolfigur der neuenGegenkultur derHippies, engagierte sich für die Bürgerrechts- und Antivietnamkriegsbewegung, pries an der Seite des „Drogenprofessors“Timothy Leary den therapeutischen Effekt psychedelischer Drogen und geriet so wiederholt mit dem Staat in Konflikt.

Ähnlich kontrovers sind Leben und Werk von Ginsbergs Freund und zeitweiligem LiebhaberWilliam S. Burroughs. Burroughs brachte nach Jahren der Heroin-Sucht seine im Rausch und im Entzug erlebten Halluzinationen und Assoziationen zu Papier; Ginsberg redigierte und ordnete die Skizzen zum RomanNaked Lunch. Dieses Werk sollte zum Gegenstand des letzten großen Zensurprozesses der amerikanischen Literatur werden. Es erschien 1959 zuerst nur in Frankreich beiOlympia Press. Die amerikanische Ausgabe von 1962 (bei Grove) wurde vielerorts verboten und erst 1966 zur Veröffentlichung freigegeben. Abgesehen von ihrer pornographischen Qualität bestechenNaked Lunch und Burroughs’ spätere Werke wie dieNova-Trilogie als beißende Satiren auf die moralische Befindlichkeit der Nation. Auch lotete Burroughs mit formalen und sprachlichen Experimenten die Grenzen von Darstellung und Erzählung aus und übte so erheblichen Einfluss auf die spätere Postmoderne aus. So zerschnitt er etwa mit derCut-up Technik, die er mitBrion Gysin erfunden hatte, Textseiten und ordnete sie nach dem Zufallsprinzip neu, um die chronologische und kausale Struktur der Texte, ja der Sprache selbst, zu durchbrechen.

Erzählerisch eher konventionell und leichter zugänglich erscheinen die WerkeJack Kerouacs, in denen zwar formale Experimente wie dasautomatische Schreiben auftauchen, die aber von einem eher schlicht-lässigen Ton und sprachlicher Unmittelbarkeit geprägt sind. Sein bekanntester RomanOn the Road (dt.Unterwegs) basiert auf gemeinsam mitNeal Cassady unternommenenroad trips und beschreibt eine ziellose Reise zweier junger Männer quer durch die USA, auf der Flucht vor Zwängen und auf der Suche nach kurzweiligen Sinnesfreuden und spiritueller Erfüllung als Gegenentwurf zur von Materialismus und Konformitätszwang geprägten amerikanischen Lebenswirklichkeit. In den 1960er Jahren schien sich Kerouacs Vision zu erfüllen, als sich die Gegenkultur zu einer Massenbewegung auswuchs, und unter Hippies wurden Kerouacs Romane zu Kultbüchern.

Zu einer Galionsfigur der Hippiebewegung brachte es auchKen Kesey, der 1962 mitEiner flog über das Kuckucksnest einen Welterfolg landete. Dieser Roman über einepsychiatrische Anstalt geriet zu einer finsteren Parabel über die als totalitäres System empfundene Gesellschaft, die dem Individuum nur die Wahl zwischen unterwürfiger Selbstaufgabe oder aber Ausschluss und Bestrafung lasse. Auch Kesey geriet mit der staatlichen Ordnung häufiger in Konflikt, insbesondere zu der Zeit, als er mit den „Merry Pranksters“, einer bunten Truppe von Aussteigern, in einem alten Schulbus durch die USA tourte, um in freigiebigenHappenings die Jugend des Landes von der befreienden Wirkung vonLSD und anderer Rauschmittel zu überzeugen. Der JournalistTom Wolfe schloss sich dieser Karawane für einige Zeit an und veröffentlichte seine Berichte 1968 in dem BandThe Electric Kool-Aid Acid Test, einem der ersten Texte desNew Journalism. Dieses neue, 1973 von Wolfe programmatisch formulierte Konzept des Schreibens vermischte ähnlich wie Norman Mailersfaction Dokumentation und Fiktion und machte literarische Experimente im journalistischen Schreiben populär. Wolfe profilierte sich mit seinen Essays, später aber auch mit Romanen wieFegefeuer der Eitelkeiten (1987) als scharfsinniger Beobachter der amerikanischen Kultur.Hunter S. Thompson trieb die teilnehmende Beobachtung in seinem „Gonzo-Journalismus“ auf die Spitze: der Autor wird hier selbst zum Mittelpunkt der Reportage. In Thompsons Fall führte dies zu besonders exzentrischen Ergebnissen, da auch er von Drogensucht und Wahnvorstellungen getrieben wurde. Sein Werk erfreut sich insbesondere seit der Verfilmung seines zwar als Roman ausgewiesenen, aber letztlich autobiographischen BuchesFear and Loathing in Las Vegas 1998 großer Beliebtheit.

Weitere wichtige Beispiele für die gegenkulturelle Literatur warenJoseph Heller:Catch-22 (1961),Anthony Burgess:A Clockwork Orange (1962),Truman Capote:In Cold Blood (1965),Kurt Vonnegut:Slaughterhouse-Five (1969),Philip Roth:Portnoy's Complaint (1969),Charles Bukowski:Post Office (1971),Erica Jong:Fear of Flying (1973) undRobert M. Pirsig:Zen and the Art of Motorcycle Maintenance (1974).

Die Postmoderne

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Kurt Vonnegut 1972

Der Epochenbegriff derPostmoderne ist mehr noch als der der Moderne nur schwer fassbar, da er von verschiedenen Kritikern unterschiedlich gebraucht und gewertet wird. In den 1960er und 1970er Jahren wurden im engeren Sinne ausgewiesen experimentelle Autoren wieVladimir Nabokov,Thomas Pynchon (Die Versteigerung von No. 49, 1966) undJohn Barth (Der Tabakhändler, 1960) als „postmodern“ bezeichnet. Dazu gezählt werden u. a. auch:Walter Abish,Donald Barthelme,Richard Brautigan,Robert Coover,Don DeLillo (Unterwelt, 1997),Raymond Federman,William Gaddis,William Gass,John Hawkes,Ishmael Reed,Kathy Acker, undKurt Vonnegut (Schlachthof 5 oder Der Kinderkreuzzug, 1969).

Heute wird oftmals die gesamte Literaturproduktion etwa ab 1960 unter dem Begriff der Postmoderne subsumiert; postmoderne Literatur (englischpostmodernism) ist demnach die Literatur, die von einer postmodernen Gesellschaft(postmodernity) hervorgebracht wird, ungeachtet ihrer inhaltlichen oder stilistischen Eigenarten.

Die Produktion „traditioneller“, stilistisch amRealismus undNaturalismus geschulter Werke lief auch nach den 1950er Jahren als zentrales Schaffensfeld (und Verkaufssegment) weiter. Zu den erfolgreichen Romanautoren zählten etwaJerome D. Salinger (Der Fänger im Roggen, 1951),Ralph Ellison,Mary McCarthy,John Updike (Ehepaare, 1968),John Irving (Garp und wie er die Welt sah, 1978) undTobias Wolff. Autoren wieTruman Capote,Eudora Welty,Flannery O’Connor,Walker Percy,John Kennedy Toole (Die Verschwörung der Idioten, 1963),Harry Crews setzten die Tradition derlocal color fiction der Südstaaten fort. Als Bühnenautoren reüssierten u. a.Tennessee Williams undArthur Miller.

Andere Autoren bediententriviale Genres (Science Fiction,Horror,Punk,Fantasy,Hip-Hop) – oder spielten mit diesen:Kathy Acker,Ray Bradbury (Fahrenheit 451, 1953),Marion Zimmer Bradley,Samuel R. Delany,Philip K. Dick (Der dunkle Schirm, 1977),Shirley Jackson,Stephen King,Anne Rice …

Ab Ende des 20. und Anfang des 21. Jahrhunderts erfolgreich waren u. a.Marilynne Robinson (Housekeeping, 1980;Gilead, 2004),Paul Auster,T. C. Boyle (Willkommen in Wellville, 1994),Michael Cunningham,Bret Easton Ellis (American Psycho, 1991),Jeffrey Eugenides,Jonathan Safran Foer,Jonathan Franzen,Neil Gaiman (Sandman, ab 1988),Siri Hustvedt,Jonathan Lethem,Joyce Carol Oates,Cormac McCarthy (Kein Land für alte Männer, 2005),Jay McInerney,Garrison Keillor,Armistead Maupin,Neal Stephenson,Anne Tyler,Colson Whitehead,Ta-Nehisi Coates, undDavid Foster Wallace (Unendlicher Spaß, 1996).

DerNew Formalism ist eine in den späten 1970er Jahren aufgekommene Strömung der amerikanischen Poesie. Seine Vertreter befürworteten eine Wiederaufnahme der metrischen und gereimten Dichtung – und arbeiten auch im frühen 21. Jahrhundert weiter mit „traditionellen“ Formen, darunter die DichterJared Carter,X. J. Kennedy,Timothy Steele,Lewis P. Turco undLeo Yankevich. Im deutlichen Gegensatz dazu schreiben Autoren desFlarf bewusst Gedichte, die dieser herkömmlichen Ästhetik nicht entsprechen und häufig Wortmaterial und Formulierungen aus Gebrauchstexten (z. B. ausGoogle-Suchergebnissen) enthalten.

Den „experimentellen“ Strang der Postmoderne führten u. a.Guy Davenport undDavid Markson fort. Durchneue Medien wie das Internet entstanden zudem neuartige Methoden kollektiven literarischen Schaffens – etwa in Gestalt vonNaNoWriMo, bei dem seit 1999 jedes Jahr tausende Teilnehmer gemeinsam mindestens 50.000 Wörter lange Romane schreiben.

Eine Sonderstellung nimmt das Werk vonDonna Tartt (Der Distelfink, 2013) ein, die – vom sachlich-nüchternen und gelegentlich minimalistischen Stil anderer zeitgenössischer Autoren unberührt – traditionelle große Romane mit opulentem Detailreichtum schreibt.

Minderheitenliteraturen

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Die bis in die Kolonialzeit zurückreichende jüdisch-amerikanische Literatur erlebte im 20. Jahrhundert eine Blüte u. a. durch Autoren wieArthur Miller,Saul Bellow,Bernard Malamud,Joseph Heller,Philip Roth undE. L. Doctorow. Auch die traditionsreiche afroamerikanische Literatur brachte weitere bedeutende Vertreter hervor, etwaToni Morrison,Ishmael Reed,Alice Walker undAugust Wilson. Darüber hinaus traten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zahlreiche Autoren in Erscheinung, die das literarische Spektrum um Sichtweisen aus weiteren Kulturräumen erweiterten. Durch die Einrichtung vonEthnic Studies wurde die Entwicklung dieserinterkulturellen Literaturen akademisch begleitet und befördert.

Amy Tan 2008

Einen Aufschwung erlebte in den 1970er Jahren beispielsweise die asiatisch-amerikanische Literatur. Zu den bedeutendsten Vertretern derchinesisch-amerikanische Literatur, die im 19. Jahrhundert mit derchinesischen Einwanderung entstand, zählenLin Yutang,Jade Snow Wong,Frank Chin,David Henry Hwang,Maxine Hong Kingston undAmy Tan. Weitere asiatisch-amerikanische Autoren sind der aus Südkorea stammendeChang-Rae Lee, die japanischstämmigeHisaye Yamamoto undKaren Tei Yamashita sowie die japanisch-deutsch-amerikanische AutorinKimiko Hahn.

Innerhalb derHispanics traten u. a. die kubanischstämmigeAnaïs Nin,Richard Fariña undOscar Hijuelos, die dominikanischstämmigeJulia Alvarez undJunot Díaz sowie die Puerto-RicanerLuis Rafael Sánchez,Giannina Braschi undRosario Ferré hervor. Vertreter derChicano-Literatur sind u. a.Sandra Cisneros,Ana Castillo,Rudolfo Anaya,Luis Alberto Urrea,John Rechy,Gloria Evangelina Anzaldúa sowieLuis Valdez. Da in den USA mit etwa 47 Millionen etwa genauso viel Spanisch (mindestens als Zweitsprache) sprechende Menschen leben wie in Spanien, nehmen auch die Buchimporte aus Mexiko und Spanien zu.

Hinzu kamen weitere, aus zahlreichen anderen Ländern abstammende Autoren:Khaled Hosseini aus Afghanistan,Etel Adnan undRabih Alameddine aus dem Libanon, der Science-Fiction-AutorSaladin Ahmed mit libanesisch-ägyptisch-irisch-polnischen Wurzeln,Jhumpa Lahiri undBharati Mukherjee aus Indien, der aus Sowjetrussland emigrierteGary Shteyngart, der ukrainischstämmigeChuck Palahniuk usw.

Native American Renaissance

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Joy Harjo

In den späten 1960er Jahren traten Nachkommen derNative Americans hervor, die ihr kulturelles Erbe durch literarisches Schaffen für sich zurückzugewinnen wollten. Im Zuge dessen entdeckten sie auchTexte früherer indianischer Autoren sowie das Kulturgut der Stämme (mündlich überlieferte Mythen, Rituale etc.) wieder. In ihren Werken setzten sie sich u. a. mit der Kolonisierung der Stammesgebiete durch die europäischen Siedler und mit derWild-West-Epoche aus indianischer Perspektive auseinander. Zur „ersten Welle“ derNative American Renaissance gehörten Autoren wieN. Scott Momaday,Leslie Marmon Silko undGerald Vizenor undJames Welch. Diese inspirierten eine „zweite Welle“, u. a.Louise Erdrich,Joy Harjo,nila northSun undSimon J. Ortiz.

Literaturpreise

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Die bedeutendsten Literaturpreise der USA sind derNational Book Award und derPulitzer-Preis, die jährlich in den Kategorien Prosa, Dichtung und Kinderbuch vergeben werden, derPEN/Faulkner Award for Fiction für Prosawerke, und dieO. Henry Awards für Kurzgeschichten.

Bisher wurde 13 Staatsbürgern der USA derNobelpreis für Literatur zugesprochen:

JahrPreisträger
1930Sinclair Lewis
1936Eugene O’Neill
1938Pearl S. Buck
1948T. S. Eliot
1949William Faulkner
1954Ernest Hemingway
1962John Steinbeck
1976Saul Bellow
1978Isaac Bashevis Singer
1987Joseph Brodsky
1993Toni Morrison
2016Bob Dylan
2020Louise Glück

Anmerkungen: Singer war gebürtiger Pole und schrieb fast ausschließlich aufJiddisch. Brodsky wurde 1972 aus der Sowjetunion ausgebürgert, 1977 erhielt er die amerikanische Staatsbürgerschaft; er schrieb aufRussisch und Englisch. Bellow besaß per Geburt auch einen kanadischen Pass, verbrachte aber den größten Teil seines Lebens in den USA. T. S. Eliot nahm 1927 die britische Staatsbürgerschaft an.

Siehe auch

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Literatur

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Lexika

Anthologien

  • Nina Baym (Hrsg.):The Norton Anthology of American Literature. 7th Ed. Norton, New York 2007,ISBN 0-393-92743-1 (5 Bde.)
  • Eva Hesse,Heinz Ickstadt (Hrsg.):Amerikanische Dichtung. Von den Anfängen bis zur Gegenwart (Englische und amerikanische Dichtung; Bd. 4). Beck, München 2001,ISBN 3-406-46463-7.
  • Paul Lauter (Hrsg.):The Heath Anthology of American Literature. 5th Ed. Heath Mifflin, Boston, Mass. 2006,ISBN 0-618-54239-6 (5 Bde.)
  • Franz H. Link (Hrsg.):Amerikanische Lyrik. Vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart. (zweisprachig). Reclam, Ditzingen 1998,ISBN 3-15-009759-2.

Geschichte der amerikanischen Literatur

  • Sacvan Bercovitch (Hrsg.):The Cambridge History of American Literature. Cambridge University Press, New York 1994–2005, (8 Bde.)
  • Emory Elliott (Hrsg.):Columbia Literary History of the United States. Columbia UP, New York 1988,ISBN 0-231-06780-1.
  • Bernd Engler, Kurt Müller (Hrsg.):Metzler Lexikon amerikanischer Autoren. Metzler, Stuttgart 2000,ISBN 3-476-01654-4.
  • Winfried Fluck:Das kulturelle Imaginäre. Eine Funktionsgeschichte des amerikanischen Romans 1790 bis 1900. Suhrkamp, Frankfurt/M. 1997,ISBN 3-518-28879-2.
  • Hans Galinsky:Geschichte amerikanischer Kolonialliteratur, Bde. 1,1; 1,2 u. 2, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1991 u. 1995.
  • Heinz Ickstadt:Der amerikanische Roman im 20. Jahrhundert. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1998,ISBN 3-534-13027-8.
  • Suzanne Evertsen Lundquist:Native American Literatures: An Introduction. Continuum International Publishing Group: New York, 2004,ISBN 978-0-8264-1599-8.
  • Kurt Müller: Das amerikanische Drama. Eine Einführung. Verlag Schmidt, Berlin 2006,ISBN 3-503-09800-3.
  • Sascha Pöhlmann:Stadt und Straße. Anfangsorte in der amerikanischen Literatur. transcript, Bielefeld 2018,ISBN 978-3-8376-4402-9.
  • Martin Schulze:Geschichte der amerikanischen Literatur. Propyläen-Verlag, Berlin 2002,ISBN 3-549-05776-8.
  • Robert Spiller u. a. (Hrsg.):A Literary History of the United States. 4. Auflage. Macmillan, New York 1974,ISBN 0-02-613210-9.
  • Hubert Zapf und Timo Müller (Hrsg.):Amerikanische Literaturgeschichte. 4. Auflage. Metzler/Springer, Berlin 2024,ISBN 978-3-662-68061-2.

Klassiker der amerikanistischen Literaturwissenschaft

Weblinks

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Commons: Amerikanische Literatur – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Johannes Schütze:Twelve American Essays. Frankfurt am Main, Berlin, München 1972, S. 3 ff.
  2. Vgl. etwaKlaus Poenicke:Der amerikanische Naturalismus. 1982.
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